Humidor AR71

Die Diplomaticos No.2 gilt als Schwester der Montecristo No.2 - wobei oft zu hören ist, dass die Monte kräftiger, komplexer oder besser wäre. Diesen Eindruck kann ich nur bedingt teilen. Ich habe zwar auch den Eindruck dass die Diplomaticos No.2 etwas milder ist als die Monte, aber schlechter ist sie auf gar keinen Fall. Sie ist cremig, recht mild aber angenehm im Rauchverlauf und entwickelt sich langsam, aber stetig. Die Optik ist hin und wieder nicht perfekt, aber das sei bei dem fairen Preis nun wirklich entschuldigt.

Ja, natürlich ist dieser Reisehumidor teuer. Aber wer sich diesen kauft, wird ihn eigentlich auch nicht brauchen - sich aber trotzdem sehr daran freuen. Und am Inhalt. 6 wunderbare H. Upmann Zigarren die direkt aus dem Humidor bereits würzig, lecker schmecken und m.M. mit keinem der bekannten Blends übereinstimmen. Die Connaisseur z.B. ist m.M. nach noch etwas milder. Der Reisehumidor als solcher kommt edel und schön verpackt und ist selber eine edle und schöne Verpackung für bis zu 6 H. Upmann Robustos. Auch für Liebhaber anderer Zigarren/marken sicherlich nicht verkehrt.

Man darf die H. Upmann Magnum 50 der Serienproduktion keinesfalls mit den Magnum 50 der EL-Serie aus 2005 vergleichen. Wenn man dies tut, hat die Serienzigarre direkt verloren, auch wenn die EL teurer war. Die aktuellen Magnum 50 der Serienproduktion sind helle Colorado-Deckblätter gepackt und verströmen leicht grasige Aromen. Die Annahme dass es sich um eine leichte Upmann handeln könnte ist korrekt - wer eher leichte und grasige Zigarren mag ist mit dieser Magnum 50 gut bedient. Wer die klassichen Upmann Aromen sucht, Erdigkeit, Leder, Stärke wird hier enttäuscht der Zigarre den Rücken kehren. Beim Rauchen musste ich des öfteren an Hoyo de Monterrey denken - mit einer Upmann hat diese Zigarre meiner Meinung nach nichts zu tun.

Es ist eine Davidoff - damit sind natürlich Optik und Haptik hervorragend. Trotzdem bleibt diese Zigarren meiner Sicht immer hinter meinen Erwartungen zurück. So auch die Short Robusto. Als Geschenk erhalten wurden sie längere Zeit fachgerecht im Humidor gelagert. Beim Rauchen kommen sie jedoch über die Einschätzung "nett" nicht hinaus. Zurückhaltend aromatisch möchte ich freundlich sagen. Manchmal mit Schiefbrand. Vielleicht keine Zigarre die man draussen rauchten sollte, aber auch drinnen nicht überzeugend.

Von der Cuesta Rey Pyramide No.9 war ich enttäuscht. Das etwas helle Deckblatt hat mich zuerst nicht gestört, ist dies doch bei DomReps eher die Regel als die Ausnahme. Die Aromen der Zigarre sind allerdings zu wenig - zu flach, zu langweilig, zu nichtssagend. Dafür ist sie dann definitiv zu teuer.

Eine sehr feine, aromatische und vielfältige Zigarre. Auch nach 10 Jahren präsent und überraschend. Allerdings eher etwas mild, nicht überfordernd. Die Aromen entwickeln sich von Drittel zu Drittel weiter, der Rauch dieser Churchil ist spannend und ein Geschmackserlebnis. Herrschen zu Beginn die süssen (schoko-honig) Aromen und eine sahnige Konsistenz des Rauches vor, so kommen nach kurzer Zeit Aromen von Leder und Kräutern hinzu, die sich immer weiter verstärken. Je weiter man raucht, desto intensiver wird das Geschmackserlebnis. "Erdig" ist nicht das richtige Wort, aber intensiv, stärker und hocharomatisch. Stark ist die Zigarre jedoch niemals, sondern auch auch nach nur einem leichten Essen genossen werden.

Geraucht habe ich wohl eine 2004'er FdC Selectos. Die Marke hatte ich nie auf meinem Radar und habe eher zufällig entdeckt das mir die letzten Jahre ein unterschätzter Schatz entgangen ist. Mild, cremig, aromatisch, perfekter Abbrand - mehr kann man von einer guten Zigarre kaum erwarten. Kritiker mögen einen Mangel an Entwicklung sehen, aber zum einen ist dieses Format nicht auf 90min Rauchdauer ausgelegt und zum anderen entwickelt sich die Zigarre im Rauchverlauf mit manchmal kleinen Twists and Turns - aber immer angenehm, niemals bitter werdend.

Eine sehr aromatische und trotzdem guenstige Zigarre. Insgesamt eher mild, der Beginn war mit Honig- und Fruchtaromen, dann entwickelt sich das Aroma mehr richtung Tabak und Erde - viel \"Kuba\". Abbrand und Zugverhalten waren einwandfrei - ein Gesamtgenuss (und das immer wieder!). Auch für Anfänger geeignet die sich mit Partagas oder Punch noch schwer tun. Meine Empfehlung fuer einen schoenen Nachmittag. Als Zigarre nach Essen m.M. zu leicht.

Nicht von dem Maduro-Deckblatt abschrecken lassen - ausgewogene, milde Zigarre die einen angenehm milden und doch aromatischen Rauchgenuss erlaubt. Der Preis ist mehr als gerechtfertigt - und wirklich nicht zu teuer! Die Aromen sind eher süsslich (maduro halt) zu Beginn, werden aber Tabaklastiger. Die Diplomat mag ich persönlich lieber, da sie spannender zu rauchen ist - aber die Prince Philipp ist trotzdem angenehm.

Die kleine mag zwar nicht \\\"ueberragend preiswert\\\" sein - aber der Preis ist alle mal gerechtfertig. Erst eher suess, an Honig erinnernd, dann mischt sich langsam Tabak dazu, tritt in den Vordergrund und draengt die Suesse zurueck ohne sie je gesamt zu ueberdecken. Wuerde ich morgens rauchen waere dies eine gute Morgenzigarre - Weisswein ist ein guter Begleiter und ergaenzt die kleine Zigarre hervorragend. Sehr spannend zu rauchen.

Ich habe selten eine Zigarre bei deren Beurteilung ich so unentschlossen bin. Qualitativ alles einwandfrei - aber Geschmack? Ja hat Sie, aber es trifft nicht meinen - wofür die Zigarre nichts kann. Aber ich werde wohl nie ein Sancho Panza Fan. Mal - ja gerne. Aber nicht für immer.

Gleiches Format wie die Fonseca No1. (wie hiess jetzt nochmal der englische Lord... egal) was ich persönlich sehr gerne rauche, (LONSDALE! das war es) auch wenn es wohl zur Zeit nicht "gefragt" ist. Eine eher kräftige Lonsdale, angenehme Verarbeitung, leckere Aromen - aber nicht so überzeugend, dass ich mir Vorräte anlegen möchte.

Eine kleine, kräftige Zigarre, fordernd und anspruchsvoll kubanisch. Hervorragende Qualität und perfekter Abbrand. Immer gerne wieder - wenn der Preis halt nicht wäre... aber was ist schon perfekt...

Eine hervorragende Zigarre - vor allem wenn sie etwas gelagert ist. Kreisrunder Abbrand, stabile Asche, sehr gutes Zugvrhalten - und von Anfang an viel Aroma, das im Rauchverlauf zunimmt. Eine kräftige Zigarre von Anfang an, aber nicht belastend. Bei dem deutschen Preis wäre eine nur mittelmässige Qualtität aber auch inakzeptabel.