Humidor Cigar Talk

Der Stick besitzt ein gleichmäßiges und festes Rolling, wobei der Zugwiderstand am Anfang etwas höher als gewöhnlich ist. Ich musste die Zigarre einmal für etwa 4 Minuten liegen lassen, wobei sie dennoch nicht erlosch, was ich als sehr positiv empfand. Die Rauchentwicklung ist in Ordnung, der Abbrand war einmal leicht schief. Das Deckblatt weist einige gröbere Adern auf, insgesamt ist die Verarbeitung jedoch gut. // Der Kaltgeruch erinnert an Heu, Stroh und Stall. Die Raumnote ist ebenfalls sehr angenehm nach ... "Zigarre", mit eben diesen Nuancen und einer leichten Würze. Nach dem Anzünden macht sich diese feine Würze sofort deutlich im Geschmack bemerkbar, begleitet von viel Heu im Vordergrund und etwas Floralem im Hintergrund. Insgesamt ist das Geschmacksprofil schwer zu definieren, aber durchaus interessant "anders". Die Belicoso ist im ersten und zweiten Drittel sehr leicht, sowohl im Aroma als auch im Nikotingehalt. Im letzten Drittel wird es jedoch intensiver, mit viel Pfeffer und Schärfe. In dieser Phase wird die restliche Vitola sehr weich, vermutlich durch die Ansammlung von reichlich Kondensat. Fazit: Auch wenn sie wahrscheinlich nicht zu meinen Lieblingszigarren zählen wird, würde ich sie durchaus noch einmal rauchen.

Das Deckblatt ist sauber verarbeitet und weist keine groben Adern auf. Kaltgeruch und Kaltzug sind holzig, würzig. Nach dem Catering, was gut klappt, brennt sie sauber und ohne Probleme ab, wobei der Zugwiderstand sehr gut ist. // Beim ersten Zug fliegt einem sofort ein straffer Pepperblast um die Ohren, das ist aber leider erst der Anfang, denn danach geht es fröhlich weiter. Sehr starke Röst- und Holzaromen, die von einer gewissen Schärfe unterlegt sind, wobei letztere jedoch noch im Rahmen liegt. Uff, der Stick ist stark, sowohl vom Aroma als auch vom Nikotingehalt. Nach der Hälfte fühle ich mich bereits beduselt, und das bei einer Robusto. Ist sie zu stark, bist du zu schwach, oder wie war das noch. Ok, ich gestehe es gerne ein, denn die auf meiner Wunschliste stehende Sixty dieser Serie habe ich dann gleich wieder gestrichen. Tipp: Besser erstmal ein Jahr im Humidor lagern, meine war gerade frisch geliefert.

Für mich die perfekte Zigarre, so wie sie sein muss. Kerzengerade gerollt, optimaler Zugwiderstand, sauberer Abbrand, fülliges Rauchvolumen. Im Kaltgeruch und -zug spiegelt sich dieselbe Aromastruktur wie beim Rauchen wieder: ein waldiger, erdiger, ganz leicht holziger Geschmack, mit deutlichem Cremeanteil. Insgesamt eine leichte Zigarre, auch was den Nikotingehalt anbelangt. Der Stick wartet zwar nicht mit einer Achterbahnfahrt der Aromen auf, ist aber so exzellent ausbalanciert und harmonisch, dass sie sofort meine Lieblingszigarre wurde.

Ich liebe präzises Rolling, und genau das war hier der Fall: so sauber ausgeführt, dass man kaum eine Unregelmäßigkeit der Oberfläche ausmachen konnte. Will sagen, der Stick war kerzengerade. Er war außerdem ziemlich fest gerollt, wobei der Zugwiderstand dennoch von Anfang bis Ende perfekt blieb, und das bei einem üppigen Rauchvolumen. Das helle, seidenmatte Deckblatt wies nur feine Blattadern auf und war, bis auf drei wirklich sehr kleine Verfärbungen, makellos. Der Abbrand war langsam, konstant und zuverlässig. Einmal musste ich die Zigarre für ca. drei Minuten ablegen, und dennoch ging sie nicht aus. Der Abbrand verlief zwar nicht schnurgerade wie ein Laserstrahl, erforderte jedoch zu keinem Zeitpunkt eine Korrektur. Insgesamt also eine exzellente Verarbeitung. // Beim Kaltgeruch nahm ich grasige Noten wahr, im Hintergrund schwang ein ganz leichter Stallgeruch mit. Im Kaltzug zeigte sich unerwartet zunächst ein Schwall Kakao, dann eher holzige Aromen. Nach dem Anzünden dominierte erfreulicherweise nicht gleich ein Pepperblast, sondern es traten Zedernholzaromen in den Vordergrund. Im zweiten Drittel gesellten sich ein Hauch Lakritz und ein Schuss Pfeffer hinzu – alles sehr ausgewogen und ohne bitteren Beigeschmack, aber auch fast ohne Cremigkeit. Ich degasierte trotzdem gründlich, und sofort waren alle Aromen komplett verschwunden; der Stick war nun extremst mild. Was für ein Schock! Doch erst jetzt konnte ich die zuvor unterschwelligen Gras- und Heunoten ganz klar herausschmecken – was für ein cooler Twist. Die holzigen und pfeffrigen Aromen kehrten jedoch schnell zurück, und im letzten Drittel zog die Vitola dann deutlich an. Der Geschmack wurde sehr würzig, pfeffrig, und die holzigen Noten gingen in ein herbes Kaffeearoma über. Fazit: Auch wenn dieses Aromenprofil eigentlich nicht meinen persönlichen Vorlieben entspricht, war dieser Blend objektiv sehr gut ausbalanciert und harmonisch. Als bekennender Slow-Smoker habe ich hier für 6,90 € ganze 115 Minuten lang ein angenehmes Raucherlebnis genossen.