Humidor Lagerist

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit expressiven Gewürznoten. Die Verarbeitung ist in der Regel gut; Zug und Rauchvolumen sind tadellos; nur der Abbrand neigt stellenweise zu Schiefbrand und benötigt Korrektur. Die Zigarre bietet Grundaromen von Holz, Leder und Pfeffer, wobei der aromatische Akzent auf einer herben Holznote liegt. Die Zwischennoten bestehen aus Gewürzen, die anfänglich nur unterschwellig vorhanden sind. Der Rauchverlauf ist linear. Lediglich die Gewürze treten ab der Hälfte neben die herbe Holznote ... und überladen leider die Würze. Hier wird die Zigarre dann auch frühzeitig dumpf und unangenehm bitter. (Legt man die Zigarre kurz ab, geht einen Moment fort und kommt zurück, riecht und schmeckt man den dumpfen Abbrand). Resümee: So vielversprechend die erste Hälfte daherkommt, so mäßig gestaltet sich die 2. Hälfte.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit diffuser Malznote. Die Verarbeitung ist ohne auffällige Mängel - was bei dieser Preisklasse eher selten der Fall ist; raues Deckblatt, ordentliches Rauchvolumen; der Abbrand ist anfänglich etwas unregelmäßig, dann halbwegs gerade; der Zug hat im 2. Drittel manchmal kurze Aussetzer. Wenn man dann heftiger zieht, kann das Aroma bitter werden. Der aromatische Akzent liegt auf einer inkonsistenten Malznote. Die Struktur ist stellenweise ruppig, aber noch ausgewogen. Im 2. Drittel entwickeln sich dezente Gewürznoten. Stärke und Aromendichte steigen im Rauchverlauf an, bleiben aber jederzeit moderat. Im letzten Drittel stellt sich frühzeitig eine leichte Bitterkeit ein. Ingesamt eine unkomplizierte und angenehme Zigarre zu einem aktuell angemessen Stückpreis von 3,40 Euro.

Eine milde und unkomplizierte Zigarre mit ausgewogenen Aromen. Die Verarbeitung ist zwar rustikal, aber nicht unbedingt solide. Fragiles Deckblatt, das beim Entfernen der Anilla öfter einreißt und/oder im Rauchverlauf aufplatzt. Zug, Abbrand und Rauchvolumen sind dennoch gut. Die Zigarre bietet eine gefällige Grundkombination von Holz und Pfeffer. Die Zwischennoten bestehen aus Nuancen von Heu, Gras und Kaffee, die im Rauchverlauf intensiver werden. Die Aromendichte dieser Zigarre liegt im unteren Bereich; Nachhaltigkeit oder Sättigung sind eher gering - alles unerheblich! Der Stückpreis von 1,25 Euro ist das stärkere Argument zum regelmäßigen Konsum, sofern die Zigarre nur gut zieht, qualmt und angenehm schmeckt.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit überschaubarem Aromenspektrum. Die Verarbeitung ist macht einiges her; tolles Deckblatt; Abbrand und Zug sind tadellos, das Rauchvolumen beginnt mäßig, aber steigert sich im Rauchverlauf. Das 1. Drittel dieser Zigarre bietet weißen Pfeffer, Leder und Holz, ergänzt von leichten Nuss- und Kaffeenoten. Der aromatische Akzent liegt auf einer dezenten und äußerst angenehmen Malznote. Erstaunlicherweise nehmen die Aromen im 2. Drittel drastisch ab. Gefüge und Stringenz zerfallen in laue und flache Einzelnoten. Das letzte Drittel erzeugt schließlich nur noch eine eintönige und verhaltene Holznote. Man muss es leider sagen, selbst eine beliebige Mustique ist nicht weniger komplex und sogar spannender als der völlig profillose Blend, der hinter dieser hübschen und überteuerten Verpackung steckt.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit vorwiegend grasigen Aromen. Die Verarbeitung ist in der Regel zufriedenstellend bis gut; Abbrand optimal, Rauchvolumen mittelmäßig. Der Zug ist stellenweise etwas schwer. (Großzügiges Cutten kann zwar helfen, aber auch schaden. Spätestens im letzten Drittel verabschiedet sich meistens das Deckblatt.) Das 1. Drittel dieser Zigarre bietet Aromen von Holz, grünem Pfeffer und Heu, ergänzt von einer leicht süßlichen und schmackhaften Grasnote. Die aromatische Abstimmung ist ordentlich. Im 2. Drittel legen Gras und Süße zu und erzeugen eine hohe Aromendichte. Im letzten Drittel dominieren Holz und Pfeffer. Persönlich würde ich von dieser Linie die Nr. 3 vorziehen. UPDATE: 29/11/2021 - erneut verkostet; Zugwiderstand extrem hoch; nach fünf Zentimetern abgelegt; Fehlkonstruktion. Bei einem aktuellen Stückpreis von 14,90 Euro inakzeptabel.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit mäßigen Aromen. Die Verarbeitung ist grob und enthält zwangsläufig Überraschungen. Schiefbrand, Tunnelbrand, schlechter Zug, Leerlauf - irgendetwas ist immer dabei. Die Aromastruktur ist unausgewogen, der Abbrandgeruch dumpf. Im 2. Drittel steigt die Stärke auf mittleres Niveau. In diesem Preissegment würde ich eine Mustique eindeutig vorziehen.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit leichter Würze. Die Verarbeitung ist akzeptabel bis befriedigend. Ungleichmäßiger Filler; Schiefbrand und gelegentlicher Leerlauf beim Zug sind hier die Regel. Der Rauchverlauf ist linear und bietet verhaltene Aromen von Leder, Holz und Pfeffer. Die Aromastruktur ist stellenweise ruppig - schiefe Zwischennoten von Gras und Heu. Eine unkomplizierte Zigarre zu einem angemessen Stückpreis von 2,80 Euro.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit ausgeprägten Holzaromen. Die Verarbeitung ist mittelmäßig bis akzeptabel. Der Zug ist etwas schwer, Abbrand und Rauchvolumen sind mäßig. Diese Zigarre ist nicht gerade pflegeleicht - Schiefbrand, Tunnelbrand, neigt zum Ausgehen, muss fürs komplette Rauchvolumen mehrmals angezogen werden ... Das 1. Drittel bietet Aromen von Holz, Pfeffer und etwas Leder. Im 2. Drittel entwickeln sich vereinzelte Noten von Kaffee. Im letzten Drittel macht sich schon frühzeitig eine leichte Bitterkeit bemerkbar. Der Stückpreis von 4,10 Euro ist angemessen. In diesem Preissegment würde ich allerdings lieber zu einer (noch günstigeren) Ibis oder Mustique greifen.

Im Idealfall eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer exzellenten Kombination von Holzaromen und Toast. Im Idealfall ... wäre da nicht die mangelhafte Verarbeitung, die sich bei einigen Exemplaren dieses Herstellers in letzter Zeit offenbar immer häufiger einschleicht. Hier ist der Zugwiderstand mitunter so hoch, dass nach einem Zentimeter überhaupt kein Rauch mehr durchkommt. Schlimmstenfalls löst sich direkt nach dem Anzünden dann noch das Deckblatt. Empfehlung zu Einzelexemplaren, wer hier sein Glück probieren möchte, aber gewiss nicht zum Kistenkauf.

Eine mittelkräftige Zigarre mit eingängigem Aromaspektrum. Die Verarbeitung ist gut. Der Zug ist mäßig, der Abbrand optimal, das Rauchvolumen durchschnittlich. Diese Zigarre liefert angenehme Aromen von Pfeffer, Holz, Kaffee und leicht bitterem Malz, die gemeinsam eine flüchtige Süße erzeugen. Im Rauchverlauf entstehen zusätzlich sachte Röstaromen. Die Aromastruktur ist stellenweise etwas kantig, aber noch ausgewogen. Der Preis? Man nehme eine gereifte Jose L. Piedra und erhalte die doppelte Leistung zu weniger als einem Drittel der veranschlagten 7,90 Euro für diese Zigarre.

Eine mittelkräftige Zigarre mit rustikalen und herben Holz- und Pfefferaromen. Die Verbreitung ist grob, aber solide. Abbrand, Zug und Rauchvolumen sind dennoch gut. Die Aromastruktur ist etwas unausgewogen, der Rauchverlauf eindimensional. Der verarbeitete Blend ist ruppig und kantig, aber liefert würzige Aromen bei mittlerer Aromadichte. Einerlei, ob Long- oder Shortfiller, die Zigarre ist solide konstruiert und geschmacklich annehmbar. Bei einem Stückpreis von 2,30 Euro für dieses Format fallen erwähnte Defizite ohnehin nicht ins Gewicht.

Eine milde und unkomplizierte Zigarre mit dezenten Aromen von Holz, Heu und Pfeffer, dazu etwas Creme und leichte Säure. Die Verarbeitung ist erstklassig. Zug, Abbrand und Rauchvolumen sind optimal. Das 1. Drittel dieser Zigarre bietet eine leichte Komposition von Holz, Heu und Pfeffer, die im Rauchverlauf intensiver wird. Die leichte Säure bleibt über den gesamten Rauchverlauf präsent. Im 2. Drittel kommen vereinzelte Noten von Toast und Gras hinzu, die sich aber rasch verflüchtigen. Die Aromastruktur dieser Zigarre ist daher etwas unausgewogen, ihre Komplexität überschaubar. Die Aromadichte bewegt sich auf mittlerem Niveau.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit ausgezeichneter Verarbeitung. Rauchvolumen und Zug sind optimal, der Abbrand hat gelegentlich minimale Schwächen, die aber nicht weiter stören. Diese Zigarre startet sofort sehr vielversprechend - reichlich Leder und ausgeprägte Röstaromen bei mittlerer Stärke. Das 1. Drittel ist geschmacklich wirklich exzellent, die Kraft präsent. Allerdings baut diese Zigarre im 2. Drittel rapide ab. Die Aromen werden im Rauchverlauf immer flacher, die Kraft lässt extrem nach. Im letzten Drittel klappt die Zigarre dann komplett zusammen, wird weich und scharf. Preisliche Ambition und tatsächliche Leistung gehen hier eindeutig getrennte Wege.

Eine kräftige Zigarre mit ausgewogener Aromastruktur und sehr guter Verarbeitung. Zug und Abbrand sind ausgezeichnet. Diese Zigarre startet mit einer ordentlichen Portion Pfeffer. Nach einigen Zügen kommen Erde und Leder hinzu. Das ledige Aroma tritt im Rauchverlauf in den Vordergrund und wird im 2. Drittel erweitert von Kaffeenoten, die ein angenehm herbes Aroma erzeugen. Leider hielt der hervorragende Eindruck, den diese Zigarre zuvor vermittelte, nicht bis zum Ende an. Das letzte Drittel des gerauchten Exemplars präsentierte sich (trotz langsamer Züge) plötzlich so unangenehm bitter, dass es zur Entsorgung zwang.