Humidor Maiwald

Was bei dieser Zigarre ins Auge fällt ist eindeutig ihr Aufdruck aus Blattgold. Ob das sein muss, wage ich zu bezweifeln! Aber hiermit hebt sie sich deutlich ab von der Konkurrenz. Das Deckblatt ist selbst für ein mexikanisches San Andrés Blatt sehr rau, obwohl sich das Gold angenehm weich anfühlt. Ihr Kaltgeruch ist nach Zeder, Eichenholz und Leder. Erstmal unter Glut bietet die Cavalier neben etwas Fruchtaromen, Zeder und florale Aromen eine Rosinensüße. Im Hintergrund gibt's leichten Pfeffer und nach dem ersten Drittel steigen Noten von Walnuss, toastige Röstaromen, etwas Zimt und Erde ein. Im Verlauf hat sie eine angenehme Säure... Retronasal, schmecke ich noch ein wenig Orange und Pekannüsse. Fazit: Eine wunderbare Zigarre, geschmacklich einfach empfehlenswert, doch Vorsicht beim Abbrand. Sie brennt zwar nicht schief ab, muss aber auf Zug gehalten werden, sonst droht sie ihre Rauchentwicklung einzustellen. Ihr schönes voluminöse cremige Rauchvolumen vom Anfang, ebnet leider im Vorlauf ab. Fazit: Ein "Must have" für jeden Aficionado...

Joya kann was....wer kennt nicht die Black mit ihrer dunklen Aromenwelt?! Diese hier ist ein absoluter Leckerbissen für die Optik! Im Voraus, Brandverhalten und Zug sind einfach sehr gut. Es erreichten mich im Verlauf Noten von Kakao, Erde, holzig- grasige Aromen und ab dem ersten Drittel ein wunderbares Schärfespiel. Sie ist cremig und von gewisser Leichtigkeit. Für mich ist die Nicaragua Cabinetta eine Kombination von Joya Red und Black. Sie hält ihr Aromenspiel im ganzen Verlauf, ist rund und ausgewogen. Mit einem Nuss- oder Kaffeelikör entsteht ein wunderbarer Umami am Gaumen. Von mir gibt's einen Daumen hoch für diese Joya!

Mit dieser Zigarre erwartet dich kräftiger brasilianischer Tabak. Aromen von Kakao, Zeder, etwas leicht bitterer Kaffee. Sie entwickelt eine schöne Säure und eine leichte Pfeffernote. Der Abbrand war geradlinig und sauber, jedoch von lockerer Asche. Der Zug war leicht und brachte cremigen voluminösen Rauch in den Mundraum. Sie ist keine Aromenbombe aber rund, ausgewogen und gut ausbalanciert. Ein schöner Smoke, zu dem ich gerne wieder greife!

Sie riecht am Fuß nach dunkler süßer Schokolade und sie sieht wirklich edel aus. Sehr gut verarbeitet, mit einer dreifach Kappe und mit zwei Bauchbinden, die an alte Zeiten erinnert. Der Kaltzug ist aromatisch nach Tabakgewürz mit einer leichten Honignote. Die ersten Züge bringen sofort leichte, zartbittere Schokolade und wirklich schöne Röstaromen. Bei jedem Zug strömt dicker, fetter Rauch in den Mundraum. Im Verlauf findet sich ein Wechselspiel aus Kakao, bitteren Kaffee, Schokolade, schöne Röstaromen und einer wunderbaren Tabaksüße. Das ganze wird von leicht holzigen und erdigen Tönen begleitet. Fazit: Wer tief dunkle Aromen mag, so wie ich, findet mit der La Palina einen guten Begleiter. Ein runder subtiler Smoke, der mir sehr gut gefallen hat Der Abbrand war vorbildlich, mit gerader Brandtlinie und lockerem Ascheverlauf. Da werde ich wohl Platz im Humidor schaffen müssen

Eine schöne, gepresste, ovale Robusto. Milchkaffeebraun und mit zwei passenden Bauchbinden, macht sie einen gut verarbeiteten Eindruck. Kalt riecht sie nach Honig und ein wenig nach Lebkuchen, allerdings sehr schwach. Die boxpress Robusto ist ziemlich breit aufgebaut und so, sehr gewöhnungsbedürftig im Mund. Die ersten Züge haben ein mildes Erscheinungsbild und eine Pfefferwürze als Hauptnote. Der Zug ist für eine Boxpress normal, angenehm leicht und bringt einem voluminösen dicken Rauch in den Mundraum. Nach ein paar Zügen bekommt man Holznoten zu schmecken, die letzte Holznote schmeckt im Ausklang angeröstet. Ab der Mitte kann man ein wenig Kaffee und Nussaromen herausfiltern. Eine mineralische Note verbleibt im vorderen Mundbereich. Ihr Abbrand war mit lockerer Asche aber sehr sauber. Fazit: Gut fand ich ihren voluminösen Rauch und ihre wunderbare Pfeffergewürznote. Jedoch, konnte sie mich nicht überzeugen. Ihr Geschmack war im ganzen Verlauf gleichbleibend. Keine durchdringenden Aromen, hierdurch bedingt wirkte sie auf mich langweilig.

Bei Alec Bradley brauchen wir eigentlich nicht über Qualität des Aussehens reden. Mit Pigtail und perfekt verarbeitet, liegt sie gut in den Fingern. Typisch ihre Bauchbinde, ganz deutlich ist zu erkennen aus welchem Hause sie stammt. Warum werde ich eigentlich durch die Krone und dem AB auf der Bauchbinde an die Zigarettenmarke HB erinnert? Süssliche Noten dringen an meiner Nase beim Anzünden. Ihr Zug ist leicht und überrascht mich mit einem großem cremigem Rauchvolumen. Sie wirkt auf mich sehr mild und bringt mir Aromen von Karamel, Holz- hauptsächlich Zeder-, eine schöne Süße und im Hintergrund eine leichte Pfeffernote, die retronasal deutlicher zu spüren ist. Immer wieder krallt sich das Deckblatt an die Asche aber sie schafft es sich selbst zu korrigieren. Später gesellen sich leicht fruchtige und grasige Noten hinzu, die eine leichte Säure im Mundraum hinterlassen. Fazit: Eine milde Zigarre die zum Ende hin an Stärke gewinnt. Besonders gefiel mir ihr Rauchvolumen und ihr schönes leichtes Süße-Schärfe-Spiel. Sie bleibt im Rauchverlauf gleich, ließ sich aber wunderbar wegrauchen und gestaltete sich vom Aroma her rund. Ihr Abbrand war tadellos mit lockerer Asche. Beim nächsten Mal genehmige ich mir ein schönes herbes Bier dazu.

Bei AB bin ich immer von den Bauchbinden fasziniert. Es sind Kunstwerke mit mystischen Design. Die Magic duftet nach Schokolade, Zeder und Trockenfrüchte. Schön ölig und dunkel liegt sie zwischen den Fingern und erscheint mit einer hohen Wertigkeit. Erst einmal angezündet beginnt sie mit schwerer dunkler Schokolade und zartbitteren Röstaromen. Retronasal Schokokaffee und Leder, der mit einer leicht, bittersüßen Kirschnote entschwindet. Im Verlauf finde ich Trockenfrüchte, Erde und Süßholznoten. Der typische harmonische Pfefferanteil von AB legt sich nicht in den Vordergrund sondern wird zum unterschwelligem Genuß. Fazit: Sie macht keine radikale Geschmacksübergänge sondern bleibt in ihrem Geschmacksprofil sehr harmonisch. Rund, komplex und mit einem sehr gelungenen Geschmackserlebnis, überzeugt die Magic Toast meinen Gaumen. Ihr Abbrand war, bis auf einem leichten Schiefbrand, sauber und tadellos. Ein muss für jeden Aficionado der dunkle warme Aromen liebt. Macht euch den Humidor voll...

Seit langem greife ich mal wieder zu einer aus dem Verbund von Villiger, in diesem Fall zu einem Leckerchen. Ihr Erscheinungsbild ist nicht mit Gold überzogen, sodass manch einer nicht in ihre Richtung greift. Der süße Tabakduft steigt mir in die Nase. Nach dem Anzünden überrascht sie mich mit schönen süßen Noten nach Erde und Leder im Einklang von Nuss und grasiger Würze. Tolle Holznoten begleiten einem durch den Smoke mit ein wenig Zimt, Retronasal wird der Cocktail zum Genuss. Ihr Rauch ist cremig und der Zug leicht.... irgendwie schwingt ein leichter Kuba-Geschmack mit. Der Abbrand und ihr Ascheverlauf war vorbildlich. Fazit: Dieses kleine Ding ist wirklich ein Juwel... Preis-Leistung Topp....Klare Kaufempfehlung!

2012 vorgestellt und seit dem im Handel erhältlich. Warum habe ich sie eigentlich jetzt erst? Damalige Pressemitteilung: „Der La Palina Classic ist eine bemerkenswerte Mischung, die in Ihrem Humidor zur Grundausstattung wird." Ah ja, schauen wir mal.... Das Deckblatt ist goldbraun, eine schön verarbeitet Kappe kann man erkennen und sie ist mit leichen Adern durchzogen. Für mich hat sieht sie ein wenig trocken aus. Der Kaltgeruch präsentiert eine schwache Holzigkeit und etwas süßen Honig. Ich bin überrascht, sie beginnt mit einer sehr großen Cremigkeit und mit einem sehr guten Rauchvolumen. Ein Hauch von Süße und Würze mit erdigen Noten und Holz erreicht meinen Gaumen. Ein schönes Aroma....und das heute, wo ich besonders kritisch sein wollte. Es gesellt sich roter Pfeffer, grasiger Noten und mineralische Salze auf den Lippen hinzu. Der Honig ist leicht im Hintergrund zu schmecken. Abbrand....es sieht aus als wenn nur das Deckblatt verbrennt und die zurückbleibende Asche eine neue Zigarre bildet. Die La Palina ist keine Aromenbombe hat aber einen wunderbaren Geschmacksverlauf. Sie ist komplex und gut ausbalanciert, ihre Aromen konkurrieren nicht miteinander. Ihr Noten verflechten sich miteinander und es ist oftmals schwierig einen bestimmten Geschmack zu erkennen. Fazit: Eine Zigarre die in meinem Humidor ganz bestimmt einen Platz finden wird.

Die dominikanische Robusto ist eine aus der World Selection Series von Te-Amo. Leicht boxpress, qualitativ sehr gut verarbeitet und in einem Preisbereich, der schon einer Kampfansage gleicht. Es ist eine der Zigarren die einem von Anfang bis Ende einen leichten zufriedenen Smoke garantiert. Sie ist für mich sehr mild hat einen leicht cremigen, sehr aromatischen Geschmack. Es finden sich in ihr Noten von Vanille, Kaffee, Zeder, Nuss und zartbitteren Röstaromen. Aufgrund das sie geschmacklich nicht überfordert und sie durch ihrer Milde und Weichheit besticht, ist sie bestens für Anfänger geeignet.

Ein wenig Geschichte: Die P-044 ist eine der Mischungen, die von der General Cigar Company unter Torano Cigars 'Vault Line auf den Markt gebracht wurde. General Cigar hat 2014 die Marke von Torano Family Cigars erworben. Die Geschichte dieser Linie geht auf das Jahr 1982 zurück, als der damalige Carlos Torano ein Buch begann, in dem alle Mischungen seit 1982 erfasst wurden. Dieses Buch wurde buchstäblich in einem Safe aufbewahrt und hier heraus stammt nun auch dieser Blend. Nun zur Zigarre.... Sie ist hervorragend verarbeitet und ist tief dunkelbraun. Ihre Bauchbinde ist breit gestaltet und erinnert, auch durch ihre grelle auffällige Farbe, an Camacho. Der Kaltzug ist nach süßem natürlichen Tabakgeschmack mit ein wenig Schokolade. Beim Anzünden nimmt man den süßen Geruch deutlich war. Die ersten Züge sind erfüllt von fett, cremigen und vollem Rauch. Leichte Noten von Schokolade, gemixt mit ein wenig Paprika und rotem Pfeffer, letzteres ist Retronasal deutlich ausgeprägt. Nach dem ersten leichten Schärfepunch legt sich der Paprika in den Hintergrund. Zeder, Nuss und dunkle Noten dominieren den Verlauf, in dem der rote Pfeffer mal mehr, mal weniger seinen Auftritt zelebriert. Die Asche viel sehr früh ab und zweimal war Schiefbrand zu beklagen, was dem Genuss aber keinen Abbruch tat. Fazit: Sie bietet einen vollen und mittelkräftigen Geschmack, der sich zum Ende weit aus dem mittleren Bereich bewegt. Sie besitzt nebenbei eine schöne Süße und ein tolle aber nicht überwältigende Würze. Ein schöner runder Smoke....Toraño ebend!

Eine nicaraguanische Puro zu einem wirklich guten Preis-Leistungsverhältnis. Das Deckblatt ist farblich schon fast einer Maduro würdig. Ihre Verarbeitung ist hervorragend, die Bauchbinde im gewohnten Design von AB. Der Duft nach Rosinen und süßen Tabak erfüllt ihr Umfeld. Was diese AB interessant macht ist gleichzeitig ihr herbes und süßes auftreten. Gegenüber der Classic American Blend ist die Sun Grown durchaus kräftiger im Geschmack. Im Verlauf finden sich schokoladige Nuancen gepaart mit dem Geschmack von dunklem Espresso, eine Apfelsüße, Zedernholz und schwarzer Pfeffer. Ihre anfangs starke Würze nimmt im Verlauf ein wenig ab. Fazit: Wer Liebhaber mittelstarker und kräftigerer Zigarren ist, kommt an ihr nicht vorbei und sollte hier zugreifen. Sauberer Abbrand und ein schönes Rauchvolumen wird gleich mitgeliefert. Rund, komplex, mit schöne Aromen und Würze macht sie, bei mir jedenfalls, zum Humidorbestand.

Welch ein kleiner Stummel und schon ist der Name Programm. Bei einem Aufsatz in der Schule war der ständige Lehrerspruch, "In der Kürze liegt die Würze," jetzt erst bin ich mit der Aussage konform. Für die Herstellung hat man sich aber nicht auf die Kürze, sondern auf die Qualität konzentriert. Ein großes Ringmaß und so kurz?! Der Stummel verströmt im kalten Zustand ein Aroma von süßer Erde und Kaffee. Die ersten Züge enthalten einen Lederkern, der Rauch ist aromatisch, von mittlerem Volumen und ist von Butter gezeichnet. Retronasal bekomme ich ein sehr schnelles und scharfes Gewürz, das schnell nachlässt. Im Verlauf waren die Aromen von Kaffee, Holz, Erde, Nuss und herrlich viel, leicht öliger, Butter zu finden. Der Zug war angenehm und von fettem Rauch. Der Abbrand sauber und gradlinig. Der Stummel hat mir über 50 Minuten Freude bereitet. Jetzt werde ich mal nach und nach seine Brüder unter Feuer setzen. Freu mich schon drauf!

Die langen, dünnen Dinger feiern unter Aficinados ein Comeback. Ein Paradigmawechsel? Auf der Messe noch der Hang zu großem Ringmaß, berichten jetzt einige Händler von einer immensen Beliebtheit für die schlanken und eleganten Lanceros. Die Kristoff Maduro ist einer von diesen eleganten Premium-Zigarren. Sie kommt mit Zopfhaube, überlappenden Deckblatt daher und irgendwie fühle ich mich in die Zeit von Al Capone versetzt. Aber die Lancero geht nicht nur mit Prickelwasser und schwarzem Anzug sondern auch mit Kaffee im heimischen Gefilde. Die Kristoff umschmeichelt den Gaumen mit reichen, mittelkräftigen Aromen von Espresso, viel Lakritz, Nüssen, Pfeffer, Gewürznoten und einem verlockenden süßen Tabak-Finish. Für mich ein wirklich gelungener Smoke. Ich werde in Zukunft öfter mal auf ein anderes Format zurückgreifen. Bei dieser Lancero war auf jeden Fall, dass Verhältnis von Einlage, Umblatt und Deckblatt weitaus geschmacklich besser als bei einem Robusto- oder Toro-Format. Ach ja, der Abbrand war fest, mausgrau und wirklich exzellent. Daumen hoch für diese Zigarre und dieses Format!