Humidor Yatagans Rauch

Sehr ausgewogen zwischen cremigen Tönen und Röstaromen sowie einer süß würzigen, krautigen Note; ein wenig holzig, erdig und ledrig, somit alles andere als eindimensional. Dazu kommt ein fast schon unverschämt gutes PLV, saubere Verarbeitung und gutmütiges Handling. La Aurora eben!

Extrem milde Zigarre mit Noten von Nuss, Holz und Cremetönen. Ein Hauch Latte Macchiato dazu. Tolles Abbrandverhalten. Man kann die Zigarre weglegen und sie brennt und brennt, dazu alles schön gleichmäßig und rund. Erstaunliches PLV. Sanfte honduranische Zigarren muss man aber mögen.

Kein krummer Hund (Culebra), aber auch hier wenig Rotationssymmetrie, anders ausgedrückt: ein bisschen schief gewickelt, aber die Qualität der Zigarre ist schon auf den zweiten Blick ausgesprochen gut, fest, gutes Zugverhalten, guter Abbrand, sehr stabile Asche, man kann sie fast bis zur Hälfte rauchen, ohne abzustreifen, kernige, starke Tabakaromen, ohne zu überfordern. Ein origineller moderner Klassiker, könnte man sagen.

Gestern bummelte ich durch meinen Vorort und sah durch die offen Tür eines Kiosks, dass dort auch Zigarren verkauft werden. Bisher war mir das nicht aufgefallen, also sah ich mir den kleinen Humidor genauer an. Neben VegaFina und drei Habanos in Tubos gab es dort auch die vier Varianten der Corrida von Villiger. Auch die Beratung war in dem kleinen Lädchen gut und ich entschied mich nach kurzer Überlegung für die grüne Brasil-Variante, weil mich das Maduroblatt ansprach und ich eine gewissen Vorliebe für brasilianische Deckblätter habe. Dennoch war die Erwartung eher gering, schien mir die Corrida doch eine Lifestyle-Variante der Villiger-TAMs zu sein. Umso größer war meine Überraschung heute Abend, als sich herausstellte, dass schon der Geruch im Kaltzustand überragend gut ist. Aromen: Dominant ist ein Geruch nach mild süßer Schokolade und Kaffee, der sich auch bei den ersten Zügen zeigt. Die Zigarre ist markant, aber eher mild und raucht sich durchgehend angenehm, auch wenn sie gegen Ende ein wenig an Schärfe zunimmt und eine ganz leichte Pfeffernote entwickelt. Hinzu kommen dezente Nuss- und Kakaotöne, die sich im letzten Drittel zugunsten einer etwas herberen Holznote verlieren. Bis einschließlich zum zweiten Drittel gefiel mir die Zigarre etwas besser, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Für mich hat die Zigarre ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis (7,50 im Kiosk, 7,30 hier auf Cigarworld). Da werde ich mich anschließend durch die anderen Varianten (Nicaragua, Honduras, Dominika) testen. Das Abbrandverhalten war nicht immer ganz optimal, aber mit dem Gasfeuerzeug kann man das gut ausgleichen. Das schön verarbeitete Teil glimmt recht zuverlässig vor sich hin, musste aber nach etwas längeren Pausen nachgefeuert werden. Darüber hinaus fiel mir auf, dass die Asche den optimalen Abbrand etwas hinderte, was ich so noch nicht erlebt hatte, aber nach kurzem Abstreifen ging es gleichmäßig weiter. Mehrfach wurde hier die Bauchbinde kritisiert, weil sie zu plakativ sei und zudem stark an das Konkurrenzprodukt von Davidoff (Camacho) erinnere. Das mag stimmen, aber mir gefiel das gar nicht so schlecht. Das Format (Robusto plus) ist ein wenig protzig, aber jede Toro ist wuchtiger. Die Rauchdauer lag bei mir über 2 Stunden, aber ich bin kein Maßstab, denn ich brauche meine Zeit. Die war hier aber gut investiert und es wird ganz sicher nicht die letzte Corrida gewesen sein. Testtipp!

Feine Ledernoten bei gleichzeitiger Cremigkeit und dezenter nicaraguanischer Würze. Sehr schöner Tubo, makellose Verarbeitung mit einigen Battadern, was ich mag, und trotzdem supersauberer Abbrand. Alles in allem ein sehr gutes PLV: tolle Zigarre!

Bei diesem Preis-Leistungs-Verhältnis kann man fast nichts falsch machen und tatsächlich kommt noch hinzu, dass die Zigarre sich auch in direkter Konkurrenz zu wesentlich teureren Marken aus Nicaragua sehen lassen kann. Verarbeitung, Abbrand und Zug sind einwandfrei, lediglich ein Riss am Deckblatt nach Bohrung war etwas ärgerlich. Die Aromenvielfalt ist ganz enorm: neben Würze, Pfeffer, Holz und Leder auch dezent erdige Nuancen. Das Format ist beeindruckend und verlangt Zeit.

Für einen minimalen Preis erhält man eine hervorragende Zigarre. Der Abbrand und Zug (Zigarre gebohrt) war bei mir sehr gut, die Aromenvielfalt für den Preis erstaunlich : mehr Nuss als Holz, was ich mag, Nuancen von Leder, Erde und wenig Pfeffer. Viel cremige Süße. Nach einer Weile kommt ein heller Kaffeeton hinzu, ein bisschen Cappuccino-Feeling. Ob die Verarbeitungsqualität angesichts unterschiedlicher Erfahrungen immer gleich hoch ist, vermag ich nicht zu sagen, da es sich um ein Einzelexemplar handelte.

Starker Tobak! Die Toscano Master Aged ist wie ihre preiswerteren Schwestern aus der normalen Serie eine stark fermentierte und meist geröstet schmeckende Kentucky-Italo-Zigarre, die nach meinem Empfinden stärker, aber auch harmonischer ist als die kleinen Toscanellos. Ich habe die Zigarre traditionsgemäß geteilt und dann eine Hälfte geraucht. Dabei fielen mir beim zweiten Smoke Aromen auf, die fast an Ahornsirup erinnern, ohne dass eine penetrante Süße aufgetreten wäre. Ein spannendes Raucherlebnis! Vielleicht sollte man sich über einen vorausgegangenen Test der normalen (z.T. aromatisierten und damit gefälligeren) Toscanellos an diese Zigarre herantasten. Für Freunde italienischer Tabakkunst ist die große edle Toscano eine nachdrückliche Empfehlung.

Funktioniert perfekt!

Meine Zweite der 1888er-Serie überzeugt mich genauso wie die Coronita. Offenbar tendieren alle Formate zu angenehmer Würze mit Leder- und Erdtönen, Sandelholz und einer leicht süßen Sahnigkeit. Ein bisschen Kuba scheint auf. Verarbeitung und PLV sind bei Villiger natürlich gut!

Schöne ausgewogene Zigarre mit Cameroon-Deckblatt, will heißen mit einem in Ecuador gezogenen Deckblatt mit Kamerun-Tabak, was man durchaus schmeckt. Echte Kamerun-Deckblätter sind noch mal schöner, wie ich finde. Dennoch ist das hier für den Preis Gebotene aller Achtung wert: Die Marke überzeugt mich immer wieder und hier sind es dezente Ledernoten, Holz und eine dem Cameroon-Deckblatt eigene Süße, die die Zigarre einen Test wert sein lassen.

Tolle kleine Zigarre mit überraschender Aromenfülle und hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis und ausgezeichneter Qualität: eine Überraschung!

Wunderschöne kleine Zigarre mit Pigtail: mein Lieblingsformat und so ein Schweineschwänchen mag ich ja. Man kann die Zigarre mit den Fingern öffnen, vorsichtshalber habe ich noch gebohrt. Die Verarbeitung ist tadellos und die Aromenvielfalt groß, allerdings ist keiner der Noten dominant vertreten. Holz und Pfeffer sind spürbar, ein klein wenig Leder kommt im Rauchverlauf hinzu und eine Kakaonote ist ebenfalls im Hintergrund. Für den Preis eine tolle Zigarre: man bekommt viel Qualität, allerdings nicht so viel Zigarre: das Format ist wirklich klein. Würde ich sofort wieder kaufen.

Eine gute, will heißen auch milde Alternative zu kubanischen Zigarillos: erdig, würzig, holzig, vielleicht ein bisschen Leder, aber nie scharf oder zu stark. Wertige Verpackung komplettiert das Vergnügen.