Humidor Klm128

Dieser Tabak erschien mir, als ich ihn auf meinem Abendspaziergang in einer klirrend kalten Winternacht das erste mal probierte, sehr widerspenstig und wenig entgegenkommend. Seine grob geschnittenen Streifen und sehr feucht-fette Beschaffenheit erforderte mehr Aufmerksamkeit, als ich ihm gehenderweise auf dem eisigen Weg widmen konnte und ließ die Pfeife unanständig sottern. Ich war enttäuscht, aber blieb hartnäckig ihn zu bezwingen, ihn immer wieder in die Pfeife zu stopfen und zu probieren. Und wie er da verstand, meinen Geschmack mehr und mehr für sich einzunehmen… diese wundervolle leichte Süsse, gefolgt von leichter Vanille, die in cremige Würzigkeit, dann in erdige Rauchigkeit übergeht, und sich schließlich einem säuerlich-nussigen Duft in der Nase vollendet - begeisternd! Ich durfte bei einem Rezensenten Bitterschokolade lesen. Wohl wahr! Er ist ein höflicher Genosse, dem beim Rauchen einige Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, wofür er sich liebenswürdig erkenntlich zeigt und mit seiner aromatischen Fülle für beste Unterhaltung sorgt. Er ist vielseitig interessant, ein echter gentleman. Ich empfehle ihn sehr zu einer entspannten Stunde nach getanem Tagewerk! Er hat bei mir seinen festen Platz im Tabakregal!

Ich mag diese Pfeife sehr. Durch den Ahornholzfilter gelangt der Rauch relativ trocken und geschmacklich unverfälscht in den verwöhnten Gaumen. Die Bohrung ist in Breite und Tiefe sehr gut proportioniert und erlaubt es, auch anspruchsvolle Tabake komfortabel zu genießen. Ich kann die kleine Pfeife empfehlen. Leider färbt sie ein wenig ab, aber das gibt sich sicher mit der Zeit. Die Reinigung ist einfach, lediglich den Ahornfilter sollte man so einschieben, das er sich auf dem letzen Zentimeter fast widerstandslos einschieben lässt, sonst ist er nur schwer zu entfernen. Nach dem Rauchgang lege ich ihn stets zum trocknen neben das Mundstück, und schiebe ihn im trockenen Zustand wieder ein. Das klappt bei mir am besten.

Sehr gut schmeckender, vielseitiger Tabak. Auf der Zunge zuerst warme Süße , gefolgt von vornehme floralen Geschmacksnoten und dann abschließende Rauchigkeit… In der Nase ein Feuerwek an Kräutern und frisch gemähter Wiese über Rauchduft ausklingend in orientalisch würzig prickelndem Duft, ein sonniger Hang mit Pinien und Rosmarin am Mittelmeer, cremig hinterlegt. Was bleibt nach einer genussvollen Pfeifenfüllung? Ein Raumnote von Torf und Bergamotte, als sässe man im heimischem Cottage vor dem Kamin und genieße eine Tasse Earl Grey Tea. Hat sich zu meinem erklärten Liebling gemausert. Bisst nicht und wird nicht langweilig.