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Length: 17.78Diameter: 1.51 TAM
Eine Zigarre ganz nach meinem Geschmack, vor allem nach einer Vielzahl von zu süßen Maduros in jüngerer Vergangenheit. Der Stick ist erstklassig verarbeitet, riecht kräftig würzig-stallig und ist schön fest und gleichmäßig gerollt. Er zieht gut, produziert viel Rauch und brennt trotz des anspruchsvollen Formats - freilich bei vernünftigem Rauchtempo - gleichmäßig und ruhig ab. Aromatisch bietet der Stick viel Holz, schwarze Schokolade, Espresso und durchaus präsente Säure. Er ist herb, würzig, holzig, nicht ohne Schärfe und nur in Ansätzen ist überhaupt eine leichte Süße wahrzunehmen. Dabei sollte man sich nicht täuschen, es handelt sich um eine durchaus potente und starke Zigarre, von Anfang an ist das Nikotin wahrnehmbar und gegen Ende ist der Smoke durchaus fordernd. Es ist eine durch und durch ehrliche, würzige und kräftige Zigarre, definitiv eher für den erfahrenen Aficionado als den Novizen geeignet und keine Vitola, die dazu einlädt, in cremigem Rauch dezente Aromen aufzuspüren. Mir hat der Stick sehr gut gefallen und zu diesem mehr als angemessenen Preis würde ich keine Sekunde zögern, sie dem geneigten Zigarrenfreund wärmstens zu empfehlen und sie wieder zu kaufen. 8,5/10

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Auf den ersten Blick fällt bei der Zigarre zunächst das sehr stumpfe und raue Deckblatt ins Auge, bekleidet mit einer ebenso rauen und nicht gerade schönen Banderole aus einer Art Löschpapier. Der Kaltgeruch ist ziemlich dezent und unauffällig. Auffällig ist allerdings, dass sich die erste der drei Caps von alleine ablöst, dicht gefolgt von einem Teil der zweiten Cap - nicht gerade ein leuchtendes Beispiel erstklassiger Verarbeitung, obwohl sich das Problem mit einem vorsichtigen Cut einigermaßen beheben ließ. Aromatisch ist der Smoke eine typische nicaraguanische Maduro-Zigarre mit San Andres-Deckblatt, wie man sie im Preisbereich bis etwa 11,- EUR mittlerweile quasi überall findet. Sie bietet Aromen von Pfeffer, Kaffee, Schokolade, für mein Empfinden aufdringliche Süße, etwas Holz, wenig Tiefgang und einen insgesamt uninteressanten und wenig inspirierenden Smoke. Es mag mein persönliches Empfinden sein, aber diese Art von Smoke empfinde ich im Moment schlicht als ermüdend und langweilig. Ich habe in meinem Nicaragua-Humidor nachgeschaut und in jüngerer Vergangenheit etwa die La Sirena, die Pichardo Reserva San Andres, die Foundation Tabernacle (wenn diese auch ein besonders kostspieliges Ärgernis bot), die Micallef Reata und die BLTC Super Deluxe geraucht, die im Wesentlichen alle gleich geschmeckt haben und die ich blind sicher nicht auseinanderhalten könnte. Auch wenn die Raucheigenschaften in der Summe in Ordnung waren und das letzte Drittel etwas interessanter wurde, hat man derartiges schon dutzendfach geraucht. Ergo: es besteht für mich keinerlei Bedürfnis nach einer Wiederholung. 6,5/10

Length: 14.29Diameter: 1.83 TAM
Eigentlich stand heute eine weitere Padron, nämlich die 1926 No. 9 auf dem Programm. Nachdem die 1964 Torpedo aber derart überwältigend war, wird die 1926 erstmal vertagt. Diese Tatuaje hatte nach einer der vermutlich besten Zigarren, die man heute bekommen kann, naturgemäß einen etwas schweren Stand und erreicht die Klasse der Padron erwartungsgemäß nicht mal ansatzweise. Trotzdem ist der Smoke vernünftig verarbeitet und beschert ein ordentliches, wenn auch keineswegs bemerkenswertes Raucherlebnis. Über die Sinnlosigkeit nackter und umgeklappter Füße habe ich mich schon oft genug aufgeregt, auch hier erschwert die geschlossene Zigarre das gleichmäßige Anfeuern und nervt einfach. Aromatisch startet der Smoke mit kräftigem Pfeffer, viel Holz und von Anfang an sehr prominenter Süße, die auch den ganzen Verlauf bestimmen sollte. Im Verlauf kommen Aromen von süßen Rosinen, Nougat, etwas Creme, weiter etwas Holz und schließlich Noten von Chili, Erde und Leder dazu. Der Smoke bleibt dabei allerdings ziemlich eintönig, flach und einseitig von der deutlichen Süße dominiert, die für mich schnell aufdringlich wird und im Ergebnis zu einem für mich ziemlich enttäuschenden Raucherlebnis führt. Erwähnt sei noch, dass der Zug zu leicht aber in Ordnung und der Abbrand recht gut waren. Ganz sicher ist dies die bislang süßeste Zigarre von Tatuaje/ Garcia und ebenso sicher keinesfalls eine ihrer besseren Vitolas. Vor diesem Hintergrund scheint auch der Preis deutlich zu hoch. Keine Wiederholung für mich. 7/10

Length: 15.24Diameter: 2.06 TAM
Glücklicherweise stehen ja irgendwann die Gelegenheiten an, zu denen die absoluten Preziosen des Bestands geraucht werden ‚müssen‘. In diesem Fall diese 1964 Torpedo, die knapp vier Jahre in meinem Humidor verbracht hat. Die Vitola ist schön gerollt mit nadelspitzem Kopf, der Fuß riecht intensiv würzig nach edlem Tabak, stallig und kräftig. Angezündet startet der Smoke vergleichsweise mild, die sehr dezente Maduro-Süße untermalt eine sehr ansprechende, allerdings nicht spektakuläre Aromatik von dunkler Schokolade, Eichenholz und Kaffee. Da der Smoke etwas verhalten und der Zug zwar gut, aber auch etwas fest erscheint, entscheide ich mich, trotz leichter Bedenken ein weiteres Mal zu cutten, wonach die Zigarre ihr wahres Gesicht zeigt. Der Rauchoutput ist enorm und der Smoke legt im weiteren Verlauf stetig an Body, Fülle und Stärke zu. Er zeigt eine unglaublich intensive Aromatik: retronasal leichte Pfefferschärfe, Chili, Kaffee, dunklen Kakao und eine komplexe Würze, die ich nur unzureichend beschreiben kann. Neben vielem anderen schmecke ich Zimt, Erde, Erdnuss, Malz, braunen Zucker, Honig, Kräuter, Butterkekse, Toastnoten, Nelken, Hefe. Der Rauch ist cremig, voll, salzig, würzig und holzig, mit einer fulminanten Dichte und Länge. Ohne dass die Stärke überhand nimmt, ist die Zigarre so wuchtig und mächtig in den transportierten Aromen, dass ich zeitweise eher zurückhaltend ziehe. Die Raumnote ist fantastisch und so unglaublich intensiv, wie das Geschmackserlebnis selbst. Vermutlich könnte man mehrere Absätze allein über die verschiedenen Holznoten verfassen, die den Smoke wesentlich prägen. Es ist meine feste Überzeugung, dass solche Raucherlebnisse nicht alltäglich sein können und auch nicht alltäglich werden sollten, um ihre Singularität angemessen würdigen zu können. Weiter steht fest, dass Padron Zigarren blendet und produziert, wie sie nur die allerbesten Hersteller mit ihren allerbesten Tabaken schaffen können. Die Intensität und Komplexität der Aromen, die Kombination von Wucht und Tiefgang sucht ihresgleichen. Ein Wort zum Preis: Ich habe für die Zigarre seinerzeit 22,60 EUR gezahlt und beim Nachsehen festgestellt, dass der Smoke nunmehr 28,20 EUR kostet - meiner Meinung nach ist sie jeden Cent wert. Eine überwältigende Zigarre von allerhöchster Qualität, die jeder Aficionado einmal geraucht haben sollte. 10/10

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Eine weitere sehr gute Zigarre aus dem Hause My Father, die bei fast jedem anderen Hersteller sicher zu den Highlights des Portfolios gehöre würde. Für mich als großen Freund der Zigarren von Pepin Garcia gehört sie allerdings nicht zu den besten Smokes, die dieser Ausnahmeproduzent bislang geblendet hat. Der Stick ist sehr gut verarbeitet, ist fest und gleichmäßig mit minimalem Give gerollt und das ölige Deckblatt verströmt einen intensiv würzig-schokoladigen Duft. Einmal entfacht bietet der Smoke die typischen My Father-Aromen von leichter Pfefferschärfe, Schokolade, Espresso und süßlicher Erde. Im Vergleich zu meinen Lieblingszigarren des Hauses wirkt der Smoke dabei in den ersten beiden Dritteln aber sowohl was Stärke und Body angeht, aber auch in der Aromatik etwas verhalten und zurückgenommen, ihr fehlt die das Haus eigentlich auszeichnende Komplexität, die Mischung aus Wucht und Finesse, die etwa die Le Bijou 1922, die original El Centurion oder die klassische schwarze Linie so einzigartig machen. Das letzte Drittel ist dann sehr gut, die Zigarre wird rassiger und deutlich stärker, entwickelt Aromen von Kokosnuss, kräftigem Espresso, Barbecue-Sauce, Erde und Pfeffer. Der Abbrand ist ausgezeichnet und das Rauchvolumen üppig, wenn auch nicht so voluminös und voll wie bei den Benchmarks des Hauses. Vielleicht ist die Zigarre eine gute Alternative für Aficionados, denen die vorgenannten Linien zu stark oder zu pfeffrig sind, ich persönlich bleibe lieber bei den genannten Linien und würde auch die La Antiguedad, die Flor de las Antillas und die klassische My Father-Reihe vorziehen. Dennoch natürlich ein erstklassiger Smoke, der gut 70 Minuten schönen Zigarrengenuss bietet und weite Teile der Konkurrenz in der selben Preisklasse hinter sich lässt. 8,5/10

Length: 14.29Diameter: 1.83 TAM
Der echte Genuss der Dalay Nicaragua, die bei Luciano Cigars gefertigt wird, hat mich erst auf diesen Hersteller aufmerksam gemacht, dessen Produkte bisher an mir vorbeigegangen sind - ein echtes Versäumnis. Dieser Stick in einem schönen Format wirkt - abgesehen von der etwas billig wirkenden Banderole - äußerlich sehr ansprechend, mit einem schönen, gleichmäßigen und öligen Deckblatt, gleichmäßig fester Rollung und kaum wahrnehmbaren Nahtstellen und Blattadern. Der Kaltgeruch ist kräftig und duftet nach Schokolade, schöner Würze und deutlich floralen Aromen, der Kaltzug präsentiert sich grasig-blumig. Der Zug ist nach Bohrung mit einem kleinen Durchmesser erstklassig und die Rauchproduktion ordentlich. Nach einem kurzzeitig kräftig-pfeffrigen Start pendelt sich der Smoke schnell mit kräftigen Aromen von dunkler Schokolade und Espresso ein und entwickelt sogleich eine sehr interessante Mischung aus an Kokosnuss erinnernde Noten und eine sehr komplexe und schwer zu beschreibende Würze aus Röstnoten, Vanille, Zimt und vielleicht Piment. Die Beschreibung ist indes nur unzureichend, der Smoke ist sehr komplex und durchgängig unterlegt von dezenter Süße, sehr angenehmer Schärfe und toastigen Noten. Im Verlauf kommen später auch mineralische Graphitnoten und eine an Bittermandel und Marzipan erinnernde Nussaromatik dazu, die durchaus an besagte Dalay Nicaragua erinnert, allerdings ist diese Zigarre etwas stärker. Die Raucheigenschaften bleiben durchgängig sehr gut, der Brand braucht kleiner Touch-ups, ansonsten raucht sich der Stick quasi von selbst, wenn auch schneller, als dem geneigten Genießer lieb sein kann. Nach gut einer Stunde ist dieser formidable Smoke dann auf dem letzten Zentimeter angekommen und muss mit Bedauern abgelegt werden. Eine wirklich erstklassige Zigarre mit einer harmonischen und eigenständigen Aromatik, die ich sicher wieder genießen werde, nachdem ich die anderen Linien des Hauses ausgiebig getestet habe. Sehr empfehlenswert. 9/10

Length: 14.61Diameter: 1.98 TAM
Meine zweite Cain-Zigarre und auch diese ist ausgezeichnet. Äußerlich ist der Wickel keine Augenweide, die orangene Fußbanderole ist alles andere als schön und die Zigarre hat deutliche Adern und so grobe Nähte, dass man befürchten muss, dass sich das Deckblatt aufrollt. Nach dem Cut ging die zweite Cap ab, so dass ich schon befürchtete, dass sich der Stick in Auflösung befinden könnte, er bleibt aber intakt und zeigt dann auch sehr schöne Raucheigenschaften. Der Zug ist gut, das Rauchvolumen ordentlich und der Abbrand im Verlauf problemlos. Aromatisch startet der Smoke mit viel schwarzem Kaffee, leichter Schärfe und Aromen von Trockenfrüchten. Er zeigt eine holzige Würze, Anklänge an Chili eher im Geschmack als in Schärfe und Noten von Karamell, Malz und Melasse. Ende des ersten Drittels ist der Smoke schön balanciert und süffig. Die Asche steht stabil und fällt erstmals nach etwa 35 Minuten, danach bietet die Zigarre würziges Holz, Honignoten, Espresso, Haselnuss und eine dezente malzig-herbe Süße. Wie alle guten Zigarren nimmt der Smoke dann richtig Fahrt auf und bietet über längere Strecken einen wirklich komplexen, schönen, kräftigen Smoke mit Tiefe, Würze, Nachhall und Länge, süffig und aromatisch mit Süße, leichter Schärfe und Fruchtigkeit. Das letzte Drittel ist etwas strenger und geprägt von Leder, mehr Holz, Bacon und Schärfe und durchaus kräftig in der Stärke. Ein rundum gelungener und empfehlenswerter Smoke. 8,5/10

Length: 13.97Diameter: 1.98 TAM
Meine Erfahrungen mit Foundation Cigars waren bislang gemischt. Die Charter OAK Connecticut war sehr ansprechend, die Tabernacle David dagegen ein - ziemlich teurer - Reinfall. Diese Zigarre macht abgesehen von der schönen Banderole auf den ersten Blick nicht gerade den besten Eindruck. Das Fußende ist beschädigt und der Stick wirkt unangenehm leicht, weich und und ungleichmäßig gerollt, ein Eindruck, der sich auch beim Rauchen leider durch schlechte Raucheigenschaften bestätigen sollte. Der Zug ist trotz Bohrung mit kleinem Durchmesser extrem leicht und quasi ohne jeden Widerstand, etwas, das ich gar nicht schätze. Das Rauchvolumen ist zwar üppig, allerdings macht der Abbrand ständig Probleme und muss über den gesamten Rauchverlauf dauernd korrigiert werden, zudem neigt der Stick zum Tunneln. Aromatisch startet der Smoke wenig charmant mit Pfeffer, starken Toastnoten und einer schalen Rauchigkeit mit einem insgesamt flachen und uninteressanten Aromenprofil. Im zweiten Drittel scheint sich der Smoke kurzzeitig etwas zu stabilisieren und lässt Anklänge an Kaffee, Röstnoten und ein deutliches Aroma von Rosinen erkennen, bleibt aber flach, schal und langweilig. Der Abbrand macht dauernd Ärger und die - im Humidor Mütherich schön als struppig beschriebene - Asche fällt bröselig und instabil ab. Leider wird der Smoke auch im weiteren Verlauf nicht besser und bleibt flach und holzig ohne Tiefgang und Cremigkeit. Es mag sein, dass die von dem Kollegen Conan geäußerte Vermutung zutrifft, dass die genannten Probleme besonders die Robusto aus dieser Serie betreffen. Allerdings ist der Smoke so wenig ansprechend und dabei mit einem so ambitionierten Preispunkt versehen, dass ich nicht geneigt bin, eine andere Zigarre aus dieser Serie zu kaufen. Ich habe noch eine Olmec Toro Claro im Humidor und sollte sich auch dieser Stick als so wenig erfreulich erweisen, werden meine Versuche mit diesem Produzenten erstmal eine Ende finden. Für das bescheidene Gebotene sind die Zigarren aus meiner Sicht schlicht deutlich zu teuer. 5/10

Length: 13.97Diameter: 2.06 TAM
Die vorerst letzte Zigarre von AJ Fernandez nach einer Woche mit glänzenden Smokes. Um das Fazit vorwegzunehmen: Auch dieser Stick ist exzellent. Die Verarbeitung ist wieder einmal beispielhaft, ich kenne - vielleicht abgesehen von Davidoff - keinen Produzenten, bei dem es auch nach mehreren Dutzend gerauchter Zigarren quasi keine verarbeitungsbedingten Ausfälle gibt. Der Smoke startet auf dem ersten Zentimeter mit durchaus potentem Pfeffer und dunkler Schokolade. Er entwickelt dann durchaus kräftigen Body und deutliche Aromen von Zimt, herben Nussnoten, Kaminholz und erdigen Barbecue-Noten. Die Süße des Maduro-Deckblatts hält sich angenehm im Hintergrund und ist deutlich weniger prominent, als etwa bei der Enclave Broadleaf, was mir sehr gut gefällt, zumal ich kräftige Madurosüße jedenfalls im Moment nicht sehr schätze und schnell als überbordend empfinde. Höhepunkt des Smokes ist das Ende des zweiten und insgesamt das letzte Drittel, das viel komplexe Würze, schwarzen Kaffee, rauchige Fleischnoten und durchaus stallige Strenge mit der hintergründigen Süße zu einem langen und dichten Smoke verbindet, der trotz der sperrigen Aromen durchaus harmonisch, wenn auch nicht cremig oder gefällig daherkommt. Die Raumnote ist ziemlich streng und wird vermutlich keinen Nichtraucher zum Aficionado bekehren. In toto ein herzhafter und anspruchsvoller 80-minütiger Smoke, eher für den erfahrenen Aficionado und sicher nur bedingt für Anfänger geeignet. Ich habe den Stick 2020 für 11,50 EUR erworben, die mittlerweile aufgerufenen 13,- EUR scheinen aber auch sehr angemessen. Ein weiterer Gewinner von AJ Fernandez, der zwar die Klasse insbesondere seiner Dias de Gloria nicht erreicht, aber uneingeschränkt zu empfehlen ist. 8,5/10

Length: 15.24Diameter: 1.91 TAM
Eine weitere sehr schöne Zigarre von AJ Fernandez, diesmal in meinem Lieblingsformat seiner Produktion, der Short Churchill. Eine Kiste der New World Puro Especial in diesem Format bereitet mir - wenn auch vermutlich nicht mehr allzu lange - viel Freude. Diese Zigarre wirkt wohl wegen der scharfen Boxpressung noch etwas schlanker als das nominelle 48er Ringmaß. Der Stick verströmt einen schönen Kaltgeruch nach Milchschokolade, Würze, Torf und einer interessanten Note, die mich an Ingo Hollands Purple Curry-Mischung erinnert. Die Verarbeitung ist vorbildlich. Ein schlichter Straight Cut führt zu einem sehr guten Zug mit reichlich Rauchvolumen. Aromatisch startet der Smoke recht mild, ohne Pfefferblast und mit würziger Süße und entfaltet sogleich eine sehr schöne Nougat-Raumnote. Einmal eingependelt wird der Smoke schnell sehr cremig, nussig und überraschend charmant, ohne die sonst durchaus anzutreffende, etwas ruppige Schärfe und Holzigkeit, die man bei AJ Fernandez beinahe erwartet. In der Folge assoziiere ich Aromen von Röstaromen, leicht gesüßtem Espresso, Tonkabohne, weiter viel Nuss und im Hintergrund eine interessante Würze, die ich mit Lorbeer, Chili und Trockenaprikosen verbinde. Eine schöne, süßliche Holznote und die cremige Nussigkeit geben dem Smoke aber weiter das vordergründige Gepräge. Die Zigarre ist sicher die mildeste und im positiven Sinne gefälligste Zigarre, die ich - abgesehen von seinen Sticks mit Connecticut-Deckern - bis jetzt probiert habe. Sie erinnert durchaus an erstklassige DomRep-Zigarren, verleugnet aber mit ihrer hintergründigen Würze und minimalen Schärfe ihre nicaraguanische Herkunft nicht. Die Asche fällt in einem soliden Chunk nach 30 Minuten und offenbart dann Aromen von Erdnüssen, Toffee, Honig und Zedernholz, bevor sie im letzten Drittel - ohne je harsch oder scharf zu werden - in einer schönen Melange aus süßlicher Erde, geräuchertem Bacon, Leder und würziger Erdigkeit ihrem Ende entgegensieht. Insgesamt ein äußerst harmonischer Smoke, überraschend mild und gefällig, dabei durchaus komplex und mit besten Raucheigenschaften natürlich unbedingt eine warme Empfehlung wert, vor allem - ich wiederhole mich - mit einer gewissen Lagerzeit, mein Stick aus der Aged Selection-Serie hier bei CW hatte gut sechseinhalb Jahre auf dem Buckel. Nach der Bellas Artes Maduro (vermutlich morgen) werde ich mich in Kürze wieder anderen Produzenten zuwenden, um mich hier nicht in redundanter Beweihräucherung von AJ Fernandez zu ergehen. Man kann die Qualität seiner Zigarren bei den aufgerufenen Preisen m.E. kaum zu hoch einordnen. 9+/10

Length: 12.70Diameter: 1.67 TAM
Eine etwas kürzere Corona mit einer - wie hier schon ausgeführt - nicht sehr schönen Banderole, die für ein größeres Format gemacht scheint. Die Verarbeitung wirkt etwas rustikal, erweist sich aber als sehr gut, der Stick produziert sehr viel Rauch, zieht mit gutem Widerstand vorbildlich und brennt ohne jede Korrektur gerade ab. Aromatisch ist der Stick durchaus kräftig und startet mit einer gehörigen Portion Pfeffer. In der Folge bietet sie Aromen von dunkler Schokolade, Holz, Espresso, etwas Zimt und Haselnuss. Dabei ist sie für mein Empfinden eine Vertreterin der etwas ruppigeren Stilistik von AJ Fernandez, mit einer herben Stalligkeit, kräftigen Würze, Salz und recht früh auch Aromen von Leder und Laub. Dabei hat sie nicht die Komplexität der Dias de Gloria oder der Enclave, bietet aber einen schönen einstündigen Smoke, kräftig und unterhaltsam für Aficionados, für die nicht immer cremige Süße das Nonplusultra ist. Es bleibt dabei - AJ Fernandez macht einfach hervorragende Zigarren und bleibt für mich ob der Breite seines Portfolios, der Qualität der verwendeten Tabake und der beständig bestechenden Verarbeitung seiner Zigarren eine Referenz, an der sich auch die Allerbesten messen lassen müssen. 8,5/10

Length: 16.51Diameter: 2.06 TAM
Meine persönlichen AJ Fernandez-Festspiele gehen nach der wirklich glorreichen Dias de Gloria mit diesem Smoke weiter, der ebenfalls mehrere Jahre im Humidor hinter sich hat. Mein Exemplar ist noch als ‚Salomon‘ gelabelt, es dürfte sich aber um die jetzt schlicht als Enclave Figurado bezeichnete Zigarre handeln, Banderole und Maße stimmen - anders als bei der ebenfalls vorzüglichen - San Lotano Requiem Habano überein. Ohne mich in langweiligen Superlativen ergehen zu wollen ist auch dieser Smoke absolut erstklassig und hat sicher von der knapp vierjährigen Lagerung profitiert. Das anspruchsvolle Format ist wunderbar verarbeitet, liegt schwer und mächtig in der Hand und verströmt einen betörenden Duft von Milchschokolade und Tabakwürze. Obwohl ich tatsächlich nicht der größte Freund von Figurados bin, habe ich mich entschieden, den Fuß nicht zu cutten, was sich als absolut richtig herausstellen sollte. Der Smoke erfordert naturgemäß am Anfang bedachtes Rauchen, startet aber mit der sehr schönen Süße des domierenden Deckblatts und produziert von Anfang eine schöne Menge cremigen Rauchs. Obwohl der Zug nach vorsichtigem Cut anfangs formatbedingt etwas schwer ist, ist kein Nachschneiden nötig und der Zug pendelt sich perfekt ein, als die Zigarre den vollen Durchmesser erreicht. Zu diesem Zeitpunkt nimmt die Süße erwartungsgemäß ab und der Smoke wird geprägt von Nuss, harmonischem Zedernholz, schwarzem Pfeffer, Karamell leichten Räuchernoten und braunem Zucker. Der Rauchoutput ist enorm und die Raumnote überraschend angenehm, was bei AJ’s bisweilen stallig riechenden Wickeln sicher nicht immer der Fall ist. Aromatisch wird der Smoke immer interessanter mit Anklängen an Lorbeer, Muskat, Nougat, Espresso, Sandelholz und schließlich an Kirsche erinnernder Säure. Die Verarbeitung ist außergewöhnlich. Das Rauchvolumen bleibt enorm und die Zigarre brennt buchstäblich ohne jede Korrektur bis zum letzten Zentimeter des fast zweistündigen Smokes schnurgerade ab. Die stabile Asche fällt erstmals nach 55 Minuten und die Zigarre schmeckt weiterhin fantastisch mit leichten Räuchernoten von Barbecue, weiterhin prominentem Holz, Malz, der Kirschnote, nussiger Würze, Honig und einer einen schönen Gegenpart setzenden dezenten Schärfe. Die Ablage erfolgte erst, als gar nicht anders ging. Im Ergebnis ein hervorragender Smoke mit bestechendem PLV, den man nur wärmstens empfehlen kann. Mit hat die Dias de Gloria mit ihrer fulminanten Tiefe minimal besser gefallen, dennoch ist dieser Stick in diesem Preissegment (vor allem mit etwas Lagerzeit) vermutlich eine der besten Zigarren, die man bekommen kann. Ein absolutes Highlight. 9+/10

Length: 12.70Diameter: 1.98
Diese Marke lief bisher unter meinem Radar und dieser Stick ist keineswegs schlecht, animiert aber auch nicht zu Jubelarien. Wie die Pichardo Reserva San Andrés, die ich ein paar Tage vorher geraucht habe, ist dieser Stick eine gute nicaraguanische Zigarre mit Maduro-Deckblatt, abgesehen von einem etwas korrekturbedürftigen Abbrand guten Raucheigenschaften aber einer gewissen aromatischen Beliebigkeit. Ein gefälliger aber sehr linearer Smoke mittlerer Stärke mit Maduro-Süße, Röstnoten, Kaffee, leichtem Pfeffer und dunkler Schokolade. Insgesamt ist der Smoke etwas trocken, lässt sich aber knapp 90 Minuten gut rauchen. Es zeugt von einer gewissen Ungerechtigkeit und muss gleichzeitig jeden Aficionado glücklich stimmen, dass man heutzutage zu diesem Preis die gute Verarbeitung als gegeben voraussetzen und gleichzeitig ein aromatisch interessanteres Raucherlebnis bekommen kann. Für Freunde nicaraguanischer Zigarren und Banderolen in Übergröße (die sich übrigens problemlos entfernen ließ und eine kleinere Banderole enthüllte - die sich allerdings nicht problemlos entfernen ließ) einen Test wert, ich erwarte auch zu diesem moderaten Preis mittlerweile mehr. 7/10

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Nach AJ’s fulminanter Dias de Gloria am Vortag stand heute einfachere Kost auf dem Programm. Meine letzten Erfahrungen mit Alec Bradley-Zigarren waren sehr gut, aber dieser Stick war schlicht nicht rauchbar. Zwei Züge mit penetranter Süße, dann ging die Zigarre völlig zu und ließ sich auch nach mehreren Bohrungen mit dem perfecdraw nicht rauchen. Wurde nach zehn frustrierenden Minuten entsorgt. Keine Wertung und todsicher keine Wiederholung.

Length: 13.97Diameter: 1.98 TAM
Es erweist sich als glücklicher Umstand, dass ich noch einige Zigarren aus AJ Fernandez’ großem und schwer zu überschauendem Portfolio im Humidor habe, die dort mehrere Jahre geschlummert haben. Gerade die Produkte dieses Hauses profitieren nach meiner Erfahrung wie kaum eine andere New World-Zigarre enorm von einer Lagerung, so dass die bei Cigarworld in der Aged Selection angebotenen Zigarren m.E. für interessierte Aficionados sehr zu empfehlen sein dürften. Ich habe diesen Stick im August 2020 gekauft. Nach meinem Verständnis werden bei dieser Serie Tabake verwendet, die bereits vor der Rollung bis zu sieben Jahre gealtert wurden, was in Kombination mit der Lagerzeit im Humidor einen fantastisch harmonischen Smoke liefert. Nach dem Entfernen des Zedernholzblatts, das den unteren Teil einwickelt, kommt eine ausnehmend schöne und perfekt verarbeitete Zigarre zum Vorschein, fest und absolut gleichmäßig gerollt, mit schönem, leicht glänzenden Deckblatt und wertiger, geschmackvoll klassischer Banderole. Der Wrapper ist hier nicht genauer beschrieben, es dürften aber keine Zweifel bestehen, dass es sich um ein Habano-Deckblatt handelt. Der Stick duftet intensiv nach gereiftem Tabak, Schokolade und leicht stalliger Würze. Einmal angezündet startet der Smoke mit sehr viel Schokolade, der den Zigarren von AJ Fernandez eigenen Würze, Eichenholz und Nougat. Der Smoke ist im Gegensatz zu manch anderem Stick des Hauses nicht im eigentlichen Sinne scharf, hat aber aromatische Anklänge an Chili und dezenten Pfeffer, die aber nie vordergründig werden. Im Verlauf legt der Smoke an Tiefe, Süffigkeit, Cremigkeit und Komplexität zu, wird aber zu keiner Zeit streng oder anstrengend. Die cremige Milchschokolade und Noten von Feigen und Datteln bieten in Kombination mit Nougat, Nusstönen, Zedernholz und einer darunter liegenden Mischung aus Tiefe und Kraft ein wirklich beeindruckendes Raucherlebnis. In der Mitte des Smokes kommen dann Aromen von Schwarzkirsche, leichter Säure und mineralische Töne, gegen Ende dann auch deutlich ledrige und erdige Aromen dazu. Ich mag auch die mehr von Holz, Schärfe und Strenge geprägten Zigarren von AJ sehr gerne, aber dieser Smoke glänzt mit einer wirklich außerordentlichen Harmonie und Balance der durchaus potenten Noten von Holz und Würze mit den cremigen und gefälligen Noten bei merklicher Kraft und viel Body. Er verfügt dabei über die fulminante Länge erstklassiger, gereifter Tabake. Die Raucheigenschaften sind dabei so gut, wie sie das schöne Äußere erwarten ließen. Zug (gebohrt), Brand und Rauchentwicklung sind beispielhaft, die feste, fast weiße Asche fällt erstmals nach exakt 45 Minuten und ein weiteres Mal nach weiteren 40 Minuten kurz vor dem Ende. Die Raumnote ist kräftig aber sehr angenehm. Für mich eindeutig die beste Zigarre von AJ Fernandez, die ich bisher geraucht habe und wahrscheinlich eines meiner besten Raucherlebnisse überhaupt. Ich würde diesen Smoke buchstäblich jedem halbwegs erfahrenen Aficionado empfehlen, auch jenen, die AJs andere Sticks als ruppig, scharf oder derb empfunden haben. Seine Zigarren gehören m.E. zu jenen mit dem besten PLV überhaupt und obwohl dieser Stick preislich etwas höher angesetzt ist, als bei manch andere Linie, ist der Smoke das aufgerufene Geld mehr als wert, der Preis scheint mir für das gebotene tatsächlich eher moderat. Allein ein Test des Short Churchill-Formats, das mir bei der New World Puro Especial so viel Freude bereitet hat, steht vor der Anschaffung einer Kiste. Ich habe sie mit einem Wild Turkey 101 Highball genossen und kann diese Kombination ohne Weiteres sehr empfehlen. Fazit: Eine absolut erstklassige Zigarre höchster Qualität mit makelloser Verarbeitung und beispielhaften Raucheigenschaften, die keinen Vergleich mit den absoluten Referenzen zu fürchten braucht. 9,5/10


