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Humidor Senoritas Kistchen
367 Einträge
Kommentar: Kleines feines Rauchvergnügen

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Wer die Fratello genießen will, muss diese bildschöne tiefdunkle Robusto erstmal aus der schützenden Hülle schälen. Dann die ersten Aromen in die Nase ziehen lassen: weiche Zeder, Süße, ein bisschen Erde. Bohren reicht für den guten Zug nach Schokolade und Früchten. Schnell noch vor dem Anfeuern die hervorragende Verarbeitung würdigen: seidiges, leicht ölig glänzendes Deckblatt, dunkel wie ein Maduro, schwer in der Hand liegend. Das Anzünden geht bilderbuchgemäß und setzt im milden Bereich sehr leckere Zedernholzaromen mit Pfeffer unterlegt frei. Ein Genuss für den Gaumen, retronasal kommen weiche Kaffeenoten dazu. Kräftige, mundfüllende Rauchentwicklung macht zufrieden. Ein kleiner Schiefbrand korrigiert sich selbst. Gut so. Die Navetto läuft wie von selbst, handwerklich perfekt, brennt etwas schneller ab, als ich zunächst dachte. Aber der Aschestand ist sagenhaft lang, feste graue Aschenringe bis zur Hälfte. Mit dem Aschefall geht die distinguierte Zedernaromatik in eine schöne Fruchtphase über, die von Chili und Zartbitternoten gefällig begleitet wird. In der Fülle der Aromen wirkt die Navetta gebändigt, vornehm zurückhaltend, aber immer perfekt im Zusammenklang. Dazu passt mein französischer Cognac sehr gut. Der Abbrand verzögert sich im letzten Drittel und gibt eine würzige Erdaromatik frei, die mit Nüssen angereichert ist. Mildkräftig im Abschluss. Ich hatte 60 Minuten perfekten Genuss.

Length: 11.00Diameter: 2.22 TAM
Gerade noch den letzten angenehmen warmen Abend im Eifelurlaub genutzt, um diese bildschöne Vitola zu genießen! Nach vier Monaten Humidor ist die Schonzeit vorbei! Der prall gefüllte Nicaragua-Stick mit zwei schmückenden Anillas kommt kraftvoll und hochwertig daher, da ist der Name Programm. Bei diesem ordentlichen Ringmaß von 56 habe ich mit der 9er Bohrung die richtige Entscheidung für den guten Zug getroffen: schöne Honigaromen im Kaltzug, dazu etwas Erde und Brot im Kaltgeruch. Bislang war alles von Vegafina, was ich genossen habe, von hoher handwerklicher Qualität geprägt, und die Volcano enttäuscht hier keineswegs: Brandannahme top, feiner Glutring, satte Rauchentwicklung. Start und Verlauf kommen, anders als der Name ‚Volcano‘ signalisiert, im Wesentlichen weich, mildkräftig und ausdrucksvoll in den Aromen: Nuss und Honigsüße, schwarzer Kaffee, Nugat, später Erde und Frucht. Wenn Pfeffer, dann kam er sehr dosiert rüber. Der Rauch ist lecker mundfüllend, nie bissig, sondern herrlich aromatisch. Obacht: hier entwickelt sich in gut 70 Minuten ganz ordentlich Nikotin! Ein gutes Abendessen, ein weicher Malt, und du bist mit der Volcano in bester Gesellschaft. Sehr gut im PLV: Kaufe ich wieder. Volle Punktzahl.

Length: 11.43Diameter: 1.91 TAM
An der Banderole sieht man den Travelers die inneren Werte nicht an. Aber schon das tiefdunkle, fast schwarze, leicht ölige Andres-Deckblatt verspricht Genuss. Kalt riecht die Zigarre nach schwerem Tabak, erinnert an Halfzware, während der Kaltzug leicht und fruchtig daher kommt. Na dann... Feuer! Braucht Zeit, bis die Glut schön steht, dann kommen die ersten Züge voll und weich mit Erde und Leder daher, fast ein bisschen Kubafeeling. Später gesellt sich leichter Pfeffer dazu, gut austariert. Die Rauchentwicklung ist sehr zufriedenstellend, der Zug auch (ich hatte gebohrt). Im Verlauf kommt eine ausgeprägte Fruchtsüße an, über die sich Kakao setzt, später etwas Säure dazu nimmt. Sehr lecker! Das Aromenspiel ist insgesamt bis zum Ende des zweiten Drittels eher mildkräftig, dann legt die Miami an Stärke zu. Für mich der genussvollste Teil bis zum Nub, wenn nussige Töne sich mit Erde und Pfeffer treffen. 45 Minuten Genießerzeit, nicht hochkomplex, aber reichlich für diesen Preis. Kann ich empfehlen!

Length: 15.88Diameter: 2.06 TAM
Hier kann ich nur noch einen Nachruf auf diese großartige Vitola schreiben, die von Torano abwechslungsreich und vielschichtig geblendet wurde! Der Zigarrenkörper ist schon optisch ein Genuss, makelloses Colorado-Deckblatt, perfekt gerollt und mit einer prächtigen Anilla geschmückt. Sparsam gecuttet, ergänzt der Kaltzug nach Kaffee und Erde den tabakwürzigen Kaltgeruch. Braucht etwas Zeit zum Durchfeuern, dann gibts für 90 Minuten messerscharfen Abbrand mit weißgrauen Ringen und sehr langem Aschestand. Das Intro: viel Pfeffer und Holz in den ersten Zügen, dann spielt der Blend seine Nicaragua-Qualitäten mit dem abwechslungsreichen Mix von weicher Erde, Leder, Kaffeebohnen, Kräutern, Chili und einer feinen Säure aus. Nie langweilig, alles in reichlich cremigen Rauch. Das letzte Drittel wird ein bisschen matschig, hier laufen die Aromen ineinander, der Zugwiderstand wird schwerer. Time to say goodbye! Wer noch irgendwo einen Torano Torpedo ergattern kann: kaufen und genießen!

Length: 10.16Diameter: 1.75 TAM
Soeben zum Feierabend die kleine, aber feine Deboinare Maduro mit einem Glas Weißwein verkostet: wer als Torcedor dieses Miniformat als Perfecto rollen kann , hat handwerklich schon was drauf! Das tiefdunkle Deckblatt wirkt robust, ist prall gefüllt und zeigt deutliche Adern. Der kleine Kraftstick hat es in sich, während er in Kaltgeruch und Kaltzug eher sanft schokoladig daher kommt. Das schmale Brandende nimmt sehr gut Feuer an und offeriert Holz, Erde und Pfeffer im kräftigen, aber cremigen Rauch. Sehr schnell brennt die Perfecto auf das große Ringmaß ab und gibt einen ständigen Mix de Aromen frei, mal Fruchtsäure, mal röstigen Toast, dann herrlich schokoladige würzige Tabakaromen. Hin und wieder einen Hauch von Erde, später stärker werdend mit Leder, und wieder: Schokolade! Macht ausgesprochen Spaß und brennt mustergültig ab. Ich habe die prächtige Anilla ab der Mitte entfernt und genussvoll bis zum Anschlag genossen. Preislich hoch angesetzt. Lohnen sich da vielleicht die größeren Formate? Sollte man dennoch probiert haben!

Length: 15.56Diameter: 1.98 TAM
13 Grad, kein Wind: optimale Bedingungen, um genussvoll eine Toro zu verkosten. Die beeindruckende Vitola stammt aus dem Hause Schuster, und ist als Corojo Reserve nur noch vereinzelt erhältlich. Da sie ein Dreiviertel Jahr bei mir im Humidor schlummerte, möchte ihr dennoch ein Loblied widmen; in der Hoffnung, dass die genialen Schuster-Blender ein ähnliches Prachtstück noch mal auflegen. Großes Format, kleines Ringmaß. Im Zeitalter der dicken Zigarren wirkt das Größenverhältnis von Länge und Durchmesser herrlich oldfashioned und elegant. Schwer in der Hand liegend und gut gefüllt, das Corojo-Deckblatt ölig glänzend, kommt sie proper daher, mit einem Kaltduft nach feinem Honig, nussig im Kaltzug. Gebohrt. Der Zugwiderstand bleibt den ganzen Smoke über sehr angenehm. Mit dem Antoasten beginnt eine Genussreise für den Gaumen. Gefühlt alle 2cm offeriert die grüne Rodrigo einen neuen Aromenbereich, beginnend mit alten Holz und Einsprengseln von frischem schwarzen Pfeffer. Die Rauchentwicklung ist sehr zufriedenstellend. Vielleicht rauche ich sie sogar zu schnell, aber das verzeiht sie. Die Übergänge zum nächsten Aroma sind überraschend: es folgt vanillige Fruchtigkeit. Aschefall bei 4cm, jetzt ist der sauber aufgebaute Glutkegel zu sehen. Die Aromatik geht in Zedrigkeit über, auf der Basis einer schönen Säure, die es schmackhaft macht. Wechsel zu Kaffee, schwarz, leichte Säure und etwas Kakao. Erneut Holz. Chili. Dann ein köstlicher Walnussabschnitt, echt die beste Zeit. Überhaupt ist die Rodrigo Grün keine süße Vertreterin, kommt eher mit herben Tönen daher, kräuterig und floral, alles in Allem ist diese Honduranerin immer mildkräftig bleibend. Gute 70 Minuten feiner Genuss. Den beschriebenen Rotwein im Aroma habe ich nicht geschmeckt. Aber genussvoll einen dazu getrunken. Freue mich auf die zweite Vitola, die noch im Humidor liegt. Kompliment an die Schusters: sehr gute Zigarre für unter 10 Euro!

Length: 14.00Diameter: 1.59 TAM
Für mich die ausgewogenste Partagas im Preissegment um 5 Euro. Haptik, Verarbeitung perfekt wie gewohnt, mit 140mm und einem Ringmaß von 40 schon knapp an der Corona. Kingsize Format. Auf vollen Durchmesser gecuttet, um bei der Länge einen guten Zugwiderstand vorzubereiten. Im Kaltzug kräftig würzig, sehr schnell zu entflammen. Aromatisch würziger Rauch mit Erde, Leder und etwas Chili prägen das erste Drittel, so schmeckt Cuba lecker, mal mit etwas Zitrusfrucht begleitet, mal röstig. Nach dem ersten Aschefall bei 2,5 cm ziehen neue Geschmackswelten durch, die Tonart ändert sich komplett in Fruchtnoten von reifer Aprikose, Mango mit weichen Vanilletönen unterlegt, auf Basis von weiniger Säure, die der Tabakwürze sehr gut tut. Ein sehr genussvolles Stück. Hier, finde ich, toppt die Super Partagas die Aristocrats und die Mille Fleur in der Aromenvielfalt deutlich! Sie bleibt mild dabei, auch im Finish, wo Erde und Leder sich mit Röstaromen bündeln und pure Kraft vermitteln. Wäre ein Cubaausflug auch für Anfänger, die nicht viel investieren, aber ein schönes Spektrum an den Gaumen bekommen möchten. Kaufempfehlung! Werde weiter testen. Die Partagas gehören auf jeden Fall immer in meinen Humidor!

Length: 12.90Diameter: 1.59 TAM
Bei der grandiosen Auswahl unter den kleinen Formaten der Partagas liegt es nahe, sie nach und nach im Vergleich zu verkosten. Meine Referenzvitola ist die Milles fleur, von denen ein Päckchen schon ein halbes Jahr im Humidor liegt. Die Aristocrats hat ein paar Monate Liegezeit hinter sich, und mal ehrlich, wer die kleinen Formate nebeneinander lagern sieht, läuft Gefahr, sie bei der Auswahl zu verwechseln: alle sind unglaublich gut gemacht, tragen den gleichen bescheidenen Ring und duften im Kaltgeruch kräftig tabakwürzig. Die Aristocrats habe ich gebohrt, sehr sanft gezündet und recht bald eine tüchtige Glut bekommen. Die ersten Züge sind cubatypisch voluminös im Aromenmix von Erde, Leder und Pfeffer, die Rauchentwicklung zurückhaltend, aber fein cremig. Genuss vom Fleck weg. Die Asche steht bis zwei cm weißgrau fest, und fällt stückweise sauber ab. Sie ist unkompliziert beim Smoke, bringt zuverlässig volle Aromen, später vor allem einen spannenden Gewürzmix mit Zimt, Piment, Pfeffer und kräuterigen-erdigen Tönen, während die Milles Fleur eher in die Richtung Zartbitter und Kaffee geht. Ein kleiner Schiefbrand korrigiert sich selbst. Das letzte Drittel wird noch mal erdig-röstig. Zeit für gut 60 Minuten aromatischen Genuss. Würde ich wieder kaufen.

Length: 10.16Diameter: 1.43 TAM
Eine herbe Schönheit, die einen ganz anderen Eindruck als die Vintage 90 Perla hinterlässt: sie präsentiert sich eher unnahbar, mit viel herbem Holz, bitterem Gras und gut Pfeffer dabei. Der Eindruck bleibt ziemlich linear, auch verstärkt in der zweiten Hälfte durch Röstkaffeearomen, wenig gemildert durch Schokolade und etwas Süße. Eher eigenwillig, mit viel Rauch, etwas bissig am Gaumen. Handwerkliche Verarbeitung und Abbrand sind top, da gibt es nichts zu meckern, und auch äußerlich kommt sie wie ein Klon der 90er Vintage daher. Ich bin sehr gespannt, wie sich anderen vier Exemplare im Humidor entwickeln. UPDATE: das Reifen lassen lohnt! Ganz anderer Eindruck nach sechs Wochen Humidor, weich-fruchtig, im Wechsel mit Milchkaffee und Zartbitter ein schöner Genuss!

Length: 11.11Diameter: 2.06 TAM
Die letzte der drei Vitolas von Vegueros in der Verkostung ist ein Vergnügen. Gefühlt liegt ein ordentlicher, verkürzter Toro in der Hand, was eine schöne lange Rauchzeit beschert. Die Anilla ist eher stylisch, hat aber was von Cuba modern. Fest und prall gerollt, ermöglicht das Anbohren auf 9 einen guten Zug. Sie riecht vor allem erdig, würzig; sieht makellos aus, wie alle Vitolas der Linie. Anfeuern geht problemlos, dicke runde Glut entwickelt sich schnell und lässt komplexe Aromen in dichtem, großzügigem Rauch raus. Am Anfang vor allem Erde mit frischem Holz, herb, ohne sich Süß anzubiedern. Ein kerniger Smoke, ausgesprochen gut abgestimmt. Die Asche steht grau und fest, erster Aschefall bei 2.5 cm. Die Rauchentwicklung bleibt komplex und changierend; auf der chiliwürzigen Erdebasis spielen mal florale Aromen, mal Kaffeebohnen, dann Zartbitter, später dunkel gerösteter Toast vorne auf der Gaumenbühne. Der Abbrand läuft sauber, trotz Windböen draußen, und verleitet dazu, bis zu den Fingerspitzen zu rauchen. Dann hat man ordentlich Nikotin getankt, sie wird zum Schluss gut kräftig. Dazu einen alten Glenfarclas genossen. Passt. Kaufempfehlung!

Length: 19.05Diameter: 1.51 TAM
Die steigenden Abendtemperaturen lassen zu, dass man Outdoor auch mal eine Lancero genießen kann. Dieses Exemplar hier war von Optik, Haptik und Rollung völlig in Ordnung, und tat das, was sie sollte: Bei sauberer Glut bringt sie im reichlich cremigen Rauch nach einem kurzen Pfeffereinstieg Noten von Walnuss und Fruchtwürze auf den Gaumen, und das linear und zuverlässig. Die Asche sitzt eher locker und fällt alle 2cm, da muss man bei der Länge schon ein Auge drauf haben. Im Verlauf bringt sie ordentliche Aromen von frisch gekochtem Kaffee dazu, mit Kakao unterlegt die Süße betonend. Das letzte Drittel wird stärker, toastig-röstig, immer noch lecker. Doch, ein sehr schöner Smoke über gut 70 Minuten, dem ich mir gerne in plauschiger Runde auf der Terasse wiederholend vorstellen kann. Gibt es nicht allmählich einen Trend zu den eleganten Lancero-Formaten?

Length: 11.75Diameter: 1.59 TAM
Normalerweise warte ich nach einer Lieferung, und lege die erworbenen Schätze für zwei Wochen in den Humidor. Bei dieser über sechs alten R&J war ich so gespannt auf den Geschmack der alten Lady, dass ich sie gleich heute abend verkostet habe. Die Verarbeitung ist sehr gut, keine Macken im ölig glänzenden Deckblatt, und die Kaltgeruch bringt süße honigschwere Aromen mit etwas Schokolade an die Nase. Sie ist etwass boxpressed-kantig; das macht wohl die lange Ruhezeit in der Kiste. Vorsichtig gebohrt, das macht sie problemlos mit; der Kaltzug kommt süßlich-erdig an. Sie ist schnell angeflämmt, die Glut breitet sich mustergültig rund aus, der Abbrand läuft perfekt kreisrund. Der Zugwiderstand ist ein wenig schwer. Die nächste werde ich cutten. Die Geschmacksentfaltung ist etwas für Genießer der milden Art: fein abgestimmte Aromen von Waldhonig mit Vollmilchschokolade, herrlich süß, fast wie ein Praline. Diese R&J würde ich zum Dessert anbieten. Im Verlauf kommt ein kräftiges leckeres Haselnussaroma, abgerundet mit Marzipan, minzige Einsprengsel. Sehr lecker! Sie hatte ja nun sechs Jahre Zeit, die aromatischen Ecken und Kanten auszudünsten, darum ist sie eine äußerst milde, feine Vertreterin der Marke. Das Nikotin kommt eher unterschwellig mit, ist aber auch spürbar. Der Zugwiderstand bleibt schwer. Trotzdem habe ich diese feine alte Zigarre sehr genossen, fast bis zum Ende, dann wurde sie weicher, stärker und heiß. Muss nachschauen, ob noch eine Kiste in den Humidor passt.... Auch Anfängern kann ich diese alte Dame nur empfehlen!

Length: 7.50Diameter: 1.28 HAM
Ich bin dem Rat des von mir gerne gelesenen Mr. Cigaristo gefolgt, und habe eine Packung dieser umwerfenden Aromasticks über Wochen im Zedernholzkistchen ohne Befeuchter gelagert. Selbst nach sechs Wochen gab es immer noch soviel Limoncello-Aroma, dass ich einen Pouch Pfeifentabak mitbeduften konnte. Zum Glück mag ich Limoncello, meine italienischen Nachbarn machen ihn selbst. Nach acht Wochen die erste Toscano entzündet: schon was Besonderes, diese ultrafesten, tiefdunklen Sticks, die schon angeschnitten sind. Der Kaltgeruch geht in Richtung Zitronat, der Kaltzug schmeckt nach schwerem, süßen Tabak. Problemlos angefeuert, und dann ging das Genießen los: feine, leichte Aromen von verschiedenen Zitrusfrüchten, Zitrone und Limetten, etwas Grapefruit drängen sich auf den Gaumen, sehr sanft unterlegt von abgerundetem Tabak, viel cremiger Rauch. Ausgesprochen lecker! Und das bleibt auch so bis zum Schluss. 45 Minuten Spaß kann man mit diesem kleinen Format haben, die Toscani sind alle richtig gut in Verarbeitung und Geschmack. Und preiswert dazu. Im Rom bekam ich mal eine Anisvariante zum Probieren. Köstlich. Mich freut, dass das Experiment gelungen ist. Mal was ganz Anderes.

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Eine sehr wertige Zigarre, die sich im formschönen Tubo sehr gut als Geschenk für Aficionados eignet. Obwohl ich mich immer frage, was nach Monaten im Tubo vom Aroma wirklich bleibt. Beim Öffnen gibt es jedenfalls keine Bourbon-Wolke, sondern tabakduftige Süße im Kaltgeruch. Eine schöne, üppige Robusto, die voll kräftiger Blattadern von Kraft nur zu strotzen scheint, makelloses Deckblatt, zum großen Teil unter zwei breiten Anillas verborgen. Den Stoßring musste ich vorsichtig entfernen, klebte sehr fest. Gebohrt. Sie lässt sich Zeit beim Annehmen der Glut, der Zug ist noch nicht gut, gecuttet, dann war es besser. Danach braucht diese Camacho nicht viel Aufmerksamkeit, aber Ruhe zum Entwickeln. Der Start mit süßen Fruchtaromen und leichtem Pfeffer ist wie erwartet, schön und viel cremiger Rauch, angenehm komplex auf den Geschmacksknospen offeriert sie im beständigen Wechsel großzügig Erdnuß und Honig, etwas Marzipan, mal herbere Kräuter, später Milchkaffeenoten - alles sehr mild, feinwürzig und leicht. Die Asche steht fast bis zur Mitte, gut 30 Minuten, lässt nach dem Aschefall einen sauberen schönen Glutkegel sehen. Hier wurde sehr gut gearbeitet. Was ich vermisse, ist der Bourbon. Beinahe hätte ich mir ein Glas dazu gestellt. Der Aromenmix ist lecker, die Stärke angenehm auch für den Anfänger, der sich vermutlich über so ein Geschenk freuen würde: mal eine teure Zigarre zu rauchen. Mit Ruhe auch über 90 Minuten. Dann wird der Zug schwer. Ich erwarte für den Preis geschmacklich mehr.

Length: 11.43Diameter: 1.51 TAM
Meine erste Tatuaje, deshalb kann ich im Vergleich mit den anderen Vitolas der Marke gar nichts sagen. Aufgrund der ersten Bewertungen hatte ich sie erst mal für drei Wochen in den Humidor gesteckt. Das hat ihr schon äußerlich gut getan: das sehr robust gerollte, grob geäderte, trocken wirkende Deckblatt entspannte sich und bekam einen leicht öligen, seidigen Schimmer. Gecuttet. Der Kaltzug etwas moosig, grasig. Der Kaltgeruch dafür ausgesprochen schokoladig-aromatisch. Die Zigarre ist leicht in der Hand, locker gerollt, mit gutem Zugwiderstand. Das Feuer nimmt sie schnell an, sauberer Abbrand. Die ersten Züge überraschen mit etwas trockenen, fast staubigem Aroma, das geht schnell vorbei. Sie ist eher eine milde Vertreterin, was ich nach dem ruppigen Äußeren nicht erwartet hätte, und bietet sanfte Aromen nach Früchten, etwas Säure drunter, kaum Pfeffer, etwas Nuss. Die Asche steht schön, ist aber leicht, wenn sie abfällt. Der Mittelteil gefällt mir gut, mit Schokolade, etwas Kaffee, würzig; Crema kleidet den Mundraum weich aus. Retronasal gibt es Anklänge von kräftigen Kräutern , florale Akzente. Das ist angenehm. Im Schlussteil, den ich mit allmählichen Verschieben der schönen Anilla immer weiter verlängert habe, kommt gerösteter Toast und Brot auf. Insgesamt ganz lecker, könnte für mich gern stärker sein. Einzig der Duft geht noch stark in Richtung Stall. Ich frage mich, was eine längere Lagerung mit ihr macht, und beschließe, beim nächsten Besuch von CW noch ein paar zum Lagern mitzunehmen. Für den Preis habe ich schon Schlechteres geraucht, ist ok bei gut 45 Minuten Smoke.


