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Length: 15.24Diameter: 1.98 TAM
Nachdem ich mich in die vorhergehende Bewertung dieser Vitola vertieft und sie mit Vergnügen gelesen hatte, erinnerte ich mich mit einer gewissen Vorfreude daran, dass ich diese Toro auch im Humidor liegen habe. Den Präliminarien war schnell Genüge getan und das Raucherlebnis, das sich bald als Rauchvergnügen herausstellte, konnte beginnen. Die Bemerkungen von „Alles Asche jetzt“ kann ich Eins zu Eins unterschreiben, obwohl ich zugeben muss, dass mir die Erfahrung fehlt, jede Einzelheit in dieser detaillierten Form unterscheiden, schmecken und genießen zu können. Aber der Fahrplan stimmte völlig mit meinem Erlebnis überein und ein Genuss war es allemal. Das ist einfach eine großartige Zigarre! Die Erlaubnis vorausgesetzt zitiere ich gerne: „Die hellen Fruchtnoten und die nicht abnehmende Süße sind einzigartig.“ 9+/10

Length: 13.02Diameter: 2.14 TAM
Nach der guten Erfahrung mit der IK aus dieser neuen Zigarrenlinie, ist ein Versuch mit einer zweiten Vitola aus dem Hause Kinix angenehme Pflicht. Die CABAN ist ebenfalls eine Puro aus Honduras, das Deckblatt aber ist im Gegensatz zur IK Maduro fermentiert und glänzt deshalb auch im besten Kastanienbraun mit fast schwarz schimmernden Anteilen. Dazu passend ist auch der Zigarrenring mit dem Logo, dem man etwas mehr optische Wertigkeit wünschen möchte, in Schwarz gehalten. CABAN bedeutet „1“ und steht nicht nur für den ersten Tag im Kalender der Mayas, sondern auch für den Begriff „Erde“. Um die Bedeutung der Ziffer „1“ rund zu machen, ist es auch der erste eigene Blend der beiden Firmengründer. Die Konstruktion hinterlässt einen guten Eindruck, die Zigarre ist fest gerollt und ohne weiche Spots. Das Deckblatt lässt mit sicht- und fühlbaren Venen erkennen, dass es einmal ein Tabakblatt war. Ich persönlich mag dieses „natürliche“ Gefühl unter den Fingern, auch wenn in den Blattadern weniger Aromen stecken sollen – keine Ahnung. Sie bilden auch hübsche, sehr individuelle Muster auf der Asche – wenn sie denn lange genug hält. Letzteres ist – vorweggenommen – bei dieser Toro der Fall. Wenn wir gerade bei der Performance sind, dann sei auch erwähnt, dass Abbrandverhalten und Zugwiderstand – gebohrt wurde mit 10 mm – ebenfalls vorbildlich sind. Im Kaltgeruch erkennt man Kaffeenoten und Gewürznelken. Davon unterscheidet sich der Kaltzug im Wesentlichen nicht, allerdings sind die würzigen Noten dominanter. Rauch wird nach der Flammenannahme großzügig zur Verfügung gestellt, es bedarf aber einiger Züge bis er Charakter annimmt. In erster Linie entfaltet sich der Geschmack um einen Kern von Zedernholz herum. Es sind dann Gewürze wie Zimt, Piment, Nelke und Rosenpaprika, die das Aromaprofil ausmachen. Der Paprika sorgt für eine dezente Schärfe, die auch und besonders retronasal ihren Auftritt hat. Der Körper neigt in dieser frühen Phase zur Leichtigkeit. Erst als gegen Ende des ersten Drittels der Geschmack von Erde und Cappuccino auftaucht, kann man von Medium sprechen. Die Schärfe ist nun verschwunden, wird aber gegen Ende des Smokes wieder eine besondere Rolle spielen. Zunächst ist es im zweiten Drittel der Geschmack frischer Backwaren, zu der sich die Anklänge von Erde, Cappuccino und Gewürzen vereinigen. Lederaromen sind nun auch zu schmecken und auf den Lippen taucht statt der bisher vergeblich erwarteten sogenannten Maduro-Süße ein salziger Geschmack auf. Aber die CABAN erfüllt mir diese Erwartung im letzten Drittel. Zusammen mit der zurückkehrenden Schärfe ist es die spritzige Süße von Paprika, die das Raucherlebnis fast komplex macht. Eine feine Zigarre, die mir zwei Stunden lang Freude bereitet hat. Die CABAN hinterlässt einen „frisch gerollten“ Eindruck und obwohl ich über den Reifezustand des verwendeten Tabaks nichts weiß, kann sie ja noch nicht lange gelagert und gereift sein. Dementsprechend brennt sie langsam, aber stetig ab und auch die feine Öligkeit auf dem Deckblatt deutet auf Entwicklungspotential hin. Ob sie dann den aufgerufenen Preis geschmacklich im vollen Umfang wert ist, wird man sehen. Für den Augenblick sehe ich den Preis eher strategisch positioniert, um Kinix von Beginn an einem gehobenen Qualitäts-Segment zuzuordnen. Dass die CABAN auch dorthin gehört, halte ich für sehr gut möglich. 8+/10

Length: 12.70Diameter: 2.14 TAM
Das Deckblatt fühlt sich an wie extra-extra feines Schmirgelpapier und glänzt ölig in bestem Colorado Maduro Farbton. Um „Erlösung“ betende Hände vor stilisierten Sonnenstrahlen ragen aus Rosenblüten heraus und halten eine Perlenkette mit einem griechischen Lilienkreuz. Das ist einmal ein Zigarrenring, der mir gefällt und natürlich in das gelungene Designkonzept der Black Label Company passt. Ein zweiter Ring umschließt den Fuß und lässt in „Black Castle“-Schrift keinen Zweifel, was man bald in Rauch aufgehen lassen wird. Die Salvation! Viel Gotik für die Augen, viel Schokolade für die Nase und viel Rauch für den Gaumen. Erde und Holz sind die ersten Eindrücke, die nach der Flammenannahme bei etwas losem Zugwiderstand auf der Zunge landen. Eine feine Pfeffernote macht diesen Geschmack prickelnd und harmoniert auch retronasal mit einem Touch frisch gemähten Grases. Der aromatische Beitrag des Grases erscheint auf der Zunge in der Form von eleganten Ledernoten, bevor sich der Rauch mit Kaffee- und Erdnussgeschmack weiter öffnet und sich in würziger Ausgeglichenheit präsentiert. Obwohl auf der Zunge der Geschmack nach Zedernholz dominiert, ist der Rauch nicht trocken. Es sind neben den bisherigen Begleitern ab dem zweiten Drittel auch fruchtige Anklänge zu spüren, die - mit einer angenehmen Süße verbunden - auch auf den Lippen hängen bleiben. Aprikosen, Mango und Zwetschgen sind hier die Protagonisten. Insgesamt ein Smoke, der sich würzig entwickelt und nie langweilig ist. Meinem Exemplar musste ich ein paar Mal mit der Flamme Unterstützung beim Abbrand anbieten und auch die Asche fiel etwas früh und unerwartet. Aber das schmälerte den guten Eindruck nur marginal. 8/10

Length: 10.16Diameter: 1.51 TAM
Wer an Zigarren liebt, wie durch unterschiedliche Tabaksorten, verschiedene Bodenbeschaffenheiten, Auswahl und Pflege der Tabakblätter, Fermentierung, Blending und Reifung immer wieder andere Aromaprofile durch die Verdampfung natürlicher ätherischer Öle entstehen, der sollte die Acid links liegen lassen. Wem die Moods ausgegangen sind, der wird die Lücke durch Blondie & Verwandte sinnvoll füllen können. Für mich ist das nichts, aber es lässt mich daran denken, mal wieder eine Pfeife zu reaktivieren und sie mit einem guten aromatisierten Tabak zu stopfen. 4/10

Length: 16.51Diameter: 2.14 TAM
“In Honor to David Rubin” ist auf dem Zigarrenring, der schon eher einer informativen Schriftrolle ähnelt, zu lesen. Für diese „Ehrung“ hat man wohl neun verschiedene, wertvolle Tabake zu einem Bunch verbunden. Das Deckblatt, das einen seidig glänzenden Colorado Farbton mit Maduro-Touch hat, ist ebenfalls von unterschiedlicher Herkunft und komplettiert diese optisch und haptisch einwandfreie Toro. Bei dieser aufwendigen Herstellung und perfekten Konstruktion ist man geneigt, den fast astronomischen Preis mit ein wenig mehr Gelassenheit zu betrachten. Der Kaltgeruch ist vergleichbar mit dem Betreten einer Kaffeerösterei, im Kaltzug kommen dezente Noten von Pfeffer und Zimt hinzu. Der Zugwiderstand liegt im idealen Bereich und nach dem die Flamme das Go erteilt hat, füllt sich der Mundraum auch mit reichlich Rauch, der allerdings wenig Biss hat und transparent wirkt. Markante würzige Holznoten prägen den ersten Geschmackseindruck, Pfeffer ist ebenfalls zu schmecken und eine früh auftauchende Bitternote wird teilweise von süßen Erdaromen eingebunden. Ein voller Rauchkörper trägt diesen Geschmack über den weiteren Verlauf des Rauches und ist von wachsender Prallheit und Stärke. Ständig begleitet mich das Gefühl, dass dieser Aromaballon bald platzt und mich mit einer Unmenge komplexer Geschmacksnoten verwöhnt – leider geschieht das nicht. Die „Rare & Fine“ spricht einfach nicht mit mir. Ich schreibe das Erlebte meiner relativen Unerfahrenheit zu, denn drei Jahre Umgang mit Zigarren lässt noch viel Luft nach oben. Andererseits könnte sich aber auch auswirken, dass mein Exemplar erst im Mai 2018 gerollt wurde und die Qualität der unterschiedlichen Tabake noch nicht die optimale Reifung erreicht hat. Es bleibt das Gefühl, dass in dieser Zigarre eine Menge geschmacklicher Brisanz steckt. In der Hoffnung, dass sich in kommenden Jahren der Preis noch irgendwie rechtfertigt, verbleiben die mir verbliebenen Exemplare der Limited Edition im Humidor zur weiteren Entwicklung. Auf eine Bewertung ist unter diesen Umständen natürlich und bis auf weiteres zu verzichten.

Length: 13.02Diameter: 1.91 TAM
Die äussere Erscheinung der Robusto ist mit rustikal noch galant umschrieben. Mein Exemplar zumindest schmückt sich mit einem groben, fleckigen Deckblatt in dunklem Colorado. Zahlreiche nadeldicke Venen bilden ein Netz und vermitteln einen zusätzlichen Touch von purer Natur. Ein leichter Kaffeegeruch mit dunkler Fruchtnote steigt in die Nase. Der Kaltzug ist dezent, hat aber einen Hauch von Pfeffer zu bieten. Der optische Eindruck hindert die Airborne nicht im geringsten daran, ein würziges Raucherlebnis zu bieten. Im Mittelpunkt steht der Geschmack von Zedernholz, Mandeln und Kaffee. Zwischendurch kann man sich mit dezenten Aromen von Pfeffer, Kakao und Karamell amüsieren. Eine Fruchtnote von sauerem Obst blitzt ab und zu auf und vermittelt dann eine seltsame Mischung von Süsse und Bitterkeit. Da am Abbrandverhalten nichts auszusetzen ist und es auch Spaß macht, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, bevor die feste, graue Asche auf die Jacke fällt, bereut man nichts bei der Ablage des Sticks. Ob man dafür aber noch einmal 13 Euro auf den Tisch legt, ist wohl die Entscheidung eines jeden Einzelnen. 7/10

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Ein Geruch nach frisch geputzten Schuhen geht vom Deckblatt aus, das allerdings nicht frisch gewienert glänzt, sondern ein stumpfes Colorado Braun aufweist. Die Kappe setzt sich farblich ab und wirkt wie aus dem Rest eines anderen Tabakblattes gemacht. Macht ja nicht, sie muss eh´ zum größten Teil dran glauben. Die Haptik der Füllung macht mehr Spaß. Die Zigarre ist prall und gleichmäßig gefüllt, einige wenige Venen verteilen sich ungleichmäßig auf dem Deckblatt und Gott sei Dank bringt der Kaltzug den ledrigen Wachsgeruch nicht mehr in Erinnerung. Es sind mehr nussige Anklänge, die den Weg an den Gaumen finden, dazu notiert man auch einen dezenten Pfeffergeschmack. Das Raucherlebnis startet mit würzigen Erdaromen, Walnussanteilen und French Coffee. Der Nussanteil wird von Mandelaroma ergänzt und eine dezente Bitterkeit macht sich bemerkbar. Die Robusto wirkt nun über den Kaffee stärker, als sie wirklich ist. Im Ganzen ein harmonischer, leichter Rauchgenuss mit einem Mittelteil, der ein nettes Kontrastprogramm von sowohl Honigsüße und Zitronenabrieb als auch Johannisbeeren und dezentem Geschmack nach Meersalz – das alles auf der Basis von Holz und würziger Erde. Der Preis wäre ein Schnapper, wenn im letzten Drittel die Würze der Erde nicht in einen mehr sumpfigen Geschmack umschlagen würde. Trotzdem fein zu einem Morgenkaffee, der ja in 40 Minuten gut zu trinken ist. Auch im Rauchverhalten gab es keinerlei Probleme. 7+/10

Length: 17.78Diameter: 1.91 TAM
Was die Schönheit der Deckblätter betrifft, ist Davidoff kaum zu übertreffen. Das elegante Churchill Format tut sein Übriges, um diese schwarzbraune, seidig glänzende Schönheit zu einer Augenweide zu machen. Da auch alle anderen Kriterien eines entspannten Raucherlebnis auf höchstem Niveau erfüllt sind, kann man sich bei dieser Zigarre entweder auf ein gutes Buch, erbauende Musik oder aber auch auf die wunderbare und komplexe Entwicklung sehr dichter und cremig auf der Zunge liegender Aromen konzentrieren. Alleine die würzige Erde im ersten Drittel hat eine Vielschichtigkeit, die man selten antrifft. Im weiteren Verlauf trifft man auf ebenso vielschichtige Nussaromen, auf Kakao und Kaffee und auch die leichte Whiskey-Note aus der Lagerung der Deckblätter wird spürbar. Die besondere Süße im Hintergrund könnte aus dieser Whiskeynote in der Verbindung mit feinen Anklängen von Leder entstanden sein. Als ob nach Perfektion gestrebt wird, schraubt sich die Aromaspirale im letzten Drittel noch einmal mit sanften Pfefferzugaben und dem Geschmack von Schwarzkirschen in eine nächste Dimension. Warum muss ein solches Sahneteilchen nur so teuer sein? Für den Augenblick ist mir die Antwort egal. 9+/10

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Nach der erfreulichen Erfahrung mit der Room 101 Farce HBN war es fast ein Muss, sich auch einmal die Farce Connecticut zu Gemüte zu führen. Naturgemäß erwartet mich ein anderes Erscheinungsbild mit einem hellbraunen Deckblatt. Der Zigarrenring ist bis auf die sich dem Deckblatt anpassende Farbe identisch und gut gemacht. Die Robusto ist sehr fest gerollt, auf der sehr glatten und trocken wirkenden Capa fallen einige Venen in´s Auge. Der Geruch ist leicht säuerlich und erinnert darüber hinaus an Nuss, Holz und den berühmten Kuhstall. Ein ausgeprägtes Aromenspiel liefert der Kaltzug, in dem man mit nur wenig Mühe neben Leder, Erde und Holzgeschmack auch Zitrusnoten feststellen kann. Ein ermunternder Auftakt, der nach einer problemlosen Flammenannahme mit mildem, cremigen Geschmack nach Zedernholz und Leder seine Fortsetzung findet. Aromen von Milchschokolade, Mandeln und weißem Pfeffer streuen sich ein, retronasal spürt man die Süße von Honig, aber auch würzige Brotelemente. Die Ledernote bestimmt auch im zweiten Drittel den Geschmack, hat aber immer wieder ihre angenehmen Begleiter in der Form von Mandeln, Espresso und geröstetem Holz. Der Zug ist einwandfrei, der Abbrand braucht dann und wann eine leichte Korrektur und die Stärke nähert sich dem Medium-Bereich. Es ändert sich nicht viel im letzten Drittel, vielleicht ein wenig mehr Pfeffer, der aber die Süße nicht verdrängt. Auch dieser harmonische und milde Blend von Room 101 ist gelungen, aber er ist einen Touch weniger komplex als die Farce HBN. Man darf auch nicht vergessen, dass man für den aufgerufenen Preis ein paar überzeugendere Kompositionen finden kann. 7+/10

Length: 15.24Diameter: 1.83 TAM
Eine fesche Zigarre, deren Form geradezu stromlinienförmig wirkt und dem Windkanal entsprungen zu sein scheint. Der weißgoldene Zigarrenring trägt seinen Teil zum attraktiven Auftritt bei und lässt das dunkelbraune Maduro Deckblatt fast schwarz erscheinen. Ein würziger Geruch nach Kaffee gibt im Kaltgeruch bereits einen Vorgeschmack auf den zu erwartenden Geschmack. Den geschlossenen Fuß durchsteche ich mit dem SelectDraw Cigar Cutter – zu irgendetwas muss der ja auch mal nützlich sein. So bekomme ich auch etwas von dem Kaltzug mit, der nach bester Bitterschokolade schmeckt und ebenfalls die Kaffeenote nicht außen vorlässt. In der nächsten Stunde schenkt mir die „Last Call“ wie erwartet Aromen von Kaffee, Erde, dunkler Schokolade und frisch gemörsertem weissen Pfeffer. Diese Aromen sind aber immer unterschiedlich angereichert. Im ersten Drittel mit Walnuss und Cashew, im zweiten Drittel mit fruchtigen Noten von getrockneten Aprikosen und Apfel und zu Beginn des letzten Drittels erfolgt die Abrundung durch Karamell und braunen Zucker. Das alles ist nicht klar voneinander abgegrenzt, die Übergänge sind allmählich und sanft. Hinter allen Aromaspielen steht jedoch immer und durchgängig ein würzige Rauchergeschmack, das alle Zutaten wie einmal auf dem Holzgrill angeröstet erscheinen lässt. Das gilt sogar für die Schokolade. Das macht diesen Smoke einzigartig und ich glaube, selbst für mich in einer Blindprobe wieder erkennbar. Ebenfalls besonders ist das Abbrandverhalten, das ohne Wellen messerscharf ist und eine fein gemaserte, feste weiße Asche hinterlässt, die dem dunklen Deckblatt gut zu Gesichte steht. Ein körperreiches Raucherlebnis, das auch in der Stärke nichts zu wünschen überlässt. 8+/10

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Nach der Trennung von Davidoff of Geneva und der nun auf zwei Projekte beschränkten Zusammenarbeit mit Robert Caldwell („Hit & Run“ & „The T.“) ist die „Farce“ der Aufschlag von Matt Booth in die neue, auf eigenen Füssen stehende Ära von Room101. Der Aufschlag ist durchaus gelungen und fast wäre es sogar ein „As“ geworden. Eine interessante Mischung von Tabaken aus Ecuador, Indonesien, Nicaragua, Pennsylvania und der Dominikanischen Republik zeigt sich für das Auge in attraktivem Gewand. Das Logo macht sich gut auf der Anilla und passt zu dem dunkelbraunen, leicht ölig glänzenden Deckblatt, dass sich mit vielen kleinen Zähnchen samtig anfühlt. Der Kaltgeruch ist stallig, bringt aber auch etwas Nussaroma mit sich. Im Kaltzug schmeckt man angenehme Backgewürze und zurückhaltende Erdtöne. Die Konstruktion zeigt in der Nähe des Zigarrenrings einige leicht unterfüllte Spots und auch der Zugwiderstand ist ausgesprochen lose, was sich dann auch während des Rauchverlaufs bemerkbar macht. Die ersten Züge sind vielleicht auch deshalb leichter in der Stärke als erwartet, füllen aber dennoch den Mund mit ausreichend dichtem, mineralisch angehauchtem Rauch. Dezente Pfefferwürze, frische Erde, Leder und Brot mischen sich im ersten Drittel zu einer geschmackvollen Melange. Die Asche ist hellgrau und fest. Die Brandlinie wirkt sehr breit, was auf eine ungenügende Fermentierung hinweisen könnte. Geschmacklich ist davon noch nichts zu spüren, als sich im zweiten Drittel eine sahnige Süsse bemerkbar macht und Gewürze – in erster Linie Zimt – und Anklänge von Zedernholz die Stärke des Rauches nach oben schrauben. Die mineralischen Noten haben sich inzwischen in einen dezenten, fruchtigen Geschmack von Pflaumen verwandelt und mit ein wenig zusätzlichem Haselnussaroma hat sich ein komplexer Rauchgenuss entwickelt, der einfach Freude bereitet. Umso enttäuschter ist man, als im letzten Drittel eine Bitterkeit aufkommt, die von den buttrigen Aromen nicht mehr eingefangen werden kann und plötzlich auch den Preis zu hoch erscheinen lässt. Ob sich die Bitterkeit bei langsamerem Rauchverhalten vermeiden lässt oder ob eine längere Lagerung im Humidor sie abschwächt, werde ich auf jeden Fall herausfinden wollen. 8+/10

Length: 15.24Diameter: 2.14 TAM
Die perfekte Konstruktion und die beeindruckende Präsentation dieses Meisterstücks ist in den bisherigen Kommentaren ebenso ausreichend beschrieben, wie das wundervoll komplexe Spiel vielfältiger Aromen. Die Bewertung von "Peanuts" vom 2.9.2018 entspricht zu 100% meinem Eindruck, so dass ich mir Wiederholungen erspare. Diese Super Toro ist eine ideale Geschenkidee, eignet sich aber nach eigener Erfahrung auch dazu, nach einem Dinner den durchaus netten Nachbarn zu beeindrucken. 9+/10

Length: 15.24Diameter: 1.98 TAM
Zum Spiel unserer Handballnationalmannschaft gegen Lettland habe ich die "Finest Hour" angezündet und bei der Ablage festgestellt, dass unserem Team fast die "letzte" und nicht die feinste Stunde in diesem Turnier um die Europameisterschaft geschlagen hätte. Im Spiel ist alles gerade noch gut gegangen, was man allerdings bei dem korrespondierenden Smoke nicht behaupten kann. Dabei fing alles gut an. Oscuro Deckblatt mit leichten helleren Schatten, ein würzig-süsser Kaltgeruch und eine wirklich attraktive Beringung. Der Kaltzug schmeckte nach Holz und Schokolade und die ersten Züge unter der Flamme waren eine genussvolle Mischung aus Leder, Holz, Lebkuchen und Rosinen. Cremig der Rauch und retronasal süßliche Heuaromen. Vermisst habe ich Anteile von Pfeffer, die in anderen Bewertungen beschrieben werden. Stattdessen gesellen sich würzige Noten und Anklänge von Kaffee und Kakao zu der süsslichen Grundstruktur, die sich allmählich in zunächst fruchtige, dann bittere Säure verwandelt. Die Asche fällt weiss zu Beginn des zweiten Drittels und steht bis dahin in schönem Kontrast zum dunklen Deckblatt. Als dann die bittere Campari Note sich auch in Luft auflöst, ist es vorbei mit dem bisher vollmundigen Geschmack und bei jedem Zug macht sich mehr und mehr der muffige Geschmack nasser Pappe im Mund breit. Wie das deutsche Team versuche ich sportlich Charakter zu zeigen und nicht aufzugeben, aber belohnt wird dafür nur die Mannschaft. Ich spüre im letzten Drittel, wie die Zigarre versucht, über nun spürbare Pfeffertöne wieder in´s Spiel zu kommen und es blitzen hier und dort Kaffee und Kakaoaromen auf, aber die Pappe ist nicht mehr zu verdrängen. Abpfiff! Da meine Erfahrung mit der Padilla Oscuro deutlich von anderen Bewertungen abweicht, muss ich annehmen, dass mit meinem Exemplar etwas nicht gestimmt hat. Die von uns geliebten Zigarren sind halt Naturprodukte und jeweils einzigartig. Es passiert und wer unbedingt einmal ein Connecticut Broadleaf Deckblatt probieren möchte, sollte sich nicht abschrecken lassen oder tiefer in die Tasche greifen und sofort zu einer Liga Privada No.9, einer Viking Norway oder einer Crowned Heads Le Careme greifen. Auf Grund des ersten Drittels noch gerade 6/10.

Length: 10.16Diameter: 2.14 TAM
Der Duft dieser Vitola nach Räucherwaren und Lagerfeuer animiert gerade in den Wintermonaten dazu, den Aussenkamin einmal wieder zu aktivieren und die Bestände auf einen torfigen Malt zu prüfen. Das hellbraune Deckblatt wirkt stumpf, ist aber seidenglatt und umhüllt einen knochenharten Inhalt, der später für einen langsamen, messerscharfen Abbrand mit derart fester Asche sorgt, dass man das letzte Drittel getrost darauf abstellen kann. Im Rauch selber sind die Räucheraromen, wie schon bei anderen Bewertungen beschrieben, kaum festzustellen. Trotzdem schmeckt man von Beginn an viel Würze, die an das chinesische 5-Gewürze Pulver erinnert und im ersten Drittel von prickelnden Pfeffernoten unterlegt ist. Danach hat man das Vergnügen mit geflämmten Holznoten, Lederanklängen und Heuaromen. Ab der Mitte der Short Robusto steuert ein süsser Nußgeschmack, der an türkischen Honig erinnert, eine zusätzlich Komponente bei. Der gesamte Blend wirkt fein abgestimmt und da das Raucherlebnis länger dauert, als es der Stick zunächst vermuten lässt, geht auch der Preis so gerade noch in Ordnung. 7+/10

Length: 15.88Diameter: 2.06 TAM
Ein Maduro San Andres Deckblatt mit Charakter, sprich: zwei fühlbaren Blattadern, die längs vom Fuss bis zur Kappe verlaufen. Der Rest ist glatt und leicht ölig, was den dunkelbraunen Maduro Farbton fast schwarz erscheinen lässt. Ich hoffe auf eine weisse oder zumindest hellgraue feste Asche, damit die beiden Venen Gelegenheit bekommen, sich sichtbar von ihr abzuheben. Ich mag dieses Aschebild, obwohl die Fans des perfekten Deckblattes dem wahrscheinlich wenig abgewinnen können. Der Zigarrenring ist schlicht und farblich passend in Schwarz und Altgold gehalten und zeigt - vermutlich - die Tabakscheune, in der 1880 die ersten Tabake der Familie gelagert wurden. Von der schlanken Toro schleicht sich ein süsser Geruch mit einem Touch Kaffee in die Nase. Im Kaltzug nach 7mm Bohrung schmeckt man ähnliche Aromen, die aber bereits Würze auf die Zunge bringen und andeuten, dass im angezündeten Zustand einiges zu erwarten ist. Tatsächlich ist der Smoke von mittlerer Stärke und einem cremig gefüllten Körper der nördlich des Medium-Body anzusiedeln ist. Die ersten Züge nach der Flammenannahme haben sofort diese cremige Dichte und verbinden frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer mit der Süsse von Rosinen. Bevor der Gedanke an gesaucten Tabak auftaucht, melden sich Zedernholz und Kaffeenoten und ein abwechslungsreiches Raucherlebnis, das auch Erdaromen nicht links liegen lässt, nimmt seinen Anfang. Retronasal empfindet man den Pfeffer wie in Schokolade abgebunden und auf der Zunge spielen Röstaromen von Holz, Gegrilltem und getoastetem Brot ein schönes Spiel. Die Asche fällt im zweiten Drittel und die beiden Blattvenen haben ihre dunklen Spuren im hellen Grau hinterlassen. Der Rauch bleibt cremig, verändert aber seinen Geschmack. Teearomen tauchen auf. Leder, Jasmin und Minze stehen im Gegensatz zum bisherigen würzigen Holzanteil. Man muss aufpassen, dass man diesen Wechsel in eine harmonische, ausbalancierte Heu-,Gras- und Ledermischung auf Grund des Kontrastes nicht als zu ausdruckslos empfindet. Die Süsse erinnert nun an Karotten und Honig und die Pfeffernote nimmt Rettichcharakter an. Wenn dieses letzte "vegane" Drittel nicht untergeht, hat man einen komplexen, ausdrucksstarken und fordernden Smoke bei perfektem Rauchverhalten erlebt, der sein Geld und eine Empfehlung wert ist. 9/10


