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Dieser englische Klassiker gehört in jede Tabakbar. Die Flakes kommen fein geschnitten aus dem Pouch und lassen sich fein rubbeln. Ein vielschichtiger Kaltduft nach Earl Grey, Zitrone, Malz, Honigsüße und Kräutern kommt unter Feuer und auf die Zunge genauso an, weich und cremig. Ein echter Genuss. Eine halbe Stunde an der Luft erleichtert das Anflämmen, dann glimmt St. Bruno behäbig vor sich hin und macht ordentlich cremigen Rauch. Sehr empfehlenswert mit einem Pinot Grigio, aber sicher auch zum Tee. Übrig bleibt nur staubfeine Asche. Kaufempfehlung!

Length: 10.16Diameter: 2.30 TAM
Mit dem Ringmaß von 58 ist die Sumo ein echter Brummer, der vom Genuss her mindestens genau so viel verspricht wie die Aurora Robusto. Handwerklich gut gemacht und gefüllt, musste ich erstmal die schmückende Bauchbinde bewegen, die ziemlich fest geklebt war. Von den verwendeten Tabaken verspricht sie eine ordentliche Aromenvielfalt, die schon im Kaltduft verheißungsvoll riecht: viel Süße, Kakao und Würze. Der Smoke begegnet einer eher milden Vertreterin, die mit Pfeffer, weichen Kiefertönen und Honig aufwartet. Von vorn: groß gebohrt, lange angezündet, dann steht die Glut, und erstmal kommt reichlich Pfeffer, vor allem in die Nase. Dann wird der Geschmack weich und süß, sehr mild, ehe ich mich um den entstandenen Schiefbrand kümmern muss. Kein Problem. Dann ist Genießen angesagt. Weiche Töne von frischem Kiefernholz, Zitrus, Honig in sehr cremigen Rauch. Das so etwa 60 Minuten. Die Asche steht prima, etwas flakig, und gibt einen sauberen Glutkegel frei. Würzig und mild, eine sehr gute Nachtisch-Zigarre. Würde ich wieder kaufen.

Wer Westminster kauft, erwartet einen klassischen Engländer. Der Duft aus der geöffneten Dose scheint dies zunächst zu bestätigen, und ich dachte: Schade, nichts Neues, trotz des hochgelobten Herstellers. Was GL. Pease aus Virginia, Latakia und Orient geblendet hat, stellt sich unter Feuer anders dar, ein perfekt gezähmter Engländer im American Style: smooth, sanft und freundlich, ein Zungenschmeichler, der den Latakia virtuos in Schach hält. Wohlgemerkt: ich liebe rauchige Blends. Doch dieser hier ist aus der 5-Sterne-Cuisine, aromatisch und weich, nie grob, langweilig oder seifig. Vermutlich spielt der Orient Tabak hier seine Stärken aus, blumig, herb und zitronig. Hatte ich erwähnt, dass der Abbrand perfekt läuft? Schöne Rauchentwicklung, kein Sottern. Viel Spaß mit dem amerikanischen Westminster!

Meine dritte Dose aus dem Sortiment von Cornell & Diehl: feiner nussiger Duft nach Haselnuss aus der Dose, würzig und leicht süsslich nach Waldhonig. Das Tabakbild ist wieder sehr fein geschnitten, füllt die schmale Dose bis zum Rand aus. Die Mischung aus Virginia und Burley lässt sich leicht stopfen, federt etwas nach, und es braucht nicht viel in einem mittleren Pfeifenkopf. Zum ersten Test habe ich eine Morta gewählt, um möglichst unverfälschten Geschmack an die Zunge zu bekommen. Der Tabak ist perfekt konditioniert und darf direkt ans Feuer. Einmal zünden, schon steht die Glut, und der Irishman brennt ohne Mucken sauber ab. Ordentliche Rauchentwicklung, sanfter Abbrand. Wer einen Vollaromaten erwartet hat, wird angenehm überrascht von der Frische und Sanftheit der Nussaromen, einer leicht schokoladigen Süße und prägnanten Tabakwürze. Ein angenehmer Blend, um den Tag bei einem Glas Rotwein zu beschließen. Übrig bleibt nur feine Asche sowie ein lecker buttriges Aroma auf der Zunge, das sich lange hält. Wäre auch passend als Digestif. Sehr zu empfehlen.

Die Tabake von Cornell & Diehl sind hochpreisig angesetzt. In der schlanken Dose mit 57 g darf daher schon etwas erwartet werden. Ich wurde nicht enttäuscht. Beim Öffnen fand ich einen groben Plug vor, der, in festes Papier eingewickelt, die außergewöhnliche Aromatik bewahren soll. Der Plug sieht handgemacht aus, eine Qualität, die ich bislang nur von TAK aus Kiel gewohnt war. Hauch dünne Schichten locker gepresst, die Deckblätter rau und von der Fermentation der verschiedenen Tabake miteinander wie verschmolzen der Duft ist atemberaubend, säuerlich und würzig, blumig und rauchig, herb und leicht pfeffrig. Der Plug ist grob geschnitten, und braucht Sorgfalt beim abtrennen der Scheiben. Die Feuchtigkeit war hoch, so dass ich die Portion eine halbe Stunde lang habe trocknen lassen. Es empfiehlt sich ein größerer Pfeifenkopf. Dann kann die Entdeckungsreise für Gaumen und Nase starten. Es braucht ein paar Anläufe, bis die Glut steht. Die Rauchentwicklung steigert sich, das Geschmackserlebnis auch. Ein Karussell von Aromen, die im Duft schon präsent waren, legt sich auf die Zunge, das ich in dieser Vielfalt so noch nicht geschmeckt habe. Erstklassig! Der Abbrand vollzieht sich langsam, kein Saften spürbar. Das ist ein außergewöhnlicher Tabak, nicht für jeden Tag, doch für besondere Momente. Einfach probieren! Kaufempfehlung.

Ich war sehr gespannt auf diese Pfeifentabake, und habe aus einer Auswahl von vier Dosen Cornell / Pease mit dem Klassiker begonnen, dem Autumn Evening. Mal ein ungewohntes kleines Dosenformat für 57 Gramm Tabak, bei dem man den Preis nicht in Beziehung setzen sollte, preislich spielen die Cornells schon in der Davidoff-Liga. Der Duft nach würzigem, schweren Ahornsirup beim Öffnen der Dose ist überwältigend. Erstaunlicherweise ist der loose Cut-Tabak sehr fein gecuttet, so dass die Dose randvoll ist, und der Tabak beim Stopfen ganz leicht im Pfeifenkopf nachfedert. Der Autumn Evening zündet sofort und bildet schnell eine gleichmäßige Glut, die wohl dem Schnitt zu verdanken ist, und die sehr schön ruhig glimmt. Top Verarbeitung, kann man nicht anders sagen. Die Rauchentwicklung ist satt und sättigend, das Ahornaroma auf der Zunge süßwürzig, angenehm, später etwas in Vanille übergehend. Feiner Stoff für Freunde von Hocharomaten! Im mittelgroßen Pfeifenkopf musste ich hin und wieder nachfeuern, und zum letzten Drittel hin fing der Tabak zu sottern an. Im kleinen Pfeifenkopf der perfekte Abbrand, ruhig und trocken glimmend für gut 30 Minuten, übrig bleibt nur ein Häufchen feiner Asche. So muss es sein.
Length: 13.97Diameter: 1.83 TAM
Ich mag dieses Format sehr, weil es einen Interessenten Rauchverlauf verheißt. Die Elegantes macht ihrem Namen Ehre, von der perfekten Verarbeitung mit einem dunklen, sehr makellosen Deckblatt, zwei wertigen Anillas, fest gefüllt und schwer in der Hand. Die Größe war genau wie erwartet. Im Duft süßlich und würzig. Unter Feuer: saubere Flammannahme, gestochen scharfer Abbrand, keine Ausreißer, feste dunkelgraue Asche, die bis 3cm problemlos steht. Kontrollierte Rauchentwicklung. Knapp im Durchmesser gecuttet. Die Aromen: Süße an den Lippen, erdig würzig nach Leder und Wald-Honig, im Verlauf Noten von weißem Balsamico, weißem Pfeffer, Honig und etwas Eukalyptus. Schöne Zigarre! Kakao gegen Mittw stärker werdend. Ich freue auf die anderen elf Schwestern der Elegantes im Humidor. Für den Preis könnte noch mehr an Aromen drin sein. Trotzdem Kaufempfehlung!

Der Isle of Thanet präsentiert sich als waschechter Brite. Entgegen meiner Erwartungen hat er das feuchtkalte Klima der Insel nicht mit in die Dose gebracht, sondern kommt optimal konditioniert ans Licht. Ich bin dennoch der Empfehlung gefolgt, ihn eine Weile neben dem Pfeifenkopf lüften zu lassen, und war beeindruckt von den kraftvollen Aromen, die der Thanet an die Nase bringt: Roggenbrot, wildes Kraut, Leder, nasse Erde, Geräuchertes. Das Stopfen geht wie Seide, einmal Anflämmen reicht, um in einer mittelgroßen Morta Genuss für Zunge und Nase zu entfachen. 40 Prozent Latakia muss man schon gebändigt bekommen, und hier macht das nicht eine soßierte Aromatisierung, sondern ein kraftvoller Konterpart mit feinen Orienttabaken. Die schaffen es, das Beste am Latakia rauszukitzeln und dennoch ihr eigenes, leichtes blumiges Aroma als Kopfnote drüber zu setzen. Eine äußerst gelungene Kombination! Chapeau. Der Thanet von der Insel wird ein Klassiker. Brennt fast rückstandslos sauber ab. Macht Lust auf mehr, wo ich sonst vom Latakia erstmal genug hatte. Feine Mischung! Übrigens: der braucht keinen Whisky als Begleitgetränk, kam hervorragend mit einem kühlen würzigen Rosé zurecht. Kaufempfehlung.

Length: 12.70Diameter: 2.14 TAM
Die ultimative Sanfte San Diego! Eine Vitola, die sich schon zum Morgentee genießen lässt: mit einer unglaublichen Milde, die einen Darjeeling gut ergänzt. Von vorn: ich habe mir gleich ein Kistchen davon geschenkt, und hatte den Spaß, eine farblich ungewöhnliche Kiste auszupacken. Retro? Schrille Farbkombi, und innen vierzehn bildschöne Belicosos im schimmernden Connecticut-Deckblatt. Der Decker ist seidig dünn, also Vorsicht beim Lösen der zweiten Bauchbinde. Makellose Verarbeitung, sehr gut gefüllt, ganz leicht stallig duftend. Bin gespannt, wie die nach einem Jahr im Humidor riechen. Glatter Cut und eine feine Süße im Kaltzug. Unter Feuer dann sanfte, weiche Aromen nach Walnuss, Zeder und gelben Früchten, sehr zurückhaltend, damit muss man erst einmal umgehen. Mit einem Begleitgetränk, das den Smoke nicht dominiert, wie einem Tee, entwickelt sich ein feines im Dichten, cremigen Rauch. Sehr langer Aschenstand mit fester Asche, die erst nach der Hälfte fallen will und einen sauberen Glutkegel freilegt. 45 Minuten stille Freude. Braucht Aficionadi, die Milde mögen. Auch ich liebe etwas mehr Wumms. Dennoch eine Kaufempfehlung.

Length: 16.83Diameter: 1.83 TAM
Diese schöne Lancero hat zwei Jahre bei mir im Humidor verbracht und erfreute mich über 90 Minuten mit einem mittelkräftigen aromatisch en Smoke. Gekleidet in eine klassische bunte Anilla, fiel mir das makellose Oscuro-Deckblatt sehr angenehm auf, die Vitola ist tadellos gemacht und prall gefüllt. Wegen der Länge mit V-Cut geschnitten und nicht bereut. Für das Zünden habe ich mir Zeit gelassen, bis die Glut komplett stand, und die Zigarre erstmal luften lassen. Die ersten Züge: schwarzer Kaffee und Leder, etwas Pfeffer drunter, um dann ihre Schokoseite zu präsentieren: Aromen von feiner zartbitterer Schokolade, sirupartige Süße, manchmal Sprengsel von Zitrusfrüchten drin. Alles in sehr weichem cremigen Rauch, den ich der langen Lagerung zugute halte. Die Asche stand ewig, nach vier cm habe ich abgeascht, um nichts zu riskieren, und hatte einen klassischen Glutkegel. Erfreulicherweise bleibt die Paradiso in ihrem Aromenspektrum stabil, spielt hier und da etwas Nussiges aus, oder auch getoastetes Brot, sehr lecker bleibend, so dass sich die ganze Strecke entspannt genießen lässt. Kaufempfehlung! Werde ich sehr gern wieder rauchen.

Als Probe bekommen, daher war der Tabak schon perfekt konditioniert für die Pfeife, eine filterlose Vauen mit kleinem Kopf. Der broken flake riecht ganz zart nach Kakao, leicht süß und bröckelt leicht. Gar nicht so einfach, den Kopf zu befüllen, aber dann: Feuer. Es braucht Zeit, bis der Tabak die Glut annimmt und hält, deshalb hier der Rat, nicht zu viel zu ziehen, um ihn nicht zu überhitzen. Dann kommen die Aromen von holländischem Kakao, Bittersüße, etwas Zimtiges, bisschen Muskat an den Gaumen, unaufdringlich und zart. Den Mundraum kleidet herber Kakao aus, mit einer Würze von Kräutern und Tabak, manchmal etwas nussig. Der Burley bespielt die komplette Geschmacksbühne, angenehm, aber nicht umwerfend für jemanden wie mich, die gern etwas Komplexeres in einem Tabak findet. Für Burleyfans ein Must have.

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Ewig keine Fernández mehr verkostet, und ich weiß, welch hohen Qualitätsanspruch er an seine Produkte legt. Und dann eine Bundlezigarre? Na dann… Die 15 kommt einfach aus einer Qualitätsmanufaktur: tadellos gerollt, gut gefüllt, mit einem feinen weichen Kaltduft nach Moos und Honig. Mit V-Cut geöffnet und fast etwas minziges erschmeckt, sehr angenehm . Sie nimmt schnell sehr gut Feuer an, zweimal gezündet, steht die Glut messerscharf. Die ersten Züge haben mit Attacke von weißem Pfeffer und Minze meine Nasenschleimhaut lokal anästhesiert, echter Pfeffer-attack, der sich aber schnell löst. Die nächste 15 werde ich anzünden und sich erst mal entwickeln lassen. Pfeffer wurde weicher, verschwand nach fünf weiteren Zügen ganz, und dann darf es schon in die Genießerphase gehen: Die 15 bietet hier unerwartet eine breite fruchtig-würzige Palette von Zitrusfrüchten, deutlich Orange auf eine fein abgeschmeckten süßen Basis. Sie wird fast süffig im Aroma, in sehr weichem, mundfüllenden cremigen Rauch, mit Minze und Gras. Später steigt die Würze, geht in die Schokoladig-röstige Variante, das Nikotin bleibt moderat, so dass sie herrlich mildwürzig ausklingt. Das ist der Hit! Ein Glendronach mit Sherrytönen passt fein dazu. Der Abbrand ist perfekt, nix zu meckern, die Asche steht lang und fest bis zur Banderole. Ach so, die Anilla kündet in ihrer traditionellen Form davon, dass hier eine Qualitätszigarre zu einem unfassbaren preiswerten Format in Rauch aufgeht. Nur - und das die einzige Beanstandung: - man darf sie nicht einfach länger liegen lassen, dann geht sie aus und sperrt sich dem erneuten Entzünden etwas. Bin gespannt auf die Toro, und werde mir ein Bundle in den Humidor legen. Absolute Kaufempfehlung!

Als Probe genossen und festgestellt, dass der WoS eine ganz eigene Vorstellung in der breiten Palette der hervorragenden Pipe-Republic-Serie gibt. Der Füllung bekommt eine gute halbe Stunde Lüften gut, dann lässt er sich leicht stopfen und kann sich in einem mittelgroßen Pfeifenkopf optimal entfalten. Schon der Duft der Mischung geht in eine wilde, würzige, herbe Richtung. Unter Feuer empfängt der Blend mit Erde, Röstaromen, Walnuss und pendelt sich dann in eine herbe Aromenlage aus Zartbitterschokolade, Kräutern mit einer fein balancierten Süße ein. Wild but mild, auch auf der Zunge. Etwas später im Abbrand gesellt sich eine komplexe Säure dazu, die den Smoke so richtig rund macht, etwas Salz, dann steht den Umami-Noten nichts mehr im Weg. Ein solcher Blend ist selten, gefällt mir in seiner wilden herben Art, und wird als Special in die Tabakbar einziehen. Der Abbrand ist perfekt, raucht sich bis zum letzten Krümel lecker und hinterlässt ein feines Aschehäufchen. Kann ich sehr empfehlen!

Ich habe schon einige der Tabake aus der Pipe Republic-Serie genossen, und dieser hier setzt sich an die Spitze meiner Bewertungsliste. Warum auch immer der Tabak „Pink Villa“ heißt, wird das Geheimnis der Benden-Geschwister bleiben, denn sowohl der dunkel schwarze Black Cavendish als auch die die verwendete Blaubeere-Aromatik und der dunkle Latakia gehen farblich und geschmacklich in eine andere Kategorie. Die 100-Gramm-Dose ist üppig gefüllt für den Preis, und dem loose-Cut-Tabak tut ein mehrfaches Lüften gut, erst recht kurz vor dem Smoke, wenn er eine halbe Stunde atmen darf. Dann ist die perfekt geblendete tiefschwarze Mischung bereit für den Pfeifenkopf, am besten einen weiten Kopf, wie ich nach mehreren Tests erfahren habe. Er braucht Luft und Platz, um sich auch am Feuer zu entfalten, und dann wartet höchster Genuss für den Gaumen. Die Aromatisierung trifft sich raffiniert mit Cavendish und Latakia, also ob sie miteinander eine intensive Liason eingegangen sind. Einfach nur Blaubeere zu schmecken, ist viel zu wenig, da kommt die Pflaume im Speckmantel gebraten schon eher an den Eindruck ran, den der Pink Villa auf der Zunge macht: satte Aromen, trockenobst-beerig und umamiwürzig, rauchig, dann mal karamellige Süße, und das alles in dichtem mundfüllendem Rauch. Ein echter Genuss. Der Pink Villa brennt schön langsam und kühl ab, und kommt durch das lange Lüften auch nicht mehr ins Sottern. Im großen Morta-Pfeifenkopf glimmte er ausdauernd, ruhig und intensiv bis zum feinen Ende in weißer Asche. Vergleichbar hatte ich nur mal den Cherritz von Kleinlagel auf der Zunge, auch sehr gut. Den Pink Villa empfehle ich uneingeschränkt!

Length: 15.24Diameter: 1.98 TAM
Die mit zwei prächtigen Anillas geschmückte, sehr dunkle Toro ruhte fast zwei Jahre in meinem Humidor, weil ich immer auf die ‚finest hour‘, die besondere Stunde gewartet hatte, um sie zu genießen. Merke: ‚the finest hour‘ ist jetzt, an einem Freitag Abend nach einer furchtbar anstrengenden Woche, und sie passt gut! Schön sind Connecticut Broadleaf Deckblätter ja eher nicht, aber diese Vitola hatte reichlich Zeit, sich zu glätten und kam ganz entspannt aus dem Cellophan. Broadleaf Deckblätter werden ihrer inneren Werte wegen verarbeitet, und das heißt: viel an Aromen. Genau das liefert die Padilla schon im Kaltduft, eine intensive stallige Note, im Verein mit schwerer sirupartiger Süße und Schokolade. Dem 50er Ringmaß und ihrer Länge angemessen fand ich den V-Cut, und konnte bei perfektem Zug den Aromenmix von Süße, herber Schokolade und etwas Röstkaffee schmecken. Am Feuer geht die Finest Hour eher in die Richtung nach dickem Leder, erdwürzig, sehr süß. Sie zündet perfekt und brennt tadellos an. Die fast weiße Asche bildet einen prächtigen Kontrast zum dunklen Decker, die Asche steht lange. Der Mittelteil bietet nach dem ersten von zweimal Abaschen insgesamt eine breite Palette an Beerenaromen und Rosinen, unterlegt mit feinem Kakao, immer wieder Röstnoten. Und: der Pegel steigt stetig, was die Stärke angeht. Ich würde sie als kräftig einstufen. Der Rauch ist mundfüllend und hinterlässt ein buttriges Gefühl am Gaumen. Sehr angenehm. Im Schluss verdichten sich die Aromen ins Würzige hinein, wie Lebkuchen, Zartbitterschokolade, Marshmallows und Erde. Manchmal dauert eine ‚finest hour‘ eben 70 Minuten. Für den Preis finde ich das empfehlenswert.


