Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

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Samstagsmorgen auf der Intertabac 2019: Man hat den ersten Tag der Messe hinter sich und fragte sich, mit was man nach viel zu vielen Zigarren den zweiten Tag beginnen soll. Irgendwie wünscht man sich einen sanften Einstieg - oder vielleicht ein paar Zigarren weniger. Und dann landet man bei Philipp Kugler am Stand. Cigarkings ist den meisten Aficionados mittlerweile ein Begriff und ich muss sagen: Der Stand machte ordentlich was her. Schnell kamen wir in netter Runde ins Gespräch und die Frage nach einer ordentlichen Morgenzigarre beantwortete Philipp mit der Corona Sun Grown. Und was soll ich sagen? Die acht Zigarren des vorherigen Tages lagen mir noch im Magen - aber nachdem ich mir die Cigarkings angesteckt hatte, war dieses Gefühl wie weggeblasen. Philipp wendet sich mit seinen eher milden bis maximal mittelkräftigen Zigarren nach eigenem Bekunden an Einsteiger und Neulinge. Davon sollten sich alte Hasen aber nicht abschrecken lassen, denn das, was er liefert, schafft durchaus zu begeistern. Ganz bewusst bleibt man übrigens bei den kleineren Formaten und schwimmt nicht auf der Welle von "größer und dicker" mit. Die Corona (5.375x44) kommt mit einem Decker aus Ecuador und einer Einlage aus Nicaragua daher. Das Umblatt hingegen bleibt ein Geheimnis. Und man muss eines sagen: hier sind schöne Zigarren geschaffen worden. Optisch wie haptisch wirklich angenehme Stücke und gerade der Ring ist klasse. Die Zigarre ließ sich wunderbar durchzünden, das Abbrandverhalten war so, wie man es sich wünscht, nämlich gleichmäßig und geradlinig, zuweilen nadelscharf. Wer nun mit Blick auf die Einlage Wucht erwartet hat, der wird sich wundern, denn der Rauch besticht mit Cremigkeit und Süße, dominant sind holzig-nussige Noten. Gegen Ende des zweiten Drittels gewinnt die Zigarre spürbar an Wucht, bleibt aber weiterhin seidig. ich habe sie sehr genossen und kann nur jedem Aficionado raten, es hier auf einen Versuch ankommen zu lassen.

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Auf der Intertabac hatte ich nicht nur die Gelegenheit, Enrique Sanchez Icaza kennen zulernen, er zeigte mir auch den Kosmos seine Zigarren: 1502cigars. Die Marke war mir bis dahin völlig fremd, aber letztlich geht man deswegen ja auch auf die Trade-Show: Um über den Tellerrand zu schauen und Neues zu entdecken. Nach einem angeregten Gespräch bat ich um eine mittelkräftige Zigarre, woraufhin Enrique mir die weiße Linie empfahl und sogleich eine Robusto hervorzauberte. Und was soll ich sagen? Der Mann versteht etwas von dem, was er tut. Die 1502 war am Freitag meine zweite Zigarre auf der Messe - und sie legte die Messlatte unheimlich hoch. Will sagen: Ich war völlig aus dem Häuschen. Das Besondere an der Robusto (5x50) liegt wohl im Tabak. Es handelt sich um einen Puro und noch dazu um einen, der alle vier Regionen Nicaraguas in sich vereint. Produziert wird diese Zigarre übrigens durch Plasencia, womit es schon einen Hinweis auf die Qualität gibt. Ich hoffe, man konnte es meinen Worten entnehmen. Vom ersten Moment an wusste mich diese Zigarre zu begeistern und ich bin mir sicher, dass sie zu einem Stammgast in meinem Humidor werden wird. Das tut, bei dem überaus fairen Preis, übrigens auch gar nicht weh: Die Robusto gibt es für 6,50 €, wer lieber Kisten mag, bekommt sie gleich in 30er Boxen. Was mich an dieser Zigarre so begeistert hat? Einerseits Optik und Haptik. in der Bauchbinde steckt viel mehr, als man auf den ersten Blick sieht - und die 1502 als Jahreszahl ist nicht zufällig gewählt. Das Deckblatt ist angenehm seidig und erstklassig verarbeitet. Die Zigarre nimmt die Flamme wunderbar an und entwickelt dann einen geraden, fast nadelscharfen Abbrand. Sogleich merkt man, dass hier Profis am Werk waren. Kommen wir zu den Aromen. Die Robusto liefert ein ordentliches Rauchvolumen wobei der Rauch eine angenehme, schmeichelnde Cremigkeit besitzt. Immer wieder stechen Süße Noten hindurch, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Das ganze wird begleitet von fruchtigen und floralen Noten, immer wieder kommt auch etwas Nuss in den Vordergrund. Aber der Hälfte gewinnt die Zigarre erwartungsgemäß etwas an Wucht (dem kann man aber mit dem Degassieren entgegenwirken). Pfeffer kommt bestenfalls im letzten Drittel durch, und dann auch nicht so, dass es unangenehm wäre. Für mich ist diese Zigarre eines der Highlights der Messe und ich freue mich, dass Klaus Kleinlagel - Charles Fairmorn Vertrieb Deutschland und Martina Kleinlagel dort zugeschlagen haben. Enrique: Keep it up!

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Ich bin ein Fans von einigermaßen ausgefallenen Formaten: Perfectos und Figurados etwa. Meiner Meinung nach gehört eben etwas mehr Handwerkskunst dazu, diese Formate herzustellen, als bei einem Robusto oder einem Toro. Kein Wunder also, dass ich zur Maestro griff, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Was wir hier haben, ist ein wunderschöner Figurado in 6x60. Die Tabake stammen allesamt aus Nicaragua (was diese Zigarre damit zu einem Puro macht), das Deckblatt ist ein Oscuro. Haptisch und optisch ist diese Zigarre ein Genuss. Ob einem der überaus bunte Zigarrenring zusagt, ist wirklich rein subjektives Befinden. Einigen ist er zu knallig und bunt, andere finden ihn genau richtig. Eines ist jedoch sicher: Er sticht ins Auge und erfüllt damit seine Funktion. Interessanter- und bemerkenswerterweise zeigt diese Zigarre einen überaus gleichmäßigen und geradlinigen Abbrand, wenn sie einmal ordentlich durchgezündet ist. Das ist eine Eigenschaft, mit der nicht alle Zigarren in diesen Formaten glänzen können. Der Rauch ist voll und voluminös, will sagen: Ein paar Tische weiter merkt man durchaus, dass jemand Zigarre raucht. Hinsichtlich der Aromen stechen v.a. kräftige, mit Nicaragua verbundene Noten hervor: Kafffe, Schokolade, Leder und Erde. Pfeffer und Creme halten sich den Rauchverlauf über eigentlich in der Waage. Hinter der Zigarre steckt spürbare Wucht in Form von Nikotin - wer zugreift, sollte vorher eine ordentliche Grundlage im Magen haben.

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Bei kaum einem anderen Format scheiden sich die Geister so, wie bei dem Lancero: Die einen mögen es und halten es für DAS Format unter den Zigarren, die anderen können nicht viel damit anfangen. Ich gehöre zu den wenigen Leuten dazwischen. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass Lanceros wirklich rar geworden sind. Für mich, der auch Zigaretten raucht, ist bei diesen dünnen Formaten übrigens immer die Gefahr gegeben, auch auf Lunge zu rauchen. Das bringt mich zwar nicht um, sorgt aber dafür, dass ich die fetteren Ringmaße eher mag. mit 7x38 hat man hier eine Zigarre, die deutlich aus den üblichen Zigarren hervorsticht, jedenfalls in meinem Humidor. Die Tabake stammen aus gleich vier Regionen, wir haben einen Decker aus Brasilien, ein Umblatt aus Ecuador und die EInlage aus der Dom. Rep und Nicaragua. Die Verarbeitung ist eher schlicht, das Deckblatt nicht unbedingt ganz makellos und der Ring fällt kaum ins Gewicht. Einmal angesteckt zeigt sich ein deutlicher und gleichmäßiger Abbrand, die Asche ist eher flockig und hält sich nicht lange. Dafür ist ein späteres Durchzünden eigentlich nicht nötig, zumindest, wenn man in normaler Geschwindigkeit raucht. Hinsichtlich der Aromen ist es bei dieser Zigarre so eine Sache. Im ersten Drittel dominiert eine deutliche, pfeffrige Schärfe, die zusammen mit Holz chargiert. im weiteren Verlauf gewinnt der Rauch ein wenig an Cremigkeit, kann sich aber niemals völlig entfalten. Das Rauchvolumen ist, gemessen an den Erwartungen, höher als man denkt. Der Lancero entwickelt sich zu einer kleinen Rauchbombe. Der Preis ist fair, dennoch wäre es keine Zigarre, zu der ich unbedingt ein zweites Mal greifen würde. Dazu ist sie eben zu eindimensional. Das können andere Zigarren besser.

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
RoMa Craft Tobac erfreut sich in den USA bekanntlich einer ziemlich großen Beliebtheit, und auch bei uns haben die Zigarren dank des unermüdlichen Einsatzes von Schustercigars Bünde einige Fans gefunden. Auch in mir: Ich mag die Zigarren aus dem Hause RoMa Craft sehr (mit einer Ausnahme) und letztlich fiel mir auf, dass ich noch nicht zu ihnen geschrieben hatte. Das will ich einmal nachholen. Meine Wahl fiel dabei auf die Aquitaine. Interessanterweise meine erste Berührung mit RoMa Craft, irgendwann in 2016, wenn ich mich recht erinnere. Der Zigarre gelang damals eine Punktlandung bei mir und sie ist bis heute positiv in meinem Gedächtnis geblieben. Und da man ja sagt, dass es der erste Eindruck ist, der zählt, ist es nur fair, das auch festzuhalten. Die Aquitaine gelten gemeinhin als "kräftig" und "voll", doch davon sollte sich niemand abschrecken lassen. Vielleicht ist es nicht die beste Idee, sie auf nüchternen Magen rauchen zu wollen, aber das gilt wohl für fast jede Zigarre ;). Ich jedenfalls hatte 2016 (als ich noch viel weniger rauchte) keine Probleme mit ihr und noch weniger habe ich es heute. Die Mode 5 ist ein Short Perfecto in 5x50. Mittlerweile dürfte bekannt sein, dass ich dieses Format sehr schätze, ich glaube einfach, es gehört viel mehr handwerkliches Können dazu, eine solche Zigarre zu rollen als eines der Standardformate. Andererseits: Was weiß ich auch schon? Die verwendete Tabake stammen aus Ecuador und Nicaragua, das Deckblatt ist, wie auch das Bild eindeutig beweist, ölig. Optisch und haptisch gefallen mir diese Zigarren sehr, auch wegen des doppelten Zigarrenrings. Ein nettes Gimmick übrigens, das meines Wissens alle Zigarren aus dem Hause RoMa Craft haben. Nach dem Durchzünden entwickelt sich ein gleichmäßiger und geradliniger Abbrand. Die Asche ist gest und kompakt, die Gefahr, Asche in der Gegend zu verteilen damit minimiert. Wie bei diesen Formaten üblich, erscheint die Zigarre die ersten Züge über schwergängig, was jedoch dem Format geschuldet ist. Sobald der volle Durchsatz erreicht ist, gibt es nichts zu klagen. Hinsichtlich der Aromen ist die Aquitaine vielfältiger, als man zunüchst annehmen mag. Dominant sind für mich Noten aus Pfeffer, leder und Erde. Damit ist die Zigarre kantig und kräftig, eben genau so, wie man es sich bei Tabak aus Nicaragua eigentlich wünscht. Spannend ist, dass der Rauch dennoch eine angenehme Cremigkeit besitzt. Das Rauchvolumen ist in Ordnung, man nebelt sich mit diesem Format jedenfalls nicht ein. Alles in allem eine schöne Zigarre zu einem überaus fairen Preis. Skip Martin: Keep up the good work!

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Und wieder einmal eine Zigarre aus der Rubrik "Reste und Raritäten in meinem Humidor". Heute dann die Joya de Nicaragua Celebracion Toro. Joya de Nicaragua dürfte mittlerweile allen Aficionados ein Begriff sein. Die Celebracion stammt noch aus einer Zeit, da Joya durch Villiger importiert wurde (was bis 2013 der Fall war). Seitdem wird Joya bekanntlich durch Arnold André vertrieben. Die Celebracion findet man trotzdem nicht mehr: Villiger strich sie aus dem Programm und Joya legt sie mittlerweile nicht mehr auf. Will sagen: Wer aktuell noch irgendwo diese Zigarren findet, hat absolute Restbestände ausgegraben. Ob sich die Jagd danach lohnt? Schauen wir mal... Die Celebracion kommt aus einer ganz anderen Zeit, was auch schon der Preis suggeriert. 4,70€ für einen Toro sind aus der heutigen Perspektive geradezu spottbillig, was in der Ära prä 2013 natürlich anders ausgesehen haben mag. Da allein kubanische Zigarren mit einem Boxingdate arbeiten, kann ich nicht sagen, von wann genau meine Zigarre ist. Alles, zwischen 2005 und 2013 ist möglich, womit wir eine Spanne von 6-14 Jahren hätten. Legt man das zu Grunde, dann handelte es sich um eine wirklich tolle Zigarre. Mit 6x50 handelt es sich um einen klassischen Toro, und es ist gar ein Puro (wie der recht schlichte Ring auch angibt): Alles an der Zigarre stammt aus Nicaragua. Damit ist die Richtung eigentlich schon klar, sollte man zumindest meinen. Hinsichtlich der Aromen gibt es dann aber doch einige Überraschungen. Die Zigarre hat die bekannte, wenn auch untergründige Wucht nicaraguanischer Tabake, schlägt aber niemals wirklich zu. Den gesamten Rauchverlauf über bleiben Leder und Erde die dominanten Noten, wobei der Rauch eine wirklich schöne Cremigkeit vorweisen kann. Manchmal stechen Nuancen aus Gras und Heu hervor. Was den gesamten Rauchverlauf über fehlt, ist Pfeffer. Der Abbrand der Zigarre war übrigens ein echter Traum. Gleichmäßig und nadelscharf hat er mich zu überzeugen gewusst.

Length: 11.43Diameter: 1.51 TAM
Lust auf eine kleine und wuchtige Zigarre? Dann ist die Needles genau das Richtige. Manchmal gibt es eben Momente, in denen man die besondere, kleine Dröhnung sucht - und diese Zigarre liefert. Mit 4.5x38 ist sie eher klein und unscheinbar, was sich jedoch in ihr vergibt, ist eine kleine Wucht. Das Deckblatt ist ebenmäßig und makellos, der Ring eher unauffällig. Aber bekanntlich heißt das nichts. Nach dem Durchzünden entwickelt sich ein gleichmäßiger und zuweilen nadelscharfer Abbrand. Die Needles entwickelt, gemessen an ihrer Größe, ordentlich Dampf, das Rauchvolumen kann sich bei einem solchen Kaliber wirklich sehen lassen. Hinsichtlich der Aromen gibt es zwei dominante Töne: Pfeffer und dunkle, kräftige Schokolade. Das ganze vermischt sich im Rauchverlauf mit Noten aus Kaffee und Leder, ab dem zweiten Drittel gesellen sich holzige Noten dazu. Alles in allem handelt es sich um eine schöne Zigarre für "zwischendurch": Sie braucht nicht viel Aufmerksamkeit und weiß, zu überzeugen.

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Heute einmal aus der Rubrik "Raritäten im heimischen Humidor" die CAO OSA. Nach meinem Wissen wird das Ding längst nicht mehr produziert, insofern dürften die Bestände bei den Händlern nur noch Reste sein. Mit 5x50 handelt es sich bei der LOT 50 um einen Robusto, die Verarbeitung ist ordentlich, der Zigarrenring ist eher schlicht. Die Tabake stammen aus Honduras und Nicaragua, dies gibt möglicherweise schon einen Hinweis auf das, was noch kommen mag. Die LOT 50 lässt ich gut durchzünden und besticht danach mit einem ordentlichen Abbrand. Eine Korrektur ist im gesamten Verlauf nicht nötig. Die Asche ist recht fest und hält sich. Hinsichtlich der Aromen dominieren kräftige und erdige Noten, die sich im Verlauf dann mit Noten aus Nuss, Kaffee und Schokolade vermischen. Das Rauchvolumen hätte gern etwas größer ausfallen können, Cremigkeit sticht nur hin und wieder durch.

Length: 13.65Diameter: 2.06 TAM
Villiger und ich - das ist so eine Sache. Es ist mehr als zwei Jahre her, da konnte ich auf einem Villiger-Tasting einmal die 1492 (wenn auch nicht in diesem Format) rauchen. Damals hat sie mich nicht überzeugt, was wohl auch daran lag, dass dem Tasting ein ausgedehnter Nachmittag vorweg gegangen war, in dem sich schon einige Zigarren in Luft aufgelöst hatten. Will sagen: Mein Gaumen war da wohl schon ein bisschen lädiert. Aus einer Laune heraus habe ich es jetzt noch einmal probiert und habe dann auch ganz bewusst zum Perfecto-Format gegriffen. Ich mag das Format einfach, da steckt so viel Handwerk drin. Und siehe da, die Erfahrung war eine ganz andere. Die Short Perfecto kommt in 5.375x52 daher, die Tabake Ecuador, Indonesien und der Dom. Rep. Handwerklich so gut verarbeitet, wie man es von einer Größe wie Villiger erwarten kann, optisch eine echte Schönheit. Wie man es bei solchen Formaten gewohnt ist, war sie zu Beginn etwas schwergängig, mit Voranschreiten der Glut hat sich dies aber schnell erledigt. Hinsichtlich der Aromen dominieren für mich zwei Noten Holz und Nuss. Das Rauchvolumen ist ordentlich, der Rauch entwickelt eine angenehme Cremigkeit. Dieses Mal konnte die Zigarre mich zufriedenstellen.

Length: 15.24Diameter: 2.14 TAM
El Artista - das ist Tabak in der dritten Generation. Die Familie konnte bisher mit einigen wirklich tollen Zigarren begeistern und Klaus Kleinlagel - Charles Fairmorn Vertrieb Deutschland brachte die guten Stücke nach Deutschland. Diesmal war ich wirklich überaus gespannt, heißt es doch, dass bei der Fermentation der Tabake Wein zum Einsatz kam, um für eine besondere Note zu sorgen. Eigentlich bin ich für solche Dinge nicht zu haben - aber auf einen Versuch kann man es ja einmal ankommen lassen. Da Cigarworld die Daten noch (?) nicht einpflegt hat, kann ich diesmal leider wenig zu Abmessung und den verwendeten Tabaken sagen - wobei letzte aller Wahrscheinlichkeit nach jene sein werden, die auch im Toro verwendet wurden. Somit wären es durchweg dominikanische Tabake (was bei dem Hersteller eigentlich nicht verwundert). Optisch sticht der breite Ring ins Auge, das Deckblatt weist eine eher grobe Struktur auf. Handwerklich gibt es bei der Zigarre jedoch nichts zu bemängeln. Ein einmaliges und ordentliches Durchzünden reicht. Der Abbrand ist die meiste zweit geradlinig, "franst" im Verlauf jedoch etwas aus. Nichts, was man nicht mit ein bisschen zielgerichtetem "Paffen" wieder hinbekommen würde. Das Rauchvolumen ist in Ordnung, für meinen Geschmack hätte die Zigarre gerne etwas mehr dampf machen können. Hinsichtlich der Aromen waren zunächst süßliche und cremige Züge dominant, die dann aber mit Pfeffer in den Wechsel gingen. Ein interessantes Spiel! De ganzen Verlauf über drängen sich immer wieder Noten aus Leder und Erde nach vorn, begleitet von Kaffee und Schokolade. Ich habe diese Zigarre gemocht, einen Versuch ist sie mindestens wert.

Length: 15.24Diameter: 2.14 TAM
VegaFina und ich, das ist so eine Geschichte: Die Zigarren treffen nicht immer meinen Geschmack, dennoch kann ich bei den meisten Linien nicht ganz von ihnen lassen. Es geht ja auch darum, seine Komfortzone zu verlassen und über den Tellerrand zu schauen.Meine letzten, positiven Erfahrungen mit der Nicaragua-Linie bekräftigten mich darin, auch bei dieser Zigarre zuzuschlagen. Mal sehen, ob sich das lohnte. Die Stalk Cut aus der Linie Fortaleza 2 st ein Toro mit ordentlichen Abmessungen: Bei 6x54 hat man ordentlich etwas zwischen den Fingern. Die Verarbeitung ist, wie man es erwartet, professionell und makellos. Der eigentliche Ring ist VF-typisch eher schlicht, am Fuß der Zigarre gibt es dann noch den obligatorischen breiten Ring, der auf die Besonderheit der Zigarre hinweist. Apropos Fuß: Dort ist die Zigarre ebenfalls geschlossen, was Fluch und Segen zugleich ist. Segen deswegen, weil es die ersten Züge aromatisch macht, Fluch deswegen, weil es die Stalk Cut zu Beginn schwergängig macht. Nach dem Durchzünden sollte man Doppelzüge benutzen, doch selbst dann tendiert die Glut dazu, zu verlöschen. Wir haben hier also eine Zigarre, die während der ersten Minuten divenhaft besondere Aufmerksamkeit und Fingerspitzengefühl benötigt. Wenn diese Phase jedoch überstanden ist, schlägt sie sich ganz gut. In der Stalk Cut sind Tabake aus den USA, Dom. Rep. und Nicaragua verarbeitet. Die Zigarre ist, VF-typisch, eher mild. Dominant sind erdige Noten, wobei der Rauch eine markante Cremigkeit besitzt. Von Beginn an erkennbar ist Süße, Pfeffer fehlt hingegen völlig. Im weiteren Verlauf stechen Röstaromen und Kaffee hervor, wechselnd mit eindeutig nussigen Tönen. Alles in allem eine schöne Zigarre, die ihren Preis wert ist.

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Im Moment scheint die Zeit zu sein, in der ich immer wieder ein paar spannende und fast vergessene Zigarren in den untersten Lagen meines Humidors finde. Spannend, was da mitunter zum Vorschein kommt. Heute: Tatuaje Tattoo Robusto. Ich vermute, das gute Stück liegt seit einem knappen Jahr in meiner Sammlung, ganz genau kann ich das aber nicht sagen. Es ist schon komisch, wie sehr man den überblick verlieren kann, wenn man einmal richtig fest in der Sammel- und Rauchleidenschaft ist... Die Caballero kommt in den regulären Abmessungen einer Robusto daher (5x50) und verspricht somit ein knappe Stunde Rauchgenuss. Die Verarbeitung ist handwerklich gut, der Ring ist angenehm schlicht gehalten. Es ist nicht so, dass ich kein freund aufwändiger Zigarrenringe wäre, doch manchmal ist es ganz angenehm, bei den Basics zu bleiben. Einmal angesteckt entwickelt die Zigarre ein ordentliches Rauchvolumen und schon vom ersten Zug an wird offensichtlich, dass es kein leichter Ritt werden wird. Was ich sagen will: In diesen Zigarren versteckt sich einiges an Wucht, das Nikotin schlägt mitunter mit voller Wucht zu. Andererseits wird daraus auch kein Geheimnis gemacht, die Tattoo wird als kräftige Zigarre beworben. Hinsichtlich der Aromen dominieren vor allem Holz und Pfeffer, durchdrungen von Noten aus Erde und Leder. Hin und wieder scheint ein Hauch von Schokolade durch das Bouquet, allerdings zu keinem Zeitpunkt dominant. Der Abbrand ist gleichmäßig, die Asche einigermaßen stabil. Preislich ist die Zigarre überaus fair und der Umstand, dass sie in 50er-Kisten daherkommt, ist schon ein Statement. Probieren kann man sie, wenn man denn weiß, auf was man sich einlässt :)

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Die Wolfertz GmbH ist bekanntlich in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden - und pünktlich zum Firmenjubiläum gab es dann auch eine eigene Zigarre. Mit der Aventura konnte Thorsten Wolfertz sein über die Jahre angeeignetes Wissen in die Praxis umsetzen und dem deutschen Markt eine weitere Zigarre bescheren. Ich hatte jetzt die Möglichkeit, mich auf dieses Abenteuer einzulassen - und ich war überaus gespannt. Denn dass ein solcher Zug gut funktionieren kann, hat Schustercigars Bünde ja schon bewiesen. Wie aber würde sich nun Wolfertz auf diesem Feld machen. Über Thorsten heißt es, dass er ein Freund der kantigen Zigarren ist, ich hatte daher eine Ahnung, was mich erwarten würde. Die Robusto dieser Linie kommt in 5x50, es ist also ein Standardformat. Die verarbeiteten Tabake stammen aus Honduras und Nicaragua. Die Verarbeitung der Zigarre ist gut, besonders gefallen hat mir der Ring, der in seinem klassischen Design unaufgeregt wirkt. Einmal angesteckt zeigt sich, dass die Zigarre einen ordentlichen und zuweilen geraden Abbrand hat. Die Asche ist relativ hell und erweist sich als stabil. Im ersten Drittel hatte ich ein wenig mit Schiefbrand zu kämpfen, doch das regelte sich bald schon von selbst. Hinsichtlich der Aromen dominierten für mich Holz und Nuss, wobei die letzte Note im gesamten Verlauf dominanter war. Begleitet wird das Erlebnis von immer wieder hervorblitzendem Pfeffer, der aber niemals unangenehm wird. Was das Rauchvolumen angeht, so hätte die Aventura für meinen Geschmack noch ein bisschen mehr vertragen können, der Rauch hat aber auch eine angenehme Cremigkeit, welche interessanterweise gut mit dem Pfeffer harmoniert. Alles in allem eine Zigarre zu einem durchaus fairen Kurs, von der ich in Zukunft gerne mehr rauchen werde

Length: 13.49Diameter: 2.06 TAM
Heute dann mal ein echter Klassiker, zu dem ich sträflicher weise noch kein Wort verloren habe: Der Montecristo Edmundo. Mit kubanischen Zigarren setze ich mich erst seit zwei Jahren wirklich intensiv auseinander (und habe sie mittlerweile sehr zu schätzen gelernt) - und einer der Dauerrenner ist für mich eben die Edmundo. Es handelt sich um eine Regulares, was ihre Verfügbarkeit eigentlich immer sicherstellt. Nichts gegen Regionales oder Limitadas - aber sie sind mitunter schwer zu bekommen und kosten eben auch ein paar Euros mehr. Bei der Edmundo hat man jedenfalls ordentlich etwas zwischen den Fingern liegen. Mit 5.31x52 handelt es sich um ein dem Robusto ähnlichen Format. Über die Verarbeitung gibts es nichts Schlechtes zu sagen, außer dem üblichen Hinweis: Da man kubanische Zigarren auf der Insel nicht in Cellophan verpackt, schaut man sich seine Zigarren bei einkauf besser gut an.- Die Möglichkeit, dass die Deckblätter kleinere Schäden aufweisen (gerade, wenn schon ein paar Exemplare aus der Kiste verkauft wurden und die Zigarren sich "frei bewegen" können) ist gegeben. Aber auch hier. Das tut dem Rauchgenuss keinen Abbruch. Hinsichtlich des Preises kann man aber natürlich auf eine schadlose Zigarre pochen. Auch ein bisschen was zum Zug und Abbrand: Kubanische Zigarren haben einen notorischen Ruf, auf beiden Feldern nicht immer zu liefern. Ich halte die meisten Berichte darüber für übertrieben. Ich will nicht sagen, dass es die meisen Exemplare nicht gäbe (auch ich habe sie schon gehabt), ich will nur sagen, dass sie nicht so gehäuft vorkommen, wie man meint. Wenn ich mir allein die Zigarren anschaue, die ich in den letzten acht Wochen dieses Sommers geraucht habe, so hatte ich einen wirkliche Totalausfall binnen fünfzig kubanischer Zigarren. Das ist in meinen Augen zu verkraften. Bei diesem Exemplar hatte ich weder mit dem Zug noch mit dem Abbrand zu kämpfen. Und das ist eben eher die Regel als eine Ausnahme. Ein Blick auf die Aromen: Hervorstechend sind Nuss, Leder und Holz. Der Rauch verfügt über eine spürbare und schmeichelnde Cremigkeit. Auch das Rauchvolumen kann sich sehen lassen. Mit dieser Zigarre kann man durchaus 90 Minuten füllen - und sie ist es wert.

Length: 11.43Diameter: 1.91 TAM
Eine Zigarre, die eine Rausschmeißerfunktion hat - auf die Idee muss man erst einmal kommen. A.J. Fernandez ist auf diese Idee gekommen und hat der Zigarre in Anlehnung an die letzte Runde in einer Bar eben "Last Call" genannt. Was das für die Zigarre bedeutet? Sie wartet mit einiges an Stärke auf, für den einen oder anderen Aficionado als genau die Brechstange, die es braucht um ihn aus der Lounge auf die Straße zu bringen. Ein anderer Teil der Aficionados wird die Zigarre eher als würzig wahrnehmen und genüsslich rauchen ;) Die Geniales kommt in 4.5x48 daher - was schon ein Hinweis darauf ist, dass man die Zigarre nicht stundenlang rauchen wird. Über die Verarbeitung ist nichts Schlechtes zu sagen, der Zigarrenring ist eher schlecht. Schaut man sich aber die anderen Ringe aus dem Hauses Fernandez an, die eben eher kleine Kunstwerke sind, ist das durchaus zu verzeihen. Einmal durchgezündet zeigt sich ein relativ gleichmäßiger Abbrand, wenn auch nicht nadelscharf. Aber wie gesagt, bei einer Zigarre mit Rausschmeißerfunktion brauch man das auch nicht. Auch kein Wunder in diesem Zusammenhang war, dass die Asche sich nicht sonderlich lange hielt. Geschmacklich dominieren Leder und Erde. Das Rauchvolumen lässt durchaus zu wünschen übrig, dies wirkt sich aber keinesfalls auf den Genuss (wobei das hier wohl im Auge des Betrachters liegt) aus. Dominant ist der Peffer über den ganzen Verlauf der Zigarre. Das muss man mögen. Alles in allem hat die Wolfertz GmbH hier wieder eine Zigarre am Start, die sich perfekt in das Portfolio der kräftigen und kantigen Zigarren einreiht. Mir hat sie überaus gut gefallen. Aktuell ist die Geniales in einem Sampler verfügbar. Der Preisvorteil ist ordentlich, also denkt vielleicht über eine Anschaffung nach...


