Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Die Zigarre ist handwerklich gut gemacht. Das Deckblatt ist am Fuß umgestülpt, sodass es diesen teilweise umschließt. Laut Hersteller soll hierdurch ein Einreißen verhindert werden. Der Zugwiderstand gestaltet sich angenehm und durch die boxpressed Form schmiegt sich die Zigarre an den Mund an. Die lange gereiften Blätter erweisen sich schon im ersten Zug als Geschmacksträger. Es prickelt leicht auf der Zunge und eine kräftige Ladung Erde, frisch gegerbtes Leder und gebeiztes Holz dringen an den Gaumen. Dies zieht sich durch das erste Drittel, wobei an dessen Ende eine Fruchtsüße (Dörrobst?) präsent wird. Diese rundet den Blend nicht nur ab, denn ohne sie würden die herben Noten ausufern. Im zweiten Drittel hallt die Süße nach und das Leder scheint sich nachgedunkelt zu haben. Es wird unterstützt von einer minimalen Note an Gartenkräutern. Der Abbrand ist u.U. etwas korrekturbedürftig, aber gerät nicht allzu schief. Die Asche bröselt von alleine ab, nachdem sie circa zwei Finger breit ist. Zu guter letzt weicht die Zigarre auf und gibt damit ein weitaus größeres Rauchvolumen frei. Der davor mittelfeste Zugwiderstand hat sich nun angenehm aufgelockert. Sie legt noch einmal eine Schippe an Kräftigkeit oben drauf und die Aromen ziehen an. Sie wird auch zum Ende hin nicht zu kratzig, allerdings will ich meine Nikotintoleranz nicht über Gebühr strapazieren und lege sie mit einem Finger Restbreite ab. Obwohl die Zigarre eher schwer ist, verhallt nach dem Ablegen eine gefällige Süße. Fazit: Die Aromen ziehen sich angenehm durch den Rauchverlauf. Auch wenn der Blend mit ausgefeilter Süße trumpfen kann, die der Herbe die Waage hält, gibt es Abzüge in der B Note in puncto Komplexität. Diese ist nämlich nicht unbedingt überdordend.

Length: 15.24Diameter: 2.14 TAM
Die My Way ist eine Kuriosität, denn sie besitzt ein falschherum aufgerolltes Deckblatt, wodurch die großen Adern nach außen gestülpt sind. Was eigentlich ein grober Fehler beim Rollen wäre, trägt hier zum rustikalen Faktor bei. Verarbeitungstechnisch ist die Zigarre erhaben. Der Abbrand ist nahezu perfekt, Zug und Rauchvolumen stimmen sowieso. Geschmacklich beginnt sie mit der typisch honduranischen Erdigkeit, welche mir zugegebenermaßen nicht gerade das Liebste ist. Im zweiten Drittel fährt der Blend jedoch eine schöne geschmackliche Bandbreite auf. Frische gehobeltes Holz, gebrannte Mandeln, Creme und eine zurückhaltendere Erdigkeit lassen sich erahnen. Die nachhallenden röstigen Noten gepaart mit einer dezenten Süße steigern sich im letzten Drittel, bei dem die Intensität voll da ist. Bitterkeit nimmt zu, aber ist schön eingebettet. Fazit: Die Tabake sind optimal eingebunden und die Zigarre lässt sich ohne besondere Aufmerksamkeit genießen. Eine schöne Zigarre um zu entspannen, die einen nicht langweilig aber auch nicht überfordert.

Length: 11.20Diameter: 1.80 MM
Die No. 301 Sumatra gibt es schon seit einer gefühlten Ewigkeit am Markt. Sie erinnert an Großvaters Zeiten, als es noch gepuderte Zigarren mit reichlich beigemengtem Tabakpapier gab. Die Zigarren kommen aromageschützt, farbmattiert und rauchfertig angekerbt. Durch ihre konische Form sehen sie ziemlich urig aus. Leider wurde kein Naturdeckblatt verwendet. Das Anfeuern geschieht problemlos, sofern man den geschlossenen Zigarrenfuß ordentlich weggebrannt hat. Es offenbart sich daraufhin ein erwartungsgemäß leichter Zug, wodurch sich das Teil auch nicht länger als eine halbe Stunde hält. Zum Ende hin weicht die Zigarre leider etwas auf, doch das letzte Viertel ist ohnehin fast ungenießbar. Geschmacklich überraschend mild und durchaus passabel. Hier und da kommt eine unangenehme Bitterkeit auf, welche anfangs vordergründig ist, aber dann immer weniger präsent wird. Ansonsten gibt es noch ein paar fruchtige, leicht grasige und stark holzige Akzente. Hier ist dann aber auch das Ende der Fahnenstange erreicht. Insgesamt nichtssagend, aber wenn mal die Zeit drängt durchaus angemessen. Fazit: Diese kleine Exkursion in die Wirtschaftswunderzeit hätte ich mir schlimmer vorgestellt. Angesichts dessen, dass hier wahrscheinlich nur Resteverwertung bei der Tabakauswahl betrieben wurde, wurde einiges herausgeholt. Die Zigarre ist beileibe nichts Feines. Dennoch kann ich sie Sumatrafans, die sich nicht am Decker aus Bandtabak stören ans Herz legen. Wenn nur das pappige Mundgefühl nicht wäre, wäre sie für das was sie ist vollkommen in Ordnung. Man sollte sie übrigens lieber nicht trocken rauchen, obwohl sie als Trockenzigarre vermarktet wird.

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Die BLTC Sherekhan ist eine eindrucksvolle Zigarre, die beweist, dass bei BLTC keine halben Sachen gemacht werden. Normalerweise bleibt der Kauf den Fabrikbesuchern vorbehalten, doch einige Kisten scheinen es zu uns rübergeschafft zu haben. Die kunstvolle Optik sucht wahrlich ihresgleichen. Die ineinander verschlungenen Deckblätter und die aufwendig übereinander geschichteten Kappen erschaffen einen verspielten ,fast verkünstelten Eindruck. Dies lässt mich auch über die grobe Venenstruktur der Blätter hinwegsehen Beinahe ist dieses Kunstwerk zu schade, es dem Feuer zu übergeben. Dass hier keine Bauchbinde von Nöten war, versteht sich von selbst. Nachdem das verzwirbelte Pigtail fein säuberlich abgetrennt ist, offenbart sich ein perfekt eingestellter Zug. Der Kaltzug liefert intensiv schokoladige Noten, die sich im Kaltgeruch nicht ganz so aufdringlich wiederfinden. Unter Feuer qualmt das Ding wie ein Schornstein. Das Rauchvolumen kommt gut. Es lässt zum Ende hin etwas nach, aber findet nach ein paar festeren Zügen zurück. Ich zündete den geschloßenen Fuß unbedacht an, was sich mit einem welligen Abbrand rächte. Nach ein paar Eingriffen korriegierte sich dieser brav. Die Zigarre steckt glücklicherweise auch mittlere Ruhepausen gut weg. Ich nahm natürlich die ersten Züge des Candelablatts mit. Die Natur dieses Blatts schlägt sich erwartungsgemäß in einem frischen, teeigen Geschmack nieder. Man schmeckt vor allen dingen Grashalme und gehobelten Meerretich, was sich in den ersten Zügen fortsetzt. Danach bring ich den Fuß richtig zum glühen und werde von einer Kaffeeartigkeit empfangen. Die Note tritt markant hervor, aber wird von nachhallender Frische und Süße aufgefangen. Nachdem das erste Drittel verraucht ist, stellen sich zurückhaltendere Noten ein. Man schmeckt Nougat und gebrannte Mandeln, sowie Mascarponecreme. Gleichzeitig bleibt eine dezente Würze präsent. Die Zigarre bleibt auch im weiteren Verlauf hochkomplex. Geschmacklich bleibt sie bis zum Ende des letzten Drittels hin eher mild und dabei in sich stimmig. Überbordende Süße und grasige Noten werden dabei von der robusten Würze ausbalanciert. Der Kaffee, der am Anfang noch die volle Breitseite auffuhr, fügt sich nun nahtlos in das Gesamtbild mit ein. Sie lässt sich bis zum Schluß aufrauchen, bei welchem sie zunehmend geschmacksintensiver und fülliger wird. Geschmacklich sitzt also alles richtig. Zwar besticht sie durch den mild-aromatischen Geschmack, doch ein bisschen mehr Dampf, der das ganze vorantreibt wäre schon dringewesen. Fazit: Den preisbewussten Raucher wird die stolze Summe, die diese Zigarre kostet sicherlich abschrecken. Es lohnt sich dennoch, sie sich einmal gegönnt zu haben, sofern der Anlass stimmt. Auf jeden Fall fällt die Sherekhan komplett aus dem Raster gewöhnlicher Zigarren und ist daher etwas Bemerkenswertes, das man nicht alle Tage vorgesetzt bekommt. Ihr hervorstechendes Äußeres macht sie sicher auch unter Nichtrauchern salonfähig. Sonstiges: Die Stärke kratzt an der Grenze zu Medium. Zum Neutralisieren der Geschmacksknospen und zum Nippen eines guten Tropfens eignet sich ergänzend ein malzig-lieblicher Whisky.

Length: 12.70Diameter: 1.98 TAM
Die Zigarren der Marke Aliados wurden vom renommierten Exilkubaner Rolando Reyes ins Leben gerufen und sind den kubanischen Zigarren in puncto Aroma nachempfunden. Reyes vermag es anscheinend, gute Zigarren zu rollen und dadurch Eindruck zu schinden. Dies schürt natürlich ungemein Erwartungen, die hier nicht ganz erfüllt werden, doch der Reihe nach: Verarbeitung: Etwas lumpig, aber brauchbar. Das Deckblatt ist sichtbar geädert und liegt trocken in der Hand. Das Format ist handfest und einigermaßen sauber vorgeschnitten. Sonst sticht wenig hervor. Zugwiderstand: Quasi garnicht gegeben. Zum Ende hin wird er zwar durchaus verschmerzbar, aber leider scheint das hier kein Einzelfall zu sein. Flammenannahme: Äußerst gutwillig. Sie qualmt förmlich wie Zunder. Bei den ersten Zügen fördert sie zudem überdurchschnittlich viel Nebenstromrauch zu tage. Rauchvolumen: An sich gibt sie einiges an Rauch ab, nur leider landet nur ein Bruchteil davon im Mund. Hin und wieder bessert es sich. Insgesamt also akzeptabel. Abbrand: Ziemlich schräg und mitunter katastrophal mitanzusehen. Asche: Flockig und leicht abzubröseln. Die Zigarre ascht überall hin und es ist kaum ein langer Aschestand ohne das Abbrechen derselbigen möglich. Für eine Longfiller unerhört. Rauchdauer: So ungefähr 70min. Die Zigarre fräßt sich zügig durch die ersten beiden Drittel. Nur das Letzte zieht sich etwas hin. Stärke: Zeigt sich eher von der leichten Seite und lässt das Nikotin ein wenig vermissen. Geschmack: Startet zunächst verhalten mit einer seichten Würze und etwas Holz und Erde. Danach taut sie auf und bringt etwas Gras im Nachklang hervor. So geht es ins zweite Drittel, wobei die zahme Würze zunehmend delikater wird. Im letzten Drittel öffnet sie sich etwas und es kommt dann eine intensivere Toastigkeit mit etwas Creme hinzu. Außerdem durchblitzt eine Kaffeesatz gleichende Bitterkeit ab und an das Geschmacksprofil. In den besten Momenten erinnert der Blend überraschenderweise entfernt an die ein oder andere Habano, allerdings ist bedeutend zu wenig Wumms vorhanden. Sonstiges: Das letzte Drittel war leider etwas anstrengend, da die Bauchbinde mit dem Deckblatt verklebt war und dieses drohte, sich großflächig abzuschälen. Zu allem Überfluß war der Abbrand immernoch schief. Fazit: Die Aliados hat so gar nicht abgeliefert. Die eher ins Negative tendierenden Bewertungen behalten recht und zeugen bereits davon, dass es der Zigarre an einigem fehlt. Ich will Reyes seine Kompetenz keinswegs absprechen, doch schon die übertrieben schlechte Fertigungsqualität trübt die Vorfreude und schreckt vor dem Smoke ab. Diese Serie wird zu recht nicht weitergeführt und es lohnt sich kaum, sich noch Restbestände zu sichern.

Length: 8.89Diameter: 1.75 TAM
Bei der Culture Dominican handelt es sich um eine Eigenmarke des allgemeinhin bekannten Importeurs Paul Bugge (wie auch im Kleingedruckten auf den Bauchbinden vermerkt ist). Bei dem zierlichen Format handelt es sich im Grunde um eine in der Mitte zersäbelte Corona, was natürlich die Rauchdauer drückt und sie somit gut für kürze Genußmomente macht. Die Verabeitung ist gutes Mittelmaß und der Zugwiderstand ist gut spürbar. Das Rauchvolumen ist eher als mäßig zu verordnen. Auch wenn die Serie "Dominican" heißt, kommt hier der dominikanische Tabak nicht als Solist vor, was aber auch die Raffinesse auszeichnet, wie man der Aromenbeschreibung im Folgenden entnehmen kann. Nach dem Entzünden legt sie direkt mit einer Sanften Würze gepaart mit nussigen Aromen los. Das ganze ist mit einer hauchzarten Mandelsüße unterlegt, welche bis ins zweite Drittel präsent ist. Derweil kommen röstige Anklänge hinzu. Im Verlauf des Smokes verwöhnt die Zigarre mit feinen, milden Aromen in Hülle in Fülle und duftet dabei wohlig. Intelligenterweise sind Tabake aus Nicaragua maßvoll beigemischt. Dies gibt ihr nämlich den nötigen Kick, sodass sie auch eine Spur weißen Pfeffer gegen Ende nicht vermissen lässt. Alles in allem ist der Blend harmonisch und die Tabake sind gut aufeinander abgestimmt. Ich habe sie bei 2 Grad Kälte geraucht und dadurch vielleicht etwas öfter und heftiger gepafft ,als es dem kleinen Ringmaß lieb war. Sie wurde dadurch nach dem gelungenen Antritt etwas pfefferbetonter, aber niemals bissig. Fazit: Der Blend ist schlichtuntergreifend mild und aromatisch. Die Zigarre ist absolut alltagstauglich und ideal wenn man mal kurz die Gedanken schweifen lassen möchte. Man kann sie sich gut geben, denn für den Preis macht sie einiges her.

Length: 15.70Diameter: 1.38 MM
Aufgrund der eher gemischten Bewertungen wusste ich nicht so recht, ob ich mir die Villiger Premium No.3 holen soll. Beim örtlichen Tabakhändler meines Vertrauens wurden sie dann einzeln angeboten und ich nahm mir sogleich probehalber eine mit. Die Maschinenzigarre kommt einzeln abgepackt, eingeschweißt in eine Silberfolie, welche mittels Reißlasche geöffnet wird. Wie ein Nutzer vor mir bereits angemerkt hat, scheint dieses Prinzip eher den Milchschnitten nachempfunden zu sein. Einzig und allein die Bauchbinde, welche die Folie ummantelt, lässt auf ein hochwertiges Produkt aus dem Hause Villiger schließen. Die Verarbeitung ist hingegen leider minderwertig. Das Deckblatt steht halb über den Zigarrenfuß hinaus und die Kappe wirkt ziemlich zerlumpt. Sie kommt bereits vorgeschnitten, wobei das eher das falsche Wort ist. Es wurde nämlich lediglich eine winzige Öffnung gestanzt. Der Zug bereitet keinerlei Probleme, doch der Abbrand ist ab und an so katastrophal, dass das Deckblatt sogar an einer Stelle kurz vor dem durchbrennen war. Ab der Hälfte war das Mundende dann leider durchgesifft. Derartige Sotterprobleme dürfen eigentlich nicht vorkommen, denn es gibt kaum etwas widerlicheres als ein von Kondensat durchtränktes Mundstück. Trotz der sickernden Kappe rauchte ich sie bis zum Schluss und bekam hier und da Tabakkrümel in den Mund. Die Mischung dieser Zigarre liest sich zugegebenermaßen ziemlich extravagant, jedoch bleibt im Geschmack nicht viel davon hängen. Es keimen hier und da blumige und nussige Akzente auf, welche von einer holzigen Würze getragen werden. Arg viel mehr passiert aber nicht, abseits vom hervorstechenden Sumatrageschmack natürlich. Der Blend bemüht sich insgesamt stets, kleine Akzentuierungen hervorzubringen, scheitert hieran aber kläglich. Sie brennt gegen Ende zügig ab und anstatt sich mit einer schönen Würze zu verabschieden, wird der Rauch einfach nur ständig heißer. Fazit: Ich kann gut nachvollziehen, dass die Bewertungen soweit auseinander gehen. Bei solchen Zigarren scheiden sich eben die Geister. Vom mir bekommt sie das Prädikat "rauchbar", allerdings nur wenn man sämtlichem Anspruch entsagt. Als Genießer muss man sich sicherlich nicht mit sowas abgeben, denn für guten Tabak muss man nunmal tiefer in die Tasche greifen. Fürs gleiche Geld würde ich mir aber lieber eine gute Einzelzigarre sichern, anstatt eine Packung dieser Dinger.

Length: 15.24Diameter: 1.75 TAM
Die wunderschöne Skel Ton wird von einer gut gestalteten Banderole, sowie einem auffälligem Fußring aus Stoff geziert. Das schokobraune Deckblatt hat eine erkennbare Aderung und besitzt einen schönen Farbverlauf. Das Entfernen des Fußrings gestaltet sich, anders als im Beschreibungstext angegeben, überhaupt nicht fummelig. Auch der Anschnitt geht ebenso unproblematisch vonstatten. Der Kaltgeruch ist wohlduftend und macht Lust auf das bevorstehende Raucherlebnis. Der Kaltzug bietet einen alkalisch-würzigen Geschmack. Nach der problemlosen Flammenannahme, machen sich das unkomplizierte Zugverhalten, sowie der gutmütige Abbrand positiv bemerkbar. Die Asche hält sich außerdem ziemlich gut, doch ich habe sie vorsichtshalber etwas öfter als nötig abgeascht. Die Zigarre startet mit einem deftigen Pfefferkick und trockener Würze. Dies mildert sich jedoch im Verlauf des ersten Drittels ab. Der Einzug ins zweite Drittel wird von einer schönen Milde eingeläutet. Hier kristallisiert sich dann auch die Stärke des Blends heraus, denn es entwickelt sich urplötzlich eine zarte Buttrigkeit, die Noten von Walnüssen und Erde transportiert. Dazu gesellt sich noch Zartbitterschokolade. Der Pfeffer ist im Ansatz noch vorhanden, aber macht sich nur bei Doppelzügen wirklich bemerkbar. Ob diese Raffinesse auf die Verwendung zweier Umblätter zurückzuführen ist, sei übrigens dahingestellt. Auf jeden Fall ist die geschmackliche Entwicklung beachtlich. Das zweite Drittel bleibt weiterhin mild und die Zigarre lässt die anfängliche Würze etwas vermissen. Es tauchen dennoch Noten auf, die ich nicht ganz bennen kann, welche aber geschmackliche Vielfalt beisteuern. Im letzten Drittel meldet sich dann auch die Pfeffrigkeit zurück und belegt die Zunge. Die Zigarre wird fordernd, ohne jedoch merklich an Stärke zu gewinnen. Unterdessen schleicht sich auch eine kraftvolle Würze mit ein. Der Pfeffer bleibt jedoch vordergründig und sie verarbschiedet sich mit einem Britzeln am Zahnfleisch (Es sei angemerkt, dass ich sie aber auch bis zum sprichwörtlich bitteren Ende genoßen habe). Grob gerechnet saß ich übrigens an die zwei Stunden an dieser Zigarre, obwohl die Rauchdauer mit einer guten Dreiviertelstunde angegeben ist. Wegen der kleinen Querschnittsfläche des Formats, will sie aber auch ganz gemütlich geraucht werden. Fazit: Klare Kaufempfehlung für Liebhaber nicht allzu starker Zigarren. Die Zigarre ist eine Wundertüte im besten Sinne und bietet eine gute Abwechslung zu einem mehr als angemessenen Preis. Wenn einem die Geschmäcker des Blends zusagen, wird man hier voll auf seine Kosten kommen. Lagerung: Ich verkostete mein Exemplar nach einer knapp 7-monatigen Lagerung

Length: 10.16Diameter: 1.11 TAF
Der Chico Rico ist ein feiner Genuß für Zwischendrin im Kleinformat (ob Minizigarre oder Zigarillo sei dahingestellt). Der Chico ist anständig verarbeitet und das Deckblatt hat einen satten Braunton und eine dicke Ader durchzieht es (dafür ist es ohne Flecken oder Sprenkler). Gekrönt wird das ganze durch eine winzige Kappe am Kopfende. Ungewöhnlicherweise bedarf das Ding daher noch eines Anschnitts, deshalb ist es für unterwegs nur bedingt tauglich(es sei denn man schneidet es zu Hause an und verstaut es für unterwegs). Nach dem Anschnitt geht es in gewohnten Bahnen weiter und dem kurzen, reuelosen Genuß steht nichts mehr im Wege. Formatbedingt kann man den Chico natürlich keineswegs einer großen Zigarre in puncto Geschmack gleichstellen, doch die würzigen Noten sprechen für sich. Vom Aroma her ist der Zigarillo vollmundig und eher kräftiger Natur, wodurch er schon relativ nahe an eine ausgewachsene Zigarre herankommt. Fazit: Unterm Strich ist das Teil allemal perfekt für den Kurzsmoke, wenn beispielsweise draußen wieder klirrende Kälte grüßt. Den großen Markenzigarillos steht der Chico in nichts nach und für unter einen Euro kann man ruhig einen Versuch wagen.

Length: 15.24Diameter: 1.43 TAM
Da ich mir ab und an gern eine gute Pfeife genehmige, war die Pipa natürlich ein Pflichtkauf für mich. Auf Partys ist sie bestimmt der Bringer, da dort solche kleinen Gags gern gesehen sind. Darüber hinaus bietet sie allerdings nicht allzu viel. Das konische, abgeknickte Format ist natürlich ein Blickfang, obschon es zuweilen unpraktisch sein mag. Das Rauchgefühl ist erst einmal abenteurlich, doch das hat sich schnell. Bis zum Knick lässt sich die Pipa problemlos aufrauchen. Danach wird es allerdings schwierig, denn beim Übergang tritt Schiefbrand auf, welcher ohne Nachzündungen kaum in den Griff zu kriegen ist. Die Asche ist danach etwas verhärtet, was aber erstmal dem Genuß nicht weiter abträglich ist. Leider kommt das Teil durch den schwergängigen Zug nur schwer in Gang, was das Erlebnis dann doch etwas nervenaufreibend gestaltet. Vom Aroma her, ist sie durchweg mild und erdig, grasig, holzig und kaffeeig. Leider drängt sich hier und da ein unangenehm bitterer, schaler Beigeschmack in den Vordergrund(man möchte sich glatt den Mund ausspülen). Insgesamt ist der Rauch, der die Zigarre durchströmt nicht ganz vollaromatisch, aber auch nicht zu fad. Fazit: Allein schon wegen der aberwitzigen Optik hätte ich mir mehr versprochen. Man hat nichts halbes und nichts ganzes davon, denn es ist definiv keine Genußzigarre für die man Zeit und Muße aufwenden muss, aber wegen dem Preis auch keine Alltagszigarre. Der ehemals aufgerufene Preis ist im übrigen leicht überzogen und daher indiskutabel, weswegen er auch allem Anschein nach angepasst wurde.

Length: 12.70Diameter: 1.67 TAM
Laut dem Beschreibungstext ist die Villa Zamorano die Brot und Butter Zigarre der Deutschen und wird von dem hellen Köpfchen dahinter, namens Maya Selva hergestellt. Wegen der schieren Masse an Zigarren und der großen Nachfrage, vergleicht sie diese mit einem Potpourri an Tabaken aus der eigenen Plantage, was jedoch nicht negativ aufgefasst ist. Da der Name allgemein mit vernünftigen Zigarren konnotiert, war ich auf die neue Serie namens "Reserva" gespannt. Ich kann jedoch vorwegnehmen, dass man bitter enttäuscht wird, wenn man ein großes Aromenspektakel erwartet. Die Verarbeitung ist verhältnismäßig gelungen und der Zugwiderstand ist angenehm fest. Die Asche lässt sich sauber abrollen und steht relativ lang. Nach dem Anzünden wird sie aufs Schärfste toastig, was eher nicht so meins ist. Nach dem ersten Drittel hat sich dies allerdings gelegt und die Toastigkeit schwindet dahin, um für einen gehörigen Schlag erdiger und ledriger Noten Platz freizuräumen. Sie ist nun ebenso ausgewogen, wie sie geradlinig ist. Ein bisschen Gras und dunkle Schokolade sind auch mit von der Partie, aber da hört die Vielfalt so langsam auf. Gegen Ende kommt noch ein leichter Anflug von Chilischärfe auf und ab da ist sie Zug um Zug näherungsweise gleich. In den letzten Zügen legte ich sie dann etwas pikiert ab. Sie ist durchaus pikant und schön herzhaft, allerdings wirkt das Ganze doch noch ziemlich halbgar, da sich die Aromen nur zurückhaltend entwickeln und der Aromenverlauf nichts aufregendes beinhaltet. Ob hier wirklich derart viel Reserva drinsteckt wie groß draufgeschrieben wird, ist fraglich. Lieber gibt es einen preislichen Aufschlag und dafür mehr Reifezeit für die Tabakblätter. Dann wäre sie eventuell auch nicht so verhalten im Aroma und würde noch besser munden.

Length: 11.43Diameter: 1.67 TAM
Vielleicht ist mir ein schlechtes Exemplar untergekommen, denn meine Zigarre hat sich staubtrocken angefühlt, trotz 70% rh und brannte am Anfang knisternd ab. Die Kappe wollte sich schon halb lösen, doch der Anschnitt ging trotzdem zügig und verhältnismäßig sauber von statten und wich einem relativ leichten Zug. Nach dem Anzünden machte sich ein kratziger Pfefferkick bemerkbar,den man erstmal abkönnen muss. Das teil war so widerspenstig, dass ich damit liebäugelte, es gleich dem Aschenbecher zu übergeben. Auch der Abbrand wirkte, als wäre das Ding von allen guten Geistern verlassen. Ich überwand mich, das erste Drittel aufzurauchen und siehe da: Die Zigarre war endlich nicht mehr so vereinnahmend und präsentierte sich von der milden aber reichhaltigen Seite. Die zwei spiralförmig ineinander verschlungenen Deckblätter boten strohige, kaffeeige Noten, die auf angenehme Art und Weise den Gaumen belegten. Es blitze auch eine laue Honigsüße zusammen mit Gewürzen auf, wozu sich eine seichte Grasigkeit gesellte. Dazu das Standardprogramm aus Leder, Erde und Holz. Gegen Ende kam auch der Pfeffer vermehrt zurück, allerdings nicht mehr so erschlagend wie zuvor. Leider verschlimmerte sich der Abbrand zunehemend, doch das war verschmerzbar. Nach etwas über einer halben Stunde war das Ganze auch schon vorbei. Die Aromenvielfalt ist hier wirklich unüberschaubar und das Aussehen lockt einen schon hiterm Ofen hervor, allerdings steckt verarbeitungstechnisch wenig dahinter. Wenn hier nachgebessert wird, kann ich sie uneingeschränkt für den Kurzsmoke empfehlen. Fazit: Wer eine handwerklich aufwendige Zigarre sucht eine nicht ganz so erhabene Verarbeitung verkraften kann, ist hier richtig.

Length: 14.60Diameter: 1.70 TAM
Zunächst ist das Format relativ großzügig bemessen, sodass sich gut eine Stunde Rauchdauer herauskitzeln lässt. Geschmacklich legt die Zigarre gut vor: Eingekochtes Obstalllerlei, Holzeinfluss und schöne Röstaromen, fast wie von glasig angebratenen Zwiebeln, geben den Ton an. Arg viel mehr passiert nicht. Die Zigarre wurde merklich zu grob verarbeitet was sich auch im Aussehen niederschlägt( Maschinen haben halt nicht das Feingefühl eines ausgebildeten Torcedors). Dennoch lässt sie sich ohne Umstände locker auf nüchternem Magen wegrauchen. Der Zug ist leicht aber passt schon und sie brennt gutmütig ab. Man merkt einfach, dass die das Aroma aus den Weinkeller förmlich in sich aufgesogen hat, doch der Tabak Geschmack kommt gut durch. Diese besondere Nachreifung sich also bemerkbar, aber der Tabak übernimmt die Tragende Rolle. Die Zigarre ist also mal etwas anderes, wenngleich sie nicht besonders anspruchsvoll ist. Der Preis ist etwas überzogen, doch wer keinen Hochgenuss erwartet, bekommt ein befriedigendes Raucherlebnis. Fazit: Ab und an wird man sie mögen, wenn man sich mal wieder erden will oder eine Einstimmung auf günstigere Zigarren braucht, allerdings werde ich hier eher kein Wiederholungstäter.

Length: 13.02Diameter: 1.59 TAF
Anmerkung: Meine Bewertung bezieht sich auf die alte, seit neuestem eingestellte Serie. Die Casa Culinaria Red Corona ist eine anmutige Zigarre, die sauber verarbeitet ist und gut duftet. Sie lässt sich mühelos anschneiden und rauchen und ist dabei mild in der Stärke, aber kräftig im Aroma. Es findet keine allzu große geschmackliche Entwicklung statt, doch dafür bekommt man satten Rauch mit einem zartbitterem, würzigem Aroma. Hier tauchen die üblichen Vertreter nicaraguanischer Zigarren: Würze, ein wenig Leder, Kaffee, dezente Creme und etwas Holz. Es ist alles da nur ohne Pfefferkick oder dergleichen. Man kann sie dadurch rauchen, bis man sich die Finger ansengt und sie wird niemals bissig. Geruch und Geschmack des Rauchs sind ziemlich betörend, weshalb es fast schade ist, wenn der Smoke dann nach einer guten Dreiviertelstunde endet. Für den Preis kann ich eine absolute Kaufempfehlung aussprechen.

Length: 13.97Diameter: 1.98 TAF
Bei der Don Tomas springt mich zuerst die etwas seltsam anmutende Verarbeitung an. Bei der Zigarre steht ein Teil der Einlage etwas über und sie ist eher oval als rund. Trotzdem lässt sie sich problemlos und absolut unkompliziert rauchen. Auf halber Strecke will sie zwar ausgehen, doch das lässt sich durch ein paar häufigere Züge unterbinden. Das Mischmasch an verschiedenen Tabaken vereint sich zu einem angenehmen, unaufdringlichen Blend. Der Geschmack erinnert entfernt an leichtere kubanische Zigarren, nur ohne die oft markentypische Blumigkeit. Man erlebt hier einen konstant gutbleibenden Geschmack nach Lederriemen, Herrenschokolade, welche das Madurodeckblatt beisteuert, und einer schönen, ausgleichenden Würze. Hier und da blitzen einige abwechslungsreiche, etwas toastige Aromen auf, doch im großen und ganzen bleibt sie sehr linear. Das handfeste Format hat mir knapp anderthalb Stunden gehalten und die Verarbeitung war nicht grandios, aber hat gepasst. Leider ist nach dem Lösen der Bauchbinde das Deckblatt eingerissen und hat sich an einer Stelle leicht abgeschält. Sonst gibt es aber nichts zu beanstanden. Um die maschinengefertigte Ware aus der Tanke auszustechen reicht es allemal und dabei ist sie sogar nicht mal teurer als die ganzen Scrapfiller, die auf den Markt geworfen werden.


