Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Length: 14.61Diameter: 1.83 TAM
Das helle Colorado Claro Braun harmoniert farblich mit den beiden Anillas und obwohl das Deckblatt fleckig wirkt, gefällt mir die optische Kombination zumindest auf den zweiten Blick. Die Zigarre ist unregelmässig gerollt, einige weiche Stellen sind spürbar. Im Gegensatz dazu wirkt die perfekt gearbeitete Triple Cap geradezu revolutionär. Das Format sagt mir zu, für mich bildet es den "Sweet Spot" zwischen den kleinen und grossen Formaten. Ein Geruch nach Tabakwürze mit ein wenig Pfeffer ist angenehm, beim Kaltzug ist zusätzlich etwas Limette zu schmecken. Wie es sich herausstellen wird, offenbart die Sevillana Reserva damit bereits ihr gesamtes Aromenspektrum. Das Raucherlebnis beginnt mit dem Geschmack von geröstetem Holz und Erde ganz interessant. Im Hintergrund liefert ein dezentes Pfefferaroma etwas Spannung. Es gibt keine grossen Geschmackssprünge, bis zu Beginn des zweiten Drittels der Pfeffer von einem süßsauren Geschmack abgelöst wird. Getoastetes Brot mildert die Säure ab und eine Note von Walnuss mischt sich mit der Erde und dem Holz. Das hat etwas, wenn die Holznote nicht so bestimmend trocken wäre. Der Rauch ist großzügig vorhanden, der Zugwiderstand optimal und auch der Abbrand verläuft bei sehr fester Aschebildung vorbildlich. Ein wenig Creme würde meinem Exemplar gut zu Gesicht stehen und die Bewertung um mindestens einen Punkt nach oben schieben. Zumal im letzten Drittel auch die im Kaltzug erahnte Limette eine positive Rolle zu spielen beginnt. So aber fehlt bei dieser Komposition sicherlich hochwertiger Tabake ein wenig die Komplexität und die Tiefe. In der Gesamtheit kann man von einem milden Raucherlebnis sprechen, obwohl genug Nikotin den Besitzer wechselt. Kann man gut rauchen, muss man nicht. 6+/10

Length: 15.24Diameter: 1.75 TAM
Meine erste Skelton habe ich im November des letzten Jahres geraucht. Allerdings war mein Eindruck so etwas von unterschiedlich zu den bisherigen Bewertungen, dass ich aufgrund der einen Probe keinen Kommentar abgeben wollte. Ein zweites Exemplar habe ich dann noch vier Monate im Humidor liegen lassen und mir nun zu Gemüte geführt. Das Ergebnis war weitgehend identisch, sodass ich mich nun (gerne) aufs "Glatteis" begebe. Beide Exemplare waren fest in ein leicht öliges, ansprechendes "Maduro"-braunes Deckblatt gerollt. In beiden Fällen war auch der Zugwiderstand sehr hoch, jedoch war der Abbrand tadellos. Ein dezent süsslicher Kaltgeruch und der Geschmack von Süßholz im Kaltzug sind angenehm. Der pfiffige Zigarrenring passt perfekt zum Namen und im Nachhinein auch zu dem würzigen, mittelkräftigen und knochentrockenen Raucherlebnis. Das bedeutet in keiner Art und Weise, dass Geschmack gefehlt hat. Ganz im Gegenteil entwickelt sich der Rauch von einem anfänglich holzgetragenen Geschmack von Bitterschokolade und retronasalen Noten von weissem Pfeffer bei meinen beiden Exemplaren komplexer als bisher beschrieben. Nach dem ersten Drittel löst sich die Bitterkeit von dem Schokoladengeschmack und verwandelt sich in eine eigenständige sauere, fast grasige Note. Die Schokolade bleibt parallel bestehen und nimmt Nussnoten an. Das sorgt für Kaffee und Würzaromen in der Nase. Am Gaumen allerdings spielt die Säure ihr Spiel und wird im Verlauf immer fruchtiger. Grapefruit und Sauerkirsche schmecke ich deutlich, stelle aber auch fest, dass der immer noch vorhandene Kaffeegeschmack diesen Eindruck gerne wieder verwischt und milder stimmt. Das ist gut so, weil der Rauch sich konstant weigert, auch nur einen Ansatz von Creme zu entwickeln. Wenn ich als bekennender Fan von buttrigem, cremigem Rauch diese Zigarre nachbestellen werde, ist das nicht nur der Neugier und der eigenen Geschmackskontrolle geschuldet. Die Skelton hat mir einfach gut gefallen. 8+/10

Length: 12.70Diameter: 1.91 TAM
Diese Robusto kommt im Erscheinungsbild typisch kubanisch daher und irgendwie erweckt dieses Bild bei mir immer den Eindruck, etwas Besonderes in der Hand zu haben. Die Vorfreude wird dann schon bald gesteigert durch einen Kaltduft nach süsser Erde und einem Kaltzug, der geschmacklich an ein mit Honig gefülltes Holzgefäss erinnert. Über die Rauchdauer hinweg bekommt man zu jederzeit genug leicht cremigen Rauch geliefert, der initial nach Holz und bitterer Schokolade schmeckt. Etwas Pfeffer ist zu Beginn auch zu entdecken, die Zigarre wirkt mindestens mittelkräftig. Mit dem Einzug von Noten frisch gemahlener Kaffeebohnen tauchen weitere Rösttöne wie Kakao und Vanille auf. Im Hintergrund formieren sich fruchtig-süße Aromen, nach denen man dann bei jedem Zug intensiv sucht. Sie bleiben jedoch dezent und es bedarf keines Propheten, um vorherzusagen, dass diese Nuancen bei längerer Lagerzeit eine noch wesentlichere Rolle bei dem Genuss dieser wunderbaren Gabe der Natur spielen werden. Auch die dunkle Asche, die fest und lange steht, deutet auf ein entsprechendes Reifepotential hin. Zwei leichte, sich selbst korrigierende Schiefbrände tun dem Vergnügen keinen Abbruch. 9/10 mit Potential auf die persönliche Höchstnote.

Length: 17.15Diameter: 1.67 TAM
Die bisherigen Bewertungen machten neugierig. Italienischer Tabak, teilbare Zigarre und Clint Eastwood Feeling. Das muss man ausprobiert haben. Die Taliano präsentiert sich tatsächlich in originellem, rustikalem Format und verlangt auch danach in der Mitte geteilt zu werden. Sie ist festgerollt, der Kaltgeruch liefert schokoladiges Aroma. Auch der Kaltzug macht Appetit: Süßholz und Nuss. Der Start ist kräftig und hölzern. In der Verbindung mit italienischen Tabak drängt sich ein wenig der Gedanke an Olivenholz auf. Dann zeigt die Taliano durchaus Charakter und lässt Kaffee, Kakao und Lakritzaromen, die ein wenig Süsse liefern, miteinander spielen. Für die kurze Rauchdauer ist das Abwechslung genug. Das "halbe" Stück brennt perfekt ab. Der Zugwiderstand ist der Konstruktion entsprechend hoch, liefert aber genügend Rauch für das Vergnügen. Die Asche ist weißgrau und fest. Alles in Allem ein etwas anderes Erlebnis von guter Qualität und man freut sich, dass man noch eine Hälfte hat :-) Auf keinen Fall zu teuer! 7+/10

Length: 12.70Diameter: 2.06 TAM
Dieses preisgünstige Stück macht äusserlich einen sympathischen Eindruck. Das Deckblatt ist einwandfrei, der Kaltzug hat eine hölzerne Tendenz. Die Zigarre ist gleichmässig, aber sehr fest gerollt. Letzteres macht sich während des Rauchvorgangs durch einen hohen Zugwiderstand bemerkbar. Der Start ist wuchtig, kräftig und von bitterem Pfeffer umrahmt. Die Bitterkeit verschwindet nach ein paar Zügen - vielleicht stimmt die Bemerkung aus einer anderen Beurteilung, dass die bitteren Momente dem jungen Tabak geschuldet sind. Diese Robusto scheint nun nicht mehr so stark, wie in den ersten Zügen, hält das mittelkräftige Niveau jedoch linear über den Rest der Rauchdauer. Der Geschmack ist leider vordergründig nur Holz, vielleicht ein wenig Leder und Mineral zu spüren. Mit zunehmender Dauer wird der Smoke trocken. Vielleicht wäre es wirklich interessant, eine Kiste mal auf ihre Entwicklung zu testen. Das schlägt bei diesem Preis ja nicht völlig ins Kontor. Für den Moment jedoch ist die Note 4/10.

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Bestellt habe ich mir diese Zigarre wegen der speziellen Art der Tabakfermentation und den guten Beurteilungen. Ich wurde nicht enttäuscht. Ein mildes, aber anderes Rauchvergnügen. Fast fruchtig und süß in einem Rahmen von trockenem Holz. Der sehr leichte Zugwiderstand minderte das Vergnügen ein wenig. Gegen Ende hin mischte sich das Holz mit der Süsse zu einem Geschmack von pfeffrigem Karamell. Ich sag´mal: Lecker :-) Bin einmal sehr gespannt, ob sich das Vergnügen wiederholen lässt. Nachtrag: Das Vergnügen liess sich wiederholen, diesmal nicht ganz süß und damit vielleicht sogar besser. Ein netter Smoke für ab und zu. 7/10

Length: 15.88Diameter: 2.30 TAM
Mit einem 58er Ringmaß und einer Länge von 6,25 Inch kommt die JT Limitada beeindruckend einher. Das leicht ölig-glänzende Maduro braune Deckblatt ist fleckig und von fühlbaren Venen durchzogen. Der Zigarrenring ist ebenso wie der Schutz des Fusses nicht gerade schön, passt aber in seinem silberschwarz zu der äußeren Erscheinung des Deckblattes. Der Geruch erinnert mich an ungarisches Gulasch, insofern ist auch Appetit von meiner Seite vorhanden. Trotz der imposanten Erscheinung liegt die Zigarre seltsam leicht in der Hand. Der Kaltzug liefert neben Nuss- und Schokolade einen dumpfen Geschmack von Kreide und ist am Rande dessen, was für mich ein zu geringer Zugwiderstand ist. Das Format benötigt etwas Zeit, bis der Fuß in Glut erstrahlt, aber es ist ja auch keine Eile angesagt. Bei den ersten Zügen kommt mir der Rauch transparent vor. Trotzdem transportiert er feine Aromen von Piment, Kakao und geröstetem Brot. Allmählich festigen sich die Aromen, aber es fällt mir schwer, auch nur einen Ansatz der drei verarbeiteten Ligero Blätter zu entdecken. Eher macht sich das feine Lederaroma des drei Jahre lang gelagerten Oscuro Corojo Deckblattes im Finish bemerkbar. Der Rauch bleibt kühl und auch der Geschmack ist bei spürbarer Nikotinstärke, die vielleicht doch auf den Ligero zurückzuführen ist, angenehm. Neben den Kakaonoten und würzigen Brotaromen bleiben die Nussnoten mit Erdnusscharakter und Einmischungen von Zedernholz präsent. Auf den vollen Körper warte ich weiterhin vergeblich, als Ersatz gibt es ein paar Orangen- und fast schon spannende Pfeffernoten zu erkennen. Von Zeit zu Zeit muss der Abbrand mit der Flamme korrigiert werden, die Asche ist trotz ihres Volumens fest und dreifarbig. Im letzten Drittel werden die bisher sehr eleganten Lederaromen dumpfer und vermischen sich mit Stallgeschmack. Auch wird es immer schwieriger, dem verbleibenden Rest Tabak ausreichend Rauch zu entlocken, so dass der Smoke etwas verfrüht beendet wird. Diese „9“ ist eine „10“ - das ist der Claim für diesen Blend. Für meinen Teil stimme ich dieser Zahlenspielerei nicht zu, muss aber anfügen, dass ein Robusto-Format dieser Mischung und dem dahinterstehenden Aufwand wahrscheinlich gerechter wird. 7+/10

Length: 10.16Diameter: 1.51 TAM
Wer an Zigarren liebt, wie durch unterschiedliche Tabaksorten, verschiedene Bodenbeschaffenheiten, Auswahl und Pflege der Tabakblätter, Fermentierung, Blending und Reifung immer wieder andere Aromaprofile durch die Verdampfung natürlicher ätherischer Öle entstehen, der sollte die Acid links liegen lassen. Wem die Moods ausgegangen sind, der wird die Lücke durch Blondie & Verwandte sinnvoll füllen können. Für mich ist das nichts, aber es lässt mich daran denken, mal wieder eine Pfeife zu reaktivieren und sie mit einem guten aromatisierten Tabak zu stopfen. 4/10

Length: 13.02Diameter: 1.91 TAM
Die äussere Erscheinung der Robusto ist mit rustikal noch galant umschrieben. Mein Exemplar zumindest schmückt sich mit einem groben, fleckigen Deckblatt in dunklem Colorado. Zahlreiche nadeldicke Venen bilden ein Netz und vermitteln einen zusätzlichen Touch von purer Natur. Ein leichter Kaffeegeruch mit dunkler Fruchtnote steigt in die Nase. Der Kaltzug ist dezent, hat aber einen Hauch von Pfeffer zu bieten. Der optische Eindruck hindert die Airborne nicht im geringsten daran, ein würziges Raucherlebnis zu bieten. Im Mittelpunkt steht der Geschmack von Zedernholz, Mandeln und Kaffee. Zwischendurch kann man sich mit dezenten Aromen von Pfeffer, Kakao und Karamell amüsieren. Eine Fruchtnote von sauerem Obst blitzt ab und zu auf und vermittelt dann eine seltsame Mischung von Süsse und Bitterkeit. Da am Abbrandverhalten nichts auszusetzen ist und es auch Spaß macht, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, bevor die feste, graue Asche auf die Jacke fällt, bereut man nichts bei der Ablage des Sticks. Ob man dafür aber noch einmal 13 Euro auf den Tisch legt, ist wohl die Entscheidung eines jeden Einzelnen. 7/10

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Nach der Trennung von Davidoff of Geneva und der nun auf zwei Projekte beschränkten Zusammenarbeit mit Robert Caldwell („Hit & Run“ & „The T.“) ist die „Farce“ der Aufschlag von Matt Booth in die neue, auf eigenen Füssen stehende Ära von Room101. Der Aufschlag ist durchaus gelungen und fast wäre es sogar ein „As“ geworden. Eine interessante Mischung von Tabaken aus Ecuador, Indonesien, Nicaragua, Pennsylvania und der Dominikanischen Republik zeigt sich für das Auge in attraktivem Gewand. Das Logo macht sich gut auf der Anilla und passt zu dem dunkelbraunen, leicht ölig glänzenden Deckblatt, dass sich mit vielen kleinen Zähnchen samtig anfühlt. Der Kaltgeruch ist stallig, bringt aber auch etwas Nussaroma mit sich. Im Kaltzug schmeckt man angenehme Backgewürze und zurückhaltende Erdtöne. Die Konstruktion zeigt in der Nähe des Zigarrenrings einige leicht unterfüllte Spots und auch der Zugwiderstand ist ausgesprochen lose, was sich dann auch während des Rauchverlaufs bemerkbar macht. Die ersten Züge sind vielleicht auch deshalb leichter in der Stärke als erwartet, füllen aber dennoch den Mund mit ausreichend dichtem, mineralisch angehauchtem Rauch. Dezente Pfefferwürze, frische Erde, Leder und Brot mischen sich im ersten Drittel zu einer geschmackvollen Melange. Die Asche ist hellgrau und fest. Die Brandlinie wirkt sehr breit, was auf eine ungenügende Fermentierung hinweisen könnte. Geschmacklich ist davon noch nichts zu spüren, als sich im zweiten Drittel eine sahnige Süsse bemerkbar macht und Gewürze – in erster Linie Zimt – und Anklänge von Zedernholz die Stärke des Rauches nach oben schrauben. Die mineralischen Noten haben sich inzwischen in einen dezenten, fruchtigen Geschmack von Pflaumen verwandelt und mit ein wenig zusätzlichem Haselnussaroma hat sich ein komplexer Rauchgenuss entwickelt, der einfach Freude bereitet. Umso enttäuschter ist man, als im letzten Drittel eine Bitterkeit aufkommt, die von den buttrigen Aromen nicht mehr eingefangen werden kann und plötzlich auch den Preis zu hoch erscheinen lässt. Ob sich die Bitterkeit bei langsamerem Rauchverhalten vermeiden lässt oder ob eine längere Lagerung im Humidor sie abschwächt, werde ich auf jeden Fall herausfinden wollen. 8+/10

Length: 15.24Diameter: 2.06 TAM
Ein seidig glänzendes, in der Perfektion kaum zu übertreffendes schokoladenbraunes Deckblatt gibt dem Aficionado neben der Kaufquittung die Gewissheit, dass er etwas Besonderes in der Hand hat. Dazu braucht es nicht einmal den typischen, hier in Schwarz gehaltenen Davidoff Zigarrenring. Bevor man ein Streichholz entzündet, sollte man sich mit der Geschichte des verwendeten Tabaks beschäftigen, die man in einer Kurzfassung im Cigarworld Kommentar lesen kann. Es ist tatsächlich ein nicht alltäglicher Tabak, mit dem man sich die nächsten knapp 120 Minuten beschäftigen wird. Darüberhinaus ist die Yamasa ein Bestandteil der Davidoff Marketing Kampagne "Taste the Elements", in der mit einigem Aufwand, der Versuch gemacht wird, drei in den Jahren 2014, 2015, 2016 gelaunchte Blends zu einem erneuten finanziellen Erfolg zu bringen. Ohne die Zahlen zu kennen, postuliere ich einmal, dass das gelingt. Leider nicht aufgrund der überzeugenden Qualität der Zigarren, die in der Kampagne jeweils für Regen, Feuer und Erde stehen, sonders aufgrund der perfekt entwickelten Assoziationsstrategie. Aber auch das will und soll respektiert werden. Die Yamasa vertritt die erdige, würzig-süsse Komponente des Trios und bietet im ersten Drittel bei mittleren Körper einen feinen erdigen Geschmack mit Noten von Milchschokolade, Nuss und Karamell an. Der Abbrand ist dabei scharfrandig und der Zugwiderstand optimal. Die dunkelgraue Asche ist flockig und überrascht mit frühem Abfall. Während der Smoke allmählich deutlich mehr Körper entwickelt, tauchen schwere Lederaromen auf. Ebenso erlebt man einen Holzgeschmack auf der Zunge, der anders ist, als - zumindest von mir - bisher bei anderen Zigarren wahrgenommen. Es ist eine Mischung aus Zeder, Eiche und Nussschalen, die sich als ausgesprochen interessant erweist. Wenn ich versuche, sie retronasal einzuordnen, spüre ich weissen Pfeffer und frisch aufgelegtes Heu. Neben dem Körper zieht nun auch die Stärke an. Das Erdaroma wird mineralisch und der Holzgeschmack bleibt süss-nussig und verführerisch. Diese Zigarre hat eine Komplexität, die für mich mich vielleicht noch eine Nummer zu groß ist. Das hindert mich aber nicht daran, an ihr Gefallen zu finden und es ist nicht der Geschmack, der mich die Zigarre etwas verfrüht ablegen lässt. Es ist die nachlassende Konstruktion, die mir leider in letzter Zeit auch bei anderen Davidoff Blends unangenehm aufgefallen ist. Ohne den Fans dieser Marke auf die Füsse treten zu wollen, sage ich mal, dass "Davidoffs" im letzten Drittel immer häufiger "matschig" werden. Meine Bewertung wird bestimmt durch die sich auflösende Konstruktion im letzten Drittel und den hohen Preis, der natürlich und zugegebenermassen auch durch die Seltenheit des verwendeten Tabaks beeinflusst ist. Aber ich werde alleine schon wegen der Historie dieser Zigarre immer ein paar im Humidor liegen haben und Jahr für Jahr prüfen, ob ich das Holz-Aroma-Rätsel lösen kann. 8/10

Length: 12.70Diameter: 2.14 TAM
Wer so tickt wie ich, kommt an den Zigarren der Black Label Trading Company nicht vorbei. Die Vermarktung und Präsentation dieser "Boutique"-Marke ist ausgesprochen ansprechend. Ich muss dann einfach der verführerischen Darstellung ein Geschmacksprofil zuordnen können. Die Marketing Teams der Unternehmen mögen dies als einen Ansporn für ihre Kreativität nehmen. Bei mir kommt es an und reicht zumindest für ein paar Exemplare zum Tasting. Ein sehr schönes, leicht ölig glänzendes Rosado Deckblatt aus Ecuador mit wenigen, kaum fühlbaren Zähnchen wird bei der Lawless optisch ergänzt durch einen stylischen Zigarrenring mit der morbiden Thematik eines skelettierten Schafschädels, der ähnlich einer Dornenkrone von Stacheldraht umrahmt ist. Ein Bezug zur Tabacalera Oveja Negra ("schwarzes Schaf") ist wohl die naheliegende Erklärung für diese Bildwahl. Da muss man sich schon für erwärmen können. Leichter fällt das bei dem angenehmen Kaltgeruch nach pfeffrigem Kakao, der im Kaltzug durch eine leichte Honigsüsse noch schmackhafter wird. Mein Exemplar ist etwas luftig verarbeitet, was sich auch in einem sehr leichten Zugwiderstand äussert. Dafür erhält man aber auch reichlich, cremigen Rauch der anfangs pfeffrig unterlegt ist, vorrangig jedoch Kakao- und würzige Kaffeenoten anbietet. Nach dem ersten Drittel wird die Struktur mit Erd- und Holzaromen ernsthafter und auch körperreicher bei mittlerer Stärke. Für mich wird es zu einem angenehmen Raucherlebnis, als sich Honig- und Rosinensüsse in das Aroma mischen. Ein malziger Nussgeschmack, der sich an die Holz- und Erdnoten anlehnt, bestimmt nun den Geschmack. Alles in allem ist die Lawless auf jeden Fall - auch preislich - wert, probiert zu werden. Ich bin nun sehr gespannt auf die anderen Blends der Black Label Trading Company. 8+/10

Length: 15.24Diameter: 2.06 TAM
Süsses oder Saures?! Wenn ich auch sonst keine wirkliche Verbindung zu den Zigarren des Hauses A.J Fernandez aufbauen kann, so fällt die Pinolero diesbezüglich etwas aus dem Rahmen. Erstens bietet sie sich geradezu als Halloween Zigarre an. Süsse Elemente wie Schokolade, Karamell und Ahornsyrup kontrastieren geschmacklich gut abgestimmt mit fruchtig-sauren Anteilen aus Limonen, Orangen und Ananas. Zusammengehalten wird dieser Kontrast durch Aromen von Erde, würzigem Holz und weissem Pfeffer. Von Zug zu Zug setzen sich diese Komponenten unterschiedlich, aber immer zusammen. Damit komme ich zum zweiten Unterschied zu meinen bisherigen "Fernandez" - Raucherlebnissen. Diese Toro schmeckt mir. Sie brennt bei etwas zu leichtem Zugwiderstand mit üppigem Rauch auch perfekt ab und sieht man von einer Ablösung des dünnen, aber optisch guten Deckblattes im letzten Drittel ab, kann man diesen Smoke nur als angenehm bezeichnen. Zu dem reduzierten Preis ist die Pinolero auf jeden Fall eine Probe wert. Der eine oder andere wird die Besonderheit dieses Geschmacksprofils zu schätzen wissen und sich wie ich auch ein paar Exemplare in den Humidor legen wollen. Der Zigarrenring im Übrigen passt in seiner Originalität irgendwie auch zu Halloween. 8/10

Length: 12.38Diameter: 1.98 TAM
Davidoff in Black - aber gewohnt elegant und schön im ersten Erscheinungsbild, bis man weiche Spots in der Konstruktion feststellt und sich über eine dilettantisch angebrachte Kappe wundert. Der verführerische süsse Tabakgeruch, der vom schokoladenbraunen Deckblatt aufsteigt, lässt einen diese Unzulänglichkeiten fast vergessen und bei dem Geschmack von feinstem Leder im Kaltzug, der angereichert ist mit Noten von Oolong Tee, ist einem das schon wieder egal. Die ersten Züge nach der leichten Flammenannahme über dem Streichholz sind charaktervoll bestimmt von Leder, Erde und Kaffeegeschmack. Weisser Pfeffer sorgt für Spannung und wird zu einem angenehmen Begleiter, als er durch Mandelsüsse abgemildert wird. Für Komplexität sorgen eine Fülle von Gewürzen, die sich ab dem zweiten Drittel abwechselnd an dem Raucherlebnis beteiligen. Kreuzkümmel, Zimt und auch Wacholderbeeren schmeckt man, die Süsse der Mandeln nimmt parallel dazu Nougat-Charakter an. Das schmeckt, wird aber eingeschränkt durch einen trotz der vorsichtigen 7 mm Bohrung viel zu luftigen Zugwiderstand. Zumindest ein halbes Blatt des unbestreitbar wertvollen Tabaks in der Füllung hätte dem Stick gut zu Gesichte gestanden. Im letzten Drittel ist die Special R ganz schön weich geworden und ein Geschmack von Milchkaffee kann nur unzulänglich eine aufkommende Bitterkeit in Schach halten. Der Abbrand war OK, die Asche aber bröselig und immer auf der Suche nach einem anderen Aufenthaltsort. Es ist ein netter Smoke, aber mehr auch nicht und diesen Preis auf keinen Fall wert. 8/10

Für meine Verhältnisse habe ich eine "Mordsrolle" in der Hand, deren Colorado Claro Deckblatt glatt ist und seidig glänzt. Leder- und Nussnoten kitzeln die Nase, beim Kaltzug nimmt man dagegen eher süsse und florale Geschmacksanteile wahr. Es dauert schon seine Zeit, bis der Fuß geflämmt ist, dann kommt bei geringem Rauchwiderstand ein ausbalancierter Geschmack von Zedernholz und Walnuss auf die Zunge. Im weiteren Verlauf mischen sich Lederaromen ein, seltsamerweise ist der Abgang erdig-süss. Eine ungewohnte, aber schmackhafte Variante, die über einige Zeit anhält. Im Hintergrund baut sich dezent Pfeffer auf und ab der Mitte des Raucherlebnisses tritt allmählich, aber unaufhaltsam eine bittere Kaffeenote auf. Als die Zigarre eine schwammige Konsistenz bekommt, verschwindet die Bitterkeit und frische, florale Noten von Paprika und Minze sorgen noch einmal für Abwechslung. Die Holznote und die Süsse kommt zurück und der Smoke klingt aus mit dem Geschmack von Süssholz auf den Lippen. Die Aba 56 bietet ein abwechslungsreiches und in einigen Abschnitten auch komplexes und geschmackvolles Raucherlebnis. Bei einigen Unregelmässigkeiten im Abbrand und der fehlenden Creme im Rauch reicht das aber für mich nicht für eine Wiederholung. Da dabei auch das Format, dem ich eher abgeneigt gegenüber stehe, eine Rolle spielt, sollte man diesem Urteil keine große Bedeutung zumessen. 7+/10


