Humidor Mein kleiner feiner Humidor

Hierbei handelt es sich um eine Massenware in Konsumqualität. Verarbeitung, Zug und Abbrand sind ok. Der Stärkegrad wäre als "sehr leicht" zu definieren, das Aroma erinnert fast an Zigarettentabak. Insgesamt eine billige Zigarre für den unbedarften Smoke zwischendurch. Diese Dinger kann man auch mal ausgehen lassen und wieder anzünden, ohne befürchten zu müssen, dass etwas am Geschmack verloren geht (da ist einfach nicht genug, um verloren zu gehen...) Das vielfach beschriebene Vanillearoma kommt nicht von der Zigarre. Vermutlich sind die Tuben innen entsprechend behandelt.

Habe dieses Probierpaket im Tabakgeschäft erworben (betone: NICHT bei cigarworld.de...!), denn: Alle drei Zigarren waren am Mundende geplatzt/beschädigt. Und das trotz Tuben und Polsterschaumstoff in den Tuben und obwohl die Kiste verschlossen und versiegelt war. Beschädigte Ware in versiegelten Kisten geht gar nicht. Dafür schon mal einen dicken Abzug. Habe dann als erstes die "Tobacco in Perfection Havana Filler" getestet. Ergebnis: Eine gute Zigarre. Halbfest, guter Zug. Deckblatt etwas grob, aber nicht zu sehr. Leichte Schärfe schon zu Beginn, die sich zur Mitte hin steigert und dann konstant bleibt. Das Aroma ist duftig, etwas eingleisig, vom Beginn zur Mitte hin stark nussig, danach cremiger werdend, mit Anflügen von fruchtig. Zum letzten Drittel hin bis zum Ende kräftiger, aber auch aromatischer. Die Raumnote ist zunächst durchschnittlich, geht aber zunehmend in Richtung cremig und ist von Beginn an enorm angenehm. Fazit: Für den Preis (3,60 EUR) eine angenehme Zigarre. Rauchdauer ca. 35 Minuten. Die Sumatra bewerte ich so: Typischer Sumatra-Geschmack und - Duft, leicht nussig bis cremig, sauberer Abbrand, leichter Zug, viel Rauch. Sehr begrenzte Aromenvielfalt, eben hauptsächlich nussig, nichts Besonderes, aber von den vielen Sumatras, die ich bislang hatte, eine der besten. Für den Sumatra-Freund 100% Empfehlung. Rauchdauer exakt 30 Minuten. Die Brasil kommt als recht fest gerollte Zigarre mit durchweg mittelbraunem, leicht golden schimmerndem, makellosem Deckblatt. Sie ist leicht und mild. Die Aromen beginnen im ersten Drittel mit deutlich Kaffee und Röstaroma, sich kontinuierlich steigernd und mit duftig schokoladigem Kakao endend. Die Zigarre wird erst ganz am Ende etwas scharf/kratzig, dann legt man sie aber sowieso weg. Insgesamt ist keine Schärfe vorhanden. Die Rauchmenge steigt im zweiten Drittel deutlich an. Rauchdauer insgesamt exakt 40 Minuten, tadelloser Abbrand. Erklären Sie mich ruhig für abgedreht, aber ich sagte am Ende zu dem Stummel: "Du hast mir Freude gemacht, Baby!"

Das ist ein Rauchwerk (den Begriff "Zigarre" verdient das Zeug nicht) so richtig nach dem Motto "Opas alter Stinkstumpen". Paffig, stinkig, kratzig, rauh - bäh. Nie wieder. Wer's mag - ok. Die kommen mir aber nicht wieder unter.

Diese Zigarren gehörten für mich in jüngeren Jahren zu denen aus dem Niedrigpreissegment, mit denen ich mehr oder weniger in das Zigarrenrauchen eingestiegen bin. Ich habe sie stets als leicht, mittelmäßig aromatisch und schnell zu rauchen empfunden, wobei die Brasil-Variante deutlich aromatischer ist als die Sumatra. Ich kann die Collofino-Brasil guten Gewissens als leichte Zigarre für Zwischendurch empfehlen. Etwas Besonderes ist aber nicht dran.

Dass ich diese Zigarre mal kennlernen durfte, ist schon lange her, aber damals war es gleich eine 25er-Kiste und ich war noch relativ unerfahren mit Kariben. Ich weiß nicht, ob ich sie damals falsch geraucht habe, aber ich habe jede Einzelne davon als enorm stark, beißend und scharf empfunden und damit als eher unangenehm. Das Kaltaroma ist überwältigend, fast schon benommen machend, beim Rauchen entwickelt sich einiges an Schärfe und Stärke, was sicherlich nicht jeder so mögen wird. Was auffällt, ist das deutliche Schokoladen- bzw. Kakao-Aroma. Alles in allem aber eine satte Zigarre, mit der Liebhaber der kräftigeren Sorten zufrieden sein werden.

Ich habe im Laufe der Zeit ja wirklich eine Unmenge verschiedenster Zigarren und Zigarillos ausprobiert - vom billigsten farbmattiertem Müll bis hin zur Bolivar. Und bin zwischendurch immer wieder zur Tropenschatz zurückgekehrt. Sofort nach dem Anzünden entlässt dieser Zigarre einen feinen, sehr aromatischen Duft, der auffällt. Die hat was - das lässt sich einfach nicht leugnen. Ja, ich würde sie sogar der einen oder anderen schlecht verarbeiteten und aromaschwachen karibischen Zigarre vorziehen. Das hört sich sicherlich etwas gewagt an - aber ich hatte schon Kariben (z.B. Flor de Cano), die schon beim Herausnehmen aus der Box zerbröckelten oder beim Aroma sogar hinter der Tropenschatz lagen. Wirklich! Die Tropenschatz gehört für mich zum Standard-Repertoire, ich genieße sie zwischendurch immer gern und erfreue mich daran. Wobei der niedrige Preis natürlich ebenfalls ein Pro-Argument darstellt. Fazit: Gute Zigarre für jede Gelegenheit, duftig, fein, sehr preiswert - immer zu empfehlen.

Die sind "nichts". Billigstes Zeug. Diese "Dinger" (und ähnliches billiges Rauchwerk) haben wir uns früher als Pennäler aus dem Supermarkt geholt und im Gebüsch heimlich gepafft. Habe kürzlich mal eine Schachtel davon geschenkt bekommen ("Du rauchst doch gerne Zigarren...") - ja, Zigarren schon. Das Geschenk war gut gemeint, aber der Inhalt sind keine Zigarren sondern bessere Räucherstäbchen, die man am besten anzündet und dann abglimmen lässt... Das Deckblatt besteht aus farbmattiertem Irgendwas (Papier?) Geschmack oder Aroma ist praktisch nicht vorhanden. Ein leichter Trend geht in Richtung Holz und Gras - aber es ist völlig müßig, hier etwas über die "Aromen" zu schreiben. Da ist einfach nichts. Stattdessen entwickelt sich von Anfang an eine gewisse Schärfe, von unangenehm dumpfem Geruch umgeben - und damit ist auch schon alles gesagt. Mit "Zigarren" hat dieses Zeug nichts zu tun, und jeder Vergleich mit echten Zigarren verbietet sich. Fazit: Wer aus Kostengründen hier zugreifen möchte, gibt besser einen Euro mehr aus und kauft sich die Tropenschatz. Das sind echte Zigarren mit richtig tollem Duft, die sich bereits lohnen.