Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Length: 13.97Diameter: 1.51 MM
Die Balmoral Dominican Selection Panatela ist eine ausgetüftelte, feinwürzige, günstige Zigarre, deren Verarbeitung allerdings alles andere als gehoben ist. Statt auf mühselige, aber lohnenswerte Handarbeit zu setzten, wird hier das Rollen der Zigarre gänzlich der Maschine überlassen. Ob das so vorteilhaft ist, wird sich nachfolgend zeigen: Erscheinungsbild: Hier liegen deutliche Qualitätseinbußen vor. Das Deckblatt windet sich lieblos um das gute Stück und überlappt am Mundende, ohne wirklich sauber zu sitzen. Deckblatt und Umblatt waren bei meinem Exemplar eingerissen. Wäre es nur ein klitzekleiner Haarriss, hätte ich mich nicht daran gestört, doch so wie es bei der Zigarre vorlag war klar, dass die Rauchqualität beeinträchtigt werden würde. Das Mundstück wirkte eingedellt. Fast so als wäre die Zigarre beim Transport halb zermanscht worden. Aus selbigem lugte ein Strunk von gut 3cm länger hervor, welcher sich zum Glück restlos herauslösen ließ. Es wird schnell klar, dass die Zigarre zumindest keinen Schönheitspreis in diesem Zustand gewinnt. Rauchverhalten: Schon der erwähnte Riss machte mir sorgen und ich sollte recht behalten, denn am Glutende löste sich ab der Hälfte das Deckblatt ein wenig. Mir gelang es, das Problem buchstäblich in Rauch aufzulösen. Ansonsten war der Abbrand die meiste Zeit kreisrund und es musste kaum nachgebessert werden. Der Aschefall kam nach angemessener Zeit und die Asche war fest und kegelförmig. Ein Zugwiderstand war über die gesamte Rauchdauer hinweg kaum vorhanden. Kaltzug-und Geruch: Feine, holzige tabakechte Noten im Geruch machen zugegebenermaßen Lust auf mehr. Im Kaltzug kommt davon nur wenig rüber. Aromatik: Schon im ersten Drittel kommt sie direkt zum Punkt und transportiert süßlich-würzige, holzige und grasige Tabaknoten an den Gaumen. Ab der Hälfte wird sie voller und raffinierter. Die genaue Zusammenstellung des Blends ist zwar nicht offengelegt, jedoch soll wohl auch kubanischer Tabak in der Einlage schlummern, welcher hier elegant zum Tragen kommt. Eine nussige Süße und leichte Anklänge von gedarrtem Getreide gesellen sich zu floralen und herbalen Noten. Ich fühle mich an Bittermandel an frisch gemähtem Gras erinnert. Im letzten Drittel legt der Stumpen nochmals zu und gewinnt an Stärke. Der kernige Rauch verbleibt cremig im Mundraum. Leider neigt sie am Ende dazu, stechend heiß zu werden, was aber verschmerzbar ist. Pfeffrig-Scharf wird sie zu keiner Zeit. Der Stummel überfordert nie, ist aber trotzdem knackig und nicht allzu herb. Kurzum eine ganz gelungene, ausgefuchste Komposition, sofern man davon absieht, sie mit Premiumzigarren zu vergleichen. Fazit: Allem Anschein nach, habe ich wohl eine Montagszigarre erwischt. Der Geschmack ist ausgeklügelt für eine Zigarre in diesem Preissegment, doch die Verarbeitung ist, wie schon zu Genüge dargelegt, unausgegoren. Man hat's hier also mit einem leicht ausbaufähigen, gediegenen All-day-Smoke zu tun. Sie ist durch den angenehmen Preis und die ebenso angenehme Rauchdauer nämlich ganz gut in den Alltag integrierbar. Begleitgetränk: Als Begleitung wäre ein leichter, malzbetonter Whisky empfehlenswert, wobei es sich hier lohnt auch mal einen Blick in die Weinwelt zu wagen.

Length: 11.43Diameter: 1.67 TAM
Vielleicht ist mir ein schlechtes Exemplar untergekommen, denn meine Zigarre hat sich staubtrocken angefühlt, trotz 70% rh und brannte am Anfang knisternd ab. Die Kappe wollte sich schon halb lösen, doch der Anschnitt ging trotzdem zügig und verhältnismäßig sauber von statten und wich einem relativ leichten Zug. Nach dem Anzünden machte sich ein kratziger Pfefferkick bemerkbar,den man erstmal abkönnen muss. Das teil war so widerspenstig, dass ich damit liebäugelte, es gleich dem Aschenbecher zu übergeben. Auch der Abbrand wirkte, als wäre das Ding von allen guten Geistern verlassen. Ich überwand mich, das erste Drittel aufzurauchen und siehe da: Die Zigarre war endlich nicht mehr so vereinnahmend und präsentierte sich von der milden aber reichhaltigen Seite. Die zwei spiralförmig ineinander verschlungenen Deckblätter boten strohige, kaffeeige Noten, die auf angenehme Art und Weise den Gaumen belegten. Es blitze auch eine laue Honigsüße zusammen mit Gewürzen auf, wozu sich eine seichte Grasigkeit gesellte. Dazu das Standardprogramm aus Leder, Erde und Holz. Gegen Ende kam auch der Pfeffer vermehrt zurück, allerdings nicht mehr so erschlagend wie zuvor. Leider verschlimmerte sich der Abbrand zunehemend, doch das war verschmerzbar. Nach etwas über einer halben Stunde war das Ganze auch schon vorbei. Die Aromenvielfalt ist hier wirklich unüberschaubar und das Aussehen lockt einen schon hiterm Ofen hervor, allerdings steckt verarbeitungstechnisch wenig dahinter. Wenn hier nachgebessert wird, kann ich sie uneingeschränkt für den Kurzsmoke empfehlen. Fazit: Wer eine handwerklich aufwendige Zigarre sucht eine nicht ganz so erhabene Verarbeitung verkraften kann, ist hier richtig.

Length: 12.70Diameter: 2.06 TAM
Diese (mehr oder weniger) Neuauflage wurde mir anstelle der Robusto, welche aus der anderen, günstigeren 1881 Serie stammt mitgegeben. Vielen Dank an dieser Stelle! Um es kurz und bündig zu halten, hat die Zigarre einen ausgesprochen leichten Körper und einen kaum merkbaren Perique-Anteil, welcher etwas Fülle und Säure beisteuert. Man könnte noch etwas am Blend feilen(meiner Meinung nach hätte sie beispielsweise mehr Ligero vertragen), doch sonst ist nichts zu beanstanden. Liebhaber lieblicher Smokes, denen schwere Zigarren zuwider sind, brauchen nichts zu befürchten und können guten Gewissens zugreifen.

Length: 10.16Diameter: 1.91 TAM
Die Christo-Zigarren werden in einer traditionsreichen Fabrik in Bad-Lobenstein in Thüringen handgefertigt. Die Firma hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Es wurden Zigarren unter dem Namen "Werksfleiß" gerollt(in den 50ern und 60ern gab es einen großen "Boom"), bis die Manufaktur 1972 für längere Zeit geschlossen wurde, das Zigarrenrollen dort zum Erliegen kam und die Hoffnung auf neue Kreationen von dort langsam schwanden. 2005 war Schluss mit dem Stillstand, denn sie wurde wieder zum Leben erweckt und mithilfe uneigennütziger Investoren, konnten wieder Zigarren kreiert werden. Besonderheiten der Christos sind das karitative Engagement, sowie der deutsche Einlage-und Umblatttabak, der im Blend maßgeblich zur Geltung kommt. Leider ist es so, dass deutscher Tabak seit dem Aufkommen einer Vielzahl an Importtabaken ein Schattendasein fristet. Abhilfe schafft hier die Verwendung des berüchtigten Geudertheimer, welcher hierzulande gerne angebaut wird. Ganz ohne Importierten Tabak kommt die Zigarre dann doch nicht aus, denn für das Deckblatt wird jeweils ein Brasil oder Sumatra verarbeitet. Nun zur Zigarre an sich: Die Verarbeitung beginnt mit einigen Abstrichen, denn sie wirkt ziemlich grobschlächtig, das muss ich mir eingestehen. Vor allem das Deckblatt fällt sehr grobadrig aus. Für ein Brasilblatt ist es gerade noch so in Ordnung. Die Kappe ist nicht ganz sauber angebracht und nach dem Anschnitt bröselt etwas Tabak aus dem Mundende. Immerhin gibt es haptisch nichts zu beanstanden(die Matschigkeit, die anscheinend ab und zu auftaucht konnte ich nur minimal feststellen, wenn überhaupt). Die Bauchbinde ist ganz gut auf die Zigarre zugeschnitten, doch bei der Passform ist ein wenig Luft nach oben, da besagte Anilla relativ locker sitzt und gerne hin und herrutscht. Gravierende Mängel konnte ich zum Glück nicht feststellen. Kaltzug-und Geruch gefallen mir recht gut, da vorwiegend würzige Akzente dominieren. Die Brandannahme ist völlig in Ordnung, sie zieht ausgezeichnet und auch hinsichtlich des Rauchvolumens stimmt alles. Einzig und allein die Blattadern sind für den Abbrand nicht gerade förderlich. Das Aroma ist stimmig. Im ersten Drittel merkt man besonders etwas von der Einlage. Sie hat ein schwer zu beschreibendes Geschmacksprofil, welches noch nicht ganz meinen Vorstellungen entspricht. Am ehesten würde ich auf Creme und Nussigkeit tippen, doch es gibt wirklich kaum Vergleichbares. Im zweiten Drittel glänzen endlich die säuerlich erdigen Brasilaromen, welche gut im Blend eingebunden sind. Im Endspurt wird sie dann würziger und reicht eher an meine Vorstellungen heran. Nuss, Cremigkeit, Erde, Frucht und Lauge(Erinnert mich an die typischen Anklänge von Laugengebäck bei jungen kubanischen Zigarren. Insbesondere bei Doppelzügen schwingt eine Salzbretzelnote mit). Von der Stärke her ist sie eher leicht. Zum Lagerpotential kann ich leider keine genauen Angaben machen, da die Zigarre nur ein paar Wochen bei mir im Humidor verbracht hat. Fazit: Die Zigarrenroller aus Bad-Lobenstein schlagen sich ganz wacker, denn sie leisten ganze Arbeit und produzieren absolut annehmbare Zigarren mit beachtlich guter Tabakqualität, wenngleich man natürlich keinen Vergleich zu teureren Zigarren ziehen sollte. Natürlich muss man sich hinsichtlich der Fertigungsqualität auf Zugeständnisse einlassen, doch es gilt auch den günstigen Preis zu berücksichtigen. Das ungewöhnliche Geschmacksprofil erweitert auf jeden Fall den eigenen Horizont und schont zudem noch den Geldbeutel.

Length: 13.97Diameter: 1.98 TAF
Bei der Don Tomas springt mich zuerst die etwas seltsam anmutende Verarbeitung an. Bei der Zigarre steht ein Teil der Einlage etwas über und sie ist eher oval als rund. Trotzdem lässt sie sich problemlos und absolut unkompliziert rauchen. Auf halber Strecke will sie zwar ausgehen, doch das lässt sich durch ein paar häufigere Züge unterbinden. Das Mischmasch an verschiedenen Tabaken vereint sich zu einem angenehmen, unaufdringlichen Blend. Der Geschmack erinnert entfernt an leichtere kubanische Zigarren, nur ohne die oft markentypische Blumigkeit. Man erlebt hier einen konstant gutbleibenden Geschmack nach Lederriemen, Herrenschokolade, welche das Madurodeckblatt beisteuert, und einer schönen, ausgleichenden Würze. Hier und da blitzen einige abwechslungsreiche, etwas toastige Aromen auf, doch im großen und ganzen bleibt sie sehr linear. Das handfeste Format hat mir knapp anderthalb Stunden gehalten und die Verarbeitung war nicht grandios, aber hat gepasst. Leider ist nach dem Lösen der Bauchbinde das Deckblatt eingerissen und hat sich an einer Stelle leicht abgeschält. Sonst gibt es aber nichts zu beanstanden. Um die maschinengefertigte Ware aus der Tanke auszustechen reicht es allemal und dabei ist sie sogar nicht mal teurer als die ganzen Scrapfiller, die auf den Markt geworfen werden.

Length: 7.62Diameter: 2.06 TAM
Da ich von der Antiguo Figurado hellauf begeistert, entschloß ich mich dazu, die Maduro aus der Standardserie auch mal zu verkosten. Um es schon vorwegzunehmen: Bei der Maduro war ich nichtmal ansatzweise so aus dem Häuschen, da sie für mich zumindest auf ganzer Linie versagt hat. Schon direkt nach dem Anzünden war sie voll da, jedoch nicht ganz so, wie ich mir erhofft hätte. Mich begrüßte eine derbe Pfefferschärfe direkt schon beim ersten Ziehen. Strenger, fast schon astringenter Rauch füllte meinen Mundraum. Ich rauchte weiter und zumindest geschmackstechnisch besserte sich die Zigarre. Die Pfeffrigkeit verfliegt weitgehend und auch jeglicher unangenehmer Geschmack vom Anfang hat sich nahezu verflüchtigt. Es kommen endlich die Erdig-holzigen Aromen zum Tragen, die die Zigarre enthält. Sie gibt sogar ein wenig Creme und Süße preis. Der Pfeffer untermalt das Gesamtbild allenfalls nur noch, trotzdem haut mich der Geschmack nicht von Hocker und ist bestenfalls befriedigend. Der Zugwiderstand steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt, denn er ist so gut wie gar nicht vorhanden und damit alles andere, als zufriedenstellend. Durch diese Faktoren schaffe ich auch nur eine Rauchdauer von einer guten Dreiviertelstunde(Langsamraucher könnten es auf eine knappe Stunden bringen). Immerhin gibt es ein paar Lichtblicke, denn das äußere Erscheinungsbild der Zigarre ist absolut wertig. Laut dem Beschreibungstext sind die Zigarren "Ungraded", was heißen soll, dass man weniger Zeit in das herauslesen von ungleichmäßigen Deckblättern investiert und sich vorbehält, dass manche Stücke dann unschöner aussehen. Dennoch erblicke ich bei der Ibis nur eine bildhübsches Madurodeckblatt. Dass die Kosten so gedrückt werden, ist für den Verbraucher nur von Vorteil. Fazit: Die Zigarre ist jetzt nicht grottenschlecht, doch ich kann mit ihr bei aller Liebe nichts anfangen. Im direkten Vergleich mit der Antiguo würde sie kläglich abstinken, obwohl ich sie aufgrund der Zellophanierung deutlich länger abgelagert habe. Die äußerst ausbaufähige Rollung ist neben dem geschmacklichen Aspekt dann noch der letzte Sargnagel.

Length: 15.24Diameter: 1.75 TAM
Die wunderschöne Skel Ton wird von einer gut gestalteten Banderole, sowie einem auffälligem Fußring aus Stoff geziert. Das schokobraune Deckblatt hat eine erkennbare Aderung und besitzt einen schönen Farbverlauf. Das Entfernen des Fußrings gestaltet sich, anders als im Beschreibungstext angegeben, überhaupt nicht fummelig. Auch der Anschnitt geht ebenso unproblematisch vonstatten. Der Kaltgeruch ist wohlduftend und macht Lust auf das bevorstehende Raucherlebnis. Der Kaltzug bietet einen alkalisch-würzigen Geschmack. Nach der problemlosen Flammenannahme, machen sich das unkomplizierte Zugverhalten, sowie der gutmütige Abbrand positiv bemerkbar. Die Asche hält sich außerdem ziemlich gut, doch ich habe sie vorsichtshalber etwas öfter als nötig abgeascht. Die Zigarre startet mit einem deftigen Pfefferkick und trockener Würze. Dies mildert sich jedoch im Verlauf des ersten Drittels ab. Der Einzug ins zweite Drittel wird von einer schönen Milde eingeläutet. Hier kristallisiert sich dann auch die Stärke des Blends heraus, denn es entwickelt sich urplötzlich eine zarte Buttrigkeit, die Noten von Walnüssen und Erde transportiert. Dazu gesellt sich noch Zartbitterschokolade. Der Pfeffer ist im Ansatz noch vorhanden, aber macht sich nur bei Doppelzügen wirklich bemerkbar. Ob diese Raffinesse auf die Verwendung zweier Umblätter zurückzuführen ist, sei übrigens dahingestellt. Auf jeden Fall ist die geschmackliche Entwicklung beachtlich. Das zweite Drittel bleibt weiterhin mild und die Zigarre lässt die anfängliche Würze etwas vermissen. Es tauchen dennoch Noten auf, die ich nicht ganz bennen kann, welche aber geschmackliche Vielfalt beisteuern. Im letzten Drittel meldet sich dann auch die Pfeffrigkeit zurück und belegt die Zunge. Die Zigarre wird fordernd, ohne jedoch merklich an Stärke zu gewinnen. Unterdessen schleicht sich auch eine kraftvolle Würze mit ein. Der Pfeffer bleibt jedoch vordergründig und sie verarbschiedet sich mit einem Britzeln am Zahnfleisch (Es sei angemerkt, dass ich sie aber auch bis zum sprichwörtlich bitteren Ende genoßen habe). Grob gerechnet saß ich übrigens an die zwei Stunden an dieser Zigarre, obwohl die Rauchdauer mit einer guten Dreiviertelstunde angegeben ist. Wegen der kleinen Querschnittsfläche des Formats, will sie aber auch ganz gemütlich geraucht werden. Fazit: Klare Kaufempfehlung für Liebhaber nicht allzu starker Zigarren. Die Zigarre ist eine Wundertüte im besten Sinne und bietet eine gute Abwechslung zu einem mehr als angemessenen Preis. Wenn einem die Geschmäcker des Blends zusagen, wird man hier voll auf seine Kosten kommen. Lagerung: Ich verkostete mein Exemplar nach einer knapp 7-monatigen Lagerung

Length: 13.65Diameter: 1.31 MM
Ein leichtfüßiger Brasil-Smoke! Optik: Rustikal. Das Deckblatt hat einige hellere Ablagerungen ist aber ansonsten dunkel gehalten. Ich kenn's von Brasilzigarren nicht arg viel anders, also sei's drum! Haptik: Ausgezeichnet! Selbst im letzten Drittel weicht sie nicht auf, wie man es sonst von manchen Shortfillern kennt. Es bilden sich keine matschigen Druckstellen beim Rauchen und der Mund bleibt komplett von kleinen Tabakstückchen verschont. Kaltgeruch: Sehr reichhaltig, ein wenig kuhstallig, was hier aber nicht negativ konnotiert ist Kaltzug: Würzig mit einer Ahnung von Holz und Grasigkeit Anschnitt: Durch die spitz zulaufende Kappe mittels eines Flachschneiders an sich unproblematisch. Das Deckblatt löste sich leider ein wenig. Ich habe es einfach etwas abgezupft und gut war's. Die Schnittfläche wird schön ebenmäßig. Zug: Leichtgängig, aber in ausreichendem Maße vorhanden(Shortfiller halt). Brandannahme: Erstaunlich gut. Die Zigarre lässt sich ruck, zuck zum Glühen bringen. Abbrand: Kerzengerade. Zu keiner Zeit war ein Eingreifen meinerseits von Nöten. Im letzten Drittel wollte sie das Tunneln anfangen, doch durch geschicktes "drumherum Rauchen" lies es sich beheben. Asche: Flockig und leicht. Steht einigermaßen gut und lässt sich problemlos abstreifen. Stärke: Mild. Selbst Leute die weniger Nikotin abkönnen, können sich dieses Zigärrchen gönnen und werden zu keiner Zeit überfordert. Aroma: Brasilaroma pur umspielt den Gaumen, aber mit weniger Schwere und weniger umami, als andere Vertreter dieser Art. Geschmacklich war keine besonders große Entwicklung festzustellen(Shortfiller eben). Die vorhandenen Aromen sitzen dafür aber genau richtig und schmeicheln einem. Das Mata-Fina steuert Ledrigkeit, Holz, Erde und kakaoartige Noten bei, während die Einlage den Rest macht. Komplettiert wird dies durch feine Anklänge von Dörrobst, die sich retronasal und bei Doppelzügen bemerkbar machen. Sie ist sehr ausbalanciert und zu keiner Zeit unangenehm Bitter. Hierdurch hebt sie sich von Brasilzigarren von der Tanke deutlich ab. Lediglich ein leicht alkalischer Nachgeschmack stört etwas, doch dieses Manko verfliegt nach dem ersten Drittel weitgehend. Durch die kleine Querschnittsfläche des Formats ist man dazu angehalten, langsam zu rauchen. Wenn man dies beherzigt, gibt es keinerlei Probleme mit Hitzeentwicklung oder Schärfe. Fazit: Ein unkomplizierter Smoke für Zwischendurch. Wenn man mal wieder eine Brasilzigarre vertragen kann, aber nicht zur Tankstellenware greifen möchte, hat man hier die richtige Zigarre vor sich. Preiswert, leicht und unbeschwert. Das zeichnet sie aus.

Length: 12.70Diameter: 1.67 TAM
Kurz und bündig: Eine köstliche Zigarre, wenn sie erstmal gut abgelagert ist. Das nicht besonders häufig anzutreffende Format macht sie dabei nicht minder elegant. In guter Gesellschaft genossen ein Traum, der von maduro-typischen Aromen getragen wird. Das gute Gesamtbild wird durch einen ausgezeichneten Zug und Abbrand komplettiert. Für den aufgerufenen Preis fast schon weihevoll. Hier zeigt sich, dass die Leute hinter Ibis echte Preis-Leistungs-Koryphäen sind.

Length: 13.02Diameter: 1.59 TAF
Anmerkung: Meine Bewertung bezieht sich auf die alte, seit neuestem eingestellte Serie. Die Casa Culinaria Red Corona ist eine anmutige Zigarre, die sauber verarbeitet ist und gut duftet. Sie lässt sich mühelos anschneiden und rauchen und ist dabei mild in der Stärke, aber kräftig im Aroma. Es findet keine allzu große geschmackliche Entwicklung statt, doch dafür bekommt man satten Rauch mit einem zartbitterem, würzigem Aroma. Hier tauchen die üblichen Vertreter nicaraguanischer Zigarren: Würze, ein wenig Leder, Kaffee, dezente Creme und etwas Holz. Es ist alles da nur ohne Pfefferkick oder dergleichen. Man kann sie dadurch rauchen, bis man sich die Finger ansengt und sie wird niemals bissig. Geruch und Geschmack des Rauchs sind ziemlich betörend, weshalb es fast schade ist, wenn der Smoke dann nach einer guten Dreiviertelstunde endet. Für den Preis kann ich eine absolute Kaufempfehlung aussprechen.

Length: 11.50Diameter: 0.90 TAF
Bei der Brun del Ré handelt es sich um eine leichte Minizigarre, die mit Vanillearoma verfeinert ist. Das Erscheinungsbild ist eher mäßig. Sie kommt mit eingedrücktem Mundende daher und weist am Deckblatt Sollbruchstellen auf, an denen es sich zu lösen beginnt. Immerhin wurde hier laut Herstellerangabe 100% Tabak verarbeitet und auf Folien oder gemahlene Tabakfetzen mit Papierzugabe wurde nicht zurückgegriffen. Das ist doch schonmal was! Geschmacklich für mich eher uninteressant. Tabakechte Noten mit viel Creme sind in Vanille eingebettet. Beides mischt sich recht gut, aber trotzdem ist die Aromatik insgesamt wenig hervorstechend. Immerhin entwickelt sich keine Schärfe. Fazit: Für Vanille-Fans, die Wert auf eine dezente, nicht totaromatisierte Zigarre legen sicherlich einen Versuch wert. Ich muss sie jedenfalls nicht nochmal haben, aber Neugierige können gerne einen Versuch wagen. Selbst für den schmalen Geldbeutel sind sie ja preislich in Ordnung. Wenn man auf den kurzen, vanilligen und nicht allzu anspruchsvollen Genuss aus ist, macht man hier nichts verkehrt, zumal die Zigarre nicht mit Papier gestreckt ist.

Length: 9.80Diameter: 1.05 MM
Naja. Natürlich muss ich in meine Bewertung miteinfließen lassen, dass diese Zigarillos lediglich mit 10ct pro Stück zu Buche schlagen. Trotzdem sind sie kein Gaumenschmauß. Die Verarbeitung ist so lala. Sie sind ganz anständig gewickelt, aber um das Mundstück ist die Einlage ein bisschen locker, sodass genug Spielraum da ist, um lose Tabakstücke freizusetzen. Die Faltkante des Deckblatts ist dagegen sauber und sieht wie eine Naht aus. Das Deckblatt selbst ist aus HTL-Tabak und der Geschmack fällt dementsprechend pappig aus. Dazwischen findet sich eine feine Süße und Schokoladigkeit. Das Deckblatt scheint am Mundende dezent gezuckert zu sein. Abbrand und Brandannahme verlaufen gut. Zum Schluss hin fällt das Teil in sich zusammen und ist nicht mehr genießbar. Von der auftretenden Schärfe mal ganz abgesehen. Der Rauchgeruch ist zudem einfach nur grottig. Fazit: Das billigste Zigarillo, was mir je untergekommen ist. Für preisbewusste(nahezu geizige) und anspruchslose Raucher sicher eine willkommene Abwechslung. Das Geschmackserlebnis bleibt natürlich aus und somit bekommt dieses "Genußmittel" von mir keine Empfehlung, denn gegen einen kleineren Aufpreis bekommt man schon deutlich Besseres

Length: 11.49Diameter: 1.98 TAF
Bei der Quintero Favorito Tubos hat man das Vergnügen mit einer quirligen, kleinen Kubanerin mit ansehnlicher Bauchbinde. Die Aufmachung im Tubos ist durchaus schick, die Zedernspäne machen was her und sie ist ganz ordentlich verarbeitet, wenngleich ihr rustikales Äußeres gerne darüber hinwegtäuscht. Es handelt sich hier um eine Zigarre, die unter Verwendung von Shortfillertabaken(böse Zungen sagen auch "Schottergemisch") komplett von Hand gerollt wird. Das Deckblatt sieht ein wenig uneben und grobschlächtig aus. Die Aderung ist deutlich sichtbar. Mein Exemplar hatte leider Zigarrenblüte angesetzt, was nicht weiter schlimm ist, da man dem ja ganz einfach mithilfe eines Pinsels oder Wattestäbchens beikommen kann. Der Kaltgeruch ist typisch für Habanos, wenngleich er hier nur leicht am Rande wahrzunehmen ist und schnell in der Nase verfliegt. Beim Kaltzug verhält es sich ähnlich. Dummerweise benutzte ich für den Cut einen Flachschneider, was mir natürlich einige Tabakbrösel im Mund bescherte. Sie zieht aber umso besser. Die Brandannahme verlief problemlos, der Abbrand war wellig, aber in Ordnung. Während dem Genuss fiel mir auf, dass es hier angebracht ist, etwas vorsichtiger zu ziehen, denn sonst knistert sie leicht und wird heiß. Geschmacklich kamen die Kuba-typischen Noten durch, jedoch in etwas abgeschwächter Form. Man schmeckte dezente Noten von Erde, Leder und etwas Gras. Sie war durchaus ausgeglichen, aber schmeckte irgendwie abgeflacht. Möglicherweise ändert sich dies bei längerer Lager-und Reifezeit, denn ich verkostete mein Exemplar direkt frisch. Ich würde sie außerdem eher als mild bzw. mild-mittelkräftig einordnen. Shortfillertypisch fliegen beim Rauchen und Hantieren mit der Zigarre gerne kleine Ascheflöckchen durch die Gegend. Um dem Herr zu werden, empfiehlt es sich sie gründlich abzuaschen und in windstillen Umgebungen zu rauchen. Die Zigarre bleibt während des Rauchverlaufs durchweg konstant, ohne größere Sprünge zu machen. Das Finish gestaltet sich relativ fein mit einer leicht erhöhten Komplexität, sowie fein ausbalancierten Aromen. Fazit: Für den preisbewussten Aficionado oder den Kuba-Kennenlerner, der nicht viel Geld in den Wind blasen will, falls die Zigarre doch nicht seinen Geschmack trifft, ist das Angebot sicherlich attraktiv. Man kann durchaus mehr Moneten für schlechtere Zigarren in den Sand setzten, jedoch hat sie mich nicht vollends überzeugt, sodass bei mir eher keine Wiederholungsgefahr besteht.

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Dirty Diesel! Allein schon beim Namen dieses Kolosses fühlt man sich an druckvolle Motorblöcke und verpestete Luft erinnert. Diese Zigarre wird wahrlich dem Namen Diesel gerecht, wie sich zeigen wird. Optik: Die Form ist mehr oval denn rund und die Blattvenen sind deutlich sichtbar. Sie kommt überaus rustikal daher. Der Ring am Zigarrenfuß unterstreicht wahrhaftig diesen entstandenen Eindruck. Das Erscheinungsbild ist offensichtlich bewusst so gewollt. Haptik: Die Rollung ist sehr fest. Bei sanftem Druck gibt nichts nach. Sie liegt ganz gut in der Hand. Zug: Die Rollung führt einen etwas festeren, aber noch angenehmen Zug herbei. Der Kaltzug ist ziemlich holzig. Kaltgeruch: Vergleichbar mit dem Kaltzug. Leicht alkalisch. Brandannahme: Geht zügig und problemlos von statten. Abbrand: Etwas schräg und hier und da korrekturbedürftig. Rauchvolumen: Mal so mal so(je nach Zugverhalten des Genießers). Im Grunde ist es eher gering, aber absolut im Rahmen. Aromatik: Stark kakaohaltige Zartbitterschokolade, Robinienholz, Röstnuss und ein Schäufelchen humusreicher Erde. Es dominieren eher dunklere, aber ausgewogene Aromen. Im Rauchverlauf wird sie zunehmend intensiver. Im letzten Drittel kommt dann Pefferschärfe hinzu, die die anderen Aromen aber nicht überlagert. Insgesamt sehr herb. Mir fehlt etwas mehr Vielseitigkeit, aber die gehört hier vielleicht gar nicht rein. Für Fans dieser Aromen setzt sie genau am richtigen Punkt an. Rauchdauer: Etwas über 2 Stunden. Bei langsamen Genuss sicher genug für einen ausgiebigen oder sogar abendfüllenden Smoke. Anmerkungen: Im zweiten Drittel platzte leider das Deckblatt auf. Hier half nur das Weiterrauchen. Gegen Ende reichert sich das Nikotin an und man bekommt davon einen tüchtigen Stoß. Fazit: Nicht die vielschichtigste Zigarre, aber dennoch schmackhaft. Die Bepreisung dieses Stumpens ist ziemlich fair und Hartgesottene kommen voll auf ihre Kosten. Es ist definitiv Geschmackssache, ob man auf so etwas steht. Zart Besaiteten rate ich sowieso von diesem dicken Brummer ab. Wer aber dunklere Zigarren mag, kann sie ruhig nach der Einnahme eines üppigen Mahls rauchen. Für den Preis kann man getrost zuschlagen. Ich würde sie wieder kaufen, doch meine Hemmschwelle ist aufgrund des Nikotinkicks und der Eintönigkeit der Aromen dann doch zu groß.

Length: 11.43Diameter: 1.98 TAM
Format: Eine Short-Robusto, wie man sie kennt und liebt. Bei mir ist das Format durchaus gerne gesehen, da die Rauchdauer nicht unbedingt dazu neigt, zu ausladend zu sein. Sie wird dem Bedürfnis nach einem kürzeren Smoke auf jeden Fall gerecht, was ja gerade in Zeiten der Schnelllebigkeit eh gefragt und auf dem Vormarsch ist. Erscheinungsbild: Die Zigarre ist handwerklich gesehen gut gerollt. Das Deckblatt ist seidig glänzend und mit bräunlich-schwarzen Punkten besprenkelt. In meinen Augen ein wenig unästhetisch, wenn man denn makellose Deckblätter bevorzugt, wobei auf Schnickschnack, wie eine zierende Bauchbinde hier ohnehin verzichtet wird. Ob man hier das Wort "Fehlfarben" schon in den Mund nehmen darf, ist sicherlich eine Streitfragte, deren Eröterung den Rahmen völlig sprengen würde. Auf der Kappe ist ein grüner Kleber angebracht, was mir bis dato auch noch nicht untergekommen ist. Dieser wird aber eh und je mit abgeschnitten, also was soll's? Auch noch ungewöhnlich ist, dass das Deckblatt ein wenig zu lang ist, sodass der überschüssige Teil einfach vorne eingeknickt ist und die Einlage am Fuß der Zigarre teilweise umschließt. Sowas kommt aber sicher immer mal wieder vor und könnte so gewollt sein. Zugwiderstand: Leicht spürbar, aber auch nicht zu heftig. Für meine Verhältnisse optimal. Kaltzug-und Geruch: Kräuterig, erdig und ledrig. Brandannahme: Fulminant. Rauchentwicklung: Famos. Man wird nicht zu sehr eingenebelt, aber es kommt genug Rauch, um alle Aromen rüberzubringen. Abbrandverhalten: Anfangs wie mit dem Messer geschnitten, danach nicht mehr hundertprozentig gerade, aber dennoch akzeptabel. Aromatik: Die ersten Züge sind übertrieben würzig und ziemlich bitter. Man wartet voller Sehnsucht schon auf eine ausgeglichenere Aromaentwicklung, welche zum Glück nicht lange auf sich warten lässt. Danach kommt der vielschichtige Blend zur Geltung. Man schmeckt im ersten Drittel vorrangig eine gute Portion Leder, Holz und Erde. Im Zweiten Drittel gesellt sich eine feine Grasigkeit dazu. Retronasal sind einige liebliche florale, nussige Noten zu erahnen. Diese Blumigkeit ist ungeahnt, aber passt gut rein. Im letzten Drittel kommt ein wenig Pfefferschärfe hinzu. Insgesamt sehr ausgeglichen, feinaromatisch und trocken im Abgang. Hier macht der Blender seinem Namen alle Ehre. Stärke: Anfangs zahm und zurückhaltend, aber zu Ende fährt der Stumpen seine Krallen aus und man kriegt einen Nikotinkick ab. Insgesamt ist eine leicht erhöhte Stärke vorherrschend. Eine gute Grundlage ist daher rührend empfehlenswert. Preis-Leistung: Durchaus annehmbar, doch mit Nichten überragend. Schließlich kriegt man unter den amtierenden Bundlezigarren, welche ja Vorreiter in Sachen PLV sind, vergleichbare Exemplare um das halbe Geld. Von den kleineren Vitolas begehrenswerter kubanischer Marken(welche wie oben schon erwähnt schwer im Kommen sind und auch schon in diesem Preissegment anfangen ) mal ganz zu schweigen. Davon abgesehen will ich aber auch nicht meckern, denn man zahlt immer noch weniger als einen Fünfer für eine gut gemachte Zigarre. Fazit: Als Begleiterin zum Entschleunigen am Feierabend gerade recht. Die Zigarre wird jetzt kein Dauergast in meinem Humidor, aber sie ist sicher ab und an in geselliger Runde außerordentlich gut genießbar.


