Butz Choquin Pfeifen: Die Geschichte von Saint Claude
1858 wurde in Metz der Grundstein für die heute in St. Claude im französischen Jura ansässige Firma Butz Choquin gelegt. Damit ist BC der älteste noch heute produzierende Pfeifenhersteller der Welt. Die Geschichte der Firma ist eng mit der Geschichte des Ortes verbunden, der als die Wiege der Bruyerepfeife gilt.
Die Legende besagt, dass ein französischer Pfeifenmacher nach Korsika reiste, um den Geburtsort von Napoleon zu besuchen. Auf dem Weg dorthin zerbrach seine empfindliche Meerschaumpfeife, worauf er einen ortsansässigen Handwerker bat, ihm aus den lokal vorkommenden Bruyere Knollen eine Pfeife zu schnitzen. Er war von den Raucheigenschaften seiner Bruyere Pfeife so begeistert, dass er die Idee, Pfeifen aus Bruyereknollen zu schnitzen, mit ans Festland nahm. So kam die Wurzel der Erica Arborea, die Bruyere, nach Saint Claude.
Die faszinierende Welt der Butz Choquin Pfeifen
Bruyere wurde zum Synonym für Pfeife schlechthin. Die Pfeifenindustrie begann sehr schnell zu wachsen. Bald war fast die gesamte umliegende Bevölkerung in der Pfeifenindustrie beschäftigt. 1911 kamen fast 28 Millionen Pfeifen aus Saint Claude, 1920 waren es schon 43 Millionen.
Die erste Butz Choquin war eine lange, mit Silberapplikationen versehene Lesepfeife mit einem Holm aus Albatrossknochen. Doch das Sortiment erweiterte sich schnell auf heutzutage als klassisch geltende Shapes wie Billard, Apple, Bulldog, Bent oder Canadian. Schon zu früheren Zeiten wurden Pfeifen für andere, auch namhafte Marken gefertigt oder roh bearbeitet nach England verschifft, wo sie gefinished und gestempelt wurden.
Pfeifen aus der Fabrik von BC sind nicht nur unter ihrem eigenen Namen erhältlich. Marken wie EWA, Chap oder Dr. Boston kommen ebenfalls von dort.
Butz Choquin Pfeifen: Handwerkskunst mit Geschichte
Die Modellvielfalt ist schier grenzenlos. In seinen letzten Jahren hat sich Butz Choquin hat sich vor allem einen Namen als sehr innovativer Pfeifenproduzent erarbeitet. Pfeifen mit bunten Oberflächen oder farbigen Mundstücken aus Acryl gehören daher zum festen Sortiment, ebenso wie Pfeifen mit aufwendig rustizierter Oberfläche.
Trotz ständiger Modernisierung des Maschinenparks ist die Pfeifenherstellung in Saint Claude nicht ohne ein gehöriges Maß an Handarbeit denkbar. Interessanterweise arbeiten in der Fabrik überwiegend Frauen. Die Gebäude von Butz Choquin sind in einer kleinen Seitenstraße im malerischen Städtchen Saint Claude gelegen.
2018 schließt die Firma für immer ihre Pforten - und mit ihr verschwindet ein Stück lebende Pfeifengeschichte. Doch die Pfeifen leben weiter, als NOS-Exemplare oder aus Restbeständen. Nur Nachschub gibt es leider keinen mehr, was wir sehr bedauern.
Ein Klassiker der Pfeifenwelt: Butz Choquin
Die gute Nachricht für jeden Pfeifenraucher ist, dass so viel Tradition, Geschichte und handwerkliches Geschick unglaublich preiswert zu haben ist. Bei BC bekommt man farbenfrohe, kreative, aber auch klassische, ehrliche Pfeifen, deren Qualität für diesen Preis nur schwer zu schlagen ist. Dies hat sich natürlich auch in Deutschland herumgesprochen, denn nahezu jeder Pfeifenraucher wird heutzutage eine Pfeife aus der Fabrik von Butz Choquin besitzen.
Wir selbst schätzen Pfeifen von BC als sehr solide, gut rauchbare Alltagsbegleiter, die wir gern empfehlen.