Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!
Humidor Ohneland
15 Einträge

Da 2020 der geplante Urlaub aus bekannten Gründen ausfallen musste, wurde das Geld in einen Humidor angelegt. Ein Schrankhumidor war immer schon mein Traum, und Adorini verprach, ihn für eine zwar immer noch stolze, aber bezahlbare Summe, wahrwerden zu lassen. Lieferung erfolgte innerhalb der verprochenen Frist von 4 Tagen. Nach dem Entfernen der umfangreichen und sicheren Verpackung musste zunächst die (durch den Transport?) leicht nach unten abfallende und somit nicht mehr sicher schließende Tür des Humidors mittels der Mehrgelenk-Topfscharniere neu justiert werden. Eine recht fummelige Aufgabe. Die Installation der beiden Adorini Electronic Humidifier (XL) elektr. Befeuchter DCH-65 gelang dann spielend. Das "Primen" des Humidors hatte ich mir einfacher vorgestellt. Auch nach mehreren Tagen ohne Füllung des Humidors, gelang es nicht, die gewünschte Luftfeuchte von 72% zu erreichen. Auch das Auswischen des leeren Humidors mit destillierten Wasser brachte keinen Erfolg. Die Luftfeuchtigkeit war weiterhin viel zu niedrig. Eine genauere Betrachtung des Humidors ergab dann, das die Tür trotz aller Bemühungen nicht wirklich dicht abschloss. Weiteres Feinjustieren mittels der Scharniere blieb ebenfalls erfolglos. Ein Spalt von beinahe 0.5 cm an der Oberseite ließ sich nicht schließen. Was nun? Reklamieren? Ich habe mich dann für den Weg in den Baumarkt entschieden. Fix-o-Moll löste das Problem. Die vorhandene Dichtung wurde mit der Fensterprofildichtung an zwei Seiten "verstärkt". Nun war der Schrank zumindest optisch dicht. Allerdings war die Feuchte weiterhin zu gering. Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen. Es war mein erster Humidor in dieser Größe und es bliebt immer die Unsicherheit, ob das vielleicht alles so sein soll. Vielleicht wird einfach nur mehr Zeit benötigt bis das System stabil läuft? Gott sei Dank hatte ich mir keine großen Mengen an Zigarren besorgt. Deshalb hatte ich keinen wirklichen Handlungsdruck. Dennoch war das irgendwie unbefriedigend. Schließlich schwand mein Vertrauen in den mittig angebrachten Hygrometer, da die Anzeige des DCH-65 mittlerweile ein Feuchte von 72% anzeigte und die beiden aktiven Befeuchter auch nicht mehr konstant, wie in der ersten Woche, liefen. Ich beschloss, zwei weitere Hygrometer zu beschaffen und diese auf dem Boden und dem obersten Regal des Befeuchters zu installieren. Schnell wurde deutlich, dass die gewünschte Feuchte im Humidor erreicht worden war. Nur der standardgemäß installierte Hygrometer in der Tür zeigte nicht die Werte des Humidors, sondern die der Umgebung. Was für ein Mist. Der im Schrank verbaute Hygrometer war einfach nicht richtig dicht verbaut. Auch weitere Abdichtversuche haben nicht geholfen. Nicht nur, dass die Feuchte nicht richtig angezeigt wurde. Durch die Bohrung in der Frontscheibe entwich auch laufend Feuchtigkeit und die beiden Befeuchter-Systeme liefen quasi alle 20 Minuten, um die eingestellten 72% zu halten. Also wurde der Hygrometer der Frontscheibe entfernt und die Bohrung mittels eines Plastistopfens verschlossen. Optisch alles andere als schön und irgendwie unbefriedigend, da der mittlere Hyrometer nun alles Mögliche anzeigt, nur nicht die tatsächliche Feuchte im Innenraum des Schrankes. Dennoch: siehe da - innerhalb von 3 Tagen war alles OK. Die 72% wurden erreicht und nun auch konstant erhalten. Die Systeme liefen alle 4-5 Std. für wenige Minuten und es entstand endlich eine konstante Luftfeuchtigkeit. Seit dem Kauf waren bis dato ca. zwei Monate (!) vergangen. Nun wurde der Schrank langsam befüllt. Es zeigte sich, dass hier immer wieder eine Nachjustierung der Einstellungen vorgenommen werden musste, da bei jeder Lieferung (Kisten) die Luftfuchtigkeit doch ziemlcih abfiel. Mehr als das: war die Feuchtigkeit doch zwischen den einzelnen Regalebenen recht uneinheitlich. Während im Bodenbereich um die 65% anlagen, waren auf dem mittleren Regal 72% zu messen, auf dem oberen Regal wurden gerade einmal 60% erreicht. EIne Kontrolle ergab, dass die Kabelführung auf der Hinterseite des Humidors nicht richtig abschloss. Der Gummistopfen war schlicht zu kkein für die Öffnung. Auch hier musste mittels Dichtmasse nachgearbeitet werden. Dann weitere Hygrometer gekauft und auf jeder (jetzt wollte ich es wissen!) Regalebene installiert. Ich habe mich dabei für einheitliche Haarhygrometer von Adorini entschieden, die allerdings auch alle vorbereitet werden wollen. Letztlich wurden vier Hygrometer und die elektronische Überwachung installiert. Nach einigen weiteren Wochen war es dann endlich soweit. Eine einheitliche Feuchte von 72% wurde nicht nur erreicht, sondern auch über Tage gehalten. Die Befeuchter arbeiten nun selten und es gibt keine starken Schwankungen der Feuchtigkeit mehr. Mittlerweile, nach nun drei Jahren, lagern im Humidor ca. 1.000 Zigarren und alles läuft einwandfrei. Noch einmal: beim Kauf des Humidors war ich, zumindest was Schrankhumidore betrifft, ein absoluter Anfänger. Ich hätte nicht erwartet, dass eine Einrichtung eines großen Humidors mit so viel Aufwand verbunden ist. Ich bin allerdings der festen Meinung, dass die beschriebenen qualitativen Mängel des Adorini Roma ursächlich für diesen Aufwand waren. Letztlich ist nun alles OK - es war aber ein weiter Weg.

Length: 13.34Diameter: 1.71 TAM
Die Villiger Coronita erhielt ich als Geschenk. Baujahr und auch Dauer der Lagerung sind mir daher nicht bekannt. Optisch wirkt die Coronita in ihren Maßen eher dezent. Die azuritfarbene Anilla mit merinorotem Schild und goldenen Schildhaltern und Helmzier wird umrandet von einem schmalen, merinoroten Band und einem breiteren, goldenen, leicht erhaben geprägten Absatz. Die Zusatzanlilla (die nach genauerer Bertachtung gar keine ist), in kobaltblau gehalten, mit der goldenen "1888", dem Gründungsjahr der Villiger, passt dazu farblich nicht unbedingt. Auch der Hochglanz der Anilla, der Wertigkeit vermitteln soll, passt dazu nicht optimal. Die technische Verarbeitung der Zigarre ist hingegen tadellos. Ein mattes, leicht strukturiertes Deckblatt, weist keinerlei Mängel auf. Der Kaltzug ist unspektakulär. Der Cut verläuft problemlos. Auch das Anfeuern gelingt sofort. Dann ein sehr sauberer Abbrand, bevor die Zigarre trotz ordentlichem Rauchvolumen nach dem ersten Drittel unerwartet erlischt. Bis dahin ein linearer, einfacher Smoke. Keine wirklichen Highlights. Eventuell eine ganz leichte Süße, ansonsten reiner Tabak. Nach dem erneuten Anfeuern zunächst keine geschmachlichen Veränderungen. Die befürchtete Harschheit bleibt aus. Da die Zigarre scheinbar etwas mehr an Zug benötigt, widme ich ihr nun mehr Aufmerksamkeit. Die Zigarre nimmt das dankbar an. Es machen sich leichte Nussaromen bemerkbar, die Süße tritt zunehmend in den Hintergrund, dazu gesellen sich minimale Spuren von Frucht, Pfefferminz und Zeder. Die Pfefferspitzen treten im letzten Drittel wieder deutlicher hervor. Die Zigarre lässt Tannine spielen und wirkt dadurch eher herb. Nikotin macht sich überraschend deutlich bemerkbar. Der Abbrand ist weiterhin einwandfrei. Die hellgraue Asche steht fest bis zum Ablegen, ohne Flocken und Flusen. Die Rauchdauer beträgt bei mir etwas über eine Stunde. Fazit: unspektakulärer, aber solider Rauchgenuss. Für € 7,00 etwas überteuert.

Length: 12.70Diameter: 1.91 TAM
Verkostung am 12.11.2022. Lagerung im Humidor ca. 20 Monate bei 72%. Box Date GOB ENE 20. Verarbeitung top. Deckblatt matt und durchaus etwas "strukturiert". Kaltzug unspektakulär, klarer Tabak, keine Süße. Sauberer Cut bei 0.5 cm ohne Probleme. Dann linearer Smoke, Zeder, leichte cubatypische Fruchtigkeit, erinnert mich immer etwas an Mangopürree. Pfeffer bleibt über den Smoke hinweg erhalten und kitzelt die Nase. Könnte vor allem von Novizen als etwas harsch empfunden werden. Tannine und viel Holz im zweiten Drittel. Viel Dampf und überraschende Stärke. Sehr sauberer Abbrand, was mich in meiner Meinung bestärkt, dass unsauberer Abbrand und Tunnelbrand oft von nicht optimaler Lagerung verursacht wird. Insbesondere bei geringer Luftfeuchte tendieren die Diven dazu, zickig zu sein. Mein Exemplar zeigt sich diesbezüglich von der unempfindlichen Seite. Mittelgraue Asche mit sauberem Abbrand. Die Zigarre neigt etwas zum Ausfransen der Asche. Ansonsten alles absolut ok. Im letzten Drittel dann etwas mehr Süße. Weiterhin nicht komplex mit cleanem Mouthfeel. Holz dominiert jetzt deutlich, Leder und Erde schaffen Gehalt. Pfeffer ist immer dabei. Gegen Ende dann voluminöser Nebel, Salz und endlich die erhoffte Crema, wenngleich auch sehr subtil. Keine Spur von Nuss, Kako oder Kaffee. Hier wird von Anfag bis Ende ehrlicher Tabakgenuss angeboten. Gegen Ende platzt leider das Deckblatt und die Zigarre franst aus. Der bislang tadellose Abbrand wird zunehmend unsauber. Nach 45 Minuten wird das Rauchopfer abgelegt. Kein bleibender Nachklang.

Length: 12.07Diameter: 1.67 TAM
Verkostung am 13.04.2022. Lagerung im Humidor ca. 6 Monate bei knapp 70%. Box Date JUN 20 (RAT). Bis vor einigen Jahren noch als Onkel Otto Format verspottet sind die Figurados nun im Kommen. Wenn sie denn überhaupt verfügbar sind. Sehr gute Verarbeitung, aufgrund des Formates keine Probleme beim Cutten. Doch schon recht rippig, das mattierte und recht helle Teil. Ein heller Spot findet sich auch. Ansonsten tip-top. Der Zug ist aufgrund meines Cuts bei 0,7 cm eher schwerer, könnte durch Nachschneiden leicht korrigiert werden. Ich habe mir das erspart, da mich der Geschmack überzeugt hat. Eine leichte Süße, gepaart mit etwas Leder und viel Nuss. Cuba-Timbre ist vorhanden. Eine leichte subtile Säure begleitet den Smoke, ohne jedoch zu überfordern. Die Asche ist perfekt. Mittel- bis dunkelgrau und fest. Messerscharfer Abbrand über die gesamte Länge hinweg. Eine Entwicklung war für mich trotz des Formates nicht erkennbar. Sehr gutes Rauchvolumen trotz des eher kleineren Formates. Nach knapp vierzig Minuten und dreimal abaschen wurde das Rauchopfer abgelegt. Durchaus empfehlenswert!

Length: 13.97Diameter: 1.98 TAM
Wunderbarer Kaltgeruch nach reinem Tabak. Beinahe minzig. Besser geht nicht. Das Teil wirkt recht fest gerollt. Das soll sich beim problemlosen Cut auch bestätigen. Kaltzug recht unspektakulär, vielleicht auch aufgrund der strammen Bauart. Deckblatt wie immer milchschokoladenmatt und, zumindest bei meinem Exemplar, recht rustikal. Neben prägnanten Blattrippen und einigen hellgelben Sprengseln sind auch leichte Quetschfalten unter der zweiten Bauchbinde zu erkennen. Alles Feinheiten die erwähnt werden müssen, die aber für den Genuss, insbesondere in Bezug auf den Abbrand, hoffentlich keine Rolle spielen. Anfeuern problemlos. Sauberer Abbrand im ersten Drittel, Asche hell, leichter Gelbstich. Edel. Zug cubatypisch eher fest, für mich gerade an der Grenze. Rauchquantität daher auch nicht wirklich üppig, aber ausreichend. Geschmacklich nur bei den ersten Zügen etwas Pfeffer, dann vorwiegend holzige, erdige und süß-nussige Noten. Alles mit der bekannten leichten Hoyodezenz. Im zweiten Drittel trotz der wirklich festen Struktur weiterhin nun wirklich rasiermesserschrfer Abbrand. So will man das haben. Weiterhin wenig Rauch, geschmacklich weiterhin auf der Höhe, wenngleich auch keine nuancenreiche Entwicklung zu erkennen ist. Meine EGT/ENE/20 lässt in der Tat geschmacklich schon eine leichte Reife erkennen. Bin mal gespannt, wie das sich in den nächsten Monaten/Jahren entwickeln wird. Das letzte Drittel dann mit einigen Doppel- und Triplepuffs nochmal befeuern. Also wirklich eine eher leichte Angelegenheit. Geschmacklich keinerlei Entwicklung mehr zu verzeichnen. Die Bauchbinden lassen sich gute lösen, keine Probleme am Schnittende, alles gut. Fazit? Mir etwas zu fest gerollt. Geschmacklich voll überzeugend aber nicht überragend. Keine wirkliche Offenbarung aber kubatypischer und sehr solider Smoke. Würde ich wieder kaufen, wenn's nur wieder mal welche geben würde.

Length: 14.61Diameter: 2.18 TAM
Mein großer Standardhumidor ist auf 74% eingestellt – frei nach dem Motto „viel hilft viel“. Bin da lieber auf der sicheren Seite, da ich schon einige Male die Erfahrung gemacht habe, dass der große Roma Humidor von Adorini selbst mit zwei aktiven Befeuchtern, insbesondere an kälteren Tagen, gerne einmal schnell zu trocken wird. Dies sei vorausgeschickt, weil ich nicht sicher bin, ob die etwas höhere Feuchte vielleicht negativen Einfluss auf meinen Eindruck von dieser Zigarre hinterlässt. Dazu im Detail später. Boxing Date 2019. Gelagert in meinem Humidor seit Oktober 2020. Optischer Eindruck der Zigarre ist sehr gut. Seidig mattes perfektes Oscuro Deckblatt aus Nicaragua. Verarbeitung einwandfrei. Bauchbinde sehr retro, opulent und absolut passend für eine Toro Gigante. Kaltgeruch ist phantastisch, wie so oft bei Zigarren, die bei etwas höherer Feuchte gelagert werden. Schoko, Stall, Tabak, alles da, was das Liebhaberherz begehrt. Anschnitt ebenfalls problemlos. Beim ersten Kaltzug ein leichter Zweifel. Das zieht sich schon sehr leicht. Geschmack nach Kakao und eine leichte Tabaknote. Wird wohl eine eher softe Angelegenheit. Zigarre nimmt perfekt Feuer vom Jetflame. Sehr sauberer Abbrand mit heller, leicht gelblicher Asche. Sehr schön. Nun zum Thema Feuchte: die Zigarre pfeffert ziemlich und der Kakao wird begleitet von eher herberen Röstaromen und Kaffee. Nussige Aromen sind vorhanden, aber eher verhalten. Von Crema schmecke ich nichts. Das erste Drittel verläuft so sehr linear. Ich bin nicht sicher, ob sich die doch sehr prägnante Pfeffernote vielleicht durch die für diese Zigarre zu hohen Feuchte erklärt. Erst im zweiten Drittel macht die Papagayo dann kurzfristig wirklich Spaß. Der Rauch ist weiterhin voluminös. Die Raumnote ist sehr luftig floral und spicy. Im Aftertaste sind nun leicht minzige Anklänge zu verzeichnen. Ebenso Muskatnuss und Rosenholz. Leichte Zedernnote. Dabei ist die Zigarre weiterhin mild, was in Bezug auf die wirklich beeindruckende Optik für mich irgendwie nicht stimmig ist. Im letzten Drittel stellt sich ein leichter Schiefbrand ein der sich selbst korrigiert; nicht wirklich dramatisch. Geschmacklich verliert die Papagayo jetzt allerdings erheblich. Nun etwas Creme, aber leicht bitter, etwas Tabak, viel Holz. Zu wenig feinsinniger Geschmack für den vorhandenen Dampf. Im Aftertaste eher matt, trocken und eindimensional. Auch ist die Asche sehr flockig, was bis zum Ablegen des Brandopfers nach circa 90 Minuten mit dem für mich zu leichten Zug korrespondiert. Fazit: optisch verspricht die Zigarre mehr als sie letztlich zu bieten vermag. Eine leichte Alternative für Einsteiger. Im gleichen Preissegment finden sich allerdings geschmacklich interessante Alternativen – wenngleich auch nicht in diesem großen Format.

Gekauft in größeren Mengen 2013 für den Keller - geraucht seitdem immer mal wieder eine Dose. Ein gut konstruierter, naturbelassener Virginia ohne jede Ecke und Kante. Die Verarbeitung ist Top. Dänischer Flake Standard! Abbrand einwandfrei. Wer achtsam raucht benötigt exakt ein Streichholz, aber auch wiederholtes Befeuern verträgt der Capstan ohne Probleme. Eine an Früchtebrot erinnernde Süße, gepaart mit einer leichten, grasigen Virginia Note, dominiert das Geschmacksbild. Einen wirklichen Aging Prozess vermag ich bei meinem Exemplar, immerhin fast acht Jahre alt, nicht zu erkennen. Der Tabak schmeckt nach wie vor wie am ersten Tag. Ob das nun gut ist, oder Anlass zum Nachdenken bietet vermag ich nicht zu sagen. Mir gefällt der Capstan Yellow nach wie vor gut. Unkomplizierter Smoke für zwischendurch an dem auch Einsteiger oder Aromatenfans ihre Freude haben könnten. Empfehlenswert.

Habe mir 2013 zwei Dosen zugelegt und war sehr gespannt. Die Optik: ein Kringel knallschwarzer Strangtabak. Der Geruch war (und ich schreibe hier zunächst bewusst "war") umwerfend. Teer, Asphalt, Säure. Brutal. Ich habe mir drei vier (schon der Anblick des Stranges riet zur Vorsicht) hauchdünne Curlys heruntergeschnitten und in meiner Flakepfanne geraucht. Das Ergebnis war "atemberaubend". Bin Freund von echtem Tabak. Aromaten sind mir fremd. Aber der Black XX ging mir dann doch über die Hutschnur hinaus. Eine wahnsinnige Gewalt von Tabak. Inhalieren wagt man gar nicht erst. Der Geschmack erinnerte mich interessanterweise an auf dem Grill verbrannte Steaks. Gegebenfalls das Resultat der Tränkung in Pflanzenöl? Ich bin nicht sicher. Auf alle Fälle das unbeugsamste Kraut, das ich bislang geraucht habe. Der Raumduft erinnert an verbrannte Autoreifen. Meine Frau dachte, die Tischdecke brennt (kein Scherz). Also habe ich die Pfeife nach einigen Zügen auf die Seite gelegt und das Experiment als gescheitert verbucht. Exzentrische Erfahrung - mehr nicht. Ich habe damals die geöffnete Dose nicht entsorgt. Alle zwei, drei Jahre beim Durchforsten meines "Kellers" kamen mir die beiden Dosen in die Hände, kurz aufgemacht, sah immer noch gut aus, aber die Angst schwang stets mit. Heute nun, tapfer geworden nach dem Genuss einies guten alten Schotten, hatte ich den Mut, das mittlerweile staubtrockene Teil mit den Händen auseinanderzubrechen und mir nach knapp 8 Jahren noch einmal einen Pfeifenkopf zu gönnen... und was soll ich sagen? Immer noch ein harter Geselle. Inhalieren verbietet sich nach wie vor. Aber durch die Trocknung ist das Teil plötzlich rauchbar geworden. Der irritierende Taste von verbranntem Fleisch und Holzkohle ist kaum noch präsent. Der Tabak hat eine gewisse Säure entwickelt und schmeckt unheimlich "ehrlich". Der Raumduft erinnert nunmehr an alte Orientzigaretten, obwohl kein bischen Orienttabak im Strang versponnen wurde. Auf einer rauchig erdigen Basis umspielen plötzlich ganz leicht zarte Wildblumen den Gaumen. Eine sehr subtile Nussigkeit, alte getrocknete Apfelschalen, dabei keineswegs süß. Lediglich die säuerlich fruchtigen Noten sind vorhanden. Der Tabak ist auch nach 8 Jahren immer noch ein Tabak für den sehr erfahrenen und experimentierfreudigen Pfeifenraucher, bietet nun aber doch Genuss. Ähnlich wie ein uralter SInglemalt muss sich dieses Kraut erarbeitet werden. Ich bin gespannt, wie sich die noch nicht geöffnete Dose entwickelt hat und werde in nächster Zeit davon berichten.

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Boxing Date 2019 – Monat unbekannt. Mindestens also 14 Monate bei 74% gelagert. Milde bis mittelkräftige Zigarre aus der Dom Rep mit einem guten, bis minimal zu leichtem, Zug. Bröselte ein wenig beim cutten trotz perfekter Lagerung; kein wirkliches Problem. Kaltgeruch optimal. Klarer, frischer Tabak; erinnerte gar etwas an Schnupftabak. Eine leichte Schärfe ist im Kaltgeruch vorhanden. Sehr gut! Die voluminöse Bauchbinde lässt sich bei meinem Exemplar gut und ohne Beschädigung des samtenen Deckblatts entfernen. Die ersten Züge noch relativ unspektakulär; wie so oft bei Figurados etwas kratzig, da das Deckblatt in größerem Ausmaß beim noch so sorgfältigen Anflammen an der Spitze großflächiger getoasted wird. Zunächst sehr straight: Tabak! Dann, ab dem zweiten Drittel, eine wirkliche Entwicklung. Ein sehr guter Smoke mit keinerlei Pfeffer und einer sanften Nase: Mandel, Sahne, Toffee. Im Abgang eine leichte Trockenheit, Bitterness, ganz leichte Stallnoten und Lactobacillus vorhanden. Im letzten Drittel keine weitere Entwicklung. Wohin auch? Vielleicht ganz leichte florale Noten. Seit 20 Minuten alles perfekt! Open - also draußen - geraucht. Zigarre ist dafür geeignet! Die Asche ist schön weiß mit einigen Sprengseln, neigt aber zum Flocken – ggf. aufgrund der lockeren Wickelung? Siehe auch leichter Zug. Der Abbrand war zwar nicht rasiermesserscharf, neigte aber auch nicht zum Schiefbrand. Aktives Abaschen und leichtes Abdrehen der Asche im Becher war die einzige Korrekturmaßnahme. Alles in alem eine sehr gute Zigarre. Auch für Anfänger geeignet. Würde ich wieder kaufen.

Length: 14.30Diameter: 1.83 TAM
Liegt nicht gerade gebügelt und geschmeidig in der Hand. Fest gerollt, seidig mattes Deckblatt, die eine oder andere Ader ist zu erkennen. Auch an der Kappe finden die absoluten Perfektionisten sicher kleinere Makel. Dennoch lässt sich die Zigarre sehr sauber mit dem Cutter anschneiden. Zug trotz fester Wicklung überraschend optimal, sehr sauberer Abbrand. Etwas flockige, leichte Asche. Helles Grau. Neigt ein klein wenig zum flocken. Nichts Ernstes. Bei mir nach sechs Monaten im Humidor bei 74% zu Beginn etwas bissig. Viel Pfeffer der die Nase kitzelt. Nach dem ersten Centimeter dann leichte Süße, Honig, viel Leder und interessanterweise minimal Creme und etwas Karamell. Leider "treibt" mich die etwas flockige leichte Asche zum vorschnellen Abaschen. Nicht sicher, ob sich der Kegel auch länger halten würde, wenn man mehr Geduld und Muße aufbringen würde. Zu Beginn des zweiten Drittels leicht bitter, keinesfalls unangenehm. Ein klarer und lang anhaltender Tabakgeschmack beweist die Qualität des Blattguts und weist auf die doch vorhandene Stärke dieser Zigarre hin. Auch das Nikotin tut merkbar seine Wirkung. Ich würde die Zigarre nach meinem persönlichn Empfinden als Mittelstark bis stark klassifizieren. Zu Beginn des letzten Drittels steigert sich die Rauchfülle noch einmal. Wer viel Dampf erzeugen will ist hier richtig. Noch einmal überrascht die unerwartete Cremigkeit. Jetzt kommen auch leichte Noten von Wallnuss und Schokolade ins Spiel; fein unterlegt von weißem Pfeffer. Zum Ende hin dann noch einmal etwas stärker und nach meinem Dafürhalten kein Stick mehr für absolute Anfänger. Ich prognostiziere ein enormes Reifepotential von 5 Jahren und mehr. Mein Tip? Kaufen (derzeit € 10,10) und laaaange ruhenlassen! Die Geduld wird mit Sicherheit belohnt werden.

Length: 12.70Diameter: 1.91 TAM
Verkostung am 25.09.2020. Lagerung im Humidor ca. 6 Monate bei knapp 70%. Box Date unbekannt. Schöne Hermoso mit erwartungsgemäß sehr festem Zug und einem auf den ersten Blick etwas robust und beinahe blass wirkendem, knotigen Deckblatt. Die Zigarre nimmt gut Feuer brennt trotz zweier recht deutlicher Rippen rasiermesserscharf ab. Hellgraue und stabile Asche. In der Nase minimal Pfeffer, duftiges Rosenholz. Auf der Zunge eine dominante aber flüchtige Süße. Marzipan trifft es wohl am besten. In den Obertönen etwas Petrol, wie alter Firnis. Durch den festen Zug wirkt die Zigarre sehr leicht, man neigt beinahe zum Inhalieren. Mineralische Erde im Nachgang. Erstaunlicherweise eine sehr subtil vorhandene klare Tabaknote ohne langes Mouthfeel. Die Zigarre wirkt dadurch sehr elegant. Im letzten Drittel etwas stärker und extrem nussig. Der ohnehin schon starke Zugwiderstand scheint sich noch zu erhöhen und das Rauchen artet nun in Arbeit aus. Die Gesichtsmuskulatur wird spürbar beansprucht. Die Qualität des Geschmacks wird nicht beeinträchtigt. Auch der Abbrand ist weiterhin einwandfrei. Die Süße gewinnt spürbar an karamelliger Tiefe. Creme oder gar Kaffee schmecke ich allerdings nicht. Ich bin gewillt, das Teil durch leichtes Kneten etwas gefügiger zu machen. Daher stellt sich kurz vor Ende des Rauchopfers Schiefbrand ein und das Deckblatt reißt. Der Rauch hat nun mehr Volumen, die Optik ist allerdings alles andere als schön. Interessanterweise korrigiert sich der Abbrand von selbst und die geschmackliche Qualität hält bis zur letzten Minute an. Fazit? 60 Minuten Cubagenuss der Aufmerksamkeit verlangt und dann auch belohnt. Für den öffentlichen Rauchsalon aufgrund der notwendigen und unkonventionellen Maßnahmen eher nicht geeignet. Dennoch eine anständige Cubanerin.

Kein Chichi, nicht unnötig verspielt. Optik vielleicht etwas technisch orientiert. Ich mag das. Gut verarbeitetes Zigarrenfeuerzeug, insbesondere für die angesagten größeren Ringmaße. Läßt sich gut befüllen. Liegt gut in derHand. Vielleicht etwas teuer, dafür aber zuverlässig und mit den vier Jets absolut outdoor-geeignet. Verbraucht natürlich mit seinen vier Jets Gas wie blöde, ist aber aufgrund der exakten Position der "Düsen" bei vorsichtiger Anwendung auch für Pfeifen - insbesondere outdoor - durchaus geeignet.

Length: 13.02Diameter: 2.18 TAM
Optisch gigantisch! Mit einem 55er Ringmaß für mich persönlich bislang das größte Kaliber. Eine absolut perfekte Montesco mit leicht schimmerndem, einwandfreien Deckblatt. Die traditionelle Bauchbinde und der zusätzliche Ring "Exclusivo 5ta Avenida", alles sehr cubatypisch traditionell, hübschen die Zigarre zusätzlich auf. Der Abbrand meines Exemplars war tatsächlich messerscharf. Der Aschekegel hält sich standardgemäß dunkelgrau und kompakt. Zweimal abaschen und fertig. Kein Flusen und Flocken; einwandfrei! Geschmacklich bewegt sich nicht viel. Die Zigarre hält vom ersten Zug an ihr hohes Niveau, bleibt dabei etwas eindimensional. Die ganze Breite der Cubanerin kommt hier zum tragen, ohne dabei jemals aggressiv oder aufdringlich zu wirken. Meine Version war leicht boxpressed, rauchte sich unkompliziert und war absolut anfängertauglich. Ein leichter angenehmer Genuss, der rauchfertig geliefert wird. Lagern im Humidor ist wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich. Trotz des hohen Preises von derzeit € 16,80 ein empfehlenswerter Einstieg in die Welt der cubanischen Zigarren. Absolut empfehlenswert!


