Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Als ich - ausgesprochen neugierig gemacht von einem Tasting-Review - nach der "Casdagli Limited Edition Spalato Club Mareva" gesucht habe, tauchte auf meinem Radarschirm zum ersten Male der Brand "Bespoke" auf. Obwohl ich mich erst seit etwas mehr als zwei Jahren mit Zigarren beschäftige, ist dieses späte Kennenlernen doch erstaunlich. Immerhin tauchen in der Geschichte dieser Marke bekannte Namen exzellenter Tabakfachleute wie Hendrik Kelner jr. und Jeremy Casdagli auf. Seit neuestem spielt auch der Name Alan Rubin eine Rolle, ist doch Alec Bradley das Unternehmen, weshalb "Bespoke" in USA nun unter dem Namen "Casdagli" firmiert. Aufgrund der Bewertungen der Bespoke Zigarren in diesem Blog musste bei mir Eindruck aufkommen, dass ich bisher etwas Gutes verpasst habe. Deshalb liegen nun seit einiger Zeit drei Vitolas der Bespoke Traditional Line und zwei Formate der Club Mareva Series - natürlich inklusive der "Spalato" im Humidor. Meine Reise in die "Bespoke"-Welt beginnt mit der Robusto aus der traditionellen Linie. Mit dem geschlossenen Fuß und einem netten Zopf am Kopf ist der erste Eindruck wertig. Das tadellose brasilianische Deckblatt umhüllt ein doppeltes Umblatt und hat ein festgerolltes Innenleben. Diese Robusto hat Gewicht und liegt dementsprechend gut in der Hand. Der Kaltgeruch ist brasilianisch betörend süss und erinnert an unterschiedlichste Honigsorten. Die Süsse ist mit einem malzigen Nussgeschmack auch im Kaltzug vorhanden und ich ahne langsam, was mir dieser Stick noch zu bieten hat. Und tatsächlich beginnt mein erstes Tete-a-Tete mit Bespoke mit dem Geschmack von Tabak und braunem Zucker. Der Rauch wird nach V-Cut großzügig angeboten. Es reichen langsame, vorsichtige Züge um bei normalem Zugwiderstand den Geschmack an den Gaumen zu bekommen. Bald sind es auch Noten von Holz und Erde, die die Süsse abmildern. Im Hintergrund und auch retronasal macht sich dezent ein Nussaroma erkennbar. Der Rauch bleibt satt, ist aber nicht cremig, als im zweiten Drittel Zitrusnoten die Süsse weiter abrunden. Karamellgeschmack ist nun im Hintergrund und als sich ein feine Schärfe von weissem Pfeffer bemerkbar wird, ist die Welt - und dieser Smoke - keine Scheibe mehr, sondern rund. In das letzte Drittel hinein fällt eine feste, weisse Asche und hinterlässt einen spitzen Glutkegel. Für einen Moment wird der Geschmack dumpf und kreidig, um dann wieder aromatisch Fahrt aufzunehmen. Leder- und Erdnoten wachsen heran, die Süße wird fruchtig und lässt an Orangen, Zitronen und Pfirsiche denken. Ein feines Finale, vielleicht nicht grandios, das sich aber nahtlos in den Gesamteindruck einfügt. Nice to meet you! Ein süsses, mildes, körper- und abwechslungsreiches Erlebnis. Hübsche Zigarrenringe übrigens mit dem Koloss von Rhodos und meinem Lieblingsgrün. 8+/10 mit Luft nach oben.

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Obwohl das Format für meine Verhältnisse am oberen Ende angesiedelt ist, habe ich nach fast zwei Stunden mildem, aber sehr aromatischem Rauchgenuss, bedauert, dass die unvermeidliche Ablage nicht mehr aufzuhalten war. Äusserlich gefallen die stilvollen Zigarrenringe mehr als das leicht unregelmässige, stumpfe Claro Deckblatt. Dafür aber ein Kaltgeruch von Honigkuchen, der vom Hocker reisst. Mit V-Cut geöffnet - nicht zuletzt, um den im Humidor "Maiwald" beschriebenen "Kreuz-Cut" auszuprobieren - macht ein mehr floraler, mit Holzwürze angereicherter Honiggeschmack ebenfalls richtig gute Laune. Die Flammenannahme gestaltet sich einfacher als erwartet und auch im Weiteren gibt es keine Probleme mit dem Abbrand. Dank der großflächigen Öffnung ist der Zugwiderstand auf der leichten Seite und die ersten Züge bringen bereits großzügig cremigen, milden Rauch zum Vorschein. Es schmeckt nach Erde - habe ich irgendwo Walderde gelesen (?!) - nach frischem Teig und würzigem Gebäck. Das Rückgrat bildet einerseits ein voller Honiggeschmack und anderseits eine frische Note von weissem Pfeffer. Der Rauch ist luftig, aber die Aromen bleiben am Gaumen beständig. Retronasal verspürt man Lebkuchenwürze und Heu. Ungefähr in der Mitte angekommen, probiere ich den zweiten V-Cut. Die Kappe übersteht das Abenteuer unbeschadet und mit vorsichtigen Zügen, die kaum noch Kraft benötigen, versuche ich zusätzliche Aromen zu schmecken. Tatsächlich spielt plötzlich Kaffee in der Form von Cappuccino eine Rolle. Florale Noten, etwas Heu, etwas Leder, etwas Mandeln und der an anderer Stelle erwähnte Hauch von Portwein sind zu schmecken. Immer noch leicht bietet die Double Toro im letzten Drittel dann mehr Holz an, zu der immer noch begleitenden Honigsüsse kommen fruchtige Anklänge. Mit einem Espresso-Kick geht ein wunderbares Raucherlebnis zu Ende. Wann ist die Asche gefallen? Keine Ahnung. Da passe ich beim nächsten Mal besser auf, denn eine Wiederholung ist sicher. Wahrscheinlich werde ich aber auch die Nicaragua Puro aus der Serie probieren, mit der Hoffnung, dass das Aromarad dort ähnlich, aber ein weniger "bissfester" ist. 8+/10

Length: 15.19Diameter: 2.06 TAM
Ein sehr schönes, glattes mexikanisches Deckblatt macht mit den beiden "Old School" Zigarrenringen einen ersten Eindruck, wie er besser nicht sein kann. Der feine Kaltgeruch nach Kaffee, Kakao und schwarzen Früchten verstärkt diesen ersten Eindruck positiv und der ehrliche Geschmack nach Kaffee und einem Hauch Vanille im Kaltzug lässt mich entspannt nach dem Feuerzeug greifen. Beim Anzünden spürt man die gutgefüllte Schwere dieser Boxpressed Vitola, die bereitwillig Glut aufnimmt. Von Beginn an entfaltet sich ein körperreicher, cremiger Rauch, der den Raucher über den Verlauf mit den unterschiedlichsten Kaffeesorten bekannt macht. Um die Kaffeenoten, die immer wieder mit einem Hauch Vanille abgerundet werden, legt sich geradezu elegant der Geschmack von Kakaobohnen und Karamell. Die Aromen gehen nicht schwammig ineinander über, sondern ergänzen sich fast spielerisch. Ein komplexer Meisterblend, dem eine beständige, ausgesprochen angenehme Schärfe im Hintergrund Festigkeit und Struktur verleiht. Holz, Erde und Leder spielen am Rande durchaus eine Rolle, sind aber immer leicht transparent und sorgen eher für etwas Abwechslung. Dasselbe gilt für das Aroma von frischem Apfel, das im ersten Drittel den Geschmack begleitet und seltsamerweise etwas Salz auf den Lippen zurücklässt und den Zitruskick, der im letzten Drittel noch einmal für Frische sorgt. Die Stärke der Magnifico zieht im mittleren Drittel stark an, um sich gegen Ende wieder zu entspannen. Trotzdem muss man von einem etwas mehr als mittelkräftigen Smoke sprechen, der einen mit würzigen Kaffeearomen verwöhnt und geschmacklich angenehme Abwechslung bietet. Mich erinnert das Raucherlebnis ein wenig an die Don Pepin My Father La Opulencia, es ist aber um einiges preiswerter. Nicht nur deshalb ist diese Zigarre empfehlenswert. 8+/10

Length: 15.24Diameter: 2.14 TAM
Die bekannte Fuente-Anilla ziert diese Zigarre und sorgt bei mir für eine Art Pawlow´schen Reflex. Das leicht rustikale Colorado Maduro Deckblatt und der würzige Geruch von Bitterschokolade und Zimt trägt sein Übriges zur Vorfreude bei. Nach dem Anschnitt spüre ich beim Kaltzug den Geschmack von Erde mit einer frischen Zitrusnote auf der Zunge und habe inzwischen die leichte Boxpressung völlig verdrängt. Nach einer willigen Brandannahme überraschen mich die ersten Züge mit einem animalischen Lederaroma, das ich in dieser cremigen Form noch nicht erlebt habe. Dazu entwickelt sich eine süsse, florale Note, die an Ahornsirup erinnert. Abgerundet wird dieser erste Eindruck durch dezente Anklänge von weissem Pfeffer. Leder, Süße und dezente Schärfe bleiben über den Verlauf des Smokes die bestimmende Struktur. Um diesen Geschmackskern herum schmiegen sich bereits im ersten Drittel die Aromen von Zedernholz, Kakao, Erde und Walnuss. Die Entwicklung des geschmeidigen Rauches ist komplex, aber ausbalanciert und durchaus elegant. Zur Mitte hin entwickelt die Zigarre bei gleichbleibender, mittlerer Stärke mehr Körper und eine Zitrusnote sorgt für eine zusätzliche Abwechslung. Über das Verhalten beim Abbrand braucht man keine Worte zu verlieren. Feste helle Asche rundet den positiven Eindruck ab. Das Format gefällt (mir) ebenfalls und der Preis ist nicht von einer anderen Welt. Ein feiner, empfehlenswerter Rauchgenuß. 8+/10

Length: 13.34Diameter: 2.22 TAM
Eine in bester Ashton-Qualität konstruierte Vitola mit einem glatten, leicht öligen glänzenden mexikanischen San Andres Deckblatt. Die beiden (herrlichen) Zigarrenringe ziehen die Aufmerksamkeit in einer Form auf sich, dass man sich an der Box-Pressed Form nicht groß stört - wenn man es denn überhaupt tut. Ein würzig-süsser Geruch entströmt dem Deckblatt und der Kaltzug gibt einen ersten Eindruck von der Geschmacksintensität, mit der der Rauch später überzeugen kann. Die Grundstruktur ist eine Verbindung von Erde und Kaffee (Espresso), um die herum sich im Verlauf die Aromen von Nougat, Vanille, Haselnuss und getrocknetem Steinobst entwickeln und harmonisch präsentieren. Die cremige Süsse wird fast elegant durch eine Note von weissem Pfeffer abgerundet. Sweet & Spicy. Die feste Asche fällt völlig überraschend nach dem ersten Drittel und meine Neuerwerbung - ein Mini-Mini-Handstaubsauger - hat seinen ersten erfolgreichen Auftritt. Ansonsten ist das Abbrandverhalten völlig problemlos und man kann sich dem Rauchgenuss entspannt hingeben. Im zweiten Drittel macht sich ein würziger Holzgeschmack bemerkbar, der zum Ende hin kräftiger wird und spürbar Nikotin mit sich bringt. Das Ende des Smokes nach etwas mehr als einer Stunde bringt noch einmal eine Nuance von Kakao und Eukalyptus. Süsse frische Gewürzaromen bleiben lange am Gaumen zurück. Angesichts des beeindruckenden PLV und den durchweg guten Bewertungen massgeblicher Aficionados zu der "Duque" ist es leicht und richtig, eine Empfehlung auszusprechen. 8+/10

Length: 11.43Diameter: 1.91 TAM
Der kleine Stick ist perfekt herausgeputzt. Zwei schöne Zigarrenringe im klassischen My Father Style und ein grüner Seidenschutz am Fuss geben nur wenig dunkelbraune Tabakfarbe zu erkennen. Dabei braucht sich das tadellose Deckblatt nicht verstecken, was man nach dem Entfernen der schmucken Bekleidung mit Vergnügen feststellt. Die nächste Erkenntnis ist, dass es sich bei der "Petite" entgegen der Beschreibung um ein "Box-Pressed" Exemplar handelt. Für mich macht das keinen Unterschied, viel mehr zieht mich der würzige Schokoladenduft an, der am Fuß - und auch beim Kaltzug - noch ein paar zusätzliche Noten von Leder und Pfeffer im Angebot hat. Wahrscheinlich liegt es am Renommee des Produzenten, aber irgendwie kommt in mir das Gefühl von besonderem, wertigem Tabak hoch. Nach dem Anzünden belohnt diese kleine Vitola den Vergnügungssüchtigen sofort mit einem cremigen, dichten Rauch, der nach Erde, Holz und süssen Gewürzen schmeckt. Eine zarte Pfeffernote begleitet die ersten Züge, bevor sich dann ein komplexes, sehr würziges Aromenspiel entwickelt. Schokolade, Kaffee und Erde sind die Hauptdarsteller, aber auch die Nebenrollen sind mit Vanille, Leder und wechselndem Nussgeschmack hervorragend besetzt. Alles wirkt sehr harmonisch und "gewollt" - es ist schon bewundernswert, was gewisse Experten der Tabakkunst immer wieder für Zauberkunststücke abliefern. Im letzten Drittel wird das Leder dominant und mineralische Anklänge lassen den Geschmack ein wenig bitter werden. Fast glaubt man nach mehr als einer Stunde Rauchvergnügen, dass diese Note als Vorsichtsmassnahme gegen verbrannte Finger eingebaut ist. Gutes Zugverhalten, feine feste Asche und eine scharfe Abbrandkante runden das Erlebnis entsprechend ab. Diese Vitola sollte man sich gönnen. 9/10

Length: 12.70Diameter: 2.14 TAM
Obwohl das Connecticut Deckblatt nicht zu meinen Favoriten gehört, war es nach den vergnüglichen Erfahrungen mit der El Artista Cimarron Maduro Robusto fast selbstverständlich auch diese Version zu probieren. Ebenfalls offensichtlich von Profis konstruiert, ist sie fest gerollt mit einem glatten Deckblatt, das nach Heu und Ingwer duftet. Nach Kaffee schmeckt der Kaltzug und hat bereits diese Pfeffer/Rettich- Note, die das gesamte Raucherlebnis begleiten wird. Diese Schärfe ist speziell und irgendwie nicht endgültig einzuordnen. Aber sie ist angenehm für den Aficionado, der diesen Geschmack nach zu vielen Schokoriegeln aus Nicaragua als willkommene Abwechslung zu schätzen weiß. Der Rest des Aromaprofils ist dem der Maduro ähnlich und ebenfalls spannend zusammen gesetzt. Kaffee, Nuss, Holz, etwas Erde, etwas Leder und Anklänge von Dörrobst sind jedoch dezenter als beim dunklen Bruder. Die getrockneten Früchten stellen sich weniger süß dar und - wie bereits gesagt - ist die Schärfe von anderer Qualität. Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann ist es weder das Zug- noch das Abbrandverhalten, sondern eine leichte Bitterkeit, die sich im letzten Drittel bemerkbar macht. Wenn einem das bis dahin durchaus spürbare Nikotin reicht, beendet man einfach den Smoke mit einem schönen Aroma von Holz, Nuss und Wasabi auf der Zunge - und in der Nase. Diese Connecticut ist - für mich ausnahmsweise - eine empfehlenswerte Abwechslung mit einem guten PLV. 8/10

Length: 17.78Diameter: 1.98 TAM
Eine Rarität hinsichtlich der Tabakauswahl, stammen doch alle verwendeten Blätter aus einer Region Nicaraguas und dort von einer Farm - sozusagen eine Puro-Puro. Von "Carlos Torano" bin ich zwar unterschiedlichste Geschmacksrichtungen gewohnt, allerdings war bisher die Qualität der Konstruktion immer untadelig. Einige frühere Bewertungen lassen dagegen zumindest an eine fehlende Konsistenz in der Herstellung denken. Mein Exemplar entspricht meinen bisherigen Erfahrungen. Ein sehr elegantes, glattes und nur mit wenigen dünnen Blattadern besetztes dunkelbraunes Deckblatt umhüllt eine voll gefüllte, feste Rolle. Süßholz und Leder sind der erste Geruch, der in die Nase steigt. Der Geschmack beim Kaltzug erinnert an den Pfefferkuchenmann. Eben dieser krabbelt mir auch sofort nach der Flammenannahme in der Nase herum. Dazu gibt es am Gaumen würzige Holz- und Lederaromen und mit ein wenig Phantasie auch etwas Schokosüsse. Ein nicht alltäglicher Beginn, der durchaus Erwartungen für das kommende Raucherlebnis schürt. Nur einige wenige Züge später verlässt den Rauch jegliche Cremigkeit, der Holzgeschmack wird bitter und übertönt bald alle vielleicht noch vorhandenen Geschmacksnoten. Traurig - ich lege die Churchill ab nach gerade einmal zwei gerauchten Zentimetern. Sie sieht immer noch so elegant aus.....ich nehme den Cutter, durchtrenne sie knapp unterhalb der Mitte und entzünde sie nach kurzem Degasieren erneut. Nach zwei Zügen ist dann auch dieser Versuch beendet. Der faulige, bittere Geschmack im Mund ist nicht zu beschreiben und ich möchte ihn auch schnell vergessen. Gott sei Dank wächst Koriander im Kräutergarten und mit einem kleinen Bündel frischer Blätter im Mund versuche ich mir einen anderen Geschmack herbei zu kauen. Auf eine Benotung verzichte ich diesmal und gehe auch nicht weiter auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ein.

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Wenn auch vom Hersteller nicht beabsichtigt, denke ich als Turffreund bei Man O´War an die amerikanische Rennpferde-Legende, die 20 von 21 Rennen gewann und mit seinem Enkel Sea Biscuit durch den gleichnamigen Film auch einem breiteren Publikum bekannt wurde. Das ist mir bedeutend lieber als alles, was mit Krieg zu tun hat. Friedlich ist auch die Atmosphäre, die sich bei einem Blick auf das wunderschöne Deckblatt dieser Zigarre ausbreitet. Ein würziger Geruch nach Holz, Kaffee und ein wenig Stallgeruch tut sein Übriges. Die Töne von Dung spiegeln sich dezent im Kaltzug. Schwer und festgerollt erinnert mich das gute Stück an alles, nur nicht an eine Robusto. Es dauert auch etwas länger als gewöhnlich, bis die #2 in Gang kommt. Aber dann macht die Ligero-Komponente mit einer einschmeichelnden Wucht auf sich aufmerksam. Man spürt früh die Schwere des Tabaks und den nicht geringen Nikotinanteil, freut sich aber gleichzeitig über frische, cremige Holz-, Nuss-, Zimt- und Pfefferaromen. Die Stärke lässt über den Verlauf nicht nach. Ebenso beständig ist aber auch die Verführung durch die komplexen Noten, zu denen in der zweiten Hälfte auch Kaffee, Aprikosen und Sandelholz gehören, das Raucherlebnis nicht verfrüht zu beenden. Gegen Ende des Rauches habe ich mir noch etwas Unterstützung durch einen alten Port gegönnt, was sich als eine hervorragende Idee herausstellte. Das Rauch- und Abbrandverhalten verdient die Note "Gut", die Asche ist etwas bröselig und inkonsistent. Der würzige Holzgeschmack bleibt lange in Erinnerung und am Gaumen, auf jeden Fall bekommt man etwas für sein Geld. Wenn nur der Portwein nicht so teuer wäre....8+/10 und vorher etwas essen.

Length: 16.51Diameter: 2.54 TAM
Auf den Rat eines Freundes habe ich ein paar Exemplare bei bekannterweise seltener Verfügbarkeit ergattert. Die zahlreichen positiven Bewertungen haben die Erwartung noch zusätzlich geschürt und den Pfingstsonntag hielt ich für den geeigneten Feiertag für den ersten Versuch. Wenn es auch nicht der Heilige Geist war, der mich dann heimsuchte, so war es doch ein "göttliches" Raucherlebnis. Die Bull ist schon geformt wie ein Rauchopfer und riecht dezent nach Holz und Heu. Im Kaltzug kommt eine trockene Süsse hinzu. Das Deckblatt hat ein paar unregelmässige Venen, wirkt aber mit seinem rotbraunen Glanz sehr natürlich. Der Zigarrenring ist einfach nur passend schön in Farbe und Symbolik. Ein fetter geschmackvoller Rauchbeginn mit Aromen von Leder, Holz und Haselnuss macht von Beginn an ein Vergnügen, das sich mit jedem Zug steigert. Gewürze wie Kreuzkümmel und Safran treffen sich in Verbindung mit Mandeln, Karamell und Marzipan am Gaumen. Einige bittere Aromen machen neugierig - in einer Bewertung las ich "Curry" und das erscheint mir nicht zu weit hergeholt - werden aber angenehm abgefedert durch Geschmacksnoten von Feigen und Datteln. Immer wieder dringen der würzige Holz- und Ledergeschmack durch. Gegen Ende vermisst man auch eine dezente Schärfe von weissem Pfeffer nicht mehr und der Mandelgeschmack wird noch einmal mit einem Schuß Vanille veredelt. Keine Probleme mit Abbrand oder Zugverhalten beeinträchtigen dieses ausgiebige, begeisternde und empfehlenswerte Rauchvergnügen. 9+/10

Length: 12.70Diameter: 2.14 TAM
Eine mit ganz besonderen Tabakblättern aus wiederentdeckten (Negrito) und neu gezüchteten (T13) Sorten gut gefüllte und festgerollte Zigarre. Ein schönes, adern- und zahnfreies San Andres Deckblatt in dem Colorado Maduro Farbton, der mir gefällt und ein passender unaufdringlicher Zigarrenring runden den ersten Eindruck positiv ab. Die Erde und das Nussaroma im kalten Zustand werden beim ersten Zug nach dem Cut von Espresso und Pimentgeschmack ergänzt. Die Aromen im Rauchverlauf sind gut ausbalanciert, aber auch komplex genug, um diese Robusto aus der Masse herauszuheben. Zedernholz, Erde und eine Schärfe von Sahnemerrettich sind durchgängig präsent und werden im ersten Drittel von Pimentwürze, Röstaromen und Schokolade begleitet. Der Rauch ist vollmundig und ausreichend vorhanden. Der Zugwiderstand kommt der Idealvorstellung nahe und das Abbrandverhalten ist mit leichter Tendenz zum Schiefbrand nicht groß zu bemängeln. Im zweiten Drittel werden die Schokoladennoten dunkler und kräftiger. Die Gewürze bekommen einen süssen Touch von getrockneten Früchten. Man schmeckt Nougat. Gegen Ende werden die Kakaoanteile leicht bitter, Unterholz und Leder verändern den Geschmack und die Stärke über das mittelkräftige Mass hinaus. Allerdings ist immer genug Cremigkeit im Rauch, um den Genuss nicht zu verderben. Ein rundes Vergnügen von mehr als einer Stunde und ein erstaunliches Preis- Leistungs-Verhältnis sind für mich Grund genug, ein paar Exemplare einzulagern. 8+/10

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Ein Zigarrenkunstwerk - für besondere Anlässe. Alleine der samtige Glanz des Colorado Maduro Deckblattes, das mit leichten Farbwechseln die Patina von wertvollem, gealtertem Leder besitzt und der betörende Duft nach Walderde, Honig und Schokolade sind aus einer ganz besonderen Welt. Optisch und haptisch eine perfekte Konstruktion mit drei Zigarrenringen, die das farbliche Spektrum wunderbar ergänzen. Der dritte Ring mit dem Plasencia Logo liegt wie eine Perlenkette um das untere Drittel der Zigarre und ist bis zum Schluß hübsch anzusehen. Die Vitola hat - auch durch ihre aussergewöhnliche sechseckige Pressung - eine wertige Ausstrahlung, fast möchte man sagen, eine Persönlichkeit. Darüberhinaus schmeckt sie auch noch fantastisch und verwöhnt über die gesamt Rauchdauer von fast zwei Stunden mit feinsten Aromen von Leder, Erde, Schokolade, würzigen Kakaoaromen, Walnuss, Pistazie, Trüffeln und Honigsüsse. Es gibt nur wenige Anklänge von Holz, die Struktur wird eher gestützt von dezenten, wechselnden Pfeffernoten. Der sahnig-cremige Rauch ist komplex, aber immer elegant und ich verkneife mir den Versuch, irgendeine Komposition zu definieren - denn er würde scheitern. Aus der Veränderung, die wohl in der subjektiven Wahrnehmung eines jeden Rauchers liegt, besteht die Grösse dieses Raucherlebnisses. Das Abbrandverhalten und die feste, grau gemaserte Asche runden den Smoke positiv ab. Zweimal löst sich allerdings das Deckblatt - zwar reversibel, aber das passt einfach nicht in den wunderbaren Gesamteindruck und zum Preis. Bei dem nächsten Smoke, den es geben wird, werde ich im Übrigen bohren, statt zu cutten, um dem großzügigen angebotenen Rauch etwas mehr Biss zu geben. Wegen der Deckblattablösung gibt es einen halben Punktentzug. Es bleibt aber, trotz des stolzen Preises, eine klare "Rauch"-empfehlung. 9+/10

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
6x60 überschreitet die von mir bevorzugten Formate um einiges und doch freue ich mich darauf, diesen Brummer zu rauchen. Immerhin gibt es mehrere Aficionados in diesem CW-Humidor-Club, die wegen der grosszügigeren Tabakmischungen und einer besseren, volleren Geschmacksentwicklung große Formate bevorzugen. Auch scheint der weltweite Trend in diese Richtung zu gehen. Auf jeden Fall ist diese Zigarre eine imposante Erscheinung und gefällt mit einem dunkelbraunen, sehr glatten und leicht speckigem Deckblatt. Der Geruch ist würzig und nach dem Anbohren mit grossem Durchmesser schmecke ich diese Würze mit Anklängen von Leder und Honig. Es dauert ein wenig bis die die gesamte Fläche des Fusses getoastet ist, aber Zeit sollte bei diesem Format sowieso keine Rolle spielen. Dann unterhält mich im ersten Drittel eine schöne Mischung von Kakao, Kaffee, Leder und braunem Zucker. Im Hintergrund ist eine dezente Schärfe von Wasabi zu spüren, die sich bis zum Ende des zweiten Drittels halten wird. Dieses zweite Drittel ist weiter bestimmt von Kakao und Kaffee, statt des Lederaromas schmeckt man mehr Erde und Eichenholz. Die Süsse des braunen Zuckers erinnert nun an Honig. Der Abbrand ist problemlos, allerdings ist die Asche locker und fällt wie sie will. Der Zugwiderstand ist angenehm und der Rauch kühl und wohlschmeckend, allerdings wirkt er leicht und transparent. Man wünscht ihn sich dichter, um damit gleichzeitig die leckeren Aromen zu intensivieren. Im letzten Drittel verändern sich die Aromen noch einmal und nehmen Würze von gegrilltem Fleisch, Walnuss und Brotkruste an. Die Süsse kommt nun aus einer fruchtigen Komponenten von schwarzen Johannisbeeren. Alles in allem ein sehr schönes, geschmackvolles und unterhaltsames Rauchvergnügen. Irgendwie gebe ich dem Format ein wenig Schuld an der Transparenz des Rauches. Ich sollte noch eine andere Vitola probieren. 8+/10

Length: 14.92Diameter: 1.67 TAM
Wer die cremige Süffigkeit der Anexo XO mit dem Arapiraca-Deckblatt bei der Connecticut Variante sucht, wird enttäuscht sein. Wer aber erleben möchte, wie sich aus Holzaromen schmackhafte süsse Noten entwickeln, dem sei diese Serie an das Herz gelegt. Schon äusserlich sind keine Vergleiche bis auf die hochprofessionelle Machart zu ziehen. Die Connecticut wirkt natürlich blasser mit ihrem hellen, aber glatten Deckblatt. Bereits der Kaltgeruch lässt an Zedernholz denken. Beim Kaltzug wird das Holz dann von einer Lakritz-Süße begleitet. Die ersten Züge nach problemlosen Cut und noch problemloseren Annahme der Flamme haben eine floralen Charakter mit einem Hauch von getrockneten Beeren. Dann tritt das Holz in den Vordergrund, schmeckt nach Röstaromen und produziert in der Folge eine raffinierte Süße. Süße aus verbranntem Holz bringt immer Noten von Vanille, Zimt und Leder mit sich und das ist auch hier der Fall. Der Rauch ist im Überfluss vorhanden, aber keineswegs cremig. Natur pur. Scharfe Kante beim Abbrand, ein Zugwiderstand der eine Dosierung des Rauchvolumens einfach macht und eine hellgraue, feste Asche fallen ebenso positiv auf wie das letzte Drittel, indem dezente erdige Noten und weisser Pfeffer gemeinsam mit dem nun an Karamell erinnernden Holzgeschmack zumindest mich zufrieden zurücklässt. 8/10

Length: 12.70Diameter: 2.14 TAM
Die Corona aus der Skelton Serie "Live your Dreams" gehört zu meinen bevorzugten Stogies und das nicht wegen des herausragenden PLV, sondern weil sie einfach gut schmeckt. Zeit also, auch einmal die anderen Vitolas der Serie zu probieren. Die Robusto ist der Corona in der Konstruktion ebenbürtig. Fest gerollt und eingekleidet in ein seidig glänzendes Deckblatt mit nur wenigen dünnen Blattadern. Der Kaltgeruch erinnert mit kräftigem Schokoladenaroma an frischen Kakao und der Kaltzug fügt der SchokoNuss noch etwas Süsse hinzu. Bei gutem Zugwiderstand dauert es nur Sekunden bis der Mund voller cremigem Schokoladengeschmack ist. Gestützt wird das Schoko-Aroma von Holz, ein wenig Leder und retronasal einer angenehmen Pfefferwürze, die im Verlauf immer wieder auftaucht. Die Süsse verändert sich, indem sie manchmal etwas Nuss, manchmal etwas Vanille und im zweiten Drittel sogar etwas Honig mitschwingen lässt. Das ist auch der Moment, in dem der Rauch durch dezente Säure richtig Pepp bekommt. Die für einige Züge auftauchende Zitrusnote gibt dem gesamten Raucherlebnis etwas Besonderes. Der Geschmack von Schokolade hält sich bis zum Schluß und findet im Finish in der Form von Erde und Leder angenehme Begleiter. Das PLV ist auch hier positiv zu erwähnen. Man bekommt viel Geschmack, Komplexität und Qualität für sein Geld. Empfehlenswert und noch einen Touch besser als die Corona. 9/10


