Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Length: 12.70Diameter: 1.59 TAM
Die Priciple Cigars Limited Edition Angelique kommt sehr ansehnlich daher. Das schlanke Mareva-Format mit seiner 5 1/8 Zoll länge und dem 42er Ringmaß wirkt elegant und der in Creme-rosa, Grau und Schwarz gehaltene Ring mäandert irgendwo zwischen abschreckend und 1920's Parfüm-Werbe-Blechschild-Stil. Die Mareva liegt leicht in der Hand, ist recht fest mit nur wenig Give, dabei wirkt sie sehr wertig konstruiert. Das glatte und leicht ölige, sehr helle und sehr gleichmäßige Claro-Deckblatt zeigt nur wenige filigrane Blattadern, kaum Zahn und leichtes Haar. Kalt duftet sie mild nach Patchouli und Natreen Süßstoff. Beim Anschneiden platzt das dünne, delikate Deckblatt leider auf, doch das wird im weiteren das kleinste Problem sein, das ich mit Angelique habe. Auf seiner Online-Präsenz bewirbt Darren sie als „heavenly, premium, long-filler Connecticut with a lightly-sweetened tip […] the sweetnes can be felt on the lips but not in the smoke”. Doch mir zeigt der Kaltzug schonmal nichts an Aromen, dafür bleibt auf den Lippen tatsächlich derselbe Geschmack, wie ich ihn von Natreen Süßstoff erinnere, mit seifiger Konsistenz. Einmal – und das zügig – entfacht, beginnt die Angelique Mareva sehr mild mit leicht holzig-grasig-heuig Noten, dezenten Anklängen von Popcorn und viel Pfeffer im Abgang. Retronasal ist sie sehr grasig mit einem Hauch Erde. Nichts davon passt zu und alles wird fast völlig überdeckt von der artifiziellen Süßstoff-Süße, die lange und schmierig auf den Lippen bleibt. Die schmierige, artifizielle Süße verteilt sich zunehmend überall, sogar der Espresso, den ich dazu trinke, schmeckt bereits übermäßig gesüßt. Technisch weiß Angelique zu begeistern, bei gutem Zugwiderstand und fast weißer, fester Asche brennt sie kerzengerade ab und produziert durchschnittlich viel, cremigen Rauch. Im zweiten Drittel bleibt sie mild. Vielleicht wird das Profil erdiger. Vielleicht verändert es sich. Vielleicht erahne ich Noten von Orangenbitter. Vielleicht auch nicht. Keine Ahnung. Alles ist Süßstoff. Retronasal gehen die grasigen Noten zugunsten von staubiger Erde (man denke Feldboden im Sommer) und leichter Röstsüße zurück. Weiter weiß ich nicht. Weiter kann ich nicht. Nach ungefähr einer halben Stunde ist dieses Experiment für mich gescheitert. Aromatisierte und gesüßte Zigarren haben ihre Anhänger und somit auch ihre Berechtigung. Und es gibt tatsächlich welche, die mir gefallen, so zum Beispiel die in meinen Augen großartige Acid 20 von Drew Estate. Aber das hier… nein, das war für mich keine „Angelic Experience“.

Length: 13.97Diameter: 2.14 TAM
Wie auch bei den anderen Linien der Marke Laura Chavin kommt die „Virginy No.1 Toro Edition 2019“ mit Ringen geziert daher, die zurückgenommen und mit klaren Linien edel desingt sind und mich sofort an das Set-Design der Filme aus den 1920er Jahren wie z.B. „Metropolis“ erinnern – wobei ich das Art-Deco-Style Logo auf dem Hauptring noch immer nicht verstanden habe… Die Ringe sind farblich besonders durch den Bronze-Ton sehr gut auf das gelbstichige und (leicht bleich) stumpf wirkende Claro-Deckblatt abgestimmt. Das Deckblatt fühlt sich etwas trocken und dennoch sehr elastisch an, dabei abgesehen von den sehr dünnen und dennoch festen Blattadern sehr glatt. Obwohl es sich trocken anfühlt, bleibt etwas auf den Fingerspitzen zurück, wie als hätte man über eine leicht staubige Oberfläche gestrichen. Die kurze Toro gibt auf Druck ordentlich, ja, „schwammig“ nach, ist dabei ungleichmäßig gerollt mit einigen fühlbar unterfüllten Stellen. Dadurch wirkt sie alles andere als so wertig, wie man es bei dem Preis und im Vergleich zu anderen Zigarren aus diesem Preissegment erwartet – und erwarten kann. Spoiler: mein Exemplar der Laura Chavin Virginy No.1 Toro Edition 2019 wird im Rauchverlauf diesen Eindruck leider bestätigen, besonders dadurch, dass der Zylinder ab dem 2. Drittel sehr weich wird. Kalt duftet sie dezent süßlich-holzig mit Noten von Morgentau-feuchtem Laub, Vanille, Sahne und Kaffee, die gut miteinander verbunden wirken. Am Brandende hingegen duftet sie fruchtig sauer mit etwas Milchschokolade. Wie durch Butter geht der Doppelklingen-Cutter durch die Kappe; der anschließende Kaltzug offeriert dann sehr dezente und edle Noten von süßer, fester Sahne, Milchkaffee, Vanille, Erde, Laub; leicht fruchtigen Noten und reifer ehrlicher Tabak bleiben im Abgang. Einmal und sehr zügig entfacht beginnt die Laura Chavin Virginy No.1 Toro Edition 2019 mild und erstaunlich süß mit dezenten Noten von Salzkaramell und Vanille mit sandiger, feiner Erde. Langsam kommen laubig-holzig-waldige Noten und helle, leicht saure Früchte (Äpfel, Birnen?) sowie Milchschokolade und eine dezente Brotsüße hinzu. Salzige Noten bleiben auf den Lippen. Im Abgang liegt eine Melange aus laubig-holzig-erdigen Noten mit Zitronengras. Retronasal ist das Profil grasig-laubig mit feiner Würze (Nelke, Zitronengras) und Zitronenzeste vor einem Hauch Pfeffer. Bei ordentlich dichtem Rauch mit zu Beginn fast staubiger, doch zunehmend buttriger Textur brennt die Toro zwar makellos, aber sehr zügig ab. Dabei muss man dennoch sehr vorsichtig ziehen, um sie nicht sofort zu überhitzen und somit das komplette Profil zu killen, da sie so gut wie gar keinen Zugwiderstand hat. Die uniform hellgraue Asche ist sehr fest, fällt per Drittel. Im zweiten Drittel wird die Virginy No.1 nun mild+ in Sachen Stärke, bei weit vollerem Körper (medium-). Im Profil spielen dabei nun sehr prägnante Noten von Cappuccino und Kakaonibs die erste Geige. Dahinter werden die Gewürz-Noten voller (Nelke, Zitronengras). Noten von Laub, Vanille und Erde stehen im Mittelgrund, dahinter Assoziationen an geröstete Mandeln, Milchschokolade, Salzkaramell und Brotsüße. Retronasal bekommt das Profil durch die präsenter werdenden Noten von Zitronenzeste und Zitronengras langsam eine parfümige, seifige Qualität. Im letzten Drittel wird der Körper flacher, während die Virginy No.1 Probleme damit hat, zu glimmen. Das Profil ist nun weniger spektakulär und komplex, Noten von Erde, Holz kommen mit Zitrusnoten in den Vordergrund, dahinter steht nun trockene Vanille mit Zimt und besagten Gewürzen, sämtliche süße Noten treten in den Hintergrund. Retronasal wird es zunehmend seifig. Der Abgang ist lang und bitter mit grasigen Noten und frischem Laub. Was sehr vielversprechend begann, entgleist im 2. Drittel langsam und das völlig im letzten Drittel. Mich hat sie nach exakt anderthalb Stunden verwirrt und etwas enttäuscht zurückgelassen. Der Preis scheint mir persönlich hier vollkommen ungerechtfertigt – wenn wenn man unbedingt eine Zigarre in diesem Preissegment genießen möchte, greife man doch zu einer Padron, Cohiba, Davidoff oder Patoro.

Length: 10.16Diameter: 1.51 TAM
OH HELL NO! Die Blondie habe ich auf der Hausmesse 2019 erhalten mit den Worten/dem Werbeslogan: "Man hasst sie oder man liebt sie!" Nun, ich gehöre ins erste Lager. Diesen Geschmack und das Mundgefühl ist wohl das, was man zu erwarten hat, wenn man sich den Mund mit Seife ausspült... ABER: an der technischen Performance ist wirklich nichts auszusetzen, soviel muss man ihr lassen.

Length: 13.97Diameter: 2.14 TAM
Wenn man liest, was hier gemacht wurde, dann klingt das spannend und man – oder zumindest ich – kriegt richtig Lust darauf, diese Robusto Extra mal auszuprobieren. Die Affezibbel hat mir ja auch schon extrem gut gefallen, da wird aus der Lust schon fast ein Muss. Gestern hatte ich dann dank eines Freundes, der ein paar Exemplare erstanden hat und selber nach einem ersten Versuch nicht so recht wusste, was er damit anfangen soll, mir eine mitgebracht, so dass ich sie ausprobieren konnte. Optisch und haptisch macht sie schon was her, das Deckblatt ist sehr fein, samtig und weist nur wenig Blattadern auf, mit einem gleichmäßigen und leicht rotstichigen Colorado-Ton. Sie wirkt toll konstruiert und liegt gut in der Hand. Sie duftet unauffällig, dezent blumig-holzig am Fuß. Der Anschnitt war eine kleine Sensation, die Klingen glitten durch den Decker wie durch Butter. Der Kaltzug unterstreicht den Kaltduft, mit Obertönen von Tabak. Schnell entfacht, startet die Dalay Robusto Extra Limitada Jahrgang 2019 dann allerdings… hohl. Die ersten Zentimeter kommt nichts, dann kommen Holz und Graphit-Noten auf, wie als würde man einen ordentlichen Schluck aus einem randvollen Bleistiftspitzer nehmen, also wirklich full bodied, auf die Fresse. Retronasal lassen sich grasige und senfige Noten erahnen. Nach einer halben Stunde frage ich mich, ob ich es überhaupt bis in das letzte Drittel dieser Robusto schaffe. Im zweiten Drittel passiert nicht viel – was man der Limitada aus dem Jahr 2019 aber lassen muss, ist, dass sie beispielhaft abbrennt. Ab der Hälfte erlebt man retronasal eine kleine Sensation; es gibt gebrannte Mandeln! Dazu gibt es eine Prise Pfeffer auf der Zungenspitze, aber nur kurz; denn das Profil der Dalay Robusto Extra Limitada Jahrgang 2019 möchte einfach verwirrend bleiben: der kaubare Rauch hinterlässt ein zunehmend seifiges Gefühl im Mundraum. Zu Beginn des letzten Drittels frage ich mich, ob ich gerade rauche oder mir die Zähne putze; als dann retronasal auch noch Hallenbad-Assoziationen aufkommen, ist der Spaß für mich nach über einer Stunde hier vorbei. Ich hoffe, dass das entweder an meiner Tagesform lag oder ich einfach ein Montagsmodell erwischt habe – herausfinden werde ich es wohl nicht, für diesen Versuch ist sie mir dann doch zu kostspielig.

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Gestern bei einem Freund verköstigt, der sie mir gab, weil er „den schönen Reisehumidor“ leer kriegen möchte. Die Winston Churchill The Traveller LE’19 Robusto sieht toll aus, die Banderolen sind sehr gekonnt auf das Deckblatt abgestimmt. Doch der Blick unter die Haube… den San Andres Tabak kann man schmecken, doch die nicaraguanischen Esteli Visus, Semilla A Visus und die dominikanischen Piloto Mejorado Visus, Criollo Seco und San Vicente Mejorado Visus scheinen dazu bestimmt zu sein, einander auszulöschen. Der dargebotenen Stärke der Zigarre wird aromatisch so kaum etwas entgegengesetzt. Dazu kommt sehr untypisch für die Zigarren der Marke ein dauerhafter Schiefbrand, eine Seite der Zigarre möchte einfach nicht brennen und erstaunlicherweise ist es nicht die Seite mit den Sichtbaren Adern auf Um- und Deckblatt. Nach zwei Dritteln habe ich das Raucherlebnis komplett verwirrt vorzeitig beendet. Offen bleibt die Frage, was mir und dem geneigten Aficionado der Masterblender und sein Team mit diesem Blend sagen wollen.


