Humidor Nicaragua.

Man bekommt wofür man zahlt. Durchaus passabel verarbeitet. Beim Abbrennen etwas unstetig. Schmeckte hier und da etwas unreif aber Nicaragua-Aromen waren da. Schmeckt wie ein doppelter ganz guter Nicaragua-Zigarillo und das passt ja auch vom Preis her.

Für mich dominiert bei dieser Corona das süßliche Deckblatt. Durchweg mild, cremig, schokoladig, etwas erdig, hin und wieder Nuss und Leder. Sehr monoton im Profil aber ein angenehmes dunkles und cremiges Aromenspiel. Für einen Sandwich-Stick nicht schlecht und für einen unkomplizierten eher dunklen Smoke zu empfehlen.

Für das kleine Format "Zigarillo" einer der Besten, die ich bisher probiert habe. Ziemlich rund was die Abstimmung angeht. Will vorsichtig geraucht werden. 4,30€ für einen etwas längeren Zigarillo zu empfehlen, fällt allerdings schwer.

Top verarbeitet. Nicht ganz so kompakt gerollt aber noch gut. Rauchdauer eher wie eine kleinere Robusto. Sehr angenehm zu rauchen. Oliva Signatur ist zu erkennen. Erinnert schon etwas an die Serie O. Geschmeidig, zurückhaltend aber mit Tiefe. Das Cameroon Deckblatt passt mit seiner Süße sehr gut zum verwendeten Nicaragua-Tabak. Eher monoton mit wenig Abwechslung. Für einen lieblich angenehmen Smoke, der aber dennoch etwas zu bieten hat, zu empfehlen.

Verarbeitung makellos. Sehr sauber und stabil gerollt. Deckblatt ohne Fehler und sehr dunkel. Abbrand gut und Asche steht ca. 3cm schneeweiß. Leder, Malz, Gewürze, Maduro, Bitterschokolade, sehr gut eingebundener Pfeffer, dunkles Holz, Walnuss, genug Creme. Viele Nuancen, die aber sofort abflachen. Die Aromen sind meist eher subtil. Verlauf durchweg eintönig. Ich bekomme den Eindruck das Deckblatt hat die höhere Qualität, verglichen mit Einlage und Umblatt. Es ergibt sich dennoch ein guter, nett zu rauchender und stellenweise sogar interessanter Blend. Für unter 5€ kann man hier wenig falsch machen. Durchaus einen Versuch wert.

Sauber verarbeitet. Boxpressed gut ausgeführt. Deckblatt matt, trocken, duftet harmonisch aber zurückhaltend. Zugverhalten sehr gut. Abbrand gut bis sehr gut. Startet bereits ausgewogen und für Nicaragua ein wenig gezähmt. Das San Andres-Deckblatt ergänzt mit blumiger Würze wirklich sehr gekonnt. Man merkt unmittelbar, dass dieser Blend sehr gut abgestimmt ist und die Tabake eine gut gereifte Qualität haben. Sie hat viele Aromen, die aber so ineinander verwoben wurden, dass selten einzelne Noten dominant heraus stechen. Creme und Süße ausreichend und über den Verlauf leicht zunehmend. Den Smoke begleitet eine angenehme "seidige" Fruchtigkeit. Pfeffer nimmt etwas zu aber stets gut eingebunden. Holz, Leder, Erde sind natürlich vorhanden. Subtil im Hintergrund auch Kaffee und Schokolade. In der zweiten Hälfte nehmen Nuss und Röstaromen zu. Zum Ende hin kommen dunkle malzige Töne. Ein wirklich sehr gekonnt abgestimmter Stick, der einen nicht umhaut sondern mit seiner Ausgewogenheit und Klasse punktet. Ich würde ihn vom Raucherlebnis her jedem empfehlen. Der Preis fühlt sich halbwegs nachvollziehbar an. Für den regelmäßigen Genuss ist er mir jedoch zu hoch.

Gut verarbeitet. Voll gepackt mit gutem Tabak. Schönes Deckblatt mit leicht süßlichen Fermentationsnoten. Hat etwas Unterstützung beim Abbrennen benötigt. Ordentliche Rauchdauer. Relativ typische Aromen mit ausreichend Creme und Süße um nicht zu trocken zu werden. Insgesamt ziemlich harmonisch. Etwa ab der Hälfte kommt etwas gebräunte Butter hinzu. Vereinzelte Aha-Momente hier und da. Für den Preis ein wirklich solider Nicaragua-Stick, der nicht wirklich etwas Besonderes bietet. Ordne ich als vergleichbar mit Balmoral Nicaragua ein.

Hochwertig verarbeitet. Guter stabiler Abbrand. Bisher meine eleganteste der Familie. Maduro, Erdige Töne, Gewürze, Teig, Creme, Süße und angenehmer Pfeffer. Etwas Abwechslung aber eher stabil im Verlauf. Sehr gut abgestimmt. Nichts haut einen direkt um oder sticht negativ hervor. Einfach angenehm, harmonisch... elegant eben. Preis absolut angemessen. Eine sichere Empfehlung. Kommt mir bestimmt wieder unter.

Verarbeitung OK. Deckblatt recht grob mit scharfem Aroma. Könnte evtl. Broadleaf sein. Geschmack etwas Nicaragua, Holz, leichte Maduro Noten, Moos, Asche und Pfeffer. Nach zwei Zentimetern aus gemacht. Kein Genuss auszumachen. Keine Empfehlung.

Sehr sauber verarbeitet. Deckblatt hat einen seidigen Glanz und eine intensive angenehme Fermentationsnote in der Nase. Der erste Eindruck ist absolut hochwertig. Abbrand gerade und Asche stand gut. Will eher vorsichtig geraucht werden. Geschmacklich viel Tabak begleitet von Süße und Fermentationsnote. Ganz leicht nussig und würzig. Die stärkeren Noten sind aber cremige Bitterschokolade und im Finish Chilischärfe. Werde leicht an Mousse au Chocolat mit Chilli erinnert. Im Verlauf ist kaum Veränderung. Die Kleine macht einen eher klassischen Gesamteindruck. Der hochwertige Ersteindruck bleibt erhalten. So ganz hat sie meinen Geschmack nicht getroffen und ich finde sie auch preislich recht weit oben angesiedelt. Dennoch durchaus einen Versuch wert.

Alles an der Vitola ist in Ordnung. Ok verarbeitet, Ok im Abbrand, Ok vom Aromenspektrum, Ok vom Preis. Nur die Bauchbinde ist schon unterirdisch. Viel Holz, geröstete Haselnuss, ausreichend Pfeffer, Süße und Creme zum Ausgleich. Minimale Noten von Schokolade und Kaffee im Hintergrund. Im Finish relaitv harmonisch mit etwas geröstetem Toast. Entwicklung ziemlich gering. In der zweiten Hälfte gewinnt sie ein wenig an Tiefe und im letzten Drittel schmeckt sie mir aufgrund der Caramel- und Schokonoten sogar am Besten. Kann man unkompliziert wegrauchen aber viel mehr auch nicht. Man macht mit ihr nichts falsch. Der Blend ist gefällig und nicht zu eindimensional. Sie ist aber kein Burner. Auf dem Niveau würde ich eher zur Nicaragua Puro von Balmoral oder einer Casa Magna greifen.

Sehr gut verarbeitet. Fest gedreht. Solider Zugwiderstand, welcher dabei hilft sie nicht heiß zu rauchen. Deckblatt riecht sehr angenehm. Transportiert erstaunlich viel vom Oliva-O-Profil für so einen kleinen Stick. Mandel, creme, leicht süß, gut eingebundenes Zedernholz und helles Leder. Einfach ein harmonischer Blend. Ist sie so gut wie die größeren Formate. Nein ist sie nicht. Ist sie erstaunlich gut für ihre Größe und kann man das übliche Profil klar erkennen. Ja absolut. Sie bleibt extrem eindimensional aber es kommen auch keine störenden Elemente hinzu. Einfach gut und empfehlensert. PL-Verhältnis bezieht sich auf vergleichbar kleine Vitolas und nicht auf die Tabakmenge.

Schön verarbeitet. Sauber gerollt. Das matte Broadleaf ist glatt und riecht angenehm süßlich/schokoladig. Die ersten Züge sind extrem leicht. Entsprechend starke Rauchentwicklung. Schärfe stellt sich schnell ein. Viel Holz mit Pfeffer sonst kaum etwas. Vorsichtig weitergeraucht zeigen sich Nuancen von Nuss, Leder, Schokolade, Kaffee und Toast. Dennoch dominieren Holz und Pfeffer. Für meinen Geschmack keine Süße und kaum Cremigkeit. Nach dem ersten Drittel gehen Schärfe und plumpes Holz endlich etwas zurück. Die Nuss kommt etwas mehr und noch vor der Hälfte wird sie schon fast ein wenig harmonisch. Dennoch hält sich ein rauchig-aschiger Geschmack als Beinote. Genau das hatten bisher die meisten Vitolas mit Broadleaf als Deckblatt bei mir. Ich kann es wirklich nicht leiden und kann daher nachvollziehen, warum es sehr lange nicht als Deckblatt verwendet wurde. Es gibt mit Sicherheit Ausnahmen aber meinen bisherigen Eindruck hat dieser Stick bestätigt. Die zweite Hälfte ist eindeutig etwas besser mit einer LEICHTEN Zunahme von Schokolade, Nuss und Leder. Im restlichen Verlauf kommen keine große Überraschungen mehr. Warum diese im Internet so gelobt wurde, kann ich nicht verstehen. Sie ist... OK aber zu dem Preis gibt es deutlich bessere Optionen.

Wirklich schön verarbeitet und brannte sauber ab. Asche ist genau vor dem letzten Drittel in zwei identischen Chunks von ca. 3,5cm selbst gefallen. Schönes feines Deckblatt mit eher dunklen Noten und ein minimaler Hauch säuerlich. Im ersten Drittel relativ viel Pfeffer, welcher im Finish leicht bitter bis zur Hälfte hängen bleibt. Der Rest sehr harmonisch. Schokolade und besonders Nuss kommen immer wieder. Als der Pfeffer zurück geht wird sie vollends ausgeglichen und etwas cremiger. Der Eindruck hält sich bis zum Schluss und sie bleibt einfach gut. Weniger abwechslungsreich und komplex als die Sticks von My Father, die ich bisher hatte. Dafür geschmeidiger im Aromenprofil. Sollte man probiert haben.