Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Length: 14.29Diameter: 1.83 TAM
Die „Piramide Sungrown 5.625x46 (Alec Bradley - Raíces Cubanas)“ ist keine Schönheit. Das mittelbraune Deckblatt ist grob und von mehreren, dicken Adern durchzogen. Unter der Bauchbinde versteckt sich ein kleiner Riss im Deckblatt. Das geht ja gut los...Das Format hat schicke Ausmaße und liegt angenehm in der Hand. Der Stick ist mittelfest gerollt. Der Kaltgeruch bietet sanfte Erde. Der Kaltzug hingegen liefert kräftige Noten von gesüßten Kamillentee. Cut, Röstung und Zündung erfolgen komplikationslos. Zum Auftakt gibt es mittelkräftige holzige Noten und wenig Gras. Leichte florale und süßliche Akzente kommen nach und nach auf. Die Aromenintensität ist anständig ausgeprägt. Nach jedem Zug steigt eine kleine Rauchsäule aus dem kleinen Riss im Deckblatt auf - nun ist klar, dass auch das Umblatt einen Riss hat. Sieht ulkig aus. Zu meinem Glück, haben die Risse keinen negativen Einfluss auf den Rauchverlauf. Die Rauchentwicklung ist enorm und die Zigarre brennt kerzengerade ab. Der wellige, aber trotzdem stabile, dunkelgraue Aschekegel hält für gute 4 Zentimeter bevor dieser kontrolliert erstmalig abfällt. Der Zugwiderstand ist perfekt. Die weitere geschmackliche Entwicklung verläuft zunächst eher behäbig, bevor die Zigarre zum Schluss noch einmal richtig aufdreht. Gras bildet sich aus und erlangt letztlich die gleiche Intensität wie Holz. Die florale Süße bleibt permanent im Hintergrund bestehen. Minimale Anklänge von Pflaume entstehen interessanterweise und sind gut wahrnehmbar. Leichte, zuckrige Akzente entstehen kurz vor dem finalen Drittel, die sich enorm stark entwickeln. Es gibt sogar noch etwas Kaffee, Erde und einen Hauch Pfeffer als Zugabe. Ich bin verblüfft. Nach dem schwachen Auftakt hatte ich nicht mit einer derart schönen Aromenentwicklung gerechnet. Die Balance des Blends ist in Gänze wirklich gelungen. Sieht man über die optischen Mängel hinweg, bekommt man hier für kleines Geld eine tolle, mittelkräftige und schmackhafte Zigarre. Schöne 50 Minuten mit klarer Kaufempfehlung! Optimistisch wie ich bin gehe ich davon aus, dass ich mit meinem Exemplar hinsichtlich der optischen Qualität einfach nur Pech hatte. Ich werde nach der Verkostung des nächsten Exemplars berichten, ob dem tatsächlich so war! Nachtrag 10.03.2021: Das zweite Exemplar aus meinem Humidor kann den positiven Ersteindruck voll bestätigen. Qualitativ gab es bei diesem Exemplar nichts auszusetzen. Optik und Qualität des Deckblatts waren einwandfrei. Die übrigen technischen Eigenschaften waren ebenfalls tadellos. Eine schöne, leckere Zigarre!

Length: 16.51Diameter: 2.58 TAM
Die „Factory Overrun Honduras Gran Toro Rabito Criollo 98 (Alec Bradley - Raíces Cubanas)“ ist eine überaus wuchtige Erscheinung. Sie ist schwer und derart steinhart gerollt, wie ich es bisher nur selten erlebt habe. Das satt braune Deckblatt ist zwar etwas gröber ausgefallen, ist aber trotzdem von guter Qualität und fehlerfrei. Das Ringmaß ist gewaltig, der Anschnitt mit Doppelklinge geht jedoch leicht von der Hand. Die Zigarre startet nach ausgiebiger Röstung und anschließender Zündung mit zarten Holzaromen sowie leichter Würze. Später gesellt sich Gras und leichter Kaffee hinzu. Federleichte, fruchtig-florale Noten kommen im zweiten Drittel hinzu. Der Smoke wird leicht cremig. Äußerst seichte erdige und ledrige Anklänge können ebenfalls ausgemacht werden. Von Schärfe weit und breit keine Spur. Die Zigarre ist ausgesprochen mild. Der Rauchverlauf ist extrem gechillt und gradlinig wie die A 542. Genau richtig, um schön relaxt abzuschalten und um sich nach einer kurzen Nacht gepflegt treiben zu lassen. Die Aromenintensität ist herrlich schlapp. Wer ein komplexes Raucherlebnis sucht, sollte diesen Brummer eindeutig ignorieren. Technisch ist die Zigarre frei von Mängeln. Sie brennt gemächlich und kerzengerade über gut 90 Minuten ab. Die Rauchentwicklung ist gut. Der Zugwiderstand ist aufgrund der steinharten Rollung etwas zu hoch. Der mittelgraue Aschekegel ist äußerst stabil und ansehnlich. Mir hat es Spaß gemacht! Für angemessene 5 € erhält man „Value for money“ und macht sicherlich nichts verkehrt, wenn es einmal etwas schlichtes und unkompliziertes sein soll. Daumen hoch!

Length: 17.78Diameter: 2.06 TAM
Ein cleveres Marketingkonzept haben die Brüder Alec und Bradley mit dieser Serie entwickelt. Die Art und Weise, wie ein jeder sein Leben führt und gestaltet, beeinflusst zu 40 Prozent das persönliche Glück empfinden. 50 Prozent des Empfindens sind veranlagt und die übrigen 10 Prozent des Glück empfinden hängen von den individuellen Lebensumständen ab. Zumindest behauptet dies eine Studie zum Thema „Glück“. Der Genuss der Project 40 Zigarren soll nun die 40 Prozent des persönlichen Glücks bereichern und unterstützen. Eine ehrenvolle Absicht. Mal schauen, ob die „Alec Bradley Project 40 Churchill 07.52“ meine persönlichen 40 Prozent vervollständigt. Die Churchill sieht zumindest schon einmal hervorragend aus und steigert meine ohnehin schon gute Laune. Das mittelbraune Deckblatt ist glatt, fehlerfrei und perfekt verarbeitet. Der Stick ist extrem fest gerollt und liegt satt in der Hand. Der Kaltgeruch liefert milde Erde und etwas Leder. Der etwas schwergängige Kaltzug bietet florale Süße. Röstung und Zündung gelingen problemlos. Das erste Drittel startet bedächtig mit eleganten erdigen und holzigen Noten. Minimale fruchtige und florale Anklänge entwickeln Profil. Die fruchtigen Aromen übernehmen zügig das Ruder und dominieren nun deutlich. Intensive Aromen von reifen Zitronen und Orangen geben nun den Ton an. Leichte Akzente von Gras schwingen schön im Hintergrund mit. Retronasal wird Gras deutlich verstärkt wahrnehmbar. Lecker! Das zweite Drittel eröffnet mit der Intensivierung der fruchtigen Süße. Zitrone und Orange entwickeln sich mehr und mehr in Richtung Limette. Der Smoke wird deutlich cremiger. Ein Hauch Kaffee rundet das Aromenspiel ab. Leichte bittere Akzente tauchen auf. Ein angenehmer Hauch Leder kommt auf und fügt sich erstaunlich gut in den von süßer Fruchtigkeit dominierten Blend ein. Die Zigarre brennt kerzengerade ab. Der fast weiße Aschekegel ist bombenfest und bringt keine unliebsamen Überraschungen. Das Rauchvolumen ist ordentlich. Lediglich der Zugwiderstand ist für meinen Geschmack etwas zu hoch. Das letzte Drittel entwickelt hauptsächlich Gras und Erde weiter. Leider lässt die fruchtige Süße spürbar nach. Leichte holzige Noten finden außerdem ihren Platz in diesem federleichten und schmackhaften Blend. Diese milde Zigarre hat mir tatsächlich sehr schöne 70 Minuten zum Jahresausklang beschert. Das PLV ist sensationell gut. Die „Alec Bradley Project 40 Churchill 07.52“ ist jeden Cent wert. Sie ist gut geeignet für Einsteiger und auch erfahrene Raucher, die ein mildes, aber aromenintensives Raucherlebnis schätzen, sollten ihre helle Freude haben. Klare Kaufempfehlung! Ich wünsche allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres Jahr 2021!

Length: 12.70Diameter: 2.06 TAM
Das rotbraune, leicht glänzende Deckblatt der „Guillermo Rico Corojo Robusto (5x52)“ sieht sehr ansprechend aus und ist gut verarbeitet. Es ist glatt und wird nur von wenigen, sehr feinen Äderchen durchzogen. Das hier verwendete Corojo-Deckblatt verspricht kräftige Aromen von Erde, Pfeffer und Würze. Das Umblatt dieser Robusto stammt aus Nicaragua und die Tabake für die Einlage aus Nicaragua und Costa Rica. Die Zigarre ist fest gerollt und hat ein hohes Eigengewicht. Auf leichten Druck zwischen Daumen und Zeigefinger gibt die Zigarre keinen Millimeter nach. Der Kaltgeruch verströmt stallige und grasige Eindrücke. Der Kaltzug bietet schöne florale Akzente und etwas Heu. Die Zündung erfolgt problemlos und die ersten Züge liefern leichte salzig-würzige Anklänge. Eine wirklich sehr kleine Prise Pfeffer prickelt angenehm auf der Zungenspitze. Schmackhafte Noten von stärkerem Espresso bilden gemeinsam mit Aromen lehmiger Erde das Fundament des ersten Drittels. Leichte grasige Akzente vervollständigen das Bild. Das zweite Drittel entwickelt pfeffrige Würze. Die Zigarre wird nun auf angenehme Weise leicht scharf. Espresso wandelt sich hin zu stärkerem Kaffee. Erde wird trockener und die bisher schwachen, grasigen Eindrücke gewinnen ein klein wenig mehr Stärke. Die Rauchentwicklung ist gut, der Zugwiderstand vielleicht ein klein wenig zu hoch. Am Abbrand gibt es nichts auszusetzen. Die Zigarre brennt ruhig und gerade ab. Der hellgraue, fast weiße Aschekegel ist fest und jederzeit gut kontrollierbar. Im letzten Drittel entwickelt Erde einen merklich mineralischen Charakter. Der starke Kaffee setzt unbeirrt seinen Kurs fort. Die pfeffrige Würze schwächt sich ab. Florale Aromen und Noten einer Kräutermischung treten recht unvermittelt in Erscheinung, geben dem Smoke eine schöne Wendung und sorgen angenehm für Abwechslung. Die Balance zwischen den floralen Aromen sowie dem Kaffee und der Erde wirken auf mich jedoch etwas unausgereift und leicht schroff. Hinzu kommt leichte Bitterkeit, die ich allerdings nicht als unangenehm empfinde. Der Smoke wird je näher man dem Ende kommt immer trockener. Hmmh, diese Robusto macht mir eine faire Bewertung nicht leicht. Die Aromenintensität ist anständig und der Blend insgesamt ist trotz des zeitweisen, leichten Ungleichgewichts durchaus interessant und schmackhaft. Bis auf den etwas zu hohen Zugwiderstand ist der Stick technisch einwandfrei und von sehr guter Qualität. Das gute PLV lässt die „Guillermo Rico Corojo Robusto“ fast als einen ausgezeichneten All Day Smoke durchgehen. Ich empfehle diese mittelkräftige Zigarre ruhigen Gewissens denjenigen, die es durchaus etwas herber und minimalistischer mögen. Ich werde jedenfalls weitere Exemplare probieren, denn der Geschmack spricht mich durchaus an und bietet sicherlich weiteren Raum für Entwicklung. Es waren interessante 60 Minuten!

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Nachdem ich bereits mit der Robusto Sun Grown aus dieser Serie recht gute Erfahrungen gemacht habe, wage ich mich heute an die groß geratene „Perdomo Reserve 10th Anniversary Super Toro (Box-Pressed Sun Grown)“. Eine beeindruckende Erscheinung von zumindest optisch ordentlicher Qualität. Das mittelbraune Deckblatt meines Exemplars ist etwas gröber als üblich ausgefallen. Eine ziemlich dicke Ader prägt den optischen Eindruck. Ich hoffe, diese wirkt sich nicht negativ auf den Rauchgenuss aus, denn dicke Adern hemmen leider oftmals eine optimale Aromenentwicklung. Diese boxpressed ist äußerst kompakt, fest gerollt und wiegt schwer in der Hand. Wie alle übrigen Zigarren dieser Serie handelt es sich ebenfalls um eine Puro aus Nicaragua. Das gute Stück startet nach problemloser Zündung mit erstaunlich viel Pfeffer, der sich im ersten Drittel auch durchgehend hält. Die Basisnote wird von mittelkräftigen erdigen und grasigen Noten bestimmt. Wenige süße Akzente vervollständigten das Bild des ersten Drittels. Das zweite Drittel beginnt mit verstärkten cremigen, süßen Noten Karamell und Schokolade. Anklänge von Zimt und leichtem Holz entwickeln sich ebenfalls gemächlich. Pfeffer lässt leicht nach, ebenso Erde und Gras. Ein minimaler Anflug von Kaffee tritt auf. Zu Beginn des finalen Drittels wird die Zigarre ziemlich weich und brennt leicht schief ab. Der hellgraue Aschekegel ist bis hierhin stabil, jedoch leicht fransig, was gelegentlich zu ungewollten, leichten Ascheflug führt. Der Zugwiderstand ist insgesamt etwas zu hoch. Die Rauchentwicklung ist gut. Holz und Erde dominieren nun. Süße, Gras und Kaffee spielen nur noch am Rande eine kleine Rolle. Pfeffer schwächt sich erneut ab, ist aber noch immer präsent. Zu guter letzt, droht Tunnelbrand, der sich jedoch nicht voll entwickelt. Schade, im direkten, geschmacklichen Vergleich zieht die Super Toro gegenüber der Robusto klar den kürzeren. Die Robusto bietet eine intensivere, abwechslungsreichere und harmonischere Aromenkomposition. Die floralen Aromen der Robusto fehlen der Super Toro leider gänzlich. Diese mittelkräftige Sun Grown konnte mich über die Rauchdauer von 70 Minuten nicht wirklich überzeugen. Sie hebt sich nicht von der Konkurrenz ab. Im Gegenteil, viele andere Sun Grown Zigarren bieten meiner Meinung nach deutlich mehr. Zum Beispiel die „Balmoral Anejo XO Nicaragua Rothschild Masivo“, oder die „Padilla Finest Hour SUNGROWN Double Toro“ möchte ich in diesem Zusammenhang lobend erwähnen. Diese Sun Grown Zigarren haben zumindest mir wesentlich besser gefallen. Ob die dicke Ader maßgeblichen Anteil an diesem ernüchternden Raucherlebnis gehabt hat? Who knows...

Length: 12.70Diameter: 2.18
Die „Balmoral Anejo 29 Rothschild Masivo FT“ liegt vor mir. Als Deckblatt wurde ein seltenes, 29 Jahre altes Arapiraca-Tabakblatt aus Brasilien verwendet. Dieses ist mittelbraun, absolut fehlerfrei sowie meisterlich verarbeitet und steigert die Vorfreude auf den bevorstehenden Smoke. Die kompakte Zigarre mit ihrem schicken Pigtail ist fest gerollt und liegt schwer in der Hand. Der Kaltgeruch bietet Erde, Zimt und wenig Pfeffer an. Der Kaltzug hingegen hat leichten Eukalyptus und florale Anklänge in petto. Nach erfolgreicher Zündung des guten Stücks werden Aromen staubiger, intensiver Erde und leichtem Kaffee freigesetzt. Rasch entwickeln sich zusätzlich holzige und minimal nussige Anklänge. Kurz vor Ende des ersten Drittels steigen ausgeprägte Lederaromen empor, die jedoch moderat dosiert sind und sich harmonisch in das bisherige Gesamtbild einfügen. Die Zigarre entwickelt satten, cremigen Rauch. Der Zugwiderstand ist genau richtig und der sich bildende, mittelgraue Aschekegel spaltet sich zwar zu Beginn ein klein wenig auf, bleibt aber trotzdem bis etwa zur Mitte des Smokes standhaft. Der Abbrand ist messerscharf und benötigt keinerlei Aufmerksamkeit. Das zweite Drittel drosselt Leder merklich und schiebt die erdigen Noten in den Vordergrund. Holz gewinnt an Profil und wird kerniger. Kaffee schwächt sich ab. Minimalste, florale, vanilleartige Anklänge von leichter Süße arbeiten im Hintergrund. Leicht salziges Karamell entwickelt sich zusätzlich. Die gesamte Komposition bietet zwar bisher recht viel Abwechslung aber die Aromenintensität würde ich eher als moderat bezeichnen. Das passt jedoch vorzüglich zum gesamten Auftritt der Zigarre. Sie will nicht mit Intensität sondern Komplexität punkten und verlangt nach feinen Geschmacksnerven. Ein vornehmer Smoke möchte man meinen. Das finale Drittel steigert dezent die süßen und floralen Anklänge. Erde und Holz sind in etwa gleich stark vertreten. Unterm Strich bilden die herben und süßen Noten ein schönes Gleichgewicht. Leder blitzt gelegentlich auf und verlangt nach Wahrnehmung. Der gesamte Smoke bietet keinerlei Schärfe. Die „Balmoral Anejo 29 Rothschild Masivo FT“ bietet ein komplexes, in der Intensität der Aromen moderates und mittelkräftiges Raucherlebnis für fortgeschrittene Genießer. Ich hatte schöne 60 Minuten mit dieser angenehmen und gutmütigen Zigarre. Sie wird sicherlich viele gute Freunde finden und auf durchweg positive Resonanz stoßen. Den Preis halte ich jedoch für etwas zu hoch angesetzt. Trotzdem durchaus empfehlenswert.

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Zunächst einmal möchte ich allen fröhliche Weihnachten wünschen! Da mir dieses Jahr ebenso wie den meisten anderen bisher nicht sonderlich gut gefallen hat, und nun auch noch Weihnachten nur mit starken Einschränkungen gefeiert werden kann dachte ich meiner Missmutigkeit mehr Ausdruck verleihen zu können, indem ich mir heute die „Kristoff Pistoff 660“ gönne. Eine imposante, kernige und kräftige Zigarre, ummantelt von einem dunkelbraunen San Andres Deckblatt der gröberen Sorte. Ein paar dickere Adern durchziehen das Deckblatt welches im Kaltgeruch angenehme Anklänge von Minze und Pfeffer freisetzt. Im Kaltzug erhält man gesüßten Tee und Noten von Holz. Wie so oft bei Zigarren aus dem Hause „Kristoff“, ist das Eigengewicht im Verhältnis zur Größe relativ gering. Der Stick ist mittelfest gerollt. Die Zigarre startet nach problemloser Zündung ohne Vorgeplänkel mit sehr viel pfeffriger Würze und trockenem Holz. Nach und nach verändern sich die trockenen Holznoten zugunsten schöner, deutlicher Aromen von cremigen Süßholz. Die zu Beginn vorhandene pfeffrige Würze weicht zugunsten ausgeprägter Röstaromen. Auch ist Pfeffer permanent gemeinsam mit einer guten Prise Salz mit von der Partie. Im weiteren Verlauf entwickeln sich schöne nussige Aromen sowie ein wenig Erde und Kaffee. Auch leichte florale Anklänge erobern sich zeitweise einen Platz im Aromenrad. Diese Zigarre ist in der Tat stärker als sonst von Kristoff gewohnt. Trotzdem ist sie zu keinem Zeitpunkt übertrieben stark. Sie ist kein Komplexitätswunder, weiß aber aufgrund der hohen Aromenintensität sehr zu gefallen. Sehr entspannt...Technisch gibt es keinen Grund zur Klage. Die Zigarre produziert satten, cremigen Rauch, brennt ordentlich ab und bildet einen festen, hellgrauen Aschekegel. Der Zugwiderstand ist perfekt. Auch wenn mir meine zuletzt im November gerauchte „Pistoff Extremely“ deutlich besser gefallen hat, bin ich nach 65 Minuten Rauchdauer sehr zufrieden und froh heute die „Pistoff 660“ gewählt zu haben. Die Zigarre kann sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Rauchern ans Herz gelegt werden. Ich wünsche weiterhin schöne Feiertage!

Length: 13.97Diameter: 1.98 TAM
Nachdem ich bereits meine überaus positiven Erfahrungen mit der „Robusto Immenso“ und der „Libertad Supremo“ aus dem Hause „Brun del Ré“ machen durfte, folgt heute die Dritte im Bunde, die „Rain Forest Long Robusto“. Wie der Name verrät, ist diese Robusto ein wenig länger geraten, als gewöhnliche Zigarren dieses Formats. Das seidenmatte, braune, leicht gemaserte Deckblatt dieser Puro aus Costa Rica wird von einigen sehr feinen Äderchen durchzogen. Es ist schön anzusehen und ausgezeichnet verarbeitet. Die Zigarre ist fest gerollt, verfügt über ein hohes Eigengewicht und liegt gut in der Hand. Die gelungene Bauchbinde der Zigarre zeigt den Kopf eines grazilen Jaguars. Ein echter Hingucker. Die Zigarrenspitze wird durch eine weitere, schmale Bauchbinde geschützt. Der im Namen der Zigarre enthaltene Zusatz „Rainforest“, möchte auf den notwendigen Schutz der Regenwälder Costa Ricas aufmerksam machen. 20% aus dem Erlös des Verkaufs der „Rainforest-Zigarren“ kommen der eigens gegründeten „Rain Forest Foundation“ zugute. Diese setzt sich für die Erhaltung der Regenwälder Costa Ricas ein. Nice! Der Kaltgeruch dieser Zigarre gibt würzige und süße Akzente frei. Der Kaltzug bietet Minze und süßes Gras. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung geht es mit Aromen von Holz zusammen mit floraler Süßlichkeit los. Schnell entwickeln sich florale, fruchtige Noten von Zitrusfrüchten mit ausgeprägter Süße. Holz schwächt sich ab und verbindet sich zu einem faszinierenden Geschmackserlebnis mit den süßen, fruchtigen Noten. Minimale Anklänge einer leichten Gewürzmischung entwickeln sich weit entfernt ohne dominant zu werden. Im zweiten Drittel wird das Aromenrad durch süßes Gras geschmackvoll ergänzt. Die Zigarre wird insgesamt deutlich süßer und gewinnt nach dem eher milderen Auftakt angenehm an Stärke. Süße Orange und Zitrone, kombiniert mit cremigen Süßholz geben den Ton im zweiten Drittel an. Minimale Ansätze von Kaffee arbeiten im Hintergrund. Die ausgewogene, fruchtig-holzige Süße der Zigarre ist herrlich und sucht ihresgleichen. Das finale Drittel führt glücklicherweise das herausragende Grundgerüst des zweiten Drittels weitestgehend fort. Allerdings kommt nun eine leichte, aber sehr angenehme und gut passende Bitterkeit ins Spiel. Herbere Holznoten entwickeln sich und bilden einen perfekten Gegenpol zu den süßen Aromen. Trockenes, nur noch leicht süßes Gras, rundet die meisterliche Komposition ab. Technisch bietet die Zigarre keinen Grund zur Klage. Sie entwickelt satten, cremigen Rauch von großer Dichte und Volumen. Sie brennt ruhig und kerzengerade ab. Der dunkelgraue Aschekegel ist fest und erfordert keine Aufmerksamkeit. Es kommt im Rauchverlauf zweimal zum Aschefall. Auch der Zugwiderstand ist optimal. Ganz ehrlich, ich hätte diese unglaublich gute Zigarre gerne über mehrere Stunden geraucht. Leider hielt der Genuss in meinem Fall „nur“ über 60 Minuten. Ich konnte nicht genug von dieser süßen, holzigen, Fruchtbombe bekommen, die zudem nicht einen Hauch von Schärfe oder Pfeffer liefert. Derart intensiv, kraftvoll...was für ein toller, meisterlicher Blend! Für das Gebotene ist das PLV meiner Meinung nach fantastisch. Die „Brun del Ré 1787 Rain Forest Long Robusto“ ist sowohl für Einsteiger als auch fortgeschrittene Raucher geeignet. Unbedingt probieren, ansonsten verpasst man ein großartiges Raucherlebnis! Nachtrag 03.02.2021. Mittlerweile habe ich drei weitere Exemplare genossen, die den starken Ersteindruck ausnahmslos bestätigen konnten.

Length: 10.16Diameter: 1.83 TAM
Hinter dem sperrigen Namen der „Black Label Trading Company Black Works Studio Killer Bee Swarm“ verbirgt sich eine etwas zu kurz geratene Corona, eingepackt in einem vorbildlich verarbeitetem sowie fehlerfreien, dunkelbraunen Kamerun-Deckblatt. Sie fällt besonders durch ihr wie der Körper einer Biene gestreiftes Pigtail-Mundstück und die gestreifte Zigarrenspitze auf. Ein echter Blickfang. Die Zigarre ist fest gerollt und liegt gut in der Hand. Ihr Kaltgeruch hat Leder, stallige Akzente und Pfeffer im Angebot. Der Kaltzug bietet süßliche, rosinenartige Noten und florale Anklänge. Die Zigarre startet nach problemloser Röstung und Zündung mit einer angenehm dosierten Gewürzmischung. Leder und Erde gewinnen zügig an Profil und vereinen sich mit dezenter, floraler Süße zu einem spannenden, sehr eigenständigen Geschmackserlebnis. Anklänge von Nuss und salzigem Karamell reihen sich gut präsent in die Komposition ein. Ab der Mitte des Smokes dominiert ein herrlicher Mix aus floralen und unterschiedlich stark ausgeprägten süßen Aromen. Die süßen Aromen setzen sich aus cremiger Vanille, blumigen Akzenten, salzigem Karamell und einen Hauch Kakao zusammen. Die herben, würzigen Aromen arbeiten im Hintergrund und komplettieren den Smoke meisterlich. Hierbei fallen vor allem Leder, Erde und Nuss ins Gewicht. Die Gewürzmischung vom Start ist hingegen kaum noch wahrnehmbar. Das letzte Drittel legt noch einmal kraftvoll zu. Die ohnehin schon recht kräftige Zigarre gewinnt noch einmal an Stärke. Die süßen Aromen lassen etwas nach und eine gute Portion Pfeffer sorgt für angenehmes kribbeln. Leder und Erde verstärken ihren Anteil und führen das kernige Finale an. Nuss verteidigt seine Existenz tapfer. Ein Hauch Toast gibt es noch als Zugabe. Die „Kleine“ hat es wirklich in sich! 45 komplexe Minuten durfte ich mit ihr verbringen und bin tief beeindruckt. Ein ungewöhnlicher, wohl schmeckender Blend mit hohem Wiedererkennungswert trifft bei mir mitten ins Schwarze. Diese kleine Aromenwunder findet ganz sicher einen dauerhaften Platz in meinem Humidor - zumindest so lange diese Zigarre verfügbar ist. Auch technisch spielt der Stick in der ersten Liga. Das Rauchvolumen ist sehr stattlich. Zugwiderstand und Abbrand sind ausgezeichnet. Die Zigarre brennt gerade und messerscharf ab. Dabei bildet sie einen dunkelgrauen und stabilen Aschekegel. Perfekter Genuss und eine unbedingte Empfehlung die sich eher an erfahrene Liebhaber kräftiger, komplexer Zigarren richtet. Dieser Schwarm Killerbienen ist höchst willkommen!

Length: 15.24Diameter: 2.06 TAM
Die „Aging Room Quattro Nicaragua Maestro“ ist qualitativ über jeden Zweifel erhaben. Sie ist eine absolute Augenweide. Das dunkelbraune Sumatra-Deckblatt ist außerordentlich gut verarbeitet und absolut fehlerfrei. Die boxpressed Puro Torpedo ist kompakt und sehr fest gerollt. Eine wirklich schicke Zigarre. Der Kaltgeruch ist leicht süßlich und offeriert zusätzlich wenig Pfeffer. Der Kaltzug bietet süße und blumige Akzente. Die Zigarre startet nach problemloser Zündung mit viel Holz, wenig Pfeffer und etwas Bitterschokolade. Nach wenigen Minuten wird Holz durch die Entstehung starker Kaffeearomen in den Hintergrund gedrängt. Leichte erdige und staubige Anklänge kommen auf. Die Zigarre ist insgesamt sehr würzig und kraftvoll. Es entsteht satter, cremiger Rauch mit schönem Volumen. Zugwiderstand und Abbrandverhalten sind ausgezeichnet. Der mittelgraue Aschekegel ist äußerst stabil und bereitet keine unliebsamen Überraschungen. Der weitere Rauchverlauf bietet wieder mehr Holz und dafür weniger Kaffee. Erde pendelt sich auf mittlerer Stärke ein. Ein wenig Leder findet seinen Platz im Aromenrad. Schön ausgewogene Röstaromen sind hintergründig dauerhaft präsent. Minimale florale und nussige Ansätze sorgen für zusätzliche Abwechslung. Ein wirklich schönes und komplexes Raucherlebnis! Ob diese Zigarre tatsächlich die Auszeichnung zur besten Zigarre des Jahres 2019 verdient hat, mag ich nicht beurteilen. Aus dieser Serie hat mir die Vibrato Toro wesentlich besser gefallen. Ich habe diese als geschmacklich ausdrucksstärker, intensiver und raffinierter empfunden. Die 60 Minuten mit der Maestro Torpedo waren gut, haben mich aber insgesamt erstaunlich kalt gelassen. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache , dass man es hier mit einer herausragenden und sehr empfehlenswerten Zigarre zu tun hat.

Length: 15.24Diameter: 1.98 TAM
Das dunkelbraune, brasilianische Deckblatt der „Principle Cigars Limited Edition Toro Especial“ sieht klasse aus und ist fehlerfrei. Verarbeitung und Qualität sind ausgezeichnet. Die Zigarre ist bemerkenswert fest gerollt und schwer. Der Kaltgeruch hat süßen Sirup und wenig Gras im Angebot. Der Kaltzug bietet vorwiegend angenehme Akzente von Heu. Die Zündung der Zigarre benötigt etwas mehr Zeit als gewöhnlich, gelingt jedoch letztlich problemlos. Direkt zu Beginn wird viel Espresso und etwas Erde serviert. Eine leichte Prise Pfeffer und Zimt etablieren sich. Gelegentlich blitzen leichte Akzente von Nelke auf. Zedernholz steigt kontrolliert und fein dosiert auf. Walnussaromen komplettieren das üppige Aromenrad des ersten Drittels. Der Zugwiderstand der Zigarre ist bisher entschieden zu hoch. Auch die Rauchentwicklung könnte für meinen Geschmack intensiver sein. Das Abbrandverhalten im ersten Drittel ist jedoch tadellos. Kerzengerade brennt die Zigarre ab und bildet einen hellgrauen, fast weißen und bombenfesten Aschekegel. Das zweite Drittel entwickelt die Aromen von Walnüssen mit bemerkenswerter Intensität kraftvoll weiter. Pfeffer, Holz und Erde entwickeln einen schönen und sehr präsenten Dreiklang. Ein wenig Toast und Kaffee runden das Aromenfest gelungen ab. Der zu hohe Zugwiderstand ist trotz leichtem kneten des Mundstücks nicht in den Griff zu bekommen. Ein erneuter, vorsichtiger Cut mit der Doppelklinge bringt dann die ersehnte und bitter nötige Verbesserung. Noch immer ist der Zugwiderstand nicht ganz optimal, aber jetzt durchaus akzeptabel. Das finale Drittel bietet neben mittlerweile deutlich abgeschwächter Walnuss, Holz, Erde und Pfeffer zusätzlich sanfte Anklänge von Zitrusfrüchten. Kaffee entwickelt sich mehr und mehr zurück in Richtung Espresso. Eine angenehme, salzige Würzmischung baut sich auf. Sanfte Anklänge von Süßholz und Schokolade vervollständigen den Smoke. Puh, diese Zigarre ist extrem komplex und erfordert sehr, sehr viel Aufmerksamkeit. Absoluter Genuss auf allerhöchstem Niveau für Feingeister! Ich hatte große Mühe alle Aromen zu erfassen und sicherlich ist es mir auch nicht vollständig gelungen, alles was hier geballt geboten wird auch tatsächlich zu erfassen. Möglicherweise ist diese Zigarre einfach (noch) eine Nummer zu groß für mich gewesen. Tatsächlich fühle ich mich überfordert aber auch herausgefordert von dem guten Stück. Es müssen weitere Exemplare folgen um mir ein vollständiges Bild machen zu können. Die Aromenkomposition ist sehr spannend und raffiniert abgestimmt. Der Blend ist aus meiner Sicht einzigartig. Sehr schade, dass der zu hohe Zugwiderstand das Vergnügen über die 70 minütige Rauchdauer entscheidend getrübt hat und zusätzlich zur hohen Komplexität der Zigarre den Genuss entschieden erschwert hat. Möglicherweise habe ich einfach nur Pech mit meinem Exemplar gehabt. Ich empfehle die Zigarre ausdrücklich fortgeschrittenen Rauchern, die außerordentliche Komplexität lieben. Einsteiger hingegen werden sehr wahrscheinlich ein wenig frustriert sein. Interessanter Stick...

Length: 14.29Diameter: 1.83 TAM
Und noch eine Puro aus Nicaragua, diesmal die „Original Blue Edition Exquisitos“ von Don Pepin. Aus dieser Serie habe ich bereits die „Toro Grande BOXPRESSED“ genießen dürfen, die mir außerordentlich gut gefallen hat. Dementsprechend habe ich hohe Erwartungen and die kompakte „Kleine“. Qualität und Verarbeitung zeugen von höchstem Niveau. Das dunkelbraune Deckblatt ist fehlerfrei und sehr ansehnlich. Der Kaltgeruch bietet eine erwachsene Portion Pfeffer und wenig Erde. Der Kaltzug hingegen offeriert süßliche, leicht grasige Eindrücke. Unmittelbar nach Zündung startet die Zigarre erwartungsgemäß mit viel Pfeffer und Würze. Ein Hauch Erde wabert hintergründig vor sich hin. Salz entwickelt merklich Profil. Auch trockene Zedernholzaromen bahnen sich den Weg in die Geschmackskomposition des ersten Drittels. Nach etwa 10 Minuten reduzieren sich die würzigen, scharfen Elemente auf ein „erträgliches“ Maß. Ein kraftvoller, kerniger Auftakt, der jedoch mit seiner Intensität so gerade noch im wohl schmeckenden Rahmen bleibt. Erde entwickelt nun mehr Kraft und tatsächlich kommt ein Hauch süßer, cremiger Schokolade auf. Feinste Anklänge von Leder und Nuss reihen sich allmählich in das Aromenrad ein. Auch Toast spielt entfernt eine kleine Nebenrolle. Ich bin überrascht, die gebotene Vielfalt übersteigt die der Toro Grande BOXPRESSED. Die Aromenintensität ist jedoch für meinen Geschmack etwas geringer. Im zweiten Drittel dominieren ausgeprägte Aromen von Zedernholz und Erde. Die Würze lässt nach, bleibt jedoch gut wahrnehmbar vorhanden. Die süßlichen Aromen bleiben konstant. Insgesamt wird der Smoke runder und gefälliger. Die Zigarre produziert sehr viel Rauch. Zugwiderstand und Abbrand sind perfekt. Der mittelgraue Aschekegel sitzt etwas locker und muss im Auge behalten werden. Das finale Drittel bleibt dem zweiten weitestgehend treu. Minimale Anklänge von Toast ergänzen zusätzlich das runde Gesamtbild des insgesamt gelungenen Blends. Ein schöner, mit 40 Minuten zu kurz geratener Smoke für Freunde kräftiger und intensiver Zigarren. Zwar hat mir die Toro Grande BOXPRESSED besser gefallen, trotzdem ist die Exquisitos durchaus unterhaltsam und hat ihre volle Daseinsberechtigung!

Length: 12.70Diameter: 2.14 TAM
Bei der „Perdomo Reserve 10th Anniversary Robusto Box-Pressed Sun Grown“ handelt es sich um eine nicaraguanische Puro von hoher Qualität. Das makellose, 6jährige Deckblatt, durfte zusätzlich für weitere 10 Monate in einem Bourbonfass reifen. Ein ziemlicher Aufwand. Ich bin gespannt, ob das Ergebnis diesen rechtfertigt. Der Kaltegeruch bringt süße und leicht erdige Akzente. Der Kaltzug offeriert Heu und wenig Minze. Die Zigarre startet mit kräftigen Erdaromen und wenig Pfeffer. Pfeffer verfliegt rasch und weicht zugunsten schöner, satt cremiger, süßlicher Aromen. Vanille, helle Schokolade und Kandiszucker umschmeicheln den Gaumen. Liebliche, florale Anklänge vervollständigen die vorwiegend süße Komposition des ersten Drittels. Leichter Schiefbrand zu Beginn des zweiten Drittels kann ohne Probleme korrigiert werden. Es geht schön weiter mit sanften Noten von Holz. Erde tritt verstärkt zum Vorschein. Kaffee entwickelt mildes Aroma. Die Süße der Zigarre tritt bis kurz vor dem Ende des zweiten Drittels in den Hintergrund, Vanille allerdings bleibt deutlich wahrnehmbar vorhanden. Die Rauchentwicklung ist enorm. Fette, satte Rauchschwaden erschweren die Sicht und stehen lange in der Luft. Der Zugwiderstand ist perfekt. Das Abbrandverhalten ist leider „nur“ gut. Hierzu mehr später. Die dunkelgraue Asche bildet einen schönen, festen und stabilen Kegel. Das letzte Drittel bietet leichte Würze kombiniert mit Kaffee und den breiten, süßlichen Aromen von Vanille, Schokolade und Kandiszucker. Gras und Heu entwickeln sich zurückhaltend. Der Blend ist schön balanciert und äußerst harmonisch abgestimmt. Vollmundig, kraftvoll im Geschmack aber dennoch weich. Keine Spur von Schärfe. Zum Ende wird die eigentlich fest gerollte Box-Pressed auffallend weich. Das ist nicht unangenehm und fällt für mich nicht weiter ins Gewicht. Allerdings kam es bei meinem Exemplar zu leichtem Tunnelbrand im finalen Drittel, den ich durch rechtzeitiges nachfeuern korrigieren konnte. Die leichten technischen Schwierigkeiten hindern mich an der Vergabe einer Höchstnote. Geschmacklich ist die Zigarre nämlich äußerst empfehlenswert und die aufwendige Reifung bietet ein sehr individuelles Geschmacksprofil das Laune macht. Vielleicht hatte ich auch nur etwas Pech mit meinem Exemplar. Jedenfalls werde ich weitere Exemplare verkosten und berichten, denn die 60 Minuten mit dieser Sun Grown haben mir sehr gefallen.

Length: 14.61Diameter: 2.14 TAM
Die „La Aurora Cameroon 1903 Toro“ kleidet sich ansprechend mit einem rustikalen, mittelbraunen und eher seltenen Deckblatt der Sorte „Cameroon“ , welches jedoch in Ecuador gezogen wird. Dieses eher hochpreisige Deckblatt soll ein würziges und mild-süßes Rauchvergnügen garantieren. Die Verarbeitung der Zigarre ist sehr gut. Sie ist fest gerollt und lässt sich problemlos cutten. Der Kaltgeruch bietet Anklänge einer Gewürzmischung. Der Kaltzug bietet Süße, Gras und würzige, leicht pfeffrige Eindrücke. Die Zigarre beginnt tatsächlich dezent süß, versetzt mit holzigen Akzenten und einem Hauch Pfeffer. Die im Kaltgeruch präsente Gewürzmischung gesellt sich in abgeschwächter Form hinzu. Die Rauchentwicklung ist gut, der Zugwiderstand eine Spur zu hoch. Der Abbrand ist gleichmäßig. Der dunkelgraue Aschekegel ist ansehnlich und jederzeit gut kontrollierbar. Das zweite Drittel liefert verstärkt Holz. Ein wenig Gras und Erde klopfen an um sich passend in die Komposition einzufügen. Leder ist in weiter, weiter Ferne zu erahnen. Trockener, naturbelassener Kakao kommt sehr zurückhaltend zum Vorschein. Der Smoke wird leicht cremig. Der süßliche Unterton bleibt im gesamten Rauchverlauf ziemlich konstant vorhanden. Retronasal erhält man angenehme florale, grasige Akzente. Das finale Drittel setzt die eingeschlagene Richtung recht konsequent fort. Der Smoke wird nun zusätzlich von floralen, fruchtigen Eindrücken abgerundet, die ich nur schwerlich einordnen kann. Hat etwas von milder Nelke und Zitrusfrüchten. Die „La Aurora Cameroon 1903 Toro“ ist eine eher milde Zigarre. Zwar wird in der Breite des anzutreffenden Aromenspektrums viel geboten, es bleibt aber insgesamt bei einer eher wenig intensiven und milden Ausprägung dieser Aromen. Dies soll den ausgezeichneten Gesamteindruck jedoch keinesfalls schmälern. Im Gegenteil, es handelt sich um eine äußerst harmonische und gut balancierte Zigarre, der man gut folgen kann und die zum entspannen über knapp 60 Minuten einlädt. Sie dürfe einer großen Zielgruppe sehr gut gefallen. Das PLV ist zudem ausgezeichnet. Sehr schön, klare Empfehlung!

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Die „Brun del Ré 1787 Libertad Supremo“ ist mit ihrem großen Ringmass ein echter Brummer und Hingucker. Die Puro aus Costa Rica präsentiert sich in einem ansehnlichen, mittelbraunen und seidig-matt glänzenden Deckblatt, welches mit feinen Äderchen durchzogen ist. Die Zigarre macht einen wertigen und qualitativ sehr guten Eindruck. Sie ist fest gerollt und schwer. Der Kaltgeruch bietet extrem milde Erde und minimale, grasige Eindrücke. Der Kaltzug ist ebenfalls sehr milde und zeigt Anklänge von Heu und leichter Süßlichkeit. Das gute Stück startet nach problemloser Zündung mit viel Kaffee und Erde. Leichte Anklänge von Holz sind ebenfalls am Start. Hier und da flackern süßliche, blumige Akzente auf. Eine Prise Pfeffer rundet das solide erste Drittel ab. Der Zugwiderstand ist gut, vielleicht ein klein wenig zu hoch. Die Rauchentwicklung ist als mittelmäßig zu bewerten. Die Zigarre brennt langsam, kerzengerade und kontrolliert ab. Die dunkelgraue, fast schwarze Asche bildet einen ansehnlichen Kegel der sauber und stabil ist. Im zweiten Drittel schwächt sich Kaffee deutlich ab. Auch Erde verliert an Kraft. Pfeffer spielt überhaupt keine Rolle mehr. Dafür entwickelt sich Holz merklich. Angenehme Süßholzaromen und blumige Akzente nehmen Fahrt auf. Der Smoke wird schön cremig. Recht kernige Aromen von Trockenholz und Würzigkeit gewinnen an Profil. Die Zigarre gewinnt insgesamt an Kraft und Stärke. Der Zugwiderstand und die Rauchentwicklung verbessern sich merklich. Sehr schön und geschmeidig, gefällt mir! Der weitere Rauchverlauf wird bis zum Schluss maßgeblich von diversen Holzaromen, mittlerer Süßlichkeit und angenehmer Würzigkeit geprägt. Erde gewinnt im letzten Drittel wieder mehr Präsenz und verbindet sich geschmackvoll mit den würzigen Noten. Minimalste Anklänge von Leder schaffen zusätzlich den Sprung in das Aromenrad. Ein sehr schönes, kernig-kräftiges Raucherlebnis liegt nach 70 Minuten hinter mir. Die bei dieser Zigarre anzutreffende Aromenkomposition trifft meinen persönlichen Geschmack sehr gut. Ich halte den Blend für sehr gelungen, prima balanciert und komme zu dem Schluss, dass hier sehr gute Arbeit geleistet wurde. Die „Brun del Ré 1787 Libertad Supremo“ verdient die Aufmerksamkeit eines jeden Aficionados und ist für mich ein echter kleiner Geheimtipp. Eine klare und unbedingte Empfehlung meinerseits. Ich werde mir diese schöne Zigarre zukünftig sicherlich häufiger gönnen!


