Humidor Yatagans Rauch

Die kleine Te Amo hat ein ansprechendes Belicöschen-Format. Richtig putzig anzuschauen ist sie. Die Verarbeitung ist solide, auch wenn sich gegen Ende das Deckblatt etwas löste. Der Zugwiderstand war mir anfangs zu hoch, aber das lässt sich ja bei einem Belicoso-Format sehr leicht durch einen nachträglichen Cut verbessern. Das Abbrandverhalten war solide, aber gelegentlich musste ich nachfeuern. Meine erste echte Mexikanische hat mir gefallen: erdig, würzig, etwas süßlich, eigenwillig und irgendwie anders als bisher Gewohntes. Kubanische (mehr Markanz), Dominikanische (cremiger, leichter) oder Brasilianische (rundere Maduro-Aromen) würde ich zwar bevorzugen, aber das hier hat was und kann wiederholt werden.

Recht ausgewogene kleine Zigarre nah am Zigarillo mit Holzaromen, irgendwie ein bisschen von allem (Erde, Toast, Pfeffer), was aber nicht negativ zu verstehen ist. Ich mag die großen Formate der Marke lieber, aber für Unterwegs könnte das eine Alternative sein.

Tatsächlich kommen die Chazz-Zigarillos einer Zigarre immerhin etwas näher als die meisten anderen, abgesehen vielleicht von kubanischen Zigarillos, die mir im Vergleich mehr zusagen.

Wahrscheinlich die Beste aus der Serie, weil ehrlich und unverfälscht. Rustikaler geht es scheinbar nicht, aber beim Rauch entwickeln sich auch sanfte Aromen (Ja!) und die Würze und Stärke wirkt nie aufdringlich. Hier kommt die Idee des feuergetrockneten, stark fermentierten Tabaks voll zur Geltung. Rauche ich inzwischen lieber als Zigarillos.

Die Tropenschatz wurde standesgemäß in einer Gutsschänke bei Krautsalat, Spundekäs und Graubrot geraucht, die Bedienung war muffig, die Bestuhlung wacklig und das Essen derb rustikal, aber lecker. In ihrer natürlichen Umgebung kommt die Tropenschatz nahezu optimal zur Geltung und - verdammt - das ist gar keine so schlechte Zigarre, schon gar nicht für die 70 Cent, die sie umgerechnet kostet. Außerdem bekommt man sie an jedem Kiosk, man wird nicht dumm angemacht, wenn man nach Zigarren fragt ("...sonst noch was??"), und mit Feinheiten wie Longfiller oder Shortfiller hält sich da auch keiner auf. Es gibt NUR Shortfiller, Baby! Ich fühle mich manchmal so ganz wohl - und die Tropenschatz hat mir mit ihrer Brasilaromatik, die etwas Kakao, Holz, Kaffee und Toast enthält, den Abend versüßt. Der Zugwiderstand ist so gering, dass man sie als Strohhalm verwenden könnte, V-Cut ist schon vorhanden und das einzige, was man noch braucht, ist ein Streichholz. Proletarier-Pokal für das absolut beste Preis-Leistungs-Verhältnis in diesem Universum. Testen!

Wer die Toscanellis mag, wird mit der auch glücklich werden. M.E. nah an der normalen Toscanello (weniger süß und aromatisiert), aber auch nicht zu rustikal, sondern auch für den Smoke zwischendurch. Ich mag den harten, würzigen Tabak, der mich an Virginier erinnert. Gute neue Version!

Ich bevorzuge die Cohiba- oder Davidoff-Minis, wenn es ein Zigarillo sein muss. Diese sind aber auch nicht schlecht, nicht allzu scharf, leicht pfeffrig, ein bisschen Nuss, Kaffee und natürlich Holz. Werden sie hektisch geraucht, kratzen sie etwas im Gaumen. Wer einen kurzen Smoke möchte, sollte sich alternativ auch Virginier oder Toscanellos (ohne Aroma) anschauen.

Sehr eleganter Zigarillo, der eine Alternative zur Zigarre sein kann, wenn die Zeit fehlt, man aber trotzdem kultiviert rauchen möchte. Sehr smooth, holzig, ein bisschen nussig, natürlich nie so differenziert in seinen Aromen wie eine Zigarre, schon gar nicht wie eine richtige Davidoff.

Irgendwie kann man ja mit den Flor de Copans nie so richtig was falsch machen, wenn man eher cremig leichte, holzige Noten bevorzugt. Diese Format hier ist aber dann doch nicht das, was ich empfehlen würde. Ich hatte mir die kleine Dünne aus einer Laune heraus und vielleicht auch, weil sie mir ein Mitarbeiter in einem Zigarrenladen aufgeschwatzt hatte, gekauft, aber die Flor de Copan benötigen das größere Format, um bei den eher dezenten Aromen ihre subtilen Qualitäten auszuspielen.

Eigenartig langes Format, das weder ein Zigarillo- noch ein Zigarren-Feeling erzeugt, aber allemal interessant ist. Würde ich einer Zigarillo vorziehen, nicht aber einer Zigarre. Schönes dunkles Deckblatt mit charakteristischer Brasilnote. Ein Plus ist auch die sehr schöne Verpackung.

Das Format ist originell (fast so breit wie hoch), der Ring macht wirklich etwas her, ist weder zu wuchtig noch zu dezent und hebt sich ab, die Verarbeitung ist einwandfrei und der Abbrand war optimal: Ich habe die Zigarre beiseite gelegt, nachdem ich sie bis zum Ring geraucht hatte und da bestand sie aus 50% Tabak und 50% Asche, ohne dass ich ein einziges Mal abstreifen musste. Dennoch: Die Gordito ist farblos und hat neben einer cremigen Note und einer gewissen nussigen Süße kaum etwas zu bieten. Für Einsteiger sicherlich eine interessante Option.

Mir ist die zu kratzig, scharf und unharmonisch; da kann ich so langsam rauchen wie ich will. Mag vielleicht an diesem eigenwilligen Mundstück liegen, das den Rauch sehr unmittelbar in den Mund leitet. Dann lieber ein Zigarillo, eine Culebra oder Virginia von Villiger oder gleich eine Zigarre, gerne auch von dieser Marke.

Wenn man einen Zigarillo am Kiosk sucht, der ausgewogen und nicht zu scharf ist, könnte dieser hier die richtige Wahl sein. Inzwischen warte ich da aber lieber auf eine gute Zigarre. Die Vorfreude ist größer als der Genuss der meisten Zigarillos.

Solider Zigarillo, wenn es etwas preiswerter, aber auch nicht billig sein soll. Ich bevorzuge kubanische Zigarillos, wenn keine Zeit für eine Zigarre bleibt.