Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Obwohl ich die Zigarren mit dem Markennamen Bugatti schon länger auf dem Schirm habe und besonders deswegen ausprobieren wollte, weil bisher Abe Flores Pate für diese stand und mir aus dessen Schmiede sowohl die Blends seiner eigenen Marken als auch die, die er für und mit dem ultraentspannten André Farkas und dessen Marke Viaje geblendet hat, sehr zugesagt haben, ist dies nun die allererste Bugatti, die ich probiere – und, wenn ich richtig informiert bin, die erste, die eben nicht in Collaboration mit Abe, sondern in der Kelner Boutique Factory entstanden sind. Lange Rede, kurzer Sinn bzw. gar keiner – widmen wir uns der Robusto. Die Bugatti Monte Carlo wirkt sehr wertig, man könnte sagen, sie ist sorgfältig gedreht, nicht zu fest und vollgepackt, aber eben auch nicht zu lose. Auf Druck gibt sie ein wenig – nur ein wenig – nach, gerade mal genug. Sie wirkt gleichmäßig mit einigen, doch recht prominenten Blattadern, gerade genug, um nicht mehr ganz fein, aber eben noch nicht „rustikal“ zu wirken. Das sienabraune/tonerdenfarbene Deckblatt wirkt etwas stumpf, fühlt sich angenehm rau an und verströmt einen interessanten, kräftigen Eigengeruch. Der Farbe entsprechend tatsächlich nach Tonerde, (Nadel-)Holz, mit einer ordentlichen Portion Tabakschärfe (wobei die Robusto in diesem Fall auch straight from the Cellophanpapier geraucht und bewertet wurde!). Am Fuß kommt etwas nasses Heu hinzu. Der Anschnitt läuft problemlos, was bei der Elastizität der Monte Carlo zu erwarten war. Der Kaltzug dann verspricht zu der Erde und den holzigen und Tabak- Noten noch eine Idee von Nüssen. Da sie am Brandende etwas lose wirkt, habe ich sie einer weichen (wie die Amis es so schön nennen: Mushroom-) Flamme entfacht – die kleine Bugatti saugt, sie will wohl dringend geraucht werden. Gerne, möchte man ihr antworten. Vielleicht habe ich das sogar leise in den Raum gemurmelt. Vielleicht. Die Robusto startet verhalten süßlich, mit cremigem, mitteldichten Rauch. Sehr angenehm, ein bisschen wie ein Latte Macchiatto mit Karamellsirup. Von der am Decker zu riechenden Tabakschärfe keine Spur. Im Verlauf des ersten Drittels (wobei ich der Überzeugung bin, dass man diese Aufteilung in Drittel bei Zigarren langsam mal als veraltet betrachten und ein neues Bewertungssystem einführen sollte) spielen sich holzige und erdige Noten in den Vordergrund, wobei sie dezent bleiben und die Süße nicht überdecken. An der Nase ist ein Hauch weißer Pfeffer zu erahnen, ein bisschen wie der Geruch, wenn man ihn gerade gemahlen hat, zusammen mit einer nussigen Note, etwas wie Cashew-Mus. Die Asche hat ein sehr schönes, fein anmutendes, gleichmäßiges, helles Grau und hält stabil weit über zwei Centimeter. Im zweiten Drittel treten die Aromen von Erde erstmal in den Hintergrund, der Rauch bleibt cremig mit süßlichen Noten von Holz, Nüssen (ein bisschen „marzipanig“) und reifendem Tabak. Sehr „herbstlich“, wie ich tatsächlich die Davidoffs gerne beschreibe. Der Pfeffer ist jetzt völlig verschwunden. Jetzt zeigt die Monte Carlo auch ihr Höchstmaß an Stärke – und die ist wie der Körper mild+. Zu Beginn des letzten Drittels kommt die Erde zurück, dezent, aber spürbar, löst das Marzipanartige ab. Wie bei der Davidoff Nicaragua verabschiedet sie sich mit einer Melange aus nassem Laub und Erde; jedoch ist das letzte Drittel trockener als die Robusto es zuvor war, was einen doch dazu veranlasst, etwas häufiger an dem dazu genossenen Getränk (Café Crema) zu nippen als zuvor, wo man dieses fast vergessen hatte. Der Raumduft bleibt sehr nussig, hat ein bisschen was von Spekulatius. Abgesehen von dem kurzen Ausrutscher in marzipanartige Aromen und der zugleich übertriebenen und nicht sonderlich stilsicher gestalteten Banderole hat mir persönlich dieses Raucherlebnis extrem gut gefallen. Die Monte Carlo passt hervorragend zu Kaffee, aber sicherlich auch zu einem leichten, süffigen Lowland oder Speyside Whisky oder einem Rum wie dem Botucal Reserva Exclusiva. Die Bugatti Monte Carlo Robusto ist ein sehr angenehmer, milder und dennoch abwechslungsreicher Smoke für knapp anderthalb Stunden mit einem beispielhaften Abbrandverhalten, der dank des grandiosen PLVs einige der momentan angesagten IT-Zigarren in ihre Schranken verweist.

Length: 15.24Diameter: 2.06 TAM
Die Toro ist fest und gleichmäßig gerollt; der schwarzbraune Decker ist rustikal und weist rötlich-braune Spots auf. Auch frage ich mich bei so dunklen, fast schwarzen und leicht papieren wirkenden Deckern immer, ob die eingefärbt wurden oder dergleichen, um diese Farbe zu erhalten, denn, ich zitiere Robert Caldwell, „tobacco is never black“. Sie liegt gut in der Hand, fühlt sich irgendwie rauh an, hinterlässt aber ein öliges Gefühl auf den Fingerspitzen. Kalt duftet sie würzig-schokoladig und etwas stallig, sehr dezent süß und macht so richtig Vorfreude aufs Anzünden. Anschnitt und Anzünden funktionieren dann auch problemlos; der süßliche, aber auch erstaunlich feinwürzig-tabakige Kaltzug zeigt schon, dass der Zugwiderstand optimal ist. Die Asche ist ein schöner Konterpart zu dem fast schwarzen Decker, schneeweiß mit dezenter grauer Marmorierung und wie oft bei Abe Flores, relativ lose; sie bröselt nicht, fällt aber nach knapp einem Zentimeter, woran man sich auch gewöhnen kann, das bleibt den kompletten Rauchverlauf so und „verunkompliziert“ das Raucherlebnis. Nach dem Anzünden sind die ersten Züge der Flores y Rodriguez Maduro Cabinet Sellecion Toro pfeffrig, aber mild; dann, nach einem knappen Zentimeter, justieren sich die Aromen. Sie zeigen Schokolade mit einer feinen Würze, etwas Leder und viel Tannenharz. Der Rauch hat ein angenehmes Volumen, ist süßlich und cremig. Ich möchte nicht von einem Rauchverlauf sprechen, die bereits genannten Aromen geben sich angenehm die Klinke in die Hand. Erstaunlich "mediterran" würzig für eine Dom.-Rep. Puro. Dabei ist die Toro mild bis mittelkräftig, aromatisch mit vollem Körper. Toll.

Length: 15.24Diameter: 2.14 TAM
Auf der Hausmesse bei Bendens erhalten. Die CLE Connecticut ist eine wirklich gute Zigarre mit einem meines Erachtens sensationellen PLV. Wie schon die Corona ist sie mild, cremig, fruchtig, süß und wird im Rauchverlauf zunehmend fruchtiger. Der Clou bei der 11/18 ist, dass sie durch die Veränderung im Ringmaß dazu sehr feine holzig-ledrige Aromen entwickelt, die im letzten Drittel mit der Fruchtsüße und -Säure zu einer Geschmacksmelange kumulieren, die an Erdbeeren mit grünem Pfeffer erinnert. Dabei bleibt sie cremig und zurückhaltend. An der Konstruktion, am Abbrandverhalten und an der Haptik gibt es nichts zu bemängeln, auch der Zugwiderstand ist angenehm, auch wenn er sich natürlich mit den unterschiedlichen Durchmessern ändert. Die 11/18 ist leider in ihrer Aufmachung mit dieser seltsam orange-silbernen Banderole echt unattraktiv…

Length: 14.61Diameter: 1.83 TAM
Vor einer Woche in einem Sampler gewonnen und gestern als erste aus diesem geraucht. Die CroMagnon Aquitaine Anthropology (eine Gran Corona, die den Namen „Menschenkunde“ trägt… finde ich fast noch amüsanter, als die Vitola Toro als „Schädel“ zu bezeichnen und die fette Robusto „Early Modern Human“ zu nennen… sie ist nicht einfach steinzeitlich, sondern oft auch ein kleines Bisschen morbid, die Mythologie, in der Skip und Martin sich mit ihren Zigarren bewegen, was ja auch an den Kisten zu sehen ist) liegt gut in der Hand. Sie wirkt sehr fein, keineswegs primal rustic strong. Sie ist sehr fest, gibt auf Druck nicht nach und wirkt sehr stramm gewickelt, so wie man es von RoMa Craft gewohnt ist. Das Habano-Deckblatt hat ein sehr schönes rotstichiges Braun, das sich auch in der Banderole wiederfindet, wirkt satt ölig und riecht nach nassem, schwelenden Heu und – vor allem – Leder. Der Kaltzug bestätigt diesen ersten Eindruck. Anschnitt und Flammannahme sind problemlos. Die ersten zwei, drei Züge hauen einem Pfeffer um die Ohren und sagen schonmal an, wo die Reise nikotinmäßig hingehen wird. Der Pfeffer tritt jedoch schnell in den Hintergrund (ohne jemals zu verschwinden, um sich im letzten Drittel wieder vorzumogeln). Man merkt sofort, wie gut die Gran Corona konstruiert ist, bei (bis zur Hälfte) konstantem Abbrand und mit einem angenehmen Rauchvolumen zeigt sie von Beginn an (anders als die beiden anderen in Deutschland erhältlichen Vitolas dieser Serie) ihre Stärke (ohne overpowered zu sein!) und ihren vollen Körper. Assoziation des ersten Drittels: Ein Barbecue-Fest auf einem Reiterhof bei leichtem Nebel. Die Asche ist schön graumelliert und fest, fällt in ca. 3cm „chunks“ wie von selbst. Im 2. Drittel spielt sich eine cremige, fruchtige Süße in den Vordergrund, mit karamellisierten Nüssen und – ja, Popcorn! Der Nebel ist verzogen und wir scheinen von dem Barbecue-Fest aus einen kleinen Spaziergang auf die benachbarte Kirmes zu machen… Grillfeuer mit Leder, frische Ballen feuchten Heus, kandierte Äpfel und Popcorn umspielen die Nase. Im letzten Drittel geht der Spaziergang weiter, durch einen Nadelholzwald, an der Nase Bourbon Whiskey (ausgebrannte Weißeiche?) mit Zimt und Pfeffer (erinnert mich stark an den FEW Grain Bourbon). Ab der Hälfte brennt sie nicht mehr so gerade ab, brauchte ein paar Nachbesserungen. Trotz des geringen Formates habe ich etwas über anderthalb Stunden mit der Gran Corona zugebracht und war wie weggetreten – ich dachte, ich würde wissen, was auf mich zukommt, da ich die Mode 5 und die Cranium der Serie bereits einige Male geraucht habe und Zigarren unter einem 50er Ringmaß gegenüber so meine Vorbehalte habe. Aber die Anthropology habe ich genossen, bis die Fingerspitzen brannten. Literally, am Schluss landete ein Nub von einem Zentimeter im Aschenbecher. Ich muss die Aquitaine Anthropology erneut probieren, aber soweit ist sie schonmal mein Favorit aus dieser Serie.

Length: 10.16Diameter: 2.18 TAM
Tolles Format, gut verarbeitet. Wunderschön anzusehender Decker. Die Banderolen sind gut abgestimmt und sehr schön zurückhaltend designt. Toller, süßlich-holziger Kaltgeruch. Dem Ringmaß wegen hab ich sie angebohrt und erstmal fast eine Stunde den Kaltzug genossen. Das ist mir bisher auch noch nicht passiert; alleine der Kaltzug hinterlässt schon einen wunderbaren süßlichen Eindruck auf der Zunge. Flammannahme problemlos. Über den kompletten, fast 2-stündigen Rauchverlauf (allerdings rauche ich auch extrem langsam) verwöhnt die Gordito einen mit sehr cremigem Rauch und Noten von frisch gemahlenem Kaffee und trockener, herber Bitterschokolade. Dazu kommt eine Melange diverser gerösteter Nüsse und dunkler Beeren. Etwas Laub auf nassem Waldboden lässt sich dahinter erahnen. Tannenharz mit Honig an der Nase. Ein bisschen wie ein Picknick im Kottenforst. Kein Pfeffer, null Schärfe. Die Balmoral Anejo XO Gordito wirkt wirklich sehr gereift und "erwachsen". Leider brennt sie wohl dem Format geschuldet sehr wellig ab und die Asche ist mit ihrem sehr dunklen Grau, tlw. Schwarz, zwar fest, aber nicht sonderlich schön. Bei einem so leckeren Smoke kann man da aber durchaus drüber hinwegsehen.

Length: 15.24Diameter: 2.06 TAM
Tolles, ovales boxpressed Format, schönes, dunkelbraunes Deckblatt, gut abgestimmte, überbordende Banderolen. Haptik, Optik und Kaltgeruch sind einzigartig. Die Flammannahme ist problemlos. Über die ganze Länge (gute 2h Rauchgenuss) ein mittelkräftiger, entspannter Smoke mit fester, schneeweißer Asche und nicht zu viel, aber cremigem Rauch. Wundervolle Aromen. Die Toro beginnt mit kräftiger, dunkler Bitterschokolade mit etwas weißem Pfeffer, im zweiten Drittel gesellt sich eine feine Würze hinzu, zusammen mit schwelendem, nassem Zedernholz und nassen Laub. Das letzte Drittel überrascht dann mit trockeneren, süßen und leicht salzigen Aromen, dominant bleibt am Schluss Leder. Toller, süßlich-würziger Raumduft. Herrlich. Direkt eine ganze Kiste geordert.

Length: 12.70Diameter: 2.62 TAM
Mild, dabei medium bodied mit spannenden Aromen. Süß-holzig und ledrig im Vordergrund, fleischig mit feiner Würze im Hintergrund. Ein bisschen erinnert sie an den Geruch von dem karamellisierten "Rand" eines kurzgebratenen Rindersteaks frisch vom Holzkohle-Grill. Raucht sich gemütlich mit gelegentlichem Schiefbrand. Feste, dunkelgraue Asche. Recht weich, liegt leicht in der Hand. Zu dem Preis: gerne wieder und das zeitnah.

Length: 12.70Diameter: 2.06 TAM
Gut konstruierte, feste, kleine Robusto von AJ Fernandez. Das kaffeebraune Deckblatt zeigt nur wenige, dünne Blattadern und fühlt sich angenehm seidig an. Sie riecht kalt schon stark nach Kaffee- und Kakaobohnen. Die beiden Banderolen sind sehr schlicht, doch durch die reduzierte Gestaltung wirken sie wertig und edel. Gecuttet hat die Robusto ein recht leichten Zug. Leichte Flammannahme. Die Nicarao Classico beginnt mit Pfeffer, der nach wenigen Zügen in den Hintergrund tritt und die Bühne freimacht für die erwarteten Aromen von Kaffee-und Kakaobohnen. Die Robusto produziert trotz des geringen Rauchwiderstandes nur wenig cremig-süßlichen Rauch und lässt sich sehr langsam rauchen. Das tut der Zigarre auch gut, denn so entwickelt sie im 2. Drittel sehr feine und angenehme, zunehmend süßlich-holzige (Tannenholz?) Aromen. Ab der Hälfte kommen Aromen von Hülsenfrüchten (besonders Erdnüsse) und ein Hauch Leder hinzu. Die Aromen von Kaffee und Kakao treten in den Hintergrund, wo sie mit dem Pfeffer bleiben. Hier ist bei meinem Exemplar das Deckblatt an einer Stelle aufgeplatzt, was dem sonst makellosen Abbrand keinen Abbruch getan hat. Die schön graumellierte Asche ist fest und fällt in 2cm "Chunks" - nur an der Stelle, an der das Deckblatt riss, wurde sie kurzzeitig flakig. Im letzten Drittel wird sie "trockener", es kommen feinwürzige Aromen hinzu, die auf die letzten paar cm noch einen interessanten Konterpart in Form leichter Noten von Ahornsirup bekommen. Geraucht, bis die Fingerspitzen brannten. Die Classico Anno VI ist keine Flavor Bomb, sie ist sehr fein und zurückgekommen, aber wahnsinnig gut komponiert und linear, ohne langweilig zu sein. Komplex und gediegen. Sie ist gut konstruiert und brennt hervorragend ab, wodurch sie im Gewand eines entspannten Smokes daherkommt - doch sie möchte Aufmerksamkeit, das Aromenspiel ist doch subtil. Die mittelkräftige Robusto ist definitiv mehr als nur ein angenehmer Alltags-Smoke, bei dem PLV ist sie aber hoch im Rennen dafür, dass für mich zu werden.

Length: 15.24Diameter: 2.06 TAM
Die Joya Black Toro ist in meinen Augen sensationell gut. Die Toro ist wahnsinnig gut konstruiert, sie liegt schwer und gut in der Hand und schon der Kaltduft ist phänomenal süß und kräftig. Und genau das bekommt man dann für knapp zwei Stunden: eine mittelkräftige Nicaragua-Zigarre mit tollen, nicht zu aufdringlichen Aromen von Holz, Pfeffer und Leder, die einen vor allem mit der sirupartigen Rum-Süße des San Andrés Deckblattes verwöhnt - und das alles ohne Zicken, sie brennt bei fester weißer Asche beständig und kerzengerade ab. Ich bin Fan.

Length: 16.51Diameter: 2.14 TAM
Mild to medium bodied. Gut konstruiert. Interessanter, schwer definierbarer Kaltgeruch. Anschnitt problemlos. Kaltzug transportiert Zeder, Pfeffer und die undefinierbare Süße des Kaltgeruchs. Flammannahme beispielhaft. Deckblatt ist irgendwie ölig und stumpf zugleich. Fruchtig-holziges Aroma mit etwas Nicaragua-Pfeffer und viel Zuckerrohr-Süße. Wird im Rauchverlauf grasiger und krass holzig. Bleibt dabei mild. Im letzten Drittel wandelt sich die florale Note zu Kokos-Aromen. Interessant, aber etwas zu flach und eintönig, um herausragend zu sein. Ein solider Alltags-Smoke, der an die Viaje Collaboration von 2015 und die circa45 erinnert, aber beide nicht erreicht. Bei dem Preis: dennoch eine Kaufempfehlung. Da haben die Herrschaften Benden wieder einmal ein gutes Händchen bewiesen.

Length: 12.70Diameter: 2.22 TAM
Fest und schön gleichmäßig boxpressed. Schönes, fehlerfreies, gleichmäßiges und leicht stumpfes Deckblatt. Dunkel rotbraune Farbe. Liegt schwer in der Hand. Stallig-holziger Kaltgeruch mit starker Röstsüße. Kaltzug vergleichbar, mit leichter dunkler Fruchtsüße. Leichte Flammannahme. Honigsüßer Rauch mit Leder, Kaffee und etwas Pfeffer. Im Hintergrund schwarzer Tee mit etwas mineralischen, würde ich schon fast als Abe Flores signature taste beschreiben. Mittelkräftig und im Rauchverlauf zunehmend stark in allen Belangen. Aromatisch etwas sperrig, aber einzigartig. Raucht sich angenehm und gleichmäßig, will wenig Aufmerksamkeit und wird nicht heiß, wenn man ihr Ruhe lässt. Interessant und in dem Preissegment einzigartig. Die Stärke und Kraft muss man allerdings mögen. Kein Alltags-Smoke und sicher nichts für die frühen Stunden, aber nach einem ordentlichen Grillabend bei einem Böurbon oder einem jugendlichen Islay Whisky durchaus eine kleine Offenbarung.

Length: 15.24Diameter: 2.06 TAM
Vor Jahren (2014?) bei einem Event/Tasting mit Rocky in der Lounge bei Benden bekommen - und heute (05.02.2017) im Humidor wiederentdeckt. Also gleich an die Sonne und bei einem nachmittäglichen Waldspaziergang verköstigt. Die Edge Habano, wie sie in den USA gehandelt wird, ist eine solide Zigarre. Fest gerollt und gut vollgepackt, wartet sie bei sehr gleichmäßigem Abbrand und 1a Zugwiderstand mit angenehmen und zurückhaltenden Aromen auf. Kaltgeruch und Kaltzug versprechen hinter einem stalligen Grundton eine vanillige Süße. Und genau das bekommt man dann auch. Sie startet verhalten mit süßem, cremigen Rauch. Dann setzt relativ schnell der Pfefferblast ein. Langsam aber sicher wird die Toro rustikaler, bis man im letzten Drittel eine schöne Melange aus gerösteten Mandeln, Leder, etwas Holz und viel ehrlichem Tabak erleben darf. Zu dem Preis ist die The Edge Habano unschlagbar - dennoch: mein Favorit der RP The Edge Linie ist und bleibt ganz klar die Maduro Toro.

Length: 15.24Diameter: 1.98 TAM
Die Holiday Keg hat mich sehr überrascht. Ich bin kein wirklicher Fan von Quesada Cigars und habe mir die Keg ein bisschen aufschwatzen lassen, mit dem Hinweis, man sollte sie langsam rauchen, sonst würde sie zu schnell heiß, da die Serie doch sehr lose gerollt sei. Das konnte ich bei meinem Exemplar so nicht bestätigen. Die Konstruktion der Zigarre war einwandfrei, das Deckblatt fein und nur von dünnen Blattadern durchzogen. Seidig und wertig, würde ich sagen - die Banderole macht einen kleinen Augenschmaus aus der Keg. Kaltduft und -Zug waren vielversprechend, süßlich-zedernholzig und der Zugwiderstand einwandfrei. Flammannahme war problemlos, ebenso der Abbrand. Es besteht keine Gefahr, die Holiday Keg heiß zu rauchen - es sei denn, man legt es drauf an. Die Zigarre verströmt einen schönen, süßlich-holzigen Raumduft. Dabei "schmeckt" sie richtig gut, nach Tabak, Zeder, karamellisierten Nüssen, alles mit etwas weißem Pfeffer (und schmecke ich da auch Salz?). Im Rauchverlauf tritt nichts davon in den Vordergrund, sie wird höchstens mittelkräftig. Doch von Zug zu Zug schleicht sich eine leichte malzige Note in den dichten, cremigen Rauch ein. Toll. Das die Quesadas für das pairing mit schnörkellosem, ehrlichen Bier blenden, demonstriert die Holiday Keg mit jedem Zug. Für mich waren das lohnende und gut investierte 1,5 Stunden. Eine angenehme Zigarre für Runde eins an einem Samstag Nachmittag - bei dem Preis: klarer Kauf!

Length: 15.88Diameter: 2.06 TAM
Sensationell! Mild to medium - dabei mit hochkomplexen, sehr, sehr, sehr stark süßlichen Aromen. Eine richtige Festtagszigarre, vor allem der Aromen von frisch geschnittener Tanne und Harz wegen. Der passende Whisky: ein 15 Jahre alter Laphroaig. Sollte man definitiv erlebt haben!

Length: 12.07Diameter: 2.06 TAM
Tolle, unangestrengte Zigarre. Super verarbeitet, liegt gut in der Hand. Kaltgeruch und Kaltzug nach Leder und - ja, Salz. Leichte Flammannahme. Gerader und konstanter Abbrand, trotz dass ich sie bei einem Spaziergang an einem windigen Herbsttag genossen habe. Sie verlangt kaum Aufmerksamkeit, geht auch bei längerer Nichtbeachtung nicht aus. Gerade mal mittelkräftig, verwöhnt sie einen mit dezenten Noten von Leder, Erde und dunklen, "fetten" Noten von geröstetem Karamell und Schokolade. Das ändert sich im Rauchverlauf kaum, wird nur trockener. Muss es aber auch gar nicht. Eine tolle Zigarre für zwischendurch.


