Humidor moppels leckerlis

Interessantes Format, könnte man als Mischung zwischen Torpedo und Robusto sehen (daher offensichtlich auch der Name). Beginnt mit Aromen, die an frisch gemähtes Gras und grünen Tee erinnern, dazu ein wenig Kakao- und Röstaromen. Dazu ein wenig Süße. Sehr "süffig".Dank des recht großen Ringmaßes sofort volle Aromenpräsenz.Dabei bleibt die Cigarre jedoch fast während des gesamten Rauchverlaufs sehr mild, erst gegen Ende entwickelt sich (nicht zuletzt Aufgrund des abnehmenden Branddurchmessers) eine feine Schärfe. Der Abbrand wird Anfangs schnell kreisrund, dann gegen Mitte und Ende hin wieder unregelmäßig (5-10 mm). Die Farbe der Asche ist mittel- leicht dunkelgrau, sie ist dicht und relativ fest bei mittlerer Feinheit, sie bricht das erste Mal recht schnell ab (bei 1/5). Das Deckblatt ist ein mittelfeines, samtigglänzendes Colorado Claro, auf dem sich feine Adern abzeichnen. Die Capa ist ein wenig schlampig aufgeklebt (man könnte fast sagen: draufgewurstelt).

117/34 VEGUERITO Totalemente a Mano, Tripa Corta (Handgemachter Shortfiller) Guter Alltagssmoke bei sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Sollte man einige Zeit (so 2-4 Jahre) einlagern um das Aroma noch harmonischer werden so lassen und Abbrand zu verbessern. Schön milder Geschmack mit leichten Honig- und Karamel-Aromen. Ab und zu auch etwas kräftigere/würzigere Cigarren in der Kiste, die dann neben Wildkräutern auch weiche nussige Aromen anklingen lassen. Leider auch hier öfters das omnipräsente Cubaproblem. Bei dem Preis jedoch nicht weiter tragisch, man nimmt sich einfach die nächste Cigarre aus der Kiste und hofft, dass diese einen besseren Zug aufweist. Nachtrag: Die in den letzten beiden Jahren hergestellten Cigarren haben sich in Punkt Verarbeitungsqualität erheblich verbessert. Sie sind jetzt etwas weniger fest, dafür gleichmäßiger gerollt. (BD 2003,2004)

Das äußere Erscheinungsbild ist zunächst einmal zwiespältig: auf der einen Seite die schöne, an eine Habana erinnernde goldgehöhte Banderole, auf der anderen Seite ein etwas grobes, leicht unregelmäßig gefärbtes Deckblatt. Aber gut, das ist ja bekanntermaßen auch bei Top-Cigarren aus Cuba bei bestimmten Jahrgängen der Fall gewesen. Der Kaltzug macht mit erdigen, grasigen und holzigen Aromen neugierig. Angezündet gefällt die kleine Rubusto mit einem unaufdringlichen, sehr harmonischen Rauch der zwar nicht als mild, aber dennoch nicht als übermäßig stark oder gar betäubend zu bezeichnen ist. Kakaoaromen, Cedernanklänge und eine grasige Textur beherrschen die Anfangsaromen. Der Rauch ist leucht sauer, was der Aromenempfindung recht zuträglich ist. Alles in Allem wirkt der Rauch sehr weich und vom Aroma her "warm". Der Abbrand gestaltet sich für die Cigarre leider etwas problematisch, fast von Anfang an hat man mit mittlerem Schiefbrand zu kämpfen. Der Zug ist in Ordung, könnte aber durchaus ein wenig mehr Widerstand bieten, so hat man den Eindruck durch ein hohles Rohr zu ziehen. Gegen Ende der ersten Hältfte fällt die eher lockere und mittelgraue Asche ab.Ab dem letzten Drittel werden die Aromen schwächer, dafür der Rauch aber immer heißer, bis es nicht mehr möglich ist die Cigarre genussvoll zu rauchen. Alles in allem eine befriedigend bis gute Cigarre die sich zu einem leichten Getränk auch Tagsüber anbietet.

156/52, Piramide, TAM; Leider auch eine der Montecristos die in den letzten Jahren an der etwas zurückgegangenen Qualität litt, bestimmt auch Aufgrund der wegen ihrer Beliebtheit erhöhten Produktionszahlen. In letzter Zeit scheint sich wieder eine durchgehende hohe Qualität abzuzeichnen, man sollte aber wie immer beim Einzelkauf die üblichen "Betastungsuntersuchungen" durchführen. Ein mittlerer bis starker Körper, mittleres bis dichtes Volumen zeichnen den Rauch aus. Von der Stärke her meiner Ansicht durchaus in anfängerkompatiblen Bereichen, auch Aufgrund der angenehmen Aromakomposition. Hier bekommt man noch mit Abstand das meiste Montecristo-Flair.

129/42 petit corona; TAM(TC?). Meiner Ansicht nach unterbewertete kleine Cigarre eher intensiverer Stärke, und interessanten, erdigen und würzigen Aromen. Auch aufgrund des guten Preis/Leistungs-Verhältnisses interessant. Nach einiger Lagerungszeit (ab ca. 1 Jahr) geht auch die anfängliche "Bissigkeit" etwas zurück und der Rauch wird um einiges harmonischer, wenngleich die Stärke präsent bleibt. Günstiger gibt es echtes Cuba-Flair kaum.

Sehr schön gewachsenes Deckblatt mit feinen Äderchen und samtig glänzender Textur. Abschlusskäppchen am Kopfende leider ein wenig schlampig verklebt, aber es erfüllt seinen Zweck. Angenehme, weiche Würze während des gesamten Rauchverlaufs. Leichte Anklänge von fruchtigen und floralen Aromen (wäre vielleicht nicht schlecht zu einem leichten Weizen). Gegen Ende bzw. ab der Hälfte durch die höhere Temperatur pfeffriger und holziger. Der Abbrand war in Ordnung, mit leichtem Schiefbrand ab 1/5. Kann mich erinnern, mal eine weniger lange gelagerte Cigarre dieser Art geraucht zu haben, die dann etwas härter, kälter, metallischer schmeckte. Lagerung scheint sie gut zu bekommen und ihren Charakter abzurunden.

Die blaue DdL-Serie ist sicherlich die beste aus der Familie. Hier stimmt der Abbrand, das Aroma ist in Ordnung, der Zug ist gut. Die blaue Corona weist eine angenehme mittlere Stärke auf, mit dezenten Pfeffernoten ohne jedoch sich geschmacklich zu sehr auszuprägen. Ganz gut für zwischendurch wenn man durch die Cigarre nicht von anderen Dingen abgelenkt werden möchte.

Klassischer Fehlkauf. Ganz schlechter Zug, eklatante Abbrandprobleme, und ein undefinierbarer, unangenehmer Geschmack, der noch dazu kaum präsent ist (zum Glück, muss man sagen). Gehört zum schlechtesten aus der DdL-Serie. Habe ich nach 1/4 ausgehen lassen (was nicht weiter schwer war, wollte sie doch permanent schon von selbst ihr "Leben" beenden) Nicht wieder kaufen! Bitte, bitte, liebe Tabac-Benden-Leute, verbessert entweder die Qualität oder stellt diese Seriensorte ein...

Schön gemacht, angenehm samtiges Deckblatt. Nach dem Anzünden überwiegend florale Aromen mit ganz dezenten fruchtigen Anklängen, bei einem mittleren Volumen und eher milder Stärke. Brennt leider sehr ungerade ab, außerdem entwickeln sich zwischendurch Zugprobleme. Aromaentwicklung wie Angesichts des Formates zu erwarten zum Ende hin immer intensiver, ab dem letzten Drittel wird sie heiß, und man sollte sie weglegen. Nicht unbedingt mein Geschmack.

159/35, DELICOSO (masch.) WOW! Beim "ersten Mal" vor ca. 1,5 Jahren überzeugten die Montecarlos mich nicht so sehr, doch jetzt, nach der oben erwähnten Reifezeit (sind jetzt insgesamt so 3-4 Jahre alt) zeigen diese Prachtstücke was sie in sich haben.Sehr cremig, sehr ausgewogen, Aromen, die an weißen Pfeffer (jedoch ohne jegliche Schärfe), Lebkuchen, Honig, und -ganz wenig- an Leder erinnern.Ausgezeichneter Abbrand (kein Schiefbrand), die Asche hält für einen medium filler (oder doch short? kann mich nicht überwinden, eine zu zerlegen um es zu überprüfen) überraschend lange (1/2, das sind immerhin fast 8 cm).Verarbeitung für solch ein kritisches Format wirklich sehr gut. Wenn schon die maschinengemachten so gut sind, wie müssen dann erst die TAMs gewesen sein? Was für ein Jammer dass diese nicht mehr produziert werden und ich so niemals die Gelegenheit haben werde, mir davon ein Bild zu machen.

124/50, ROBUSTO; geraucht Januar 04 in der Elysee-Bar des Bayerischen Hofs in Lindau. Gehörte zu den Restbeständen der in der Schließung begriffenen Bar. Anscheinend etwas zu trocken gelagert. Druckprüfung deutet auf eine recht fest gerollte Cigarre hin. Nach dem Anzünden sofort umwerfende Geschmacksentwicklung. Nach den ersten Zügen musste ich erstmal kurz inne halten um dieses Erlebnis verkraften zu können. Sobald ich mich aber an die Stärke gewöhnt hatte, konnte ich die ausgesprochen fein verwobenen Aromen genießen. Erdige Schwere verbindet sich hier mit sanften ölig-süßen Anklängen und im Hintergrund präsenter herbaler Würze. Leider auch bei diesem cubanischen Puro das übliche Problem des miesen Zuges und Abbrandes. Lag vielleicht an der nicht ganz einwandfreien Lagerung. Bei Gelegenheit nochmal probieren, auf bessere Lagerung achten, und dann evtl. die Bewertung korrigieren. Zweiter Versuch: Diesmal eine aus einem etwas älteren Kistchen(BD 99). Interessanterweise kam diese mir keineswegs so betäubend kräftig vor wie die erste. Wirklich überraschend sind auch die Aromen die jetzt aus dem weicher und harmonischer gewordenen dichten Rauch hervorgehen. Lackritz, Eicheln, Holz, frische Erde und Kräuteranklänge konnte ich herausschmecken. Besonders lobenswert war, dass hier auch endlich einmal der Zug gut und das Abbrandverhalten zumindest akzeptabel war (mäßiger Schiefbrand ab 1/3). Empfehlung: Am besten als ganze Kiste kaufen und einige Zeit einlagern.