Humidor Puro Habano

Ein weiteres kleines Meisterwerk von Oscar Valladares. Die perfekt verarbeitete Toro präsentiert sich von der besten Seite. Nach ca 6 Monaten im Humidor ist nicht nur die Optik sondern auch die Haptik ein Genuß. Der Geruch ist leicht holzig und angenehmes Nuss- und Kaffeearoma gesellen sich mit dazu. Einmal mit einem straight cut angeschnitten ist auch der Kaltzug nussig und feines Holz betören die Geschmacksknospen. Auf den Lippen macht sich etwas Lakritz bemerkbar und die Gesamtkomposition ist durchaus viel versprechend. Nachdem eine problemlose Flammenannahme die Zigarre von Anfang bis Ende ohne grosse Aufmerksamkeit geradlinig abbrennen lässt und stabile, hellgraue Asche nach jedem Drittel abgefallen ist, möchte ich noch auf das Wichtigste nämlich den Geschmacksverlauf eingehen. Eine spannende Connecticut die im Wechsel von Holz, Kaffee, Schokolade, zurückhaltendem Leder und Gräser immer wieder, bei einem leichten Rauch, den Aficionado verwöhnt kann ich eine 100% Kaufempfehlung aussprechen. Zum Preis ist zu sagen, dass dieser, aus meiner Sicht, für die gebotene Qualität und den entspannten 75 Minuten durchaus angebracht erscheint. Die Banderole tut ihr übriges und Weiß die Zigarre, welche sie kleidet entsprechend auffällig zu präsentieren. Alles in allem...sehr gut gemacht lieber Oscar.

Nachdem ich die CT im Toro Format regelmässg rauche, habe ich mich dazu entschlossen meine persönlichen Erfahrungen in Wort und Schrift zu fassen. Joya de Nicaragua ist ja als älteste Manufactur in Nicaragua bekannt und hat sich einen sehr guten Namen durch Qualität und Preis/Leistung, zu recht, hart erarbeitet. Die CT ist eine perfekt gerollte Zigarre, die sich durch eine schöne Festigkeit und einem makellosen, hellen, feinaderigen Deckblatt zu präsentieren weiß. Durch angenehme Schwere lässt sich die Toro gerne in den Händen und zwischen den Fingern halten. Ein klassischer Straight Cut geben angenehme Holz - und Nussnoten frei, welche den Geruch bestätigen, der sich zu Anfang, beim Anriechen unter der Nase entfaltet hatte. Die CT ist keine Zigarre, die durch viele verschiedene Aromen punkten möchte, aber das soll sie auch gar nicht. Die angenehme Stärke, das volle Rauchvolumen , der gute, feste mausgraue Abbrand sowie die ausgeprägte Cremigkeit, lassen die Zigarre zu dem werden was sie ist. Nämlich eine hervorragende Altagserfrischung die mit viel Holz, Leder und Nuss niemanden überfordert und bei jeder Gelegenheit zu gefallen weiss.

Die Leonel Rare Short Robusto präsentiert sich sehr edel und elegant. Die grosse Gold Rote Bauchbinde kleidet diese kleine Zigarre recht auffällig und lässt das im guten Kontrast dunkle ölige Deckblatt als echten Hingucker erscheinen. Das Versprechen der hier verschiedenen Ligero Tabake wird beim Kaltzug erfüllt nämlich einen Mix aus salzigen Nüssen, Kaffee und Erdbetonten Noten. Die kleine fest gerollte Zigarre lässt hoffen und die Brandannahme erfolgt ohne Beanstandung. Allerdings hört auch jetzt schon die Freude an der Zigarre auf. Es erfolgte ein 45 minütiger linearer Rauchgenuss der nur wie schwarze Erde und hart schmeckte. Es erwartet den Aficionado ein hoher Nikotingehalt der die Zigarre zu keinen spannenden Rauchverlauf entwickeln lässt. Lediglich etwas Leder gesellte sich dazu und auch Retronasal konnte ich keine sich entwickelnde Größe erkennen. Fazit ist eine kleine überteuerte Zigarre die aus meiner Sicht nichts mit ehemaligen Nicaragua Zigarrengeschmack gemeinsam hat. Handwerklich gut gemacht und vom Marketing gut präsentiert aber für mich nicht empfehlenswert einzustufen.

Heute hatte ich das wiederholte Vergnügen die CLE Corojo Toro Gordo zu genießen und möchte versuchen die schönen verschiedenen Geschmacksrichtungen und Eindrücke in Worte zu fassen. Wenn wir als Kinder (zumindest meine Generation Jahrgang 66) aus den Gebrüder Grimm Märchen vorgelesen bekamen, war die Neugierde wie die Geschichte weitergeht mit leichtem Magenkitzel und Nervosität vordergründig und man hoffte auf das nächste Erlebnis. Genau so gestaltet es sich bei der CLE Corojo. Angefangen von einem wunderschönen Deckblatt , welches die perfektgerollte Zigarre ummantelt, wie eine Wolkendecke den gerade rot aufgehenden Mond, so gibt auch die CLE ein absolut perfektes Bild. Haptik und Verarbeitung lassen ebenfalls keine Wünsche offen und laden ein, diese edle Zigarre, optisch zu genießen und mit den Händen genussvoll zu ertasten. Die Gerüche, welche sich beim anriechen der Zigarre entfalten, sind angenehmst feines Leder, edler Kaffee, dunkle Schokolade, wohl abgelagertes Holz und doch tatsächlich auch noch ein Hauch von Maracuja, der das ganze lieblich untermalt. Nachdem ein straight cut einen Kaltzug zulässt, ist es kaum verwunderlich dass die beschriebenen Gerüche jetzt auch erschmeckt werden. Das Antoasten ist ein Highlight welches durchaus zelebriert werden darf, da man nun endlich zu dem Höhepunkt des Abends, nämlich der Verkostung kommt. Eine leichte Pfefferprise lässt einen gewiss sein, dass die Glut auf ganzer Fläche richtig angenommen worden ist und jetzt wird sich ein Bad von Pfeffer, Erde, Holz und Fruchtaromen über die nächsten zwei Stunden in einem Wechselspiel ergießen, welches seines Gleichen sucht. Zu keinem Zeitpunkt wurde es langweilig. Es kam auch nie das Gefühl auf, dass sich jetzt ein bestimmter Geschmack eingestellt hat. Die Aufmerksamkeit an der Zigarre wird permanent mit neuen Geschmacksüberraschungen belohnt und mit wunderbarem Abbrand, sowie konstant gleichbleibender sehr guter Qualität bis zu den Fingerkuppen belohnt. Als Fazit darf gesagt werden, dass CLE uns hier eine Vitola in die Hände gibt die von der Verarbeitung, des Blend und der gesamten Komposition, eine abwechslungsreiche Reise in die Genusswelt der Zigarrengeschichte ist. Wer weiß, was den Gebrüder Grimm dazu alles eingefallen wäre.

Die Firma Macanudo ist bekannt für schöne Zigarren in einem für den Geldbeutel freundlichen Preissegment. Die hier verköstigte Maduro Diplomat sollte ebenso eingestuft werden. Das robuste, dunkle Deckblatt welches leicht aderig aufwartet sowie die angenehme Maduro Süsse in allen Nuancen werden durch einen angenehmen Kaltzug bestätigt. Die Flammenannahme gestaltet sich problemlos, jedoch erfordert die kleine Vitola Aufmerksamkeit und sich entwickelnder Schiefbrand sollte sofort gezügelt werden. Über den gesamten Rauchverlauf entwickeln sich Aromen,kurz beginnend von weissem Pfeffer über süsse dunkle Creme zu angenehmer Stärke von Molasse, zu gefühlten Erdnoten. Es sollte darauf geachtet werden, dass bei angenehmen Zugwiderstand die kleine Zigarre nicht heiss geraucht wird da sich sofort Bitternoten entwickeln können. Fazit zu der speziellen Zigarreform ist, dass es ein gelungener Rauch werden könnte würde nicht bei fast jedem der 10 gerauchten Exemplare sich immer wieder das Deckblatt, nahe Anschnitt, ablösen. Unglücklicherweise konnte hier kein zufriedenstellendes Resultat erzielt werden. Es wurden die unterschiedlichsten Techniken angewandt, von vorsichtig geradem Anschnitt über V Cut. Kein Anschnitt war befriedigend, was der Zigarre leider ein dickes Minus verleiht.

Eine aromatische und milde Kubanerin die alle Vorzüge eines angenehmen und leichten Smokes mit gutem bis fast leichtem Zugwiderstand vereinigt. Das angenehme Format lassen ein entspanntes cremiges Rauchen zum Verweilen zu. Die Aromen sind sicherlich für jeden Geschmack etwas da sie unaufdringlich ein grosses Aromenspektrum von Kaffee, Süsse und dezenten floralen Aromen vermittelt und mit fester stabiler Asche belohnt und bei meinem Exemplar nur 2 mal abgeascht wurde. Vom ersten bis zum letzten Drittel finden sich durchgehend abwechselnd Erlebnisse von ruhigen Erdnoten. Absolut empfehlenswert auch für weniger geübte Aficionados die für einen etwas günstigeren Einstieg in die Welt der Cubanos eintauchen wollen.

Die Quattro Nicaragua Maesto Torpedo ist ein gelungenes, stark antretendes Meisterstück von Aging Room. Selten schafft es eine Vitola so überzeugend von der Verarbeitung, der Wahl und Qualität der verschiedenen Tabake und des Blends, so abgestimmt zu harmonisieren. Der komplexe Rauch über den gesamten Verlauf mit einem Wechselbad der Aromen und Geschmack sollte auch mit entsprechender Aufmerksamkeit gewürdigt werden. Die Zeit mit der Zigarre und des Rauchenden wird beide zu einer Einheit von andauernder Freundschaft verbinden. Freunde von starken Zigarren werden hier fündig und nach einem vollendeten Dinner wird die Quattro Nicaragua das Tüpfelchen auf dem I. Nachtrag: Heute, nach über einem Jahr Lagerung im Humidor, hat mich die Quattro Nicaragua Maestoso aufs Neue voll und ganz überzeugt. Sie hat sich zu einem sehr ausgewogenen und weiterhin hoch komplexen Genuss entwickelt. Anfängliche Pfefferschärfe ist nicht mehr vorhanden und Makadamia Nussgeschmack sowie eine Espressonote, fast wie Kolumbianischer Kaffee treten hervor. Im Hintergrund kommt immer wieder dunkle Schokolade durch. Toast, wie vor einem Jahr, mache ich kaum noch aus. Sehr komplex, sehr spannend. PLV sehr anständig.

Die von mir verköstigten Robustos von Libertad haben alles eines gemeinsam. Einen schönen satten Kaltzug der von tief erdigen Aromen durchzogen ist. Der Criollo entfaltet sich wie er es soll und der eine oder andere mag versucht sein die Anlehnung an Kuba zu finden manch anderer findet sich vielleicht versucht simpel und einfach einen schönen ersten Eindruck einer Zigarre zu gewinnen die es verdient ihre Daseinsberechtigung eigenständig und ohne an die grosse Zeit Kubas erinnert zu werden zu beweisen. Die Flammenannahme wird willig angenommen und der Tabak erwidert mit der roten Glut vergleichbar der Roten Erde der Karibik seine Bereitschaft zur Entfaltung. Von Anfang an wird die klare Richtung Erde, Würze, Pfeffer und Holz vorgegeben. Ein relativ linearer Verlauf zeigen einen ehrlichen und aufrichtigen Charakter ohne Ecken und Kanten. Die Zigarre ist zu keinem Moment eine Enttäuschung aber auch keine solche Vitola die den Aficionado welcher auf der Suche nach Komplexität oder versteckten Geschmacksknospenanregung unterwegs ist zufrieden stellen würde. Die Robusto zeichnet sich durch einen klaren geradlinigen Rauchverlauf aus der mit fester schöner Grauer Asche bestätigt wird. Aber die Zigarre ist nicht verspielt und will in normalem Tempo zu Ende gebracht werden. Ein hinauszögern des unvermeidlichen Ende wird mit aufweichen und Bitternoten bestraft. Allerdings ist der überaus faire Preis ein willkommener Anlass zu einem regelmäßigen Griff in den Humidor um sich eine neue bald alte Bekannte Libertad raus zu nehmen. Fazit ein gelungener Stick der durch seinen fairen und unkomplizierten Verlauf gerne auf der Terasse im Garten geraucht wird aber genau so eine gute Figur in der First Class Lounge am Flughafen Frankfurt/Main abgibt. Vielleicht ist ja dadurch doch ein bisschen der Vergleich mit einer Kubanerin angebracht.

Nachdem ich die Zigarre schon vor einiger Zeit in den USA verkostet habe und mich danach unmittelbar mit mehreren Exemplaren versorgt habe, stelle ich mit grösster Freude fest das die Honduranerin jetzt auch bei Cigarworld verfügbar ist. Vorab, ich kann jedem Aficionado diese Geschmacksbombe aus Leder, Nuss, Kaffee, Schokolade und tatsächlich auch leichter Kokosgeschmack nur wärmstens empfehlen. Eine Stunde abwechslungsreicher und purer Genuss, verpackt in einer, wie ich finde sehr gelungenen, blauen Bauchbinde in Anlehnung an die Farben Honduras sind eine wirkliche Neuerung auf dem Markt. Vielleicht stimmen Sie, verehrter Leser mir nicht in allen Punkten zu aber bereuen wird man wohl höchstens diese feine Zigarre nicht probiert zu haben. Ich werde sie jetzt dauerhaft im Humidor haben. Denn jetzt ist sie endlich auch bei uns erhältlich.

Die Coy 25 Majestic Flag Tail hat einen sehr eleganten und durch die schlicht gehaltenen Bauchbinden, dezenten Auftritt. Ein schönes Pigtail, wie auch der geschlossene Fuß, wissen ebenso zu gefallen. Der KG, welcher das makellos - gleichmässig, schön hellbraune Claro Colorado H Deckblatt aus Ecuador verströmt, ist wunderbar subtil. Würziges Holz sowie eine Waldfruchtsüsse sind, meiner Meinung nach, deutlich zu erkennen. Eine gut gefüllte Robusto mit fester Haptik liegen gut in der Hand. Nach dem Anzünden kann man sofort wohlig - warmes Holz erschmecken, das von ausgewogenem Toast und Kaffee Geschmack unterlegt ist. Kein Pfefferblast, der hier nur störend wirken würde. Eleganz im Geschmack sowie in der Zigarre im ganzen lassen Cigarkings mit der Coy 25 eine weitere ausgezeichnete Zigarre den Markt entzücken. Auch wenn das Aromenspiel im zweiten Drittel etwas abnimmt, aber dafür im letzten Drittel noch einmal deutlich interessanter wird, ist die Coy 25 auf alle Fälle eine empfehlenswerte, wenn auch etwas teuer, aber gerechtfertigte 100%ige Empfehlung wert.

Eine sehr schöne, gut gerollte Figurado die auf Druck leicht nachgibt. Das gleichmässige, dunkelbraune San Andres Deckblatt aus Mexiko ist sauber und ohne grobe Adern. Der Kaltgeruch ist angenehm malzig und erdig. Nach Anschnitt mit V-Cut ist der Kaltzug aufgrund des geschlossenen Fusses schwer aber angenehm vom Geschmack nach Erde geprägt. Nach dem Anzünden ist nur leicht etwas Pfeffer zu schmecken aber Erde, Nuss und Kaffee sind bestimmend. Der Abbrand ist Messerscharf und der gesamte Rauchverlauf ist geradlinig und ohne jegliche Komplexität. Trotzdem ist die vollmundige Zigarre durchaus sehr unterhaltsam. Hin und wieder kommt eine leichte Süsse nach Vollmilchschokolade durch. Ein unkomplizierter Smoke der Anfängern aber auch dem ambitionierten Aficionado durchaus schöne 90 Minuten bescheren.

Eine schöne, sehr gut verarbeitete, kleine Robusto. KZ u KG wissen zu überzeugen und ein angenehmer Kakao Geschmack mit starken Kaffee und dunkler Erde Geschmack lassen einen guten und aromatischen Blend erhoffen. Die Hoffnung wird auch erfüllt und der kleine und leider sehr kurze 40 Min Smoke lassen keine Wünsche in Komplexität und Abwechslung genannter Aromen offen. Leider meiner Meinung nach wirklich überteuert und daher greife ich wieder auf die grösseren Formate zurück. Im Kurz Smoke Bereich gibt es günstigeres mit gleichen Argumenten.

Eine neue Rocky Patel die das mittlerweile sehr große Rocky Patel Portfolio noch unübersichtlicher macht. Aber wie gewohnt gut verarbeitet und schön präsentiert. Holz, Erde und malzige Süße lassen den relativ linearen Smoke gemütlich und unspektakulär genießen. Anfänglicher Pfeffer zieht sich nach großem Anfang zurück, bleibt aber als angenehmer Begleiter im Hintergrund. Fazit, eine schöne Zigarre ohne große Höhen und Tiefen.

Eine mittelmässige Zigarre die zwar im Abbrand sehr ordentlich ist, aber auch keinen großen Spannungsbogen hat. Die relativ kurze Rauchdauer von knapp 50 Minuten lassen den "Dunklen Stern" etwas teuer erscheinen. Zwar sind immer wieder interessante, milde Momente von Kaffee, Nuss und Leder erkennbar und erwecken Hoffnung, aber der große Moment ist, zumindest bei mir, nicht eingetreten. Für mich besteht keine Wiederholungsgefahr.