Humidor Sragic

Wie alle Marca Finas, die ich bisher probiert habe, war auch diese einwandfrei verarbeitet uns sah trotz Ermangelung einer Bachbinde einfach toll aus. Der Zug war nur marginal zu schwer und der Abbrand weitestgehend gerade. Für eine Dominikanerin ist der Geschmack tendenziell eher würzig mit dezenten floralen Noten. Allerdings schmeckt die Demi-Corona etwas unrund und kann mich nicht wirklich überzeugen. Die Entwicklung im Rauchverlauf ist ziemlich monoton – einfach kein großer Smoke. Empfehlen würde ich sie evtl. zum Genuss nebenher beim Grillen, oder anderen Tätigkeiten, bei denen man sich nicht unbedingt ausschließlich aufs Rauchen konzentriert. Ich werde sie allerdings nicht mehr ordern (die Coronita aus Mexico hat einfach mehr Biss).

Günstige und schön gefertigte Zigarre im Torpedo-Format, die allerdings etwas zu locker gerollt ist. Somit zeigt sich der Zug für meinen Geschmack zu leicht und die Asche muss mit Vorsicht behandelt werden, damit sie nicht unerwartet abfällt. Der Abbrand ließ aber nichts zu beanstanden. Geschmacklich geht es los im nussigen Bereich, wobei im Rauchverlauf eine Steigerung in Richtung Gewürze – mit dezenter Untermalung durch Schärfe – zu schmecken ist. Für das Format und den Preis sicherlich keine schlechte Zigarre, aber vom Aroma her konnte sie mich wirklich nicht überzeugen. Alles in allem wirkte der Smoke einfach zu flach und unrund. Selbst zu dem Preis kann man da noch besser treffen.

Verarbeitung sowie Zugverhalten sind einwandfrei und das stabile Maduro-Deckblatt schimmert ölig. Das kleine Format startet sofort mit beeindruckender Rauchentwicklung und sehr angenehmer Raumnote durch. Geschmacklich zeigt sich eine animalische, an Leder erinnernde Würze mit dem maduro-typischen, süßlichen Unterton. Bei vorsichtigem Rauchen tritt zumindest anfangs keine Schärfe oder Bitterkeit auf. Leider ist dieses Geschmackserlebnis nur von kurzer Dauer, da sich bereits nach zweieinhalb gerauchten Zentimetern Schärfe hinzugesellt. Dies lies sich auch nicht durch extrem moderate Zuggeschwindigkeit ausgleichen und so beendete ich den, bis dahin höchst befriedigenden, Smoke frühzeitig. Die Petit Corona ist somit für mich ein leckerer Pausenfüller für 20-30 Minuten sensationellen Geschmack. Eine besondere Empfehlung ist die Kombination mit einem Frosted Latte, da sich die süßen und animalischen Aromen hervorragend ergänzen. Dies verspricht ein kurzes aber geschmacksintensives Sommervergnügen.

Die Verarbeitung ist für die Größe gelungen und auch Zug sowie Abbrand sind tadellos. Der Geschmack lässt schon viel von den großen Schwestern erahnen und bietet würzige Erdigkeit – zur Mitte hin mit einem Hauch Pfeffer. Partagas darf sich hier gerne inspirieren - so macht man das mit der Purito richtig!

Rein in Bezug auf die Verarbeitung, setzte mein Exemplar Maßstäbe: Das Deckblatt war seidig glatt und absolut fehlerfrei gerollt, Knoten oder weiche Stellen in der Einlage waren nicht zu erfühlen und der Zug ist einwandfrei. Somit hätte ich die Zigarre – zumindest im kalten Zustand –eher auf EUR 8,00 geschätzt, als ihr ihren Kampfpreis beizumessen. Der Abbrand zeigte kleine Unregelmäßigkeiten, aber trotzdem hält die Asche über drei Zentimeter, was ich bei diesem Format für erstaunlich halte. Hier muss das überschwängliche Lob aber auch schon enden: Der Geschmack hat mir überhaupt nichts gesagt. Leicht-milder Tabak ohne jede Tiefe, Würze, Süße oder sonstige Assoziationen, auf die ich mich freue, wenn ich mir eine karibische Lady entzünde. Werde hier wohl nicht zum Wiederholungstäter werden.

Das etwas blasse Colorado-Maduro Deckblatt der RC flor de Rosa ist recht gut verarbeitet, wirkt aber etwas dünn und verletzlich. Das zugverhalten lässt nichts zu wünschen übrig und der Abbrand bleibt über den gesamten Rauchverlauf sehr gerade. Zu Beginn des Smokes zeigt sich in dem leider etwas zu dünnen Rauch deutlicher Geschmack von Leder und manchmal Heu. Später nehmen die animalischen Aromen zu und ab der Hälfte der Gesamtlänge gesellt sich ein bitterer Unterton hinzu, der bis zum Ende stetig präsenter wird. Mir persönlich war diese Zigarre leider etwas zu derb im Geschmack und ich werde sie wohl nicht mehr ordern. Allerdings ist sie, besonders zu dem Preis, einen unvoreingenommenen Versuch wert.

Mit dieser kleinen Upmann habe ich wohl einen Fehlgriff gelandet und offensichtlich ein schlechteres Exemplar erwischt. Zwar ist die Zigarre äußerlich einwandfrei verarbeitet und hat einen schönen Kaltgeruch, aber die inneren Werte konnten nicht überzeugen. Der Zug war durch die kompakt gerollte Einlage zu schwer und es kam im gesamten Rauchverlauf zu starkem Schief- und Tunnelbrand, der sich teilweise nur mit dem Feuerzeug ausgleichen ließ. Der Geschmack war durchaus lecker und versprühte die bekannte cubanisch-erdige Würze, wirkte auf mich aber zu unrund und flach. Schärfe oder Bitterkeit kamen glücklicherweise nicht hinzu. Aufgrund der zahlreichen positiven Bewertungen, werde ich der Coronas Minor spätestens im Sommer eine zweite Chance geben. Bis dahin erscheint sie mir aber nicht als empfehlenswert (lieber ein kleines Format von Romeo y Julieta).

Äußerlich schöne Cubanerin mit zufriedenstellend verarbeitetem Deckblatt und einem tollen Format. Leider ist die Mille Fleurs in ihrer Form doch sehr stark box-pressed, was sich nach ein paar Wochen im Humidor aber wieder normalisiert, bis sie fast rund ist. Zug und Abbrand ließen im gesamten Rauchverlauf nichts zu wünschen übrig. Leider viel die Asche bei einer Länge von 1,5 Zentimetern überraschend auf meinen Oberschenkel, was man von einem Longfiller eher nicht erwarten würde. Der Geschmack ist mir persönlich zu leicht und aussagelos. Es kommt eine dezente Assoziation von Erde durch, aber das Aroma ist dermaßen schwach, dass ich enttäuscht war. Nach meinen fünf verköstigten Exemplaren wird der Humidor wohl nicht mit der Mille Fleurs aufmunitioniert werden. Dann schon eher die Belvederes.

Hervorragend verarbeitete Corona mit seidig schimmerndem Claro-Deckblatt und einwandfreiem Zugverhalten und Abbrand. Der Geschmack ist leider eher flach und hat eine deutliche Note von Pappe, der im späteren Verlauf zunimmt, ohne bitter oder scharf zu werden. Diese Zigarre muss man nicht probieren, geschweige denn wiederkaufen. Mein Humidor kann hierauf gut und gerne verzichten.

Vom Anblick her, wirkte das Deckblatt noch anständig, aber overall ist die Verarbeitung eher übel geraten: Beim Anschnitt franste das Deckblatt stark aus, was mir noch bei keiner anderen passiert ist, der Zug war völlig widerstandslos und für mich viel zu leicht, die Flammannahme gestaltete sich eher schwierig und anfänglich hatte die Santa Clara starken Schiefbrand. Somit war auch die Asche entsprechend bröselig und labil. Geschmacklich ist sie dann wieder ganz angenehm. Herber Geschmack mit animalischen Noten, der sich über die Rauchdauer hält und erst gegen Ende scharf und bitter wird. Der Rauch ist dicht und riecht angenehm. Trotz des ganz anständigen Geschmacks ist mir die Verarbeitung einfach zu mies und wir werden nicht mehr zueinander finden.