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Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Nach AJ’s fulminanter Dias de Gloria am Vortag stand heute einfachere Kost auf dem Programm. Meine letzten Erfahrungen mit Alec Bradley-Zigarren waren sehr gut, aber dieser Stick war schlicht nicht rauchbar. Zwei Züge mit penetranter Süße, dann ging die Zigarre völlig zu und ließ sich auch nach mehreren Bohrungen mit dem perfecdraw nicht rauchen. Wurde nach zehn frustrierenden Minuten entsorgt. Keine Wertung und todsicher keine Wiederholung.

Length: 13.97Diameter: 1.98 TAM
Es erweist sich als glücklicher Umstand, dass ich noch einige Zigarren aus AJ Fernandez’ großem und schwer zu überschauendem Portfolio im Humidor habe, die dort mehrere Jahre geschlummert haben. Gerade die Produkte dieses Hauses profitieren nach meiner Erfahrung wie kaum eine andere New World-Zigarre enorm von einer Lagerung, so dass die bei Cigarworld in der Aged Selection angebotenen Zigarren m.E. für interessierte Aficionados sehr zu empfehlen sein dürften. Ich habe diesen Stick im August 2020 gekauft. Nach meinem Verständnis werden bei dieser Serie Tabake verwendet, die bereits vor der Rollung bis zu sieben Jahre gealtert wurden, was in Kombination mit der Lagerzeit im Humidor einen fantastisch harmonischen Smoke liefert. Nach dem Entfernen des Zedernholzblatts, das den unteren Teil einwickelt, kommt eine ausnehmend schöne und perfekt verarbeitete Zigarre zum Vorschein, fest und absolut gleichmäßig gerollt, mit schönem, leicht glänzenden Deckblatt und wertiger, geschmackvoll klassischer Banderole. Der Wrapper ist hier nicht genauer beschrieben, es dürften aber keine Zweifel bestehen, dass es sich um ein Habano-Deckblatt handelt. Der Stick duftet intensiv nach gereiftem Tabak, Schokolade und leicht stalliger Würze. Einmal angezündet startet der Smoke mit sehr viel Schokolade, der den Zigarren von AJ Fernandez eigenen Würze, Eichenholz und Nougat. Der Smoke ist im Gegensatz zu manch anderem Stick des Hauses nicht im eigentlichen Sinne scharf, hat aber aromatische Anklänge an Chili und dezenten Pfeffer, die aber nie vordergründig werden. Im Verlauf legt der Smoke an Tiefe, Süffigkeit, Cremigkeit und Komplexität zu, wird aber zu keiner Zeit streng oder anstrengend. Die cremige Milchschokolade und Noten von Feigen und Datteln bieten in Kombination mit Nougat, Nusstönen, Zedernholz und einer darunter liegenden Mischung aus Tiefe und Kraft ein wirklich beeindruckendes Raucherlebnis. In der Mitte des Smokes kommen dann Aromen von Schwarzkirsche, leichter Säure und mineralische Töne, gegen Ende dann auch deutlich ledrige und erdige Aromen dazu. Ich mag auch die mehr von Holz, Schärfe und Strenge geprägten Zigarren von AJ sehr gerne, aber dieser Smoke glänzt mit einer wirklich außerordentlichen Harmonie und Balance der durchaus potenten Noten von Holz und Würze mit den cremigen und gefälligen Noten bei merklicher Kraft und viel Body. Er verfügt dabei über die fulminante Länge erstklassiger, gereifter Tabake. Die Raucheigenschaften sind dabei so gut, wie sie das schöne Äußere erwarten ließen. Zug (gebohrt), Brand und Rauchentwicklung sind beispielhaft, die feste, fast weiße Asche fällt erstmals nach exakt 45 Minuten und ein weiteres Mal nach weiteren 40 Minuten kurz vor dem Ende. Die Raumnote ist kräftig aber sehr angenehm. Für mich eindeutig die beste Zigarre von AJ Fernandez, die ich bisher geraucht habe und wahrscheinlich eines meiner besten Raucherlebnisse überhaupt. Ich würde diesen Smoke buchstäblich jedem halbwegs erfahrenen Aficionado empfehlen, auch jenen, die AJs andere Sticks als ruppig, scharf oder derb empfunden haben. Seine Zigarren gehören m.E. zu jenen mit dem besten PLV überhaupt und obwohl dieser Stick preislich etwas höher angesetzt ist, als bei manch andere Linie, ist der Smoke das aufgerufene Geld mehr als wert, der Preis scheint mir für das gebotene tatsächlich eher moderat. Allein ein Test des Short Churchill-Formats, das mir bei der New World Puro Especial so viel Freude bereitet hat, steht vor der Anschaffung einer Kiste. Ich habe sie mit einem Wild Turkey 101 Highball genossen und kann diese Kombination ohne Weiteres sehr empfehlen. Fazit: Eine absolut erstklassige Zigarre höchster Qualität mit makelloser Verarbeitung und beispielhaften Raucheigenschaften, die keinen Vergleich mit den absoluten Referenzen zu fürchten braucht. 9,5/10

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Tatsächlich meine erste Cain-Zigarre, auch wenn ich keine Ahnung habe, warum es so lange gedauert hat. Optisch ist die Zigarre nicht gerade ein Hingucker, das Deckblatt ziemlich stumpf und rau und die nicht gerade prächtige Fußbanderole sicher nicht schönheitspreisverdächtig. Dennoch ist es eine sehr gute Zigarre, die mir viel Spaß gemacht hat. Der Smoke startet recht kräftig, (gebohrt) mit einem Zug, wie ich ihn mag, durchaus mit Widerstand aber üppigem Rauchvolumen. Aromatisch bietet der Stick Süße, leichte retronasale Schärfe, dunklen Kakao, Espresso und süffige Tiefe von Trockenfrüchten. Im zweiten Drittel wird der Smoke dann durchaus cremig, mit Noten von Gewürzen,Piment und dazu Anklängen von Malz, braunem Zucker, durchaus präsenter Chilischärfe und mineralischen Tönen sehr interessant und komplex. Dabei ist der Smoke ziemlich kräftig in der Stärke. Die Raucheigenschaften sind sehr gut, das Rauchvolumen bleibt durchgängig sehr voluminös und der Abbrand braucht etwas Aufmerksamkeit aber keine nennenswerten Korrekturen. Die Asche ist sehr stabil und fällt erstmals nach 35 Minuten. Insgesamt ein Smoke, wie ich ihn mag, potent und stark, mit Tiefgang und schöner Textur. Für diesen angemessenen Preis eine sichere Kandidatin für einen erneuten Erwerb. 9/10

Length: 14.92Diameter: 1.83 TAM
Eine in jeder Hinsicht durchschnittliche Zigarre aus Nicaragua, die ziemlich genau das bietet, was man zu diesem Preis heutzutage erwarten kann. Ein anständig verarbeiteter Stick in einem schönen Format mit stumpfem San Andrés-Decker, der gut zieht, ordentlich Rauch produziert und vernünftig abbrennt. Aromatisch ist der Stick mit dezenter Süße, viel geröstetem Kaffee, Holz, etwas Pfeffer, leichter Würze und Haselnussnoten ansprechend aber ziemlich unspektakulär und ohne nennenswerte Entwicklung. Insgesamt nicht schlecht, aber vermutlich in ein paar Tagen vergessen. Die La Rosa de San Diego vom Vortag war trotz des fürchterlichen Abbrands aromatisch für mich deutlich interessanter. Keine Wiederholung für mich. 7/10

Length: 12.70Diameter: 2.06
Eine Zigarre mit Licht und Schatten, von der ich mir in Zukunft aber einiges verspreche. Dieses Exemplar erinnert mich geschmacklich sehr an die Zigarren von Pepin Garcia, etwa aus der klassischen schwarzen Linie oder auch der Le Bijou-Reihe, mit einer schönen Balance aus Süße, leichter Schärfe, Röstaromen, Nussigkeit und Creme. Dieser Stick zog zwar gut, litt allerdings von Anfang an unter kapitalem Schiefbrand, der ständig korrigiert werden musste und in der Folge bröseliger, unschöner Asche. Zudem ging die Zigarre Mitte des zweiten Drittels aus. Ich werde sicher weitere Exemplare testen, mit einwandfreien Raucheigenschaften wäre das fraglos ein sehr guter Smoke, der sehr günstig erscheint. Noch keine Bewertung.

Length: 12.70Diameter: 2.14
Vor einigen Jahren habe ich die Toro aus dieser Linie geraucht, die mir damals gut gefallen hat. Dieser Stick hat ebenfalls den sehr eigenen Kaltduft nach Ziegenstall und Zimt, kombiniert mit etwas, das an Barbecue-Sauce erinnert. Wenn mich meine Erinnerung (und die seinerzeitige Bewertung) nicht täuscht, scheint dieser Smoke etwas mehr Süße zu haben, ansonsten deckt sich die wahrgenommene Aromatik mit dem, was ich damals aufgeschrieben habe. Viel dunkler Bitterkakao, schwarzer Kaffee und Zimt, gefolgt von leichter Fruchtsäure und schließlich Leder und Erde im letzten Drittel. Überwältigend fand ich den Smoke nicht, der Rauchoutput war eher bescheiden und der Zug etwas schwer, auch wenn mir gerade das letze Drittel mit mehr Tiefe und Komplexität gut gefallen hat. Kein schlechter Smoke, der durchaus eine gewisse Eigenständigkeit zeigt, gleichzeitig aber auch keine Offenbarung und kein Smoke, den ich regelmäßig rauchen wollte. In toto ein durchaus interessantes mexikanisches Experiment, womit es aber für mich auch sein Bewenden haben wird. Viel Zigarren von Tatuaje - ganz zu schweigen von Pepin Garcias eigenen Linien - bieten m.E. zu diesem Preis deutlich bessere Smokes. 7,5/10

Length: 10.80Diameter: 1.98 TAM
Auch wenn Connecticut Shades nicht unbedingt meine bevorzugten Deckblätter sind, entdecke ich immer mehr Zigarren, die mir wirklich Spaß machen: Dies gilt umso mehr, als es immer mehr Linien zu geben scheint, die die Vorzüge der cremigen Nussigkeit mit etwas mehr Body und Stärke kombinieren, ohne die seifige Bitterkeit aufzuweisen, die mir manchen Smoke verleidet hat. Dieser Stick ist ein sehr schönes Beispiel dieser Gattung. Er ist mit einer sehr schönen Banderole (nebst interessanter Hintergrundgeschichte) schön verarbeitet und duftet kalt harmonisch nach Heu, Gras, Nuss und floralen Noten. Angezündet bietet er nach Bohrung mit kleinem Durchmesser einen schön festen Zug mit üppiger Rauchentwicklung und zeigt insgesamt eine erstklassige Verarbeitung. Aromatisch bietet der Smoke nach verhaltenem Anfang schnell schöne Noten von Zedernholz und Tabakwürze und die erwarteten Anklänge an Cashewnüsse, Café au lait, leichte Fruchtigkeit, Creme, Vanille und eine harmonische Honigsüße, die aber zu keiner Zeit überbordend wird. Eine große Entwicklung zeigt der Smoke nicht, er bleibt aber über die bei mir knapp 70-minütige Rauchdauer stets gefällig ohne jede Bitterkeit, Seifigkeit oder Schärfe, wobei es m.E. dringend angeraten sein dürfte, die Zigarre nicht zu schnell oder zu heiß zu rauchen. Die Raumnote ist überaus angenehm und die Asche fällt zwar relativ schnell, hinterlässt aber einen schönen Kegel, der absolut gleichmäßig und ohne jede Korrektur bis zum Nub abbrennt. Ganz am Ende des Smokes stellt sich eine leicht metallische Note ein, die ich aber nicht als störend empfinde. Insgesamt ein sehr schöner Smoke, der angesichts der Rauchdauer durchaus angemessen bepreist scheint. Empfehlenswert und fraglos eine Wiederholung wert. 8,5/10

Length: 13.97Diameter: 2.14 TAM
Insgesamt haben mir die Zigarren aus der Intemperance-Serie bislang bei Weitem nicht so gut gefallen, wie die sensationellen CroMagnon und Neanderthal-Serien und die sehr gute Wunderlust-Reihe. Auch dieser Stick erreicht die Klasse der CroMagnons nicht, ist aber sehr interessant und für mich die beste Intemperance bis jetzt. Namensgebung, Hintergrund und optische Aufmachung sind wie immer bei diesem Hause sehr ansprechend in ihrer Schlichtheit, wenn auch nicht so cool wie die schlichten Anilas vor allem der CroMagnon Connecticut Broadleaf. Der Stick ist sehr fest gerollt, wartet mit einem kräftig-stalligen Kaltgeruch auf und gefällt mit den erstklassigen Raucheigenschaften, die man von RomaCraft kennt, nämlich einem enormen Rauchoutput bei knackigem Zug, guter Brandnahme und gleichmäßigem Abbrand. Weniger gut gefällt mir der über einen halben Zentimeter nackte Fuß, der den Smoke über die ersten Minuten herb, holzig und umcharmant macht, ohne dass ein Sinn zu erkennen wäre. Wir haben mittlerweile wohl alle verstanden, dass Zigarren mit Deckblatt besser schmecken. Nach zehn Minuten wird der Smoke dann runder und harmonischer, bleibt aber eher von Würze und Holz geprägt, daneben kommen langsam Noten von Kaffee, Toast, Leder und durchaus präsentem Pfeffer dazu. Im letzten Drittel wird der Smoke dann wirklich sehr gut, komplexer, süßer, tiefer, er legt an Stärke zu und macht wirklich Spaß. Insgesamt ein gelungener, etwa 90-minütiger Smoke mit leichten Schwächephasen. Er wäre durchaus empfehlenswert, wäre die nicaraguanische Konkurrenz - nicht zuletzt aus dem eigenen Haus - nicht mittlerweile auch in diesem Preissegment so stark. Dennoch eine gute Zigarre. 8/10

Length: 15.24Diameter: 1.51 TAM
Nachdem die Futuro 109 vom Vortag sehr gut war, aber unter einem etwas schweren Zug litt, ist diese Zigarre aus dem Hause Warped Cigars wieder ein leuchtendes Beispiel für eine erstklassige nicaraguanische Zigarre. Das schlanke Format ist sehr elegant und mit einem öligen Deckblatt schön verarbeitet, fest gerollt und wartet mit einem Kaltgeruch auf, der ansprechend nach Nougat und blumigen Noten duftet. Die Raucheigenschaften sind absolut erstklassig, der Zug perfekt und die Rauchentwicklung üppig. Es versteht sich von selbst, dass dieses Format Aufmerksamkeit und ein bedächtiges Rauchtempo verlangt, die Zigarre belohnt ein solches aber mit einem wirklich sehr schönem Smoke, der ohne weiteres 90 Minuten Genuss bereitet. Der Abbrand ist über die gesamte Rauchdauer schnurgerade und braucht keinerlei Korrektur. Aromatisch ist der Stick durchaus kräftig, würzig und potent. Er startet mit viel Holz, dunkler Schokolade, geröstetem Brot und kräftiger Würze. Die Nougatnote aus dem Kaltgeruch ist auch beim Rauchen präsent, dennoch ist der Smoke nicht sehr süß sondern kommt über die pointierte Würze. Der Smoke ist nicht sehr cremig, bietet aber einen fülligen Rauch mit viel Body, langem Nachhall, leichten Fruchtnoten und nicht ohne Strenge. Nach und nach tauchen Noten von Vanille, Umami, Salz, dunkler Schokolade und Espresso auf. Aromen von etwa getrockneten Pflaumen, Leder, Laub und schließlich leichter Schärfe läuten dann das Ende dieses komplexen und hochinteressanten Smokes ein, den ich gerade im letzten Drittel durchaus durchaus kräftig einstufen würde. Die Zigarre ist Einsteigern definitiv nicht zu empfehlen und ist auch nicht als Smoke nebenbei oder für zwischendurch zu empfehlen. Meiner gegenwärtigen Präferenz für etwas schlankere Ringmaße und Decker, die nicht allzu sehr in Richtung Maduro/ Oscuro gehen, kommt der Smoke sehr entgegen, weshalb ich eine uneingeschränkte Empfehlung für erfahrene Raucher mit ähnlichen Vorlieben aussprechen möchte und diese Zigarre sicher wieder kaufen werde, auch weil der Preis mir sehr angemessen erscheint. 9/10

Length: 15.24Diameter: 2.06 TAM
Wieder eine Zigarre, die ich vor geraumer Zeit bestellt habe und die - jedenfalls derzeit - nicht mehr erhältlich ist, was für mich als Fan von Warped Cigars ohnehin bedauerlich ist. Bei dieser Viola ist das aber besonders schade, weil es meine erste Warped war, die unter leichten Konstruktionsmängeln litt und gleichzeitig extrem gut schmeckt. Die Zigarre ist extrem fest gerollt, mit einem wunderbar öligen und glatten Deckblatt, das ansprechend nach dunkler Schokolade, süßlich und nach Heu duftet. Das Problem war der zu feste Zug. Ich hatte das leicht verjüngte Ende sehr vorsichtig gecuttet, dann nochmal nachgeschnitten und trotz Sorgen um das Deckblatt noch ein drittes Mal gecuttet, was den Zug verbesserte, der aber dennoch grenzwertig fest bleib und relativ wenig Rauchentwicklung produzierte. Aromatisch ist der Smoke sehr schön, mit einer Vielzahl von komplexen Aromen von Gewürzen, Schokolade, Kaffee, cremiger Süße, Leder und Toastnoten. Ich habe den Smoke als höchstens mittelstark und damit als milder empfunden, als die anderen kenntnisreichen Kollegen hier, vermag aber nicht zu sagen, ob das an dem zu schweren Zug lag. Es bleibt die Hoffnung, das die Zigarre wieder nach Deutschland kommt, bis dahin 8/10 mit Luft nach oben für ein perfektes Exemplar.
Length: 12.70Diameter: 2.06 TAM
Vor ein paar Jahren hatte ich mal eine Master Mason Toro dieses Herstellers gekauft, an die ich mich allerdings nicht wirklich erinnern kann. Ich meine, dass ich wegen Konstruktionsproblemen keine Notiz geschrieben habe. Wie dem auch sei, dieser Stick scheint abgesehen von anfänglichem Schiefbrand einwandfrei konstruiert. Er sieht gut aus, auch wenn die etwas protzig wirkende Banderole in Übergröße nicht mein Fall ist. Auch aromatisch verleitet dieser Stick nicht zu Beifallsstürmen. Er startet recht schön mit viel Rauch, leichtem Pfeffer und Nusstönen, entwickelt aber recht schnell besagten Schiefbrand und eine seltsam säuerliche Fleischnote, die mir nicht gefällt, im Verlauf aber immer wieder auftaucht. Die Zigarre ist sehr mild und hat für mich deutlich zu wenig Body und Druck, wirkt dabei auch noch sperrig und wenig harmonisch. Vordergründig dominiert bald eine deutliche Holznote, die den in Ansätzen zu erahnenden Aromen von Schokolade und Kaffee keinen Raum zur Entfaltung gibt. Die Fleischnote taucht auch wieder auf, daneben dezente Süße, leichte Schärfe, Röstnoten und Anklänge von Erde und Leder. Im letzten Drittel ging die Zigarren dann völlig unerwartet aus und machte nach dem erneuten Anfeuern noch weniger Spass als zuvor. Kein echter Genuss mit dürftigem PLV. Keine Wiederholung für mich. 6/10

Length: 13.97Diameter: 1.98 TAM
Wieder ein sehr guter Smoke von Warped Cigars, nichts anderes war zu erwarten. Es ist schon wirklich beeindruckend, welche Konstanz und Qualität man mittlerweile bei nicaraguanischen Zigarren geboten bekommt. Der Stick ist erstklassig verarbeitet, fest gerollt mit minimalem Give, kaum sichtbaren Nahtstellen, dezenter Äderung und einer wirklich sehr geschmackvollen Banderole, die gut zu dem leicht öligen Colorado-Decker passt. Das Auge raucht schließlich mit. Der Kaltgeruch ist würzig und nussig, Aromen, die sich auch sofort nach dem Anzünden einstellen und von leichter Würze ohne jede Schärfe begleitet werden. Sofort stellt sich eine wirklich sehr schöne Raumnote ein. Der Smoke startet recht mild und auch insgesamt würde ich die Zigarre als etwas milder einordnen, als hier andernorts beschrieben, für mich startet und bleibt sie ziemlich genau mittelstark, auch wenn sie im Verlauf natürlich etwas zulegt. Im ersten Drittel dominieren viel Schokolade, Zedernholz, Brotsüße und Vanille und ich fühle mich durchaus an manche kubanische Zigarre erinnert. Im zweiten Drittel entwickelt die Zigarre mehr Body, wird sehr komplex und weist - auch von Kollegen beschriebene - sehr schöne florale Töne auf, die von Karamellnoten, dezenter Salzigkeit, leicht prickelnder Säure und hellen Fruchtnoten begleitet werden. Der Smoke ist sehr elegant, dabei würzig und mit einer kaum wahrnehmbaren Schärfe, vielleicht von weißem Pfeffer, versehen, die aber zu keiner Zeit vordergründig wird. Das letzte Drittel wird dann nochmals kräftiger und etwas erdig, bleibt aber weiter jederzeit harmonisch, leicht süß und balanciert. Auf den letzten zwei Zentimetern riss mir das Deckblatt etwas auf, was aber keinen Einfluss auf das Raucherlebnis hatte. Die Raucheigenschaften, Abbrand und Zug waren sehr gut, ich habe lediglich einmal - eher aus Vorsicht - den Brand korrigiert. Insgesamt ein erstklassiges Raucherlebnis zu einem absolut angemessenen Preis und vermutlich für alle Aficionados empfehlenswert. Allein das ständige und lästige Problem mangelnder Lagerkapazitäten steht derzeit der Anschaffung einer Kiste entgegen. 9/10

Length: 12.70Diameter: 2.14 TAM
Äußerlich zeigt sich eine schön gearbeitete kleine Perfecto mit einem leicht rauhen Oscuro-Deckblatt, fest gerollt und wertiger Banderole. Der Kaltgeruch ist kräftig und stallig, der Kaltzug gibt dagegen wenig her. Auch wenn man die Handwerkskunst bewundern muss, bin ich nicht der größte Freund von Figurados und der Start dieses Smokes macht keine Ausnahme. Er ist recht streng, stallig, scharf und wenig charmant, bis der Abbrand den vollen Durchmesser erreicht. Die Zigarre wird dann geringfügig besser, Aromen von Schokolade, einer deutlichen Maduro-Süße und leichter Fruchtsäure tauchen auf, werden aber von einer wenig angenehmen Pfefferschärfe begleitet. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Schärfe und Würze und mag die Zigarren von AJ Fernandez, allerdings hat dieser Smoke für mich nicht genug Tiefgang und Aromen, um der Schärfe Balance entgegenzusetzen. So bietet der Rauch Süße und Schärfe und wenig dazwischen, ist wenig cremig, trocken und zeigt einen sehr verhaltenen Abgang. Bereits ab der Hälfte wird der Smoke dann sehr derb, erdig, salzig und stallig und macht mir keinen Spass mehr, gerade das letzte Drittel ist streng und sehr scharf und neigt zu allem Überfluss noch zum Tunneln. Das PLV für diesen 30-minütigen Smoke ist selbstverständlich absolut indiskutabel. Man denkt besser nicht darüber nach, was man für das Geld für schöne Zigarren hätte kaufen können. Null Wiederholungsgefahr. 4/10

Length: 15.24Diameter: 2.06 TAM
Auch ohne „Lokalpatriotismus“ für meinen lokalen Händler haben Salih Dalay und sein Team hier eine wirklich beeindruckende Zigarre kreiert. Ihre Ausführungen, man habe den Blend für eine Limitada in Erwägung gezogen, ihn aufgrund der Verfügbarkeit der Tabake aber als reguläre Linie aufgelegt, sind völlig überzeugend. Mein Stick schmeckt wie eine Zigarre, die ein vielfaches kostet und braucht sich vor den absoluten Marktführern und ganz großen Namen nicht zu verstecken. Dabei ist der Smoke für mich keine typisch nicaraguanische Zigarre, wenn man wie ich seit Jahren Nicaragua vor allem mit wuchtigen Smokes etwa der Häuser Oliva, My Father, A.J. Fernandez oder Padron verbindet. Für eine Zigarre mit rein nicaraguanischer Einlage ist der Smoke vergleichsweise mild, die Zigarre geht für mein Empfinden zu keinem Zeitpunkt über mittelstark hinaus. Sie ist dabei perfekt verarbeitet, mit tollem Zugverhalten, genug Rauchoutput und geradem Abbrand ohne jeden Korrekturbedarf. Die Asche stand bei meinem Exemplar ohne Übertreibung bis zur Banderole und damit weit über die Hälfte der Zigarre, bei einer Toro für mich ein Zeichen wirklich bemerkenswerter Verarbeitung. Aromatisch startet die Zigarre mild und ohne jede Schärfe, was auch bis zum letzten Zentimeter so blieb. Der Smoke ist cremig, weich und harmonisch, mutet aber von der Charakteristik weder wie eine kubanische noch wie eine DomRep Zigarre an. Ein wirklich außergewöhnliches, eigenständiges Geschmackserlebnis. Im Verlauf zeigt die Zigarre Noten von Mandeln, Zimt, Tonkabohnen, Backgewürzen und Schokolade und behält gleichzeitig eine interessante holzige Würznote, die sich genauerer Beschreibung entzieht. Der Smoke ist sehr komplex, entwickelt sich ständig weiter und macht einfach extrem viel Spaß. Die Raumnote ist fantastisch. Ich habe bisher noch keine Zigarre aus der Luciano-Manufaktur geraucht, ein Versäumnis, das bald korrigiert werden wird. Der Aufnahme in meinen absoluten Olymp steht nur entgegen, dass ich mir noch ein wenig mehr Stärke und Body wünschen würde, was aber ein völlig subjektiver Punkt ist. Ich werde unverzüglich die schlankeren Formate probieren und bin vor allem auf die Corona Gorda gespannt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist überragend und man kann den Herren Dalay und Grossklos zu dieser Leistung nur gratulieren. 9,5/10

Length: 15.24Diameter: 1.98 TAM
Vor dem Smoke hatte sich zunächst etwas Konfusion eingestellt. Ich habe in meinen Bestellungen nachgeschaut und festgestellt, dass ich die Zigarre - also die AJ San Lotano Requiem Habano im Toro-Format - Mitte 2020 gekauft habe. Allerdings hat mein Exemplar eine andere Banderole als die in der Abbildung, nämlich jene, die hier bei der Torpedo gezeigt wird - ich vermute, es ist schlicht die neuere. Allerdings ist mein Stick entgegen den Angaben nicht boxpressed und hat offensichtlich auch ein größeres Ringmaß, ich schätze 54. Ähnlich war es bei der ebenfalls formidablen New World Puro Special Short Churchill, die mittlerweile auch anders aussieht. Meine Kiste ist rot und die Zigarren tragen andere Banderolen. Etwas verwirrend, vielleicht kann ja ein Kollege Aufklärung schaffen. Wie dem auch sei, das Raucherlebnis ist für mich als Fan von AJ Fernandez wie erwartet ausgezeichnet. Die Verarbeitung ist tadellos, sehr fest und gleichmäßig gerollt mit tadellosen Raucheigenschaften, viel Rauch, geradem Brand und genug Zugwiderstand. Der Smoke startet markentypisch mit viel Schokolade, etwas Pfeffer, Würze und Holz. Im Verlauf kommen Aromen von ungesüßtem Kakao, Nuss, leichtem Salz auf den Lippen, süßlicher Erde und Nougat hinzu. Je nachdem, wie lange man das letzte Drittel ausreizt, werden Erde, Leder, leichte Minzschärfe und kräftige Holzwürze sehr prominent, was mir gut gefällt, aber vermutlich nicht jedermanns Sache ist. Die Zigarre ist im Vergleich zur New World Toro, die ich vor ein paar Tagen geraucht habe, etwas milder, gefälliger und harmonischer, weniger würzig und stallig. Dennoch ist der Smoke kräftig und sicher medium bis full in der Stärke. Ich wiederhole mich sicher zum x-ten Mal, aber aus meiner Sicht ist das PLV einfach überragend, man wird für das Geld kaum bessere Zigarren finden, wenn man die Aromatik von AJ’s Zigarren oder insgesamt kräftige Nicaraguaner mag. Ich habe sie jetzt mit einem einfachen Balvenie Double Wood kombiniert, was sehr gut funktioniert hat. Fazit: Hooray for AJ - mal wieder. 9/10


