Humidor Tomys Lieblinge

Schwarzbraun glänzendes, ledern und sehr grobschlächtig wirkendes Deckblatt mit einem ansprechenden Ring darum. Zug und Abbrand waren in Ordnung, die Asche sehr dunkel (fast schwarz) und nicht sehr fest. Sehr kräftiger Start mit reichlich Pfefferwürze, Erde und Holzkohle. Dazu etwas bitterer Kaffee und ein Hauch süß-salziger, später auch ledriger Noten. In der zweiten Hälfte mutiert die Pfefferwürze zu recht scharfem Chili, der von einer leichten Nougat-Süße unterlegt ist. Zum Ende dann sehr herb-erdig mit reichlich Pfeffer und kräftigen Röstaromen. Sehr kräftig und zeitweise auch recht stark, nicht übermäßig komplex und streckenweise auch nicht sehr harmonisch, für ausgesprochen freundliche 3,90€ (07.2023) aber durchaus unterhaltsam. Als kräftiger und sehr günstiger every-day-Smoke ist er mir allemal eine Empfehlung wert. Rauchdauer:55min Punkte:88

Dickes, rustikal wirkendes Deckblatt in scheckigem schwarzbraun mit einem auffälligen, tatsächlich brasilianisch anmutenden Ring darum. Zug und Abbrand waren in Ordnung, die Asche hell und leidlich fest. Startet leicht pfeffrig mit einem Hauch fruchtiger Süße, dazu später etwas Brot und ein wenig Schoko-Süße. Der Pfeffer wird ab Anfang des zweiten Drittel recht prominent, es mischen sich dann auch noch Erde und etwas Heu ein … und das war’s dann auch schon. Am Ende legt die Stärke spürbar zu, wird aber leider nicht ausreichend von der Kraft der Aromen gestützt. Ich war ziemlich gespannt auf diesen Stick, leider konnte er meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Sicher gut konstruiert, mittelstark++., aber nur mild-mittelkräftig, mäßig spannend und auch nicht sehr vielschichtig. Der Preis (6,70€/06.2023) geht zwar für das gebotene gerade so in Ordnung, ich würde ihn dennoch wohl eher nicht nochmal ausgeben. Rauchdauer:65min Punkte:88

Was für ein Anblick: herrlich ebenmäßiges, ölig-glänzendes und Karamell-farbenes Deckblatt mit einem wunderschönen Ring darum. Zug und Abbrand waren erwartungsgemäß hervorragend, die Asche mittelgrau und fest. Die ersten Züge bringen Kaffee, Erde und etwas dunkles Brot mit, unterlegt von kräftiger Pfeffer-Würze. Dazu gesellten sich schnell noch etwas Holz, Leder und ein Hauch dunkle Schokolade, der Pfeffer wird kurzzeitig recht prominent, zieht sich dann aber wieder fast vollständig zurück. Im weiteren Verlauf immer mal wieder süß-salzige Spitzen und/oder Karamell-Süße, später zunehmend holzig-erdig. Am Ende kehrte der Pfeffer zurück und das Nikotin war nun deutlich spürbar. Eine hervorragend konstruierte Zigarre, durchaus unterhaltsam, komplex und zeitweise auch ziemlich stark. Die Intensität der Aromen war durchgehend recht kräftig. Die inzwischen aufgerufenen 15,00€ (05.2023) sind allerdings schon recht ambitioniert und ich bin mir daher nicht sicher, ob sie erneut den Weg in meinen Schrank finden wird, in dieser Preisklasse gibt es dann doch unzählige Alternativen. Rauchdauer:115min Punkte:91

Recht stumpfes, aber sonst ebenmäßiges Deckblatt in kräftigem colorado-maduro. Zug und Abbrand waren hervorragend, die Asche hell und nicht sehr fest. Startet mit herb-erdigen, torfigen Noten, etwas bitterem Kakao und einer Prise Pfeffer. Später kommt noch etwas Holz dazu und der Pfeffer wird deutlich kräftiger, im Hintergrund kurzzeitig ein Hauch Karamell-Süße. So geht das im wesentlichen bis zum Ende weiter, Pfeffer und Erde werden immer dominanter und überdecken im letzten Drittel alles andere, zunehmend bittere und scharfe Töne bestimmen die letzten Zentimeter. Auch die Stärke nimmt kontinuierlich zu, von anfangs leicht-mittel bis mittel-stark. Auch diese Villiger konnte mich nicht überzeugen, zwar hervorragend konstruiert, aber alles in allem recht unrund und eintönig. Für 9,00€ (03.2023) ist da deutlich mehr zu erwarten.Rauchdauer:90min Punkte:85

Samtig schimmerndes, sehr glattes Deckblatt in colorado-maduro mit einem sehr schönen Doppelring darum und zusätzlich ein Seidenband am Brandende. Zug und Abbrand waren hervorragend, die Asche mittelgrau und sehr fest. Mild-würziger Start mit etwas Holz, Kaffee/Kakao und einer Prise Pfeffer in der Nase. Dazu mengen sich schnell noch süß-salzige Noten von Lakritz und etwas Leder, alles wird intensiver, auch der Pfeffer wandert von der Nase auf die Zunge. Das zweite Drittel entwickelt sich sehr würzig und etwas Umami-lästig, alles andere bleibt aber und abwechselnd schieben sich der Pfeffer oder der süße Part in den Vordergrund. Zum Ende gibts dann noch eine kräftige Schippe Erde über alles. Diese EPC hat mir viel Spaß gemacht, komplex und sehr unterhaltsam mit einer spannenden Entwicklung, kräftig, zeitweise recht stark und sehr sättigend. Der Preis (15,60€/03.2023) ist zwar recht sportlich, meines Erachtens nach aber durchaus angemessen, von mir eine uneingeschränkte Empfehlung an alle Freunde des kräftig-herzhaften und starken Smokes. Rauchdauer:95min Punkte:92

Recht ebenmäßiges, schokobraunes und speckig wirkendes Deckblatt mit ansehnlichem Doppelring darum. Zug und Abbrand waren perfekt, die Asche hell und fest. Kräftiger Start mit reichlich Pfeffer, Holz und etwas süßer Würze, sofort auch ziemlich stark. Im weiteren Verlauf kommen noch etwas Leder, Nuss und später Erde hinzu. Im letzten Drittel wird es zeitweise auch mal unrund, die Kraft der Aromen kann dann die Stärke nicht ausreichend stützen und meine Zunge wurde schon mal taub und pelzig. In Anbetracht der ausgesprochen freundlichen 5,80€ (03.2023) die hier aufgerufenen werden, dennoch eine recht anständige Zigarre, kräftig und stark, zwar nicht übermäßig komplex und auch nicht immer sehr harmonisch, dennoch sehr unterhaltsam … mir hat sie jedenfalls Spaß gemacht. Definitiv nicht Anfänger-geeignet und auch nichts für Liebhaber milder Zigarren, allen anderen aber würde ich sie uneingeschränkt empfehlen. Rauchdauer:90min Punkte:89

Ölig-speckig-glänzendes und absolut ebenmäßiges Deckblatt in kräftigem Kaffee-braun. Zug und Abbrand waren erwartungsgemäß hervorragend, die Asche mittelgrau und fest. Startet kräftig pfeffrig-würzig mit Kakao und etwas Leder. Nach einigen Zügen verschwindet der Pfeffer und die Würze erhält eine süße Komponente, dazu grasig-holzige Noten und später noch ein Hauch Karamell oben drauf. Der Rauch ist nun sehr cremig, fast buttrig. Zum Ende dann zunehmend erdig mit reichlich Kakao, Kaffee und wieder deutlich Pfeffer, die süße Würze zieht sich immer mehr zurück, bleibt aber bis zum Schluss spürbar. Die Stärke, anfänglich im mittleren Bereich angesiedelt, ist am Ende doch kräftig spürbar. Auch diese V hat mir wieder viel Spaß gemacht, nicht ganz so perfekt wie die Churchill Extra, aber das ist „jammern auf hohem Niveau“. Sehr spannende Entwicklung, kräftig und mittel-stark bis stark, recht komplex und unterhaltsam. Jedem Liebhaber des deftigen Genuss unbedingt zu empfehlen, trotz des inzwischen recht sportlichen Preises (13,30€/12.2022). Rauchdauer:110min Punkte:91

Recht glattes, speckig-glänzendes Deckblatt in scheckigem schwarzbraun mit einem schlichten, aber ansehnlichen Ring und einem Seidenband um das Brandende. Zug und Abbrand waren hervorragend, die Asche mittelgrau und sehr locker-flockig (hielt durchweg weniger als 1cm). Startet mit kräftiger Pfeffer-Würze, etwas Leder und holzig-erdigen Noten. Der Pfeffer zieht sich dann etwas zurück, dafür tauchen Spitzen von süßem Kaffee auf. Letzter verschwindet Anfang des letzten Drittels wieder, es wird zunehmend herb-erdig mit holzig-torfigen Noten und nun wieder reichlich Pfeffer. Auch die Nikotin-Stärke legt spürbar zu und sorgt am Ende bei mir für eine belegte Zunge. Alles in allem nicht schlecht, kräftig, zeitweise recht stark und durchaus unterhaltsam. Für die aufgerufenen, recht sportlichen 13,00€ (01.2033) fehlte mir persönlich aber das Besondere, Außergewöhnliche. Rauchdauer:70ern Punkte:89

Diese Coloso ist wahrlich ein Koloss, rein äußerlich die ultimative Herrentagszigarre :-) dazu ein sehr schönes, glattes und seidig-schimmerndes Deckblatt in kräftigem Colorado. Zug und Abbrand waren hervorragend, die Asche dunkel und sehr fest. Startet kräftig mit reichlich süßer Würze, deutlich Pfeffer und etwas Leder. Nach einigen Zügen kommen Erde, Süßholz und Milchkaffee dazu. Das Ganze schwingt immer wieder hin und her, mal ist das eine, mal das andere im Vordergrund. Im Mittelteil dominierten dann kräftige Lakritz-Noten die mehrfach von Holz und Kaffee abgelöst werden, später übernahmen Erde und kräftige Torf-Noten. Zum Ende dann wieder deutlich Pfeffer über alles und nun auch recht stark. Trotz der gewaltigen Größe und damit Rauchdauer kam keine Langeweile auf, spannend und unterhaltsam vom ersten bis zum letzten Zug. Auch diese Galera hat mir wieder viel Spaß gemacht, sehr aromatisch, mittelstark bis stark und recht komplex. Die geforderten 15,50€ (11.2022) gehen mMn in Anbetracht des Unterhaltungswertes und der Unterhaltungszeit in Ordnung. Beide Daumen hoch, nichts für jedermann und auch nichts für jeden Tag … wenns aber mal colosal :-) sein soll, dann unbedingt zu empfehlen. Rauchdauer:140min (!) Punkte:92

Stumpfes und auch recht grob von Adern durchzogenes Deckblatt in Schoko-braun mit zwei recht ansehnlichen Ringen darum. Der Zug war perfekt, der Abbrand gerade so in Ordnung (mehrfach Schrägbrand, der sich aber immer selbst korrigierte) und die Asche mausgrau und fest. Die,ersten Züge waren ausgesprochen mild, fast ausdruckslos. Dann machten sich kräftige Pfeffer-Noten bemerkbar, zunächst nur retronasal, dann auch auf der Zunge. Dahinter etwas süße Würze, Holz und Leder. Die Intensität der Aromen nimmt weiter zu, Pfeffer und die süße Komponente dominieren dabei den Vordergrund, schwingen dabei auf und ab. Zwischendurch auch immer mal wieder etwas Kaffee/Kakao und zum Ende obendrauf noch eine Hand voll Erde. Der Rauch war dabei ausgesprochen cremig und voll, die Stärke anfänglich eher im unteren, kontinuierlich zunehmend und zum Schluss dann im oberen Bereich. Mich hat diese Rocky ausgesprochen gut unterhalten, sehr kräftig und zeitweise auch recht stark, leidlich komplex mit einer sehr schönen Entwicklung. Der Preis (9,40€/12.2022) scheint mir durchaus angemessen und ich würde für alle Liebhaber kräftiger Zigarren mit deutlicher Pfeffer-Note eine klare Empfehlung wagen. Rauchdauer:100min Punkte:91

Samtig wirkendes, sehr ebenmäßiges Deckblatt in leicht scheckiger Schoko-Färbung mit einem ansprechenden Doppelring darum. Der Zug war mir etwas zu leicht (wie bei fast allen boxpressed-Zigarren), der Abbrand in Ordnung (musste 2x heiß korrigiert werden) und die Asche mittelgrau-marmoriert und fest. Kräftiger Start mit deutlich süßer Pfeffer-Würze, etwas Kaffee und Schokolade. Später dazu Nuss und im weiteren Verlauf kräftig erdige Noten. Dazwischen immer mal wieder salzig-würzige und holzig-grasige Aromen. Im letzten Drittel zunehmend erdig-holzig mit fruchtigen Spitzen und schwarzem Tee im Hintergrund. Der Rauch war ausgesprochen satt und cremig, die Stärke durchgehend im mittel-oberen Bereich. Mich hat auch diese 1936 hervorragend unterhalten, sehr spannende Entwicklung, recht komplex und kräftig bei spürbarer Stärke. Der Preis (9,40€/10.2022) ist absolut angemessen, von mir daher beide Daumen hoch und eine uneingeschränkte Empfehlung an alle Freunde des kräftig-deftigen Smogs. Rauchdauer:120min Punkte:92

Schwarz-braunes, ölig-scheckiges und lederartiges Deckblatt. Zug und Abbrand waren perfekt, die Asche hell und fest. Startet mit einer sehr deutlichen Pfeffer-Note die alles andere zunächst überlagert. Nach einigen Zügen tritt dieser aber in den Hintergrund und macht Platz für Holz, Toast und etwas Leder. Dabei bleibt es dann aber leider, keine weitere Entwicklung. Zum Ende tritt der Pfeffer wieder nach vorne und wird jetzt von kräftigen Erd-Noten begleitet. Die Nikotin-Stärke, Anfangs eher leicht bis mittel, erreicht nun den oberen Bereich. Sicher keine schlechte Zigarre, dennoch hat mich die Robusto im Gegensatz zur Toro leider nicht überzeugen können. Mir war sie zu linear und zeitweise doch recht eintönig. Die geforderten 8,20€ (09.2022) scheinen mir da zu ambitioniert. Rauchdauer:85min Punkte:88

Schwarz-braunes, samtig-schimmerndes und recht dickes, ledrig wirkendes Deckblatt mit zwei sehr ansprechenden Ringen darum. Der Zug war mir einen Tick zu leicht, der Abbrand aber hervorragend und die Asche hell und recht fest. Anfangs holzig-würzig mit etwas Erde und einer guten Prise Pfeffer. Dazu kommen schnell kräftige Röstaromen und etwas Kaffee, später noch bitterer schwarzer Tee. Letzterer wird zeitweise recht dominant, lediglich der Pfeffer kann sich daneben halten. Kurz vor dem Ende gibt's noch fruchtig-scharfe Spitzen über alles, Erde, Leder und bitterer Tee bilden den Vordergrund. Die Stärke, anfangs eher im mittleren Bereich, ist nun sehr prominent. Sicher ist auch diese Enclave eine außergewöhnliche Zigarre, mir persönlich fehlte leider etwas Ausgleichendes, Entschärfendes, z.B. ein süßer Part. Auch der Preis (11,80€/06.2022) ist mir etwas zu ambitioniert. Dennoch gebe ich eine vorsichtige Empfehlung für alle Liebhaber kräftiger, herb-würziger, leicht bitterer und pfeffriger Zigarren, die nicht den geringsten Hauch von Süße zeigen. Rauchdauer:115min Punkte:90

Schoko-braunes, seidig-schimmerndes und recht glattes Deckblatt. Der Zugang war perfekt, der Abbrand in Ordnung und die Asche mittelgrau, stark flockend und nicht sehr fest. Startet recht kräftig mit viel Torf und Erde, Holz und reichlich Pfeffer-Würze. So geht das im wesentlichen weiter, nur die Intensität des Pfeffers schwankt zwischen kräftig und heftig. Sehr kräftig und am Ende auch recht stark, sonst aber ausgesprochen eindimensional und langweilig. Jedem, der nur nach purer Power strebt, unbedingt zu empfehlen ... alle anderen sollten die geforderten 9,15€ (07.2022) mMn aber anderweitig einsetzen. Für mich eine einmalige Begegnung, definitiv keine Wiederholungsgefahr. Rauchdauer:90min Punkte:86