Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Length: 16.51Diameter: 2.38 TAM
Diese Zigarre legt einen äußerst selbstbewussten Auftritt hin und verzichtet gänzlich auf den sonst üblichen Zigarrenring. Das macht überhaupt nichts, da das makellose dunkelbraune Deckblatt in Sachen Qualität mühelos für sich alleine spricht. Die Zigarre wirkt auf den Betrachter mit ihrem öligen Decker sehr kraftvoll und kompakt. Sie versprüht im Kaltgeruch markante stallige und würzige Noten. Der Kaltzug liefert leichte Süße und grasige Akzente. Die „La Seleccion de Cazador Gran Cojonu“ ist sehr fest gerollt und wiegt schwer in der Hand. Ein seltsamer Name für eine Zigarre…frei übersetzt bedeutet er: „Die Auswahl des Jägers mit den dicken Eiern“. Es wäre sicherlich sehr interessant gewesen, einen passenden Zigarrenring der diese Umschreibung visuell übersetzt bestaunen zu können…Jedenfalls startet das gute Stück aus dem Hause „Tatuaje“ nach problemloser Röstung und Zündung mit sehr viel Pfeffer und etwas Erde. Vorab, Pfeffer wird mich über den gesamten Smoke mal mehr, mal weniger ausgeprägt begleiten. Eine sehr leichte, fruchtige Süße kommt auf und vereinigt sich mit einer kräftigen Würzmischung zu einer wohlschmeckenden Melange. Allmählich entwickelt kräftiges Lederaroma markante Züge. Kerniges Zedernholz begleitet zusätzlich das starke erste Drittel. Das zweite Drittel punktet durch sehr schmackhaftes, dunkles Schokoladenaroma und damit verbundener leichter, unterschwelliger Süße. Pfeffer und Würze verbleiben auf hohem Niveau. Erde, Zedernholz und Leder schwächen sich leicht ab. Sehr zarte Kaffeearomen kommen auf. Das zweite Drittel zeigt sich insgesamt von einer etwas milderen Seite. Das letzte Drittel schiebt satte Erde gemeinsam mit Holz und Leder in den Vordergrund. Kaffee verliert nur wenig an Intensität. Die dunkle Schokolade lässt ebenfalls leicht nach, ist aber trotzdem noch sehr präsent. Die fruchtige Süße verschwindet gänzlich. Dafür entstehen feine Spitzen süßer Vanille. Pfeffer und Würze halten die Intensität des zweiten Drittels, wobei Pfeffer ganz zum Schluss noch einmal ordentlich anzieht. Auch Leder entwickelt final einen ausgeprägt markigen Charakter. Die Zigarre unterhält sehr gekonnt über 90 Minuten und begeistert außerdem mit ihren perfekten technischen Eigenschaften. Der Abbrand ist mustergültig. Der dunkelgraue Aschekegel ist extrem stabil und bietet keinerlei unliebsame Überraschungen. Der Zugwiderstand ist auf den Punkt optimal. Die Rauchentwicklung ist einfach traumhaft – satt, voluminös und leicht cremig. Tatuaje liefert eine sehr erwachsene, markante, opulente und kernige Zigarre ab, die in so ziemlich allen Belangen meiner Idealvorstellung entspricht. Sie ist kraftvoll, stark und verfügt über ein intensives Aromenspektrum. Der Blend ist ausgezeichnet balanciert und beschert angenehme Komplexität. Eine herausragend gute Zigarre! Die aufgerufenen 15 € halte ich für angemessen. Man erhält einen mehr als fairen Gegenwert in Form eines fantastischen Genusses, den man nicht alle Tage findet. Der Stammplatz in meinem Humidor ist sicher. Klare Kaufempfehlung an eher erfahrene Aficionados, die einen starken, vollmundigen, intensiven und abwechslungsreichen Smoke schätzen.
Length: 16.51Diameter: 1.98 TAM
Zum Wochenauftakt habe ich es erneut mit einer boxpressed zu tun. Es handelt sich um die „Clasico Toro Maduro“ von „ACE Prime Cigars“. Ich freue mich ganz besonders auf diesen Smoke, denn die vor mir liegende Maduro sieht absolut fantastisch aus, obwohl der Decker entschieden zu hell ist um direkt und zweifelsfrei dieser Sorte zugerechnet werden zu können. Das hier verwendete, dunkelbraune Arapiraca Deckblatt aus Brasilien ist von sehr guter Qualität, vielleicht ein wenig zu dünn. Es ist glatt, gleichmäßig und fehlerfrei. Umblatt und Einlage kommen aus Nicaragua. Im Kaltgeruch verströmt die Zigarre hauptsächlich eine leichte süße Note. Der Kaltzug bietet ebenfalls wenig Süße, aber dafür sehr ordentlich ausgeprägte Eindrücke einer Kräutermischung. Der in grün-gold gehaltene Zigarrenring wirkt sehr edel und gediegen auf den Betrachter. Er harmoniert ausgesprochen gut mit dem schlanken, lang gestreckten Format der Zigarre. Die Maduro liegt gut und in der Hand, ist allerdings in Anbetracht der Größe relativ leicht. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Zigarre mit herzhaften Aromen von Milchkaffee und kraftvollen Nussaromen. Eine sehr leichte Prise Pfeffer schwingt passend mit. Der Smoke ist vom Start weg herrlich cremig und es kommen sogar zarte Anklänge von Butter auf. Nach und nach kommen sehr schöne und klare Karamellnoten auf, die sich mit einer gleichzeitig aufkommenden Kräutermischung messen. Zarte Süße begründet die Basis für das erste Drittel. Die wirklich sehr unterschwellige Süße erinnert mich stark an Zuckerrohr. Sehr spannend, mal etwas ganz anderes! Das zweite Drittel verlagert die zarte Süße im Richtung Vanille. Würzige Noten und schöne Röstaromen sorgen für eine gut dosierte Vollmundigkeit. Kaffee schwächt sich deutlich ab. Pfeffer spielt ebenso wie Nuss überhaupt keine Rolle mehr. Mittlere, leicht sahnige Cremigkeit setzt einen schönen Akzent. Die leichte Kräutermischung bleibt erhalten. Zum Abschluss des zweiten Drittels entwickeln sanfte Erdaromen Profil. Das finale Drittel hält die zarte Süße aufrecht. Würze und Röstaromen verstärken sich leicht. Die Kräutermischung wird flüchtiger. Ein wenig Holz kommt auf. Kaffee schwindet zusehends, ist aber noch immer gut wahrnehmbar und hat Charakter. Erde gewinnt ein wenig an Intensität. Insgesamt wird die Zigarre im letzten Drittel merklich stärker. Der Blend dieser Zigarre ist großartig balanciert, komplex und angenehm fordernd. Die feine Süße bleibt während der gesamten Rauchdauer auf maximal mittlerem Niveau bestehen und schmiegt sich meisterlich an die leicht dominierende Würzigkeit. Zusätzlich bietet diese Zigarre wahnsinnig viele Facetten und Spitzen. Das Geschmacksprofil ist insgesamt hervorragend. Weich, aber dennoch sehr aromatisch und vollmundig. Auch aus technischer Sicht macht diese Maduro großen Spaß. Der Abbrand ist kerzengerade. Der hellgraue Aschekegel ist schön anzusehen, jedoch ein wenig tückisch. Einmal fällt der etwas zu lockere, feine Aschekegel ungewollt in meinen Schoß. Der Zugwiderstand ist hervorragend. Die Zigarre produziert sehr viel satten und voluminösen Rauch. Die Rauchdauer lag in meinem Fall bei knapp 80 Minuten. Eine tolle Zigarre, die ich wärmstens empfehlen kann. Sie richtet sich meiner Meinung nach eher an erfahrene Genießer und Liebhaber komplexer Zigarren. Diese Maduro werde ich mir zukünftig definitiv häufiger gönnen!

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Die boxpressed „Post Embargo“ von Alec Bradley präsentiert sich im stolzen Gordo-Format und sieht verdammt lecker aus. Der Zigarrenring gefällt mir besonders gut. Er passt ausgezeichnet zum leicht öligen, minimal seidigen, matt-braunen Criollo 98 Deckblatt aus Honduras. Der Decker wirkt optisch recht rustikal ist aber von guter Qualität und sauber verarbeitet. Der Kaltgeruch ist erstaunlich neutral, allerhöchstens leicht holzig. Der Kaltzug hingegen erinnert an milden Lebkuchen und wenig Tee. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Zigarre mit intensiven, dunklen Kakaoaromen und ein wenig Pfeffer. Dunkle Kaffeenoten gesellen sich rasch zur Startformation. In der Mitte des ersten Drittels kommt ausdrucksstarke Erde auf. Sehr leichte Anklänge von Holz beschließen den ersten Akt. Das zweite Drittel entwickelt eine leichte, malzige Süße, die dezent im Hintergrund verbleibt. Kakao verfliegt vollständig während Holz eine sehr ordentliche Präsenz entwickelt. Erde und Kaffee schwächen sich leicht ab. Pfeffer verschwindet fast gänzlich. Dafür fährt das zweite Drittel intensive, sehr satte Aromen von Leder auf, die ein sehr schönes und vollmundiges Zusammenspiel mit Holz ergeben. Das finale Drittel führt das vorherige auf sehr angenehme Weise zunächst fort. Leder und Holz setzen sich spätestens jetzt als eindeutige Hauptakteure durch. Erde und Kaffee spielen zunächst eine nur noch untergeordnete, aber gut wahrnehmbare Rolle. Die leicht malzige Süße kann nur noch mit Anstrengung wahrgenommen werden. Ganz zum Schluss dreht Kaffee noch einmal angenehm auf. Erde gelingt keine erneute Intensivierung. Pfeffer ist überhaupt kein Thema mehr. Die Zigarre brennt begleitet von zeitweisem minimalen, nicht korrekturbedürftigen Schiefbrand sauber ab. Der Zugwiderstand ist optimal. Die Rauchentwicklung ist eher mittelmäßig, aber trotzdem ausreichend. Der graue, phasenweise leicht bräunliche Aschekegel ist ein wenig fransig und etwas schuppig, jedoch vollkommen stabil sowie jederzeit gut kontrollierbar. Ein schöner, angenehm kerniger und mittelstarker Smoke, ausgestattet mit einem exzellenten PLV. Die Post Embargo im Gordo-Format schafft es tatsächlich sich geschmacklich an klassische Zigarren aus Kuba anzulehnen. Zwar ist das Aromenspektrum nicht sonderlich breit aber der Blend ist letztlich satt, intensiv und vollmundig. Mir haben die 80 Minuten mit dieser tollen Zigarre verdammt gut gefallen. Sie dürfe einem breiten Publikum sicherlich sehr gut gefallen. Von mir eine klare Kaufempfehlung!

Length: 16.51Diameter: 2.14 TAM
Das San Andres Deckblatt der „ACE Prime Cigars Pichardo Limited Editions MXS Dominique Wilkins“ im Sublime-Format ist von hoher Qualität und exzellent verarbeitet. Die Farbe des matten Deckers ist bei genauerer Betrachtung auffallend ungewöhnlich und geht in Richtung grau-braun, vielleicht sogar mit leichter Tendenz in Richtung Bronze. Das Umblatt kommt aus Nicaragua und die Einlage stammt aus der Dominikanischen Republik sowie abermals Nicaragua. Der Kaltgeruch ist leicht stallig und offenbart zusätzlich kernige erdige Noten und leichte würzige Akzente. Der Kaltzug liefert salzige Würze und minimale Anklänge von Menthol. Die Zigarre ist schwer und sehr fest sowie gleichmäßig gerollt. Wirklich gute Arbeit. Die ausgefallenen Maße dieser Zigarre gefallen mir sehr gut. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Zigarre mit ausdrucksstarken Erdaromen und einer guten Portion schwarzen Pfeffers. Es kommen sehr schnell bemerkenswert starke, besonders intensive Kaffee und Espresso Noten auf. Eine leichte, sehr interessante süßliche Fruchtigkeit entwickelt sich im Hintergrund. Diese offenbart Züge von herber Orange, etwas Trockenpflaume und wenig Feige. Eine wilde, sehr leckere Mischung. Der Smoke weist minimale Cremigkeit auf. Während Kaffee und Erde im zweiten Drittel merklich milder werden, verstärkt sich die süßliche Fruchtigkeit auf mittlere Intensität. Diese entwickelt mehr und mehr den Charakter von Zitrusfrüchten. Erfreulicherweise kommen gut wahrnehmbare Aromen dunkler Schokolade auf, die sich recht gut mit dem Kaffee arrangiert. Angenehme, leicht pfeffrige Würze bildet einen sehr gut passenden Gegenpol. Die Balance zwischen Süße und Fruchtigkeit ist ausgezeichnet. Leichte holzige Akzente kommen zusätzlich zum Ende des zweiten Drittels hinzu. Das finale Drittel verstärkt zunächst die dunkle Schokolade. Die fruchtige Süße lässt leicht nach, ist aber noch immer sehr gut dosiert präsent. Erde entfernt sich um lediglich weiter im Hintergrund mit zu mischen. Kaffee nimmt wieder an Intensität zu. Die pfeffrige Würze verstärkt sich merklich, bleibt jedoch unaufdringlich. Die holzigen Noten sorgen für eine gewisse Trockenheit, die einen angenehm herben Nachgeschmack entstehen lassen. Die Zigarre ist in der Handhabung sehr unkompliziert und geschmeidig. Sie brennt kerzengerade und unaufgeregt über die rund 80 minütige Rauchdauer ab. Dabei entsteht einen sauberer, stets gut beherrschbarer , hellgrauer Aschekegel. Der Zugwiderstand ist vielleicht einen Tick zu hoch, passt aber letztlich optimal zu diesem Format. Die Rauchentwicklung ist satt und ausreichend voluminös. Besonders gut hat mir die feine Balance zwischen Würze und Süßlichkeit gefallen. Der Blend dieser mittelkräftigen Zigarre ist sehr schmackhaft und bietet viele unterschiedliche Facetten die entdeckt werden wollen. Insgesamt nicht wirklich ausgefallen aber trotzdem irgendwie sehr interessant und im gebotenen Spektrum angenehm komplex. Auch habe ich diese Zigarre als recht sättigend empfunden. Sicherlich kein Smoke für jeden Tag und jede Gelegenheit. Mich hat die Zigarre sehr angesprochen und meine innere Stimme überzeugt mich zu guter letzt zukünftig weitere Exemplare zu genießen. Sehr empfehlenswert, besonders für erfahrene Genießer!

Length: 17.78Diameter: 2.78
Bestellt hatte ich die „Maduro“ der Serie. Erhalten habe ich jedoch die „Natural“. Die Zigarren sehen sich tatsächlich sehr ähnlich und lassen sich nur durch die unterschiedliche Farbe der Zigarrenringe unterscheiden. Der Ring der Maduro ist silber, der Ring der Natural ist schwarz. Sei es drum, dann probiere ich nun halt unvoreingenommen die Falschlieferung. Die „Victor Calvo Calibre 70 Natural“ ist ein echter Trümmer. Die Ausmaße der Zigarre sind beeindruckend und machen unmissverständlich klar, dass ein verdammt langer Smoke vor mir liegt. Ich freue mich drauf, zumal die Zigarre richtig lecker aussieht. Das Deckblatt kommt aus Indonesien. Es handelt sich um ein Besuki Deckblatt, welches aus dem gleichnamigen Ort im Osten der Insel Java stammt. Diese Decker stehen im Ruf, besonders gut abzubrennen und leicht würzig zu sein. Jedenfalls ist das eher hellbraune, leicht glänzende Deckblatt von guter Qualität und wird von einigen sehr feinen Venen durchzogen. Es wirkt allerdings etwas dünn auf mich. Das Umblatt stammt ebenfalls aus Indonesien. Die Einlage kommt aus Nicaragua und den Philippinen. Eine interessante Zusammenstellung. Die Zigarre ist fest und gleichmäßig gerollt. Im Kaltgeruch wirkt die Zigarre ausgeprägt süßlich, ja fast sogar ein wenig seifig. Der Kaltzug liefert eine interessante sirupartige Süßlichkeit und leichte florale Anklänge. Die Zündung benötigt aufgrund des großen Ringmaßes ein wenig mehr Zeit als gewöhnlich und gelingt letztlich völlig problemlos. Die Zigarre startet mit milder, leicht blumiger Süße. Eine ganz seichte Prise Holz und wenig Kaffee schwingt mit. Auch ist sehr schwach ausgeprägte Würze wahrnehmbar. Ein äußerst milder Auftakt...Im weiteren Verlauf verstärkt sich Holz minimal und eine leichte Bitterkeit keimt hin und wieder auf. Kaffee, Würze und florale Süße bleiben permanent und schwach ausgeprägt erhalten. In der zweiten Hälfte kommen sehr zarte Noten von heller Schokolade und wenig Gras hinzu. Eine minimale Pfefferschärfe hält Einzug und es entwickelt sich tatsächlich ein seltsamer, leicht seifiger Unterton, den ich bisher noch nicht erlebt habe. Die Zigarre behält nun (leider) den eingeschlagenen Kurs unbeirrt bis zum Ende bei. Der vollkommen gerade Abbrand bringt einen sehr ansehnlichen, dunkelgrauen Aschekegel hervor, der sauber und äußerst stabil ist. Es kommt in etwa zur Mitte des Smokes erstmalig zum kontrollierten Aschefall. Der Zugwiderstand ist ein wenig zu hoch. Die Rauchentwicklung ist gut. Zusammenfassend muss ich leider sagen, dass es sich zwar um einen technisch einwandfreien Smoke handelt, der jedoch in sich völlig anspruchslos ist und ein mildes, etwas eigenwilliges Geschmacksprofil bietet. Mein Fall war es definitiv nicht. Sicher erhält man viel Tabak für sein Geld aber die inneren Werte passen für mich nicht. Vielleicht für Einsteiger interessant oder diejenigen, die mit einem mächtigen Format Eindruck machen wollen. Schade, sehr langweilige 120 Minuten!

Length: 16.51Diameter: 2.14 TAM
Die „Perdomo Grand Cru 2006 Grand Palma (Double Maduro)“ kommt ummantelt in einem wunderschönen, dunkelbraunen und leicht glänzendem Deckblatt daher. Die Zigarre ist fest und gleichmäßig gerollt. Das nicht alltägliche Format liegt satt und schwer in der Hand. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet. Der Kaltgeruch liefert viel Erde und sogar leichte blumige Anklänge. Der Kaltzug hat Minze und Heu im Angebot. Die Zigarre ist sofort nach einwandfreier Röstung und Zündung voll da und liefert starke Würzigkeit sowie intensive, sehr trockene Erdaromen, begleitet von ordentlicher Pfefferschärfe. Pfeffer lässt jedoch rasch nach. Allmählich baut sich zarte, unterschwellige Süße und herbe Bitterschokolade auf. Im weiteren Rauchverlauf kommen angenehme Holzaromen von mittlerer Intensität ins Spiel. Phasenweise kann geringe Cremigkeit ausgemacht werden. Erde wird spätestens zu Beginn des zweiten Drittels deutlich staubiger und gewinnt weiter an Intensität. Minimale Anklänge von starkem Espresso verleihen der Zigarre zusätzlich Kraft. In etwa zur Halbzeit des Smokes entwickelt Holz mehr Präsenz. Auch leichte grasige Kräuternoten finden ihren Weg in das Aromenrad. Zu guter letzt, entwickeln sich zarte Anklänge von Leder. Generell bleibt festzuhalten, dass dieser wunderbare Smoke im Kern von intensiven Erdaromen, ausgeprägter, teils herber Würzigkeit und minimaler Süßlichkeit dominiert und getragen wird. Für mein Empfinden hätten durchaus etwas mehr Süße und stärkere Kaffeenoten vorhanden sein dürfen um das Raucherlebnis letztlich vollkommen abzurunden. Ich gebe zu, das ist in diesem Fall jammern auf sehr hohem Niveau. Die angenehm komplexe Zigarre ist in sich sehr harmonisch aufgebaut und unterhält mich über die gesamte Rauchdauer von gut 100 Minuten außerordentlich gut. Sie startet ausgesprochen stark und fast schon etwas schroff um dann im nachfolgenden Rauchverlauf zusehends milder, weicher und zugänglicher zu werden. Insgesamt ist diese Zigarre dennoch eher als gehoben kräftig zu bezeichnen. Technisch macht die Double Maduro einfach alles goldrichtig. Die Zigarre bildet einen stabilen, fast weißen Aschekegel, der zu Beginn des zweiten Drittels erstmalig fällt. Der Abbrand verläuft, wie man es sich wünscht, präzise und messerscharf. Der Zugwiderstand ist auf den Punkt optimal. Die Rauchentwicklung ist sehr stattlich und satt. Aufgrund des reduzierten Preises ist das PLV herausragend gut. Schade, dass nur noch wenige Exemplare erhältlich sind. Allen Freunden des intensiven und kräftigen Rauchgenusses rate ich daher schnell zuzuschlagen. Es lohnt sich!

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Das seidenmatte Deckblatt dieser Zigarre ist im positiven Sinne grob und Rustikal. Der Decker wird von ein paar dickeren Adern durchzogen, ist aber unterm Strich mindestens vernünftig verarbeitet. Die Zigarre „duftet“ markant nach Kuhstall. Der Kaltzug erinnert an Weizen und tatsächlich ein wenig an Cornflakes. Der Stick ist ordentlich und gleichmäßig gerollt. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Imperio Gigante mit zackiger Schärfe. Die Schärfe beruhigt sich rasch um dezenten süß-würzigen Aromen platz zu machen. Begleitet wird der Auftakt von angenehm holzigen Noten. Zarte Anklänge von Gras und Kräutern sind entfernt mit von der Partie. Leichte Cremigkeit stellt sich ein. Eine sehr milde Grundschärfe bleibt permanent erhalten. Nicht schlecht, der Auftakt weiß zu gefallen! Die Aromenintensität ist medium, die Zigarre ist bisher maximal mittelkräftig. Das zweite Drittel bringt moderate Erde ins Spiel. Die angenehme, leicht süße Würzigkeit bleibt erhalten. Auch Holz bleibt schmackhaft präsent und entwickelt mehr Profil. Ein Hauch nussiger Akzente kommt auf, die gut zum Holz passen. Vor allem die Kräuternote durchlebt nun einen spannenden Wandel, den ich leider nur schwerlich beschreiben kann. Ein sehr eigenständiger, jedoch nur schwach ausgeprägter Geschmack entsteht in diesem Zusammenhang. Erfreulicherweise zieht die Cremigkeit leicht an. Der graue, stellenweise leicht bräunliche Aschekegel ist etwas wellig, jedoch bis zur Mitte des zweiten Drittels stabil. Der Zugwiderstand ist perfekt und der Abbrand verläuft genau so kerzengerade wie man es sich wünscht. Auch produziert die Zigarre eine ordentliche Menge Dampf. Der weitere Verlauf ist sehr linear und führt das zweite Drittel ziemlich konsequent bis zum Schluss fort. Die Zigarre entwickelt jedoch etwas mehr Stärke und die Aromenintensität steigert sich gemächlich aber schön konstant. Ich empfinde dies als nicht schlimm und freue mich vielmehr entspannt der schmackhaften und schön strukturierten sowie leichtfüßigen Komposition gut folgen zu können. Mir hat die „Inca Peru Imperio Gigante“ überraschend gut über die Rauchdauer von rund 80 Minuten gefallen. Diese eher exotische, peruanische Puro bietet einen durchweg eigenständigen, wenn auch nicht unbedingt sensationellen Blend, der einfach gut schmeckt und Laune macht. Es gibt tatsächlich nichts wesentliches an dieser Zigarre zu bemängeln. Das PLV empfinde ich in Anbetracht des Gebotenen als sehr gut. Eine sehr empfehlenswerte, sympathische Zigarre, die einen äußerst entspannen und schmackhaften Smoke mit eigenständigem Charakter bietet. Ich werde zukünftig häufiger zu ihr greifen. Nice!

Length: 12.07Diameter: 2.38 TAM
Um es direkt vorweg zu nehmen – die „Casa de Torres Limited Edition Bold Torpedo 2021“ ist eine großartige Zigarre mit einer raffinierten und komplexen Aromenkomposition! Die mittelkräftige Zigarre lässt sich Zeit beim Aufbau des fein geknüpften Aromenteppichs und startet nach problemloser Zündung zunächst schön erdig und leicht süßlich. Eine noch zögerliche Kräuternote zusammen mit milder Würzigkeit baut sich im Hintergrund auf. Zarte Anklänge von Pfeffer machen sich bemerkbar. Die Kräuternote verstärkt sich rasch und nimmt im weiteren Verlauf zusätzlich grasige und moosige Akzente an. Sehr angenehme und satte Zedernholznoten sowie Anklänge von frischem Harz kommen auf. Die Zigarre erinnert nun mehr und mehr an einen ausgiebigen, herbstlichen Waldspaziergang bei kristallklarer, kühler Luft. Eine sehr subtile Süße macht sich bemerkbar und auch eine kleine Menge Nuss kommt auf. Zu Beginn des zweiten Drittels vereinigen sich Kräuter, sattes Gras, Moos, Zedernholz, feuchte Erde und feine Würzigkeit zu einem einzigartigen Aroma, dass von unterschwelliger Süße begleitet wird. Pfeffer ist dermaßen schwach ausgeprägt, dass man diesen zeitweise regelrecht suchen muss. Gelegentlich sticht Holz mit markigen Spitzen aus dem Aromengeflecht heraus. Auch Nuss blitzt hin und wieder intensiv auf. Das finale Drittel hält dieses fantastische Geschmackserlebnis mit leicht variierender Intensität glücklicherweise aufrecht. Generell wird die Bold Torpedo zum Ende hin etwas herber im Geschmack. In technischer Hinsicht gibt es nicht viel zu beanstanden. Die Zigarre brennt über die Rauchdauer von gut 60 Minuten gemächlich und völlig unproblematisch ab. Überhaupt ist die Zigarre von guter Qualität. Lediglich der Zugwiderstand ist ein wenig zu hoch für meinen Geschmack und die Rauchentwicklung könnte einen Tick besser sein. Das dunkelbraune Sun Grown Deckblatt aus Nicaragua ist bestens verarbeitet. Das Umblatt kommt aus der Dominikanischen Republik und die Einlage wiederum aus Nicaragua. Die Bold Torpedo ist fest und gleichmäßig gerollt. Die bullige Zigarre liegt recht schwer in der Hand. Im Kaltgeruch bietet sie leichte Erde und Heu. Der Kaltzug offeriert ebenfalls Heu von schwacher Intensität und zarte Noten von Kamille. Ein empfehlenswerter, komplexer und geschmacklich intensiver sowie eigenständiger Smoke, der durchaus fordert und viel Freude macht!

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Das sattbraune nicaraguanische Maduro Deckblatt der Sorte H 2000 sieht würdig gealtert aus und kleidet die Cain Sun Grown Double Toro ganz hervorragend. Die Verarbeitung ist eigentlich wie immer bei Zigarren von Cain mustergültig. Umblatt und Einlage kommen aus Nicaragua. Für die Einlage wurde Ligero Tabak verarbeitet, der aufgrund seiner ausgeprägten Stärke kaum für zarte Gemüter geeignet ist. Es ist leider bereits einige Jahre her, dass ich diese wunderbare Zigarre zuletzt geraucht habe. Umso mehr freue ich mich heute auf eine erneute Begegnung. Die Double Toro wirkt aufgrund ihrer Maße bullig und kraftvoll. Die Zigarre ist extrem fest und gleichmäßig gerollt. Ordentlich schwer ist sie obendrein. Der Kaltgeruch hat viel würzige Erde im Angebot. Der Kaltzug setzt hauptsächlich schwere Holznoten frei. Nach problemloser Röstung und Zündung begrüßt mich die Double Toro mit einem ordentlichen Kick bestehend aus Würzmischung und Pfeffer. Der kurze, ungestüme Auftakt ist jedoch rasch vorüber und dezente Süßlichkeit macht sich angenehm breit. Eine leichte, wohl dosierte Schärfe bleibt hintergründig dauerhaft vorhanden. Leichte nussige Akzente und Anklänge von Erde bauen sich auf. Zedernholz macht sich zum Ende des ersten Drittels kernig bemerkbar. Zu Beginn des zweiten Drittels ist die anfängliche Schärfe nahezu gänzlich verschwunden. Die süßen Anklänge des ersten Drittels verstärken sich merklich und nehmen den Charakter dunkler, leicht cremiger Schokolade an. Nuss bleibt auf schwachem Niveau erhalten während das Zedernholz seine markige Präsenz behauptet. Erde gewinnt weiter an Intensität. Das letzte Drittel behält die vorhandene Süßlichkeit in bisheriger Intensität weitestgehend bei. Ich hatte den Eindruck, dass sich die dunkle Schokolade ein wenig aufhellt. Eine schöne Wendung beschert die Entstehung von starkem Kaffeearoma. Zedernholz und Erde bleiben erfreulich präsent. Der kraftvolle Blend ist recht individuell, herausragend aufgebaut und wirkt während der fast 90 minütigen Rauchdauer wie aus einem Guss. Den Aromen gelingt über weite Strecken eine erstaunlich vollmundige Verschmelzung mit außerordentlich starkem aber dennoch weichem Geschmack, verbunden mit einem lang anhaltendem Abgang. Die Komposition sucht ihresgleichen und sticht positiv aus der Masse heutiger Zigarren heraus. Die Cain Sun Grown Double Toro verdient Beachtung und es wäre schade, wenn dieser tolle Smoke in Vergessenheit geraten würde. Alle technischen Eigenschaften sind zudem ausgezeichnet und über jeden Zweifel erhaben. Kerzengerader Abbrand, starke Rauchentwicklung, optimaler Zugwiderstand und ein bombenfester, dunkelgrauer Aschekegel stehen hierfür stellvertretend. Das PLV ist für mein Empfinden hervorragend. Erfahrene Raucher, die ein individuelles, positiv im Gedächtnis bleibendes und kraftvolles Geschmackserlebnis suchen, sind hier goldrichtig. Einsteiger dürften Schwierigkeiten mit dieser üppigen Zigarre haben. Bei mir hat sie einen ewigen Platz im Humidor und wird mich hoffentlich noch lange begleiten.

Length: 18.10Diameter: 2.14 TAM
Das satt braune, mexikanische San Andres Deckblatt der Don Julio ist von guter Qualität und ordentlich verarbeitet. Umblatt und Einlage für diese Zigarre kommen aus der Dominikanischen Republik. Der Kaltgeruch ist leicht stallig und erdig. Der Kaltzug erinnert an eine frische Kräutermischung und wenig Heu. Die Don Julio ist gest gerollt und dicht mit Tabak gepackt. Die Zigarre startet unmittelbar nach erfolgreicher Zündung mit viel Kaffee und dunkler, leicht cremiger Schokolade. Sehr leichte Würzigkeit und wirklich nur ein Hauch Pfeffer schwingen im Hintergrund mit. Stark, ich habe selten ein derart intensives Kaffeearoma zum Auftakt erlebt. Das erste Drittel konzentriert sich fast vollkommen auf Kaffee und Schokolade. Im weiteren Verlauf kommt wenig trockenes Holz auf. Allmählich entwickelt sich kräftiges Haselnussaroma, dass sich sehr harmonisch zur dunklen Schokolade und dem nun leicht in der Intensität nachlassenden Kaffee gesellt. Leichte, nicht unangenehme Bitterkeit begleitet das zweite Drittel. Die würzigen und holzigen Noten kommen nun besser zum Vorschein. Salz tritt verstärkt in den Vordergrund. Dunkle Schokolade wird milder. Das zweite Drittel verschreibt sich einer vollmundigen Mischung würziger Aromen. Im letzten Drittel kann eine leichte Verstärkung des ohnehin nur moderat vorhandenen Pfeffers verzeichnet werden. Dunkle Schokolade legt wieder zu und nimmt ein wenig süßlichere Züge an. Kaffee verbleibt auf ordentlichem Niveau. Nussaromen melden sich nun verstärkt zurück. Holz gewinnt nun weiter an Intensität. Minimale Anklänge von Toast und sehr zarte grasige Akzente vervollständigen abschließend das Aromenspektrum. Die Zigarre produziert einen nahezu weißen, sehr glatten und festen Aschekegel, der im Rauchverlauf zusehends dunkler wird. Es entsteht leichter, unproblematischer Schiefbrand im zweiten Drittel, der sich durch leichtes nachfeuern korrigieren lässt. Der Zugwiderstand ist auf den Punkt optimal. Die Rauchentwicklung ist ordentlich, hätte aber durchaus üppiger ausfallen dürfen. Die Don Julio bietet einen recht gradlinigen, mittelkräftigen Smoke über rund 75 Minuten mit überschaubarer Aromenvielfalt, die allerdings phasenweise mit sehr üppiger Intensität daherkommt. Die Zigarre ist im Grunde wirklich gut, allerdings hatte ich mir für den aufgerufenen Preis ein wenig mehr erhofft. Für meinen Geschmack etwas zu einseitig. Daher lediglich eine eingeschränkte Empfehlung meinerseits.

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Das nahezu bronzefarbene Deckblatt ist grundsätzlich von sehr guter Qualität, jedoch in meinem Fall etwa über einer Länge von knapp einem Zentimeter, am Ende des ersten Drittels, leicht aufgeplatzt. Glücklicherweise wird dies keinen negativen Einfluss auf das Raucherlebnis haben. Das darunter liegende Umblatt ist gut sichtbar. Unterm Strich ist die Verarbeitung des Deckers mustergültig. Das Deckblatt kommt aus Ecuador. Das Umblatt der Sorte Pennsylvania Broadleaf kommt aus den USA. Die Einlage stammt aus Honduras und Nicaragua. Die Zigarre ist extrem fest gerollt und verfügt über einen sehr dezenten, fast neutralen Kaltgeruch. Mit Mühe kann ich Akzente von Heu ausmachen. Der Kaltzug hingegen bietet erstaunlich intensiven und süßen Blütennektar. Die Zigarre startet mit einem ausgewachsenen Pfefferkick. Dieser zieht sich allerdings rasch auf eine angenehme, gut präsente Dosis zurück und hinterlässt ein leichtes Prickeln auf der Zunge. Allmählich entwickelt sich schmackhaftes Zedernholz, gemeinsam mit dezenten Röstaromen. Zum Ende des ersten Drittels wird kerniger Kaffee serviert. Zarte Erdaromen vollenden das erste Drittel. Im zweiten Drittel verstärken sich zunächst die Erdaromen auf ein kraftvolles Niveau. Kaffee entwickelt eine leichte, kaum wahrnehmbare Süßlichkeit. Die Süße nimmt schließlich Zug um Zug zu und mausert sich hin zu einem schönen Schokoaroma. Der Smoke entwickelt leichte Cremigkeit. Sehr zurückhaltende Noten von Walnuss kommen zaghaft auf. Holz und Pfeffer lassen im zweiten Drittel merklich nach. Das letzte Drittel legt zu Beginn leicht an Schärfe zu. Es dominieren jedoch schokoladige, süßliche Noten gemeinsam mit Zedernholz. Malzige Anklänge finden ebenfalls einen Platz im Aromenrad. Die süße-herzhafte Aromenmischung, gepaart mit ordentlich ausgeprägter Schärfe gefallen mir äußerst gut und markieren meinen persönlichen Höhepunkt dieses gelungenen Smokes. Die Schärfe legt bis zum Ende noch einmal eine Schippe drauf ohne jedoch unangenehm zu werden. Sogar ein wenig schmackhaftes Leder kommt abschließend auf. Ein kerniger, sehr erwachsener Smoke mit einer interessanten und intensiven Aromenkomposition liegt nach gut 80 Minuten hinter mir. Die Zigarre ist durchaus komplex und abwechslungsreich. Dem Aufbau der Komposition konnte ich ohne überfordert zu werden immer gut folgen. Technisch gibt sich die Zigarre absolut keine Blöße. Der dunkelgraue Aschekegel ist stabil und fest. Der Abbrand ist völlig unproblematisch und kerzengerade. Zugwiderstand und Rauchentwicklung sind optimal. Eine sehr unterhaltsame Vitola, die ich vorwiegend Liebhabern kerniger und eher kraftvoller Zigarren ans Herz legen möchte. Sehr lohnenswert!

Length: 12.70Diameter: 2.22
Der Zigarrenmarkt wurde erfreulicherweise jüngst um die Marke „Il Padrino“ bereichert. Ob die seit wenigen Wochen bei Cigarworld erhältliche „Robusto Gordo“ tatsächlich eine Bereicherung darstellt, werden wir sehen. Die Robusto fällt schon alleine durch den ausgefallenen Zigarrenring sehr auf. Dieser zeigt den Totenkopf eines Mafia-Paten, der genüßlich eine Zigarre schmaucht und scheinbar trotz seines offensichtlichen Ablebens großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres legt. Die wenigen noch vorhandenen Haare liegen perfekt und die Fliege sitzt akkurat gebunden an genau der richtigen Stelle. Aus dem geöffneten Mund des verblichenen Paten entweicht Zigarrenqualm. Würde durchaus auch ein prima Motiv für eine Anti-Raucher-Kampagne abgeben. Der in schwarz-silber gehaltene Zigarrenring gefällt mir jedenfalls sehr gut und passt hervorragend zum Deckblatt der Robusto Gordo. Die Marke Il Padrino will an die Tradition der Ehrerbietung eines Paten durch das Küssen, bzw. berühren seines Ringes erinnern und benennt Ehre und Respekt aus Tradition als Leitmotive für die neue Zigarrenlinie. Hieraus entstand bei Il Padrino das Ritual die Bauchbinde der Zigarre vor dem Genuss als Geste der Loyalität und Hingabe zu küssen. Aha...fahren wir fort. Bei den verwendeten Tabaken für die Robusto Gordo zeigt sich Il Padrino ebenso wie die Mafia von ihrer undurchschaubaren Seite. Diese sind nämlich leider streng geheim. Es ist bekannt, dass zumindest die Robusto Gordo in Nicaragua hergestellt wird. Ebenfalls bekannt ist, dass die Zigarren sechs Jahre reifen durften, bevor diese ihren Weg nach Deutschland fanden. Auf seiner Homepage gibt der Hersteller zusätzlich an, Tabake aus Peru, Ecuador, Nicaragua und der Dominikanischen Republik zu verarbeiten. Außerdem legt Il Padrino großen Wert auf ausgedehnte Fermentierung und langjährige Reifung. Das leicht ölige, eher hellbraune Deckblatt sieht sehr ordentlich aus und ist gut verarbeitet. Allerdings wirkt der Decker etwas dünn auf mich. Die Zigarre ist recht fest gerollt und gibt auf sanften Druck zwischen Daumen und Zeigefinger nur minimal nach. Die Robusto Gordo wirkt aufgrund ihres üppigen Ringmaßes kompakt und kraftvoll. Der Kaltgeruch gibt leicht holzige und würzige Akzente preis. Der Kaltzug ist angenehm holzig-süß. Bevor ich mit der Röstung und Zündung der Zigarre beginne, erweise ich ihr den gebotenen Respekt und küsse die Bauchbinde sanft und vorsichtig. Die Robusto Gordo fängt anschließend nach ausgiebiger Röstung klaglos Feuer und startet mit gut ausgeprägtem würzig-holzigem Aroma. Bereits nach wenigen Zügen stellt sich gut wahrnehmbare Süßlichkeit ein. Holz gerät ein wenig in den Hintergrund und die würzigen Noten werden um eine Prise Salz erweitert. Der Süße gelingt im ersten Drittel die Vereinigung mit der Würzmischung zu einer sehr schmackhaften Kombination. Holz arbeitet nun im Hintergrund und entwickelt eine eher trockene Note. Es entsteht cremiger Rauch von mittlerer Intensität. Von Pfeffer bisher weit und breit keine Spur. Das zweite Drittel setzt den Auftakt gekonnt und sicher fort. Allerdings taucht nun phasenweise sehr dezenter Pfeffer auf. Außerdem kommen zusammen mit der süßen Würzmischung leichte malzige Akzente zur Geltung, die für Abwechslung sorgen. Zum Ende des zweiten Drittels kann noch etwas Gras ausgemacht werden. Das finale Drittel verstärkt die Holzaromen spürbar und auch Pfeffer zieht moderat an. Insgesamt ist Pfeffer allerdings eher schwach ausgeprägt. Die bisherige Intensität der süßen Würzmischung lässt nach und schafft letztlich mehr Raum für die grasigen Noten. Der entstehende, hellgraue, leicht wellige Aschekegel ist sehr ansehnlich und äußerst stabil. Es kommt im Rauchverlauf lediglich einmalig zum kontrollierten Aschefall. Der Abbrand ist kerzengerade und verläuft völlig problemlos. Der Zugwiderstand ist tatsächlich optimal. Lediglich die Rauchentwicklung hätte ein wenig üppiger ausfallen dürfen. Diese mittelkräftige Zigarre punktet mit vollmundigem Geschmack und schöner Aromenintensität. Der Blend ist zwar nicht sonderlich komplex aber im positiven Sinne gefällig gradlinig sowie überaus harmonisch abgestimmt und gefällt mir ausgesprochen gut. Für mich eine hochwertige Zigarre ausgestattet mit einem hohen Wiedererkennungswert, die sich zudem in einem attraktiven Preissegment tummelt. Das PLV halte ich angesichts des gebotenen für mehr als fair. Die Rauchdauer lag in meinem Fall bei knapp 70 Minuten. Ich gehe davon aus, dass sich diese Zigarre zurecht großer Beliebtheit erfreuen wird. Sie passt zu nahezu jeder Gelegenheit und ist für Einsteiger und auch erfahrene Raucher, die einen entspannten Smoke für zwischendurch schätzen, sehr gut geeignet. Die „Il Padrino No. 1“ ist in der Tat eine Bereicherung. Ich bin gespannt und freue mich auf die nächste Zigarre von Il Padrino. Klare Kaufempfehlung!

Length: 12.70Diameter: 2.22 TAM
Die Lagos dieser Serie hat mir bei der Verkostung vor gut 2 Monaten recht gut gefallen. Neben dem guten Geschmack dieser Zigarre war ich seinerzeit besonders vom starken PLV beeindruckt. Nun bin ich auf die Robusto XL gespannt. Das dunkelbraune, leicht ölige Deckblatt ist von sehr ordentlicher Qualität und gut verarbeitet. Die Zigarre ist fest gerollt, jedoch stellenweise leicht unterfüttert. Der Kaltgeruch ist leicht erdig, ein klein wenig holzig und etwas süßlich. Der Kaltzug liefert Eindrücke von trockenem Holz sowie eine leicht säuerliche Fruchtigkeit. Nach problemloser Röstung und Zündung startet die Zigarre mit leichten Erdaromen und einem seltsamen, leicht seifigen Unterton, der so gar nicht ins Geschehen passen will. Eine sehr leichte Prise Pfeffer ergänzt die Startformation. Wie sich herausstellen wird, bleibt Pfeffer während des gesamten Smokes unaufdringlich im Hintergrund erhalten. Leichte Cremigkeit stellt sich ein. Der seifige Unterton schwindet glücklicherweise nach ein paar Minuten und stattdessen entwickelt sich eine moderate holzige Würzigkeit. Im weiteren Verlauf bauen sich zarte Aromen von schwarzem Filterkaffee auf. Auch dezente Holzaromen sind mit von der Partie. Etwa zur Halbzeit werden die Erdaromen irgendwie leicht „muffig“, nicht sonderlich angenehm. Zusätzlich kommen leicht metallische Noten ins Spiel, die das bisherige Aromenprofil fast ersticken. Es gelingt der Zigarre jedoch sich hiervon zu Beginn des letzten Drittels weitestgehend zu befreien. Zarte süßlich-grasige Akzente, begleitet von leichter Bitterkeit, schließen das durchwachsene Raucherlebnis ab. Der Zugwiderstand ist für meinen Geschmack etwas zu hoch gewesen, die Rauchentwicklung war insgesamt eher verhalten. Der Abbrand hingegen war absolut einwandfrei. Der stabile, hellgraue Aschekegel war jederzeit gut kontrollierbar und sauber. Die Robusto XL zieht im direkten Vergleich zur Lagos meiner Auffassung nach eindeutig den Kürzeren. Die Lagos bietet einen deutlich ausgewogeneren und reichhaltigeren Blend. Die Robusto XL wirkte auf mich über die gut 60 minütige Rauchdauer insgesamt schlapp und ausgezehrt. Vielleicht hatte ich nur Pech mit meinem Exemplar. Die Robusto XL konnte mich heute jedenfalls leider nicht überzeugen.

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Die schöne Zigarre ist zur Hälfte in einer dünnen Zedernholzrolle eingewickelt. Der recht große und farbenfrohe Zigarrenring verdeckt ein weiteres Drittel des Deckblatts und weckt in mir angenehme Erinnerungen an vergangene Reisen in die Karibik. Das dunkelbraune, fast schwarze und leicht ölige Deckblatt sieht klasse aus und ist tadellos verarbeitet. Es handelt sich um ein glattes, fehlerfreies Maduro-Deckblatt der Sorte Pennsylvania-Broadleaf aus den USA. Umblatt und Einlage kommen aus Nicaragua. Die Zigarre ist extrem fest gerollt und schwer. Der Kaltgeruch ist erstaunlich neutral. Mit ein wenig Anstrengung ist eine Spur von Heu und leichte Süße wahrnehmbar. Der Kaltzug offenbart kräftige Akzente von Holz und Tee. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Gran Toro mit einer kraftvollen Würzmischung und einer ordentlichen Prise Pfeffer. Im weiteren Verlauf entwickelt sich im Hintergrund ein leicht süßer, salzig-malziger Geschmack, der sehr gut mit der im weiteren Verlauf leicht nachlassenden Würzmischung und dem Pfeffer harmoniert. Der Smoke erzeugt zu Beginn ein leichtes Prickeln auf der Zunge. Der Rauch ist voluminös, satt und schön cremig. Allmählich entsteht mittelkräftiges Kaffeearoma. Dezente Holznoten blitzen gelegentlich auf. Zu Beginn des zweiten Drittels sind sehr klare und schmackhafte Aromen von dunkler Schokolade wahrnehmbar. Sehr zarte Noten überreifer Walnuss reihen sich passend ins Geschehen ein. Die Würzmischung bildet definitiv das tragende Fundament des Smokes und wird von ordentlicher Süße begleitet. Pfeffer ist ebenfalls dauerhaft präsent, allerdings nur sehr dezent und bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie zu Beginn. Zum Ende des zweiten Drittels wird es spürbar milder und insgesamt geschmacklich weicher. Das finale Drittel hält am bereits eingeschlagenen Kurs unbeirrt bei fest. Hinzu kommen noch zarte Erdaromen. Holz verfeinert sich letztlich in Richtung Zeder. Es bleibt bei dem schmackhaften Fundament aus Würzmischung und Süße. Die Zigarre ist als durchaus kräftig und geschmacklich intensiv zu bezeichnen. Der Abbrand ist sensationell gut. Kerzengerade und ohne murren brennt das mächtige Format gemächlich ab. Der graue Aschekegel ist extrem fest und sauber. Im gesamten Rauchverlauf erlebe ich lediglich zwei Mal kontrollierten Aschefall. Insgesamt eine wirklich schöne Maduro, versehen mit einem gut ausgewogenen und harmonischen Blend, der im Aufbau stets gut nachvollziehbar bleibt und somit auch nicht überfordert. Die Zigarre eignet sich durchaus für ein breites Publikum. Angesichts der Tatsache die Gran Toro dieser Serie derzeit zum vergünstigten Sonderpreis bekommen zu können, lässt das PLV obendrein stark erscheinen und bietet einen zusätzlichen Kaufanreiz. Mir haben die 85 Minuten mit dieser grundsoliden Maduro verdammt gut gefallen und ich werde sicherlich häufiger zugreifen. Von mir eine klare Empfehlung!

Length: 15.24Diameter: 2.38 TAM
Nachdem mir die Robusto dieser Serie gut gefallen hat, wollte ich unbedingt zeitnah auch das Gigante Format probieren. Heute ist es nun soweit und ich muss gestehen, die Gigante ist eine wuchtige, sehr schmackhaft wirkende Erscheinung. Nach meiner Erfahrung mit der Robusto stelle ich mich gedanklich auf ein kräftiges Raucherlebnis ein. Ohnehin lassen die für die Macanudo RED Serie verarbeiteten Tabake bereits vorab darauf schließen, dass die Zigarre mit hoher Wahrscheinlichkeit viel Power haben wird. Beim Deckblatt haben wir es mit ecuadorianischen Ligero zu tun. Beim Ligero handelt es sich um die stärksten Blätter einer Tabakpflanze, die zusätzlich einen überdurchschnittlich hohen Nikotingehalt aufweisen. Sie gedeihen am oberen Ende der Pflanze und tanken somit auch viel Licht, bzw. Sonne. Dies begünstigt unter anderem die Entwicklung des hohen Nikotingehalts. Ligero beschert einer Zigarre in der Regel viel Würze und kräftigen Geschmack. Die Einlage besteht aus einer Mischung von fünf Jahre altem Esteli-Tabak, zehn Jahre gereiftem Tabak aus Honduras sowie einem zwölf Jahre gereiftem Ometepe-Tabak aus Nicaragua. Charakteristisch für Ometepe-Tabak ist seine pfeffrige Würze. Ometepe ist im Regelfall als mittelstark bis sehr stark zu bezeichnen. Der Esteli-Tabak ist oftmals für mittleren bis kräftigen Pfeffer und Grasaromen verantwortlich. Das Umblatt kommt aus dem Jalapa Tal in Nicaragua. Hier sorgt das besondere Mikroklima für gehaltvolle und leicht süße Tabake. Tabak aus dieser Region gilt im Allgemeinen ebenfalls als eher kräftig. Soviel zu den nackten Fakten. Das dunkelbraune, leicht ölige Deckblatt wird von einigen, gut sichtbaren Adern durchzogen und wirkt kraftvoll. Die Qualität des Deckers ist mindestens gut und die Verarbeitung tadellos. Die Zigarre ist sehr fest gerollt, wirkt jedoch angesichts des wuchtigen Formats relativ leicht. Der vorwiegend in Rot gehaltene Zigarrenring kleidet die Gigante dezent und passend. Der Kaltgeruch ist minimal pfeffrig, leicht erdig und ein klein wenig modrig. Der Kaltzug gibt vorwiegend süße Noten von Blütennektar frei. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Zigarre erstaunlich geschmeidig mit dezenter Süße, die von angenehmen Erdaromen begleitet wird. Im Hintergrund entwickeln sich allmählich ausgeprägte Pfefferaromen. Die Schärfe legt zu, ohne jedoch den Bogen zu überspannen. Pfeffer ringt nun mit Chili um die geschmackliche Vorherrschaft. Glücklicherweise behält Pfeffer die Oberhand um sich letztlich auf ein gehobenes Maß einzupendeln. Die Gigante ist aufgrund des zu Beginn hohen Zugwiderstandes etwas schwergängig. Es braucht im ersten Drittel gelegentliche Doppelzüge um die Zigarre bei Laune zu halten. Die Erdaromen vermengen sich zusehends mit angenehmen grasigen und moosigen Akzenten. Die unterschwellige, sehr angenehme Süße bekommt einen leicht holzigen Einschlag. Die Gigante ist im ersten Drittel entgegen meinen „Befürchtungen“ relativ „mild“ und ausgewogen. Unterm Strich recht vollmundig. Tatsächlich entwickeln die süßen Aromen letztlich eine gewisse Dominanz. Zum Ende des ersten Drittels entwickelt sich leichter Schiefbrand, den ich allerdings problemlos korrigieren kann. Das zweite Drittel setzt die Entwicklung vorwiegend süßlicher Aromen fort. Keine leichtfüßige Süßlichkeit, sondern eher schwere, zähe Süße, vorwiegend kombiniert mit Erdaromen und etwas Holz. Recht üppig, gefällt mir sehr gut. Pfeffer wabert nun kaum merklich im Hintergrund. Eine leichte Cremigkeit stellt sich ein. Minimale Anklänge gerösteter Erdnüsse reihen sich gut passend in die Komposition ein. Auch im zweiten Drittel muss ich leichten Schiefbrand erfolgreich bekämpfen. Der Zugwiderstand ist leider noch immer zu hoch. Auch das finale Drittel wird über weite Strecken von den süßlichen und angenehm herben Aromen getragen. Einen Ledereinschlag wie seinerzeit bei der Robusto suche ich vergebens. Minimalste Anklänge einer Kräutermischung sind angestrengt wahrnehmbar. Und Pfeffer? Tja, weit und breit keine Spur davon im letzten Drittel. Allerdings kann eine leichte Salzigkeit ausgemacht werden. Letztlich endet die Zigarre mit einer süßlichen, herben und leicht malzigen Melange, die einen langen und angenehmen Abgang beschert. Sehr schmackhaft! Der hellgraue Aschekegel ist leicht fransig aber dennoch sehr stabil und benötigt keine große Aufmerksamkeit. Es kommt im Rauchverlauf lediglich zweimal zum Aschefall. Der Zugwiderstand ist leider über weite Strecken zu hoch. Der zeitweise Schiefbrand war nicht gravierend und ließ sich immer rasch mit dem Feuerzeug korrigieren. Die Rauchentwicklung ist als mittelmäßig zu beschreiben. Die vollmundige, mit einer ordentlichen Aromenintensität ausgestattete Macanudo Inspirado Red im Gigante Format bietet eine interessante und eigenwillige Geschmackskomposition, die ich in Gänze als gelungen empfinde. Sie ist sicherlich nicht jedermanns Sache und auch ganz bestimmt nicht für den täglichen Bedarf geeignet. Trotzdem finde ich das die Zigarre empfehlenswert ist und erfahreneren Rauchern durchaus großen Spaß machen kann. Ich habe die Gigante über die Rauchdauer von rund 80 Minuten als mittelkräftig bis leicht kräftig erlebt. Wären die technischen Schwierigkeiten nicht gewesen, wäre meine Bewertung definitiv höher ausgefallen. Der Blend an sich hat mir nämlich sehr gut gefallen! Ich werde demnächst ein weiteres Exemplar verkosten und berichten...


