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Nach dem Test doch einer ganzen Reihe von Feuerzeugen erlaube ich mir zunächst mal die Einschätzung, dass man im Marktmittel (gilt auch für das Hochpreissegment) ohne Übertreibung eine Schrottquote von wenigstens 60% annehmen kann (Einweg lassen wir mal außen vor). Was irgendwelche Mechaniken wie (im vorliegenden Fall: automatisch) aufklappende Schutzkappen angeht, werfe ich sogar mutige 99% in den Raum. Auch das V-Fire ist bei letzterem Punkt keine Ausnahme. Der Deckel war nach einer Woche ab. Weil die Realität hier also recht grausam ist, fließen diese Teile bei mir gar nicht mehr in die Bewertung ein und ich befasse mich ausschließlich mit den feuerbezogenen Teilen. Und was das angeht, ist "Jupiter" recht ordentlich. Die Flammenstärke erreicht eine ordentliche Bandbreite zwischen (je nach Einstellung) Teelicht und Lötlampe. Der Luftstrom ist gut und Reinigung mit Druckluft ist nur gelegentlich nötig (notfalls genügt durchpusten). Über die Tankgröße könnte man (dann schon auf hohem Niveau) klagen, andererseits geht gemessen an der kompakten Größe erstaunlich viel rein. Feuerzeuge werden (wie alle Werkzeuge) bei uns grundsätzlich sehr intensiv und eben als Werkzeuge genutzt und geben daher ganz zeitgemäß meistens recht schnell den Geist auf (Goldenes Zitat eines Bosch-Siemens-Servicetechnikers, der die Ehre eines Einsatzes hier im Hause hatte: "Sie benutzen Ihre Sachen ja schon recht umfassend, das ist heutzutage so nicht mehr vorgesehen!") Dennoch hat sich dieses Teil hier selbst und besonders nach Wegfall der dekorativen Klappe sehr tapfer bewährt, sodass bei Gelegenheit noch ein paar dazukommen. Heutzutage weiß man ja nie!

Length: 13.00Diameter: 1.50
Wird hier nach nunmehr zwei Kästchen nur noch als Lottozigarre genutzt. Man kann großes Glück haben, dann schmeckt sie vorzüglich und fast etwas kubanisch. Oder man zieht eine Niete, die brennt dann schlecht bis gar nicht, man saugt sich einen Wolf und es kommt trotzdem nichts oder kämpft mit Schiefbrand. Der Geudertheimer kommt, wenn man keine Niete zieht, einigermaßen zur Geltung - ein schöner, heimischer Tabak, aus dem man viel mehr machen kann als das hier. Auch bei den "guten" Exemplaren ist der Zug schwierig und der Rauch dünn (die besseren sind ziemlich fest, die schlechten viel zu fest und zudem ungleichmäßig gerollt). Im Bestfall hat man eine etwas stärkere Zigarette, die man auch mal versehentlich auf Lunge rauchen kann. Wie gesagt, ich hatte auch ein paar erfreuliche Exemplare dabei - aber insgesamt ist mir das zu viel Lotterie, da gibt es verlässlichere Kandidaten.

Length: 12.70Diameter: 1.98
TAF
Mehrfach getestet, alle ausgiebig bei 69% RF konditioniert und mit 7mm Bohrung. Bei länger gelagertem (~2j) Exemplar Deckblatt am Mundende (evtl. lagerbedingt) etwas spröde und beim Bohren angeknackst, was aber keine weiteren Folgen hatte. Brandannahme, Zug und Abbrand sehr gut, kleine Schiefbrände und Tunnelansätze korrigieren sich von allein - einfach kurz zuwarten. Asche etwas locker aber weitgehend kompakt; lässt im Gesamtbild auf eine durchgehend sachkundige und gleichmäßige Wicklung schließen. Geschmacklich zu Beginn so schokoladig, dass ich den (natürlich unbewiesenen) Vedacht auf ein Kakao-dipped Deckblatt einfach nicht loswerde. Riecht und schmeckt eingangs wie eine Tafel Zartbitter (will sagen, sehr lecker). Im weiteren Verlauf durchaus etwas Programm; hier Fleisch, dort Kräuter, später viel Kaffee und Krem, nur sehr (sehr!) gelegentlich mal Pfeffer. Insgesamt eine handwerklich sehr ordentlich gemachte und im (Geb)rauch sehr dienstbare Dominikanerin mit sehr gelungenem Bukett und des (gestiegenen) Preises immer noch würdig.

Length: 10.00Diameter: 0.90
HAM
Recht pikanter Zigarillo, mit kräftigen pfeffrigen Noten, die man wohl vor allem dem Kentucky zuschreiben darf. Sauber gearbeitet, fusselfreier Genuss bei ordentlichem Zug und nur gelegentlich etwas trägem Abbrand. Neben dem Pfeffer gibt es trocken-würziges Holz, auch Leder sowie erdige Töne und viel Heu, alles dezent kremig unterbaut. Von Süße bis zuletzt so gut wie keine Spur, das würde zum Rest auch nicht passen. Mir gefällt er.

Length: 12.70Diameter: 1.98
TAM
Zunächst mal erinnert mich dieser, pardon, Landjäger an die gute alte Handelsgold Brasil Fehlfarben. Sowohl in der Rittersport-Optik (quadratisch usw.) und dann auch in der (grundsätzlichen) Geschmacksrichtung. Nun ist dieses Modell hier etwas teurer, weshalb der Erwartungshorizont natürlich höher war. Und der wurde durchaus erfüllt, denn sowohl in Sachen Aroma, wie auch im Gebrauchsverhalten ist die Dalay schon eine andere Liga. Die Komposition schmeckt und bleibt bis zum Schluss vielfältig und abwechslungsreich und entwickelt so gut wie keine unangenehmen Momente, selbst auf der Zielgeraden nicht bzw. kaum. Der Abbrand ist recht zuverlässig und ziemlich gerade. Obwohl sie im Ganzen für mich in die Kategorie "Dessert" fällt, sticht sie mit ihrer eher dezenten, unaufdringlichen Süße und einer erfreulich würzigen Holznote dennoch aus dieser Kategorie heraus. Ich werde zum Vergleich noch die Corona testen und dann wohl mal eine Kiste einlagern.

Length: 9.80Diameter: 1.13
MM
Interessante Fruchtnote (Tendenz Dörrobst), die etwa die erste Hälfte übersteht. Und gut zu der leichten Holzigkeit passt. Zum Ende hin geht es etwas ins Gewöhnliche (Toast, Kaffee etc.). Ist insgesamt etwas schärfer als seine Brüder. Das aktuelle Testexemplar war (qua Produktionsjahr) neuer als andere aus meinen Bewertungen, insgesamt etwas fester aber leider auch nicht ganz frei von der typischen Handelsgold-Fusselkrankheit am Mundende.

Length: 9.80Diameter: 1.13
MM
Wie bei allen Handelsgold-Stumpen dieser Bauart gilt: Das Mundstück ist eine inhärente Katastrophe, da es so gut wie immer irgendwann auslabbert und einem dann der an sich meist leckere (Pfeifen)tabak aus der Einlage in den Mund bröselt. Geschmacklich bekommt man auch hier einen durchaus gut gemachten Aromaten, der geschmacklich eher im Pfeifensortiment zuhause ist. Also eigentlich eine Aromapfeife für Gelegenheiten ohne Pfeife. Vor allem anfangs wirklich sehr viel Kakao, als Unterlage mehr Holz als Nuss (ich mag es). Später punktuell etwas Schärfe und bei ungeduldigem Zug irgendwann das übliche (Kaffee, Toast etc.). Ich erwäge den Erwerb einer Zigarrenspitze für Zigarillos dieses Typs. Die ich inhaltlich manchmal mag, die aber so wie sie sind einfach keinen Spaß machen. Ob im ehrenwerten Hause André irgendwann mal jemand dieses Problem als solches erkennt und adressiert, statt andauernd neue schicke hippe Labels und kurzlebige Marketingponys aus dem Hut zu zaubern? Mich würde es freuen und ansonsten brösele ich die Dinger künftig einfach in die Pfeife ;-)

Length: 11.40Diameter: 1.10
MM
Musste mein anfangs sehr positives Urteil nach vielen Monaten und einigen Smokes doch anpassen. Der erste Eindruck war hervorragend, seither ist das ganze arg abgeflacht. Jemand schrieb, er stelle einen besseren Smoke bei Trockenlagerung fest. Das scheint mir ebenfalls recht wahrscheinlich, auch was die beschriebenen Geschmacksaspekte angeht. Allerdings würden sie dann zwangsläufig mehr fusseln als jetzt (noch halbwegs erträglich). Das Problem ist nach meiner Meinung also nicht so sehr die tabakgerechte Lagerung bei 67-69%, sondern eher die schon anfangs bemerkte zu "gut gemeinte" (sprich feste) Wicklung. Da saugt sich mit der Zeit einfach mehr Feuchte rein als gut ist (zumal selbst meine Kubanerinnen, die hier als allgemein empfindlicher gelten, keiner solchen Degradation unterlegen sind). Bleibt also bei dieser einen (dennoch hübschen) Kiste.
Length: 15.20Diameter: 1.30
MM
Außerplanmäßig (wegen kurzfr. Unpässlichkeit der eigentlich eingeplanten Verkostungszigarre) habe ich dieses schon einige Monate liegende Stück heute probiert und komme (wieder einmal) zu einem unerwartet guten Ergebnis. Wenn man sie nicht gerade ans kalte Fenster legt, brennt diese ordentlich, wiewohl ("Classic"!) rustikal gewickelte Zigarre recht sauber und gleichmäßig ab, die Kälte quittierte sie allerdings mit Verweigerung. Es bleibt hellgraue Asche, die mittelfest gelegentlich abfällt. Geschmacklich entwickelt sie sich bei einer konstanten Holzigkeit von zunächst erdigen, jedoch milderen Noten zu etwas mehr Stärke und Bittere, aber auch unerwartet auftauchenden, leicht süßen Toffeearomen. Dabei bleibt der Rauch unkremig, dafür angenehm wattig. Nikotin ist spürbar vorhanden, also eher ein anregender Genuss den man angesichts des Preises bedenkenlos jedem empfehlen kann, der keine Sahnekrem, sondern eher eine Herrentorte für alle Tage sucht.

Length: 8.20Diameter: 1.06
MM
Etwas kräftiger als andere Vertreter seiner Art und im Ton gar nicht so kubanisch-wild wie viele, beinahe eher etwas sumatra-elegant. Verarbeitung ordentlich, Abbrand manierlich, Rauchdauer etwa eine Viertelstunde.

Length: 13.97Diameter: 1.51
TAF
Optisch, haptisch und aromatisch eine schöne Komposition, die mich persönlich zwar nicht in der bevorzugten Ecke des Tastingwheels abholt, aber dennoch einen sehr guten Eindruck macht. Knapp drei Wochen angelagert, Kaltzug hat etwas von "After Eight", Brandannahme tiptop und das weitere pyrotechnische Verhalten tadellos. Klein angebohrt, schöner dichter (aber nicht bedenklicher) Rauch und insgesamt ein eher linear holzig-ledriges Erlebnis mit durchaus kurzen Spitzen von Krem und minimaler Süße, die zum Ende hin etwas stärker durchkommen. auf jeden Fall nicht unangenehm und in einer Dreiviertelstunde schön und erfreulich zu rauchen! Sicher kein Grand Cru, aber doch einen Versuch wert!

Length: 12.70Diameter: 1.67
TAM
Geschmacklich, bei sachgemäßer (also gemächlicher) Anwendung, eine schöne komplexe Komposition mit allerlei Holztönen, etwas Pfeffer und Salz und einer sehr wohldosierten, will sagen unaufdringlichen, Süße und Kremigkeit. Brennt verlässlich gut, braucht wenig Fürsorge und hat auch dem fortgeschrittenen Zigarrenfreund einiges zu bieten. Sicher nicht grundlos ein Bestseller hier im Shop.

Length: 13.97Diameter: 1.39
TAF
Abbrand etwas optimierungsbedürftig, Zug angenehm und Rauch dito. Asche stabil und mittelgrau. Im Geschmack dominieren Toffeesüße und nussige Noten. Dazu Spitzen leichter Säure und einer zum Ende zunehmenden Schärfe. Insgesamt leichte (im Sinne von gut mitzunehmen, leicht ist sie nicht) und angenehme gut 45 Minuten.
Length: 7.70Diameter: 1.20
MM
Sehr fest gerollt (dementsprechend der Zug), vorgeschnitten und fusselfrei, Abbrand gerade und pflegeleicht. Geschmacklich recht gelungen, wenn auch nicht ansatzweise "Brasil", das schmecke ich hier allenfalls in den allerletzten Zügen, ahnungsweise. Hier (wie vermutlich bei der Variante mit "Sumatra"-Label; beide haben ja wohl auch die gleiche Füllung) hätte der Hersteller gut daran getan, diese - wie gesagt, gelungene - würzige Mischung anders zu vermarkten und nicht im Sicher-ist-sicher-hell-dunkel-08/15-Schema. Sie passen für mich z. B. gut in die gleiche Ecke wie die Buena Vista Dark Fired, rein geschmacklich. Außerdem reden wir hier immerhin über einen Kubikzentimeterpreis, der den so mancher Kubarillos übersteigt. Da sollte man sich nach meiner Überzeugung wirklich etwas mehr ins Zeug legen beim Marketing. Vor allem, wenn das Produkt es hergibt, wie hier. Aber, um es sachlich zu halten, einwandfreie kleine Zigarre mit schönem Bukett und gut zu rauchen!

Length: 9.00Diameter: 0.80
TAM
Zumindest mit seiner größeren Corona-Schwester aus gleichem Haus hat er geschmacklich nicht viel zu tun. Jene ist für mich eher Dessert, dieser Kleine hier ist ein dezent pfeffriger, würziger Snack. Eher herzhaft. Wird zum Schluss etwas warm und weich. Insgesamt aber gut gearbeitet und im Rauchgebrauch einwandfrei. Generell würde ich mir bei den Lehmanns ja 100% Geudertheimer wünschen (vgl. Don Stefano Geudertheimer). Geschmack geht mir immer vor Optik und wenn ich Sumatra will, "gehe ich nach Holland"... aber da denkt eben jeder anders drüber. Ein gut gekühltes Tannenzäpfle dazu sticht im Pairing für mich übrigens jeden Edelbrand aus, nicht nur aus regionalen Gründen!