Humidor JoeBrown

Zu einen hohen österlichen Feiertag, ein hoher Zigarrenbesuch! Also zumindest von der preislichen Seite betrachtet. Mal sehen, ob der hohe Besuch - neben den unbetreitbaren äußerlichen Werten, auch innere Qualität besitzt. KG: Milchschokolade. Die ersten Züge hat sie etwas Süße und etwas Bitterkeit. Im 1/3 kann man die Bitterkeit ohne weiteres auch mit einem Wallnussaroma assoziieren. Der leicht süße Einschlag erinnert manchmal an Süßholz, manchmal an Kakao, oder manchmal auch an Caro Kaffee. Der hohe Zugwiderstand braucht immer einen Doppelzug. Andererseits brennt sie so auch schön langsam ab. Im 2/3 bleibt sie nusssig mit einen permanenten leichten Bitterkeit im Hintergrund. Die Süße sticht nur dann und wann nochmal durch und hat keine Assoziation mehr an Bord. Im weiteren Verlauf gewinnt Kaffe dann doch noch die Oberhand. Im letzten Drittel wird der Zugwiderstand besser. Die Aromen werden zwar harmonischer, aber ohne weitere Überraschung. Als Resümee muss man sagen, an einem Feiertag wird der teure Wein kredenzt, das Essen ist etwas ausgefallener, und es gibt vielleicht Champagner statt Sekt. Unter dem Aspekt ist es in Ordnung, wenn man sich auch eine teure Zigarre gönnt. Nur leider ist nicht jeden Tag Ostern, Weihnachten oder Neujahr. An einem normalen Tag bekommt man für das Geld 4 Topp - Spasszigarren! Da fällt mir in Zukunft dann doch die Wahl einfach… Rauchdauer: 85 Minuten das Überaschungs-Ei gesucht und nicht gefunden.

KG/KZ: fruchtige Schokolade. Irgendwie muss ich (im positiven Sinne) an den Geruch eines Neuwagen denken… Die ersten Züge sind caramellig und im Abgang schokoladig…. Riesen Start! Im 1/3 Kakao, Schokolade und (ich trau mich gar nicht das zu schreiben…), etwas Gurke im Abgang. Sie ist cremig und stellenweise auch etwas blumig. Ein bisschen Salz ist auch dabei (die Gurke freut sich:-)). Im weiteren Verlauf des 1/3 wird sie fruchtig süß. Assoziation Brause! Entweder ist das eine verdammt gute Zigarre, oder meine Geschmacksnerven spielen gerade verrückt… Im 2/3 bleibt sie fruchtig mit einer leichten kleinen Hintergundsüße. Malz ist auch dabei. Im Übergang zum 3/3 kommt der Kakao zurück und hinzu. Das Fruchtige wird zur Grapefruit und wechselt in den Hintergrund. Grapefruit mit Kakao! Ist das überhaupt erlaubt? Zum Ende ist dann auch noch Kaffee am Start. Selten so‘ne geile Aromenachterbahnfahrt mitgemacht. Der Stick hatte durchweg ein feste Asche, das Aussehen der Zigarre war genauso perfekt wie eine frisch rasierte Armyfrisur. Es gibt quasi keine Kritikpunkte. Rauchdauer: 90 Minuten mit einem ganzen Aroma-Platoon!

KG/KZ: dunkle Schokolade, etwas Holz. Die ersten Züge hat man viel Kaffee und eine recht durchdringende Würze. In 1/3 bekommt der Kaffee etwas Süße ab, und der Rauch wird etwas cremig. Der Kollege besteht hartnäckig auf Doppelzüge. Im 2/3 geht’s eher in Richtung herbe Schokolade. Im letzten Drittel zieht‘s die Süße noch etwas in den Vordergrund, mit gleichbleibender etwas herberer Aromatik. Summarum kein schlechtes Ding für den Preis. Etwas Abzüge in der B-Note für die Qualli… Deckblatt ist nicht durchweg dicht, Doppelzug, und ein etwas welliger Abbrand, aber das macht der Preis mehr als wett. Geschmacklich meiner Meinung nach mehr als preiswert. Rauchdauer: 50 Minuten double-trouble Genuss!

KZ: Erde. Auf den ersten Zügen startet das kleine Ding gleich mit einer fruchtigen Süße und cremig weich. Feste Asche, schöner Glutkegel. Wo bitteschön warst Du den ganzen Winter über? Hätte ich das gewusst, Du hättest mir die Suche nach einer Winterdraussenquickizigarre erspart :-> Rauchdauer: 30 Minuten

Eins vorweg… es gibt die Momente wo die Birne verrückt spielt…. als ich die Kiste der Super Fly Maduro das erste mal sah, hatte ich noch keine Rezession der Zigarre gelesen, oder mich sonst wie damit beschäftigt…. trotzdem sachte meine Birne gleich „das hippe Ding musst Du haben. Wieder zu Verstand gekommen, und nach einem Blick ins Portmonee, hab ich erstmal eine Zigarre bestellt… Do sammer also… KG und KZ gleichermaßen mit einer süßen Erdigkeit. Die ersten Züge legen etwas Würze auf den Gaumen, kommen aber gleich cremig karamellig fast sahnig rüber! Im 1/3 verschwindet die Würze und die Super Fly ist durchweg cremig mit einer wunderschönen Hintergrund Süße. Retronasal iss schon a bissl Pfeffer dabei, der aber ansonsten überhaupt keine Rolle spielt. Der Rauch ist weich und vollmundig. Die süße Erde aus dem KZ ist beim rauchen nun süßes Holz. Im 2/3 kommen Kaffee-Aromen hinzu, die Würze kitzelt wieder etwas am Gaumen. Mann, besser geht’s nicht, wenn ein sonniger Tag und eine wunderschöne Banderole (trägt ja irgendwie zum Rauchgenuß bei) und tolle weichen Aromen zu einem harmonischen Ganzen werden. OK jetzt sind möglicherweise die Pferde ein wenig mit mir durchgegangen, aber macht halt Spass das Ding zu rauchen:-) Im letzten Drittel keine große Veränderung, außer dass die Kaffeearomen zusammen mit der Süße für mich auch immer was lakritziges ergeben.Brand, Abbrand und Rauchvolumen sind einfach nur perfekt. „Flug“-Dauer: 90 Minuten. Bei der Airline werd ich ganz bestimmt nochmal einchecken!

KG: Heu und Kakao. KZ: kakao und man spürt direkt eine Süße auf den Lippen und im Mundraum. Die ersten Züge dominiert die Süße mit etwas Holz und etwas Würze. Im 1/3 cremig, sahnig mit floralen Noten. Im 2/3 weiterhin cremig sahnig und ein Comeback der Süße (dezent), dafür aber nun flankiert mit Kaffee. Holz schwingt im Grundton immer mit. Im Verlauf des 2/3 fügen sich die Aromen wunderbar zusammen zu einem perfekten Gesamtbild. Im letzten Drittel „Return of the Würze“, was der Cremigkeit aber nicht Weh tut. Zug und Abbrandverhalten ist einfach nur perfekt! Ich möchte gerne glauben, dass dies an der Entubado Rolltechnik liegt… Mangels „eindeutiger Beweise“ bleibt‘s allerdings beim Glauben daran :-) Rauchdauer: 85 Minuten Audienz beim König der Zigarren!

Sehr schöner Kurzsmoke. Steht ihren großen Geschwistern in fast nichts nach. Rauchdauer: 40 Minuten im Schneckentempo…. Allein die Banderolle liegt auf wie ein viel zu großes Kleidungsstück, was man heimlich vom großen Bruder geliehen hat. Aber die raucht man ja zum Glück nicht mit:-)

Eins vorweg, man bekommt genau das was man auch gekauft hat. Eine „infused“ Zigarre… Und was soll ich sagen? Eine sehr interessante Abwechslung. Auch wenn die Süße des gedippten Mundstückes während des gesamten Rauchverlaufs eigentlich alles überlagert, kommt dann und wann ein Ticken Holz durch. Am besten ist die Zigarre im letzten Drittel, wenn der Süßdipp fast abgelutsch ist und der eigentliche Zigarrengeschmack sich mit der Restsüße verbindet. Dann drängt sich auch das Kaffeearoma in den Vordergrund. Resümee: Lockert das Zigarrenraucherdasein wunderbar auf… Hin und wieder sollte das nicht schlecht sein. Rauchdauer: 85 minütiger Nachtisch, der garantiert nicht auf die Hüften geht! Wo gibt’s denn so was sonst Bitteschön?

Top verarbeitet, top Abbrand, top Rauchgefühl! Der holzige Grundton vermischt sich mit Karamell und Honigsüße. Am Gaumen ist immer eine leichte Würze spürbar. Selten so ein Hammer PLV zu finden. Aller beste Voraussetzung um Dauergast in jedem Humidor zu sein. Rauchdauer: 70 Minuten

KG: erdig mit einer leichten caramelligen Süße. Mit den ersten Züge stehen zunächst leichte Gewürze an, flankiert mit einer schönen unterschwelligen Süße. Auch diese Leaf sieht super aus, und ich bin geneigt zu sagen, dass sich dies auch via Gehirn irgendwie auf den Geschmack niederschlägt. Etwas Holz kommt hinzu und alles verschmilzt zu einer herrlichen Komposition. Durchweg schwingt eine Miniwürze, etwas herbales und eine klasse ausgewogene Süße mit. Der Rauch ist buttrig weich. Das alles wird zu einem wunderbar runden Raucherlebnis! Rauchdauer: 70 Minuten leider geil!

Vom Aussehen her ist die Vespucci eine echte Schönheit. Gleichmäßig „gebräunt“ und wunderbar ölig. So wie es sich für einen südländischen Seefahrer halt gehört :-) Die ersten Züge liegt Kaffe auf, der sich im ersten Drittel aber wieder dezent in den Hintergrund verabschiedet. Stattdessen entwickelt sich eine feine fruchtige caramellige Süße die von Holzaromen begleitet wird. Im zweiten Drittel gesellt sich Leder hinzu und die Röstaromen gehen wieder in Richtung Kaffee. Bei der Gesamtkombo denkt man unweigerlich an leicht verbranntem Popcorn, also an die leckeren Teile, nicht an die bitteren Klumpen. Im letzten Drittel verabschiedet sich die Süße etwas in den Hintergrund, die Vespucci bleibt aber wunderbar cremig. Auch die Lederaromen hatten nur eine kurzen Gastauftritt im 2/3 und sind nun wieder verschwunden. Hinzu kommt dann und wann eine leichte Salznote. Und daher noch einmal…. so wie sich das für einen echten Seefahrer gehört! Rauchdauer: 80 Minuten Entdeckerreise!

KG Deckblatt: etwas Blume, Erde, etwas Seifiges. KG am Zigarrenfuss: Waldfrucht. KZ: etwas nussig und etwas salzig. Schon mal alles sehr vielversprechend! Die ersten Züge sind nussig, holzig und etwas trocken. Am Gaumen eine gewisse Würze. Im ersten Drittel werden die Holzaromen von einer milchigen Süße begleitet. Trotzdem wird die Zigarre noch nicht wirklich cremig. Die milchige Süße erinnert dann und wann auch an Kokosaromen. Im zweiten Drittel setzt sich die Cremigkeit nun doch durch. Die Würze im Abgang und retronasal bleibt ein ständiger Begleiter. Genauso wie der holzige Grundton. Die Süße verliert zwar ihre Milchigkeit, hinterlässt aber weiterhin ein angenehm cremiges Mundgefühl. Im letzten Drittel mogeln sich dann und wann Lederaromen dazwischen. Ist sie ihren Preis wert? Ich fand die Charakteristik ganz interessant, und für die erste Zigarre des neuen Jahres muss es ja was besonderes sein, auch wenn‘s nur der Preis ist:-) Die Komplexität und Aromenvielfalt meiner Vor-Bewerter kann ich so (leider?) nicht bestätigen, aber ist ja eh alles subjektiv. Rauchdauer 75 minütiger netter Zeitvertreib. …. In diesem Sinne frohe Neues!!!!!

Kaltgeruch am Deckblatt: Heu, etwas Stall. Am Fuß: dunkle Schokolade und leichte Kaffeearomen. Die ersten Züge lassen sich zusammenfassen mit „bitter sweet symphony“. Das Bittere ist dabei tatsächlich nicht unangenehm, verschwindet auch gleich wieder nach wenigen Zügen. was bleibt ist ein sehr schöner Schwarztee-Geschmack mit Milch, etwas gesüßt. So würde ich es beschreiben, wenn man eigentlich Kaffee schmeckt, aber die Röstaromen irgendwie fehlen. Ab der Hälfte gesellen sich Leder- und leichte Röstaromen hinzu, im Hintergrund bleibt eine leichte Süße erhalten. Aus dem Schwarztee wird nun letztendlich doch Kaffee , der nun auch dominant mitschwingt. Im letzten Drittel geht‘s herrlich klassisch zu. Es kommen Holz und Erdaromen hinzu, Leder meldet sich immer mal wieder zwischendurch… Also, da geht was in 90 Minuten Rauchdauer!

Rauchdauer 60 Minuten