Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!
Humidor Casa Rosipal
9 Einträge

Länge: 7.50Durchmesser: 1.28 HAM
Es ist einfach wunderbar, diese Meisterwerke an sizilianischen Sommerabenden zu rauchen. Man sitzt in Taormina auf der Terrasse seines angemieteten Ferienanwesens und überblickt das Treiben der Stadt, weiter am Horizont liegt der Ätna. Währenddessen raucht man. Aber nichts Scharfes, es ist eh zu warm. Doch eher etwas Süßes, wie ein Tiramisu oder Cornetto. Der Toscanello schmeckt in solchen Momenten einfach so passend, er ist natürlich aufdringlich, selbstverständlich extrem süß. Aber so vergisst man diesen Moment auch niemals.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Toscano, eine Zigarrenmarke, bekannt für ihre süßen Toscanellos und den stets gut gekleideten, altherrischen, Geschäftsführer Luca di Montezemolo (Ex-Boss von Ferrari und unzähligen anderen Firmen), hat hier ein echt sonderbares Produkt auf den Markt gebracht. Im Gegensatz zum weitgehenden (abgesehen von Konzessionen) Rest der Toscano-Produktion ist die Marzio-Linie hundertprozentig handgefertigt und verwendet mittelwertige Tabake aus Kentucky sowie der Dominikanischen Republik. Der Kaltgeruch des öligen, feuergetrockneten Umblatts erfüllt sofort die Erwartung, die man schon vorher beim Anblick der grobadrigen Ummantelung erhalten hat. Sehr dunkler, starker Duft nach Leder, verbranntem Holz und Roastbeef - bereits dieser Geruch führt uns gedanklich in den modernen italienischen Nationalstaat: War das die Strafe für jene, die zusammen mit dem M̶ö̶r̶d̶e̶r̶ ̶u̶n̶d̶ ̶T̶e̶r̶r̶o̶r̶i̶s̶t̶e̶n̶ Freiheitskämpfer Garibaldi für ein "geeintes" Italien gegen Kirche und Monarchie kämpften: Anhaltende Röstung? Loderndes Feuer? Die ewige Flamme? Risorgimento hin, Risorgimento her: Im Duft und Kaltzug der Marzio entfaltet sich genau dieser Eindruck. Die Fülle des Zeitenbruchs um die Jahre von 1815 bis 1861 kommt schon hier voll zur Geltung. Nach dem Anfeuern schnellt das erste Viertel kräftig erdig daher, ab der Hälfte gesellen sich süßliche, aber nicht cremige Noten dazu. Tragend ist immer noch dieser intensiv-herbe Kerngeschmack. Etwas ungerader Abbrand. Am Ende wird es etwas ledriger und die Süße kommt stärker, nie prominent, zur Geltung. Kurz nach Ablage kommen wir zur Conclusio. Die wilde Geschichte des italienischen Nationalstaats zog durch die Marzio vor unserem inneren Auge feurig und mit viel historischer Erdung an uns vorbei. Aber jetzt liegt es da: Dieses Endstück - dieser Viertelstumpen - fast analog zum heutigen, vor 160 Jahren aus der Revolution hervorgegangenen Italien. Ein Endstück mit Mehrkammersystem und wöchentlich wechselnden Regierungschefs, in dem sich um das Nichts gestritten, begeifert und intrigiert wird. Ein Land ohne feierliche Repräsentanz, ohne Etwas über sich, wie ein moderner Nationalstaat eben ist. Unser Genuss der Marzio ist zum Sinnbild dieses kräftigen Streits zwischen Moderne und Tradition, Laizismus und Integrismus, Futurismus und Realismus geworden, der dem "zivilisierten", aufgeklärten und demokratischen Scherbenhaufen von heute vorangegangen ist. Gespickt mit feinen Noten von sommerlicher Süße und der innerlichen Schwere des italienischen Herzens sagt die Zigarre alles, was sie uns sagen will und alles, was gesagt werden muss.

Länge: 13.34Durchmesser: 2.06 TAM
Zum Glück gibt es nur noch Mayas in Form dieser Zigarre. Zeitweise so scharf wie die Klingen, die sie in ihren heidnischen Opferritualen nutzten. In der Mitte dann aber leichte Cremenoten. Abbrand schief, aber aushaltbar. Wem nicht zu herbe, aber mittelstarke Zigarren gefallen, macht hier nichts falsch.

Länge: 13.97Durchmesser: 1.98 TAF
Eine Alltagszigarre im mittelstarken bis herben Bereich, die vor allem sehr günstig ist. Verarbeitung für den Preis im Optimum. Primär holzig erdige Aromen - sie kommen besonders vorne und hinten im Zeitstrahl des Rauchens zur Geltung. Mittig untermalt von leichter Cremigkeit, aber eher diese fettarme Creme Fraiche in der hellblauen Verpackung, keine 30-prozentige Schlagsahne. Wer das schätzt, erhält hier zwar kein besonders ausdrucksstarkes Unikat, aber einen guten Dauerbrenner für die durchgängige Glückseligkeit. Wir schließen mit dem Namenspatron dieses dominikanischen Allrounders: "Appetere beatitudinem nihil aliud est quam appetere ut voluntas satietur."

Länge: 9.50Durchmesser: 0.95 MM
Wir sind in Rom - es ist Ostermontag 2025. Die Glocken läuten. Der Papst ist tot. Erstmal Panini und Espresso - immer mit der Ruhe, denn wir können ja auch in die Spätmesse zum ICKSP bei den vatikanischen Museen gehen. Die ist eh im alten Ritus und viel schöner. Zum Espresso erstmal einen Zigarillo. Der ist kräftig und bringt bei gemächlichem Rauchen fast alle Aromen, die man bei Montecristo findet. Der Vorteil: Er kostet unter einen Euro pro Stück und nicht 60 wie genauso schlecht verarbeitete, von Chinesen überkaufte Montecristo-Zigarren.

Länge: 17.15Durchmesser: 2.46 TAM
Eine Zigarre, die so schmeckt, wie der Papagei auf der Banderole schon andeutet. Das ölige Umblatt macht einen schon richtig "hungrig", grasige Noten beim Kaltzug. Nach den ersten Zügen erdig, bis ein geschmackliches Prisma aus süßlicher Creme und Tropenfrucht mit der Zeit von Schokolade ergänzt wird. Aber nicht diese dunkle bei 100 Prozent ohne Zucker, eher eine 60-prozentige, vielleicht gespickt mit ein paar Mandelstückchen oder Nüssen. Schließlich bis zum letzten Drittel erdiger werdend. Die Paradiso mag zwar nicht immer komplett perfekt abbrennen, für den gemütlichen Frühlings- oder Sommergenuss ist sie aber genau die richtige Wahl, gerade dann, wenn man dazu süßbittere Drinks gereicht bekommt.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.30 TAM
Alte Liebe vergeht...außer bei den Maduros von Indian Motorcycle. Es war eine dieser Veranstaltungen, in denen man präpotenten Philistern zu Diskussionen über Textauszüge von Ludwig Mises oder "geistigen Größen unserer Zeit" wie Henryk Broder bei der Selbstbeweihräucherung zuhören musste. Nun gut, das Hotel in Hanglage am Rhein war bezahlt und abends bestand genug Zeit für Gespräche mit den "coolen" Teilnehmern (den Zigarrenrauchern). Zuerst höhnisches Lachen über das "dicke schwarze Teil", was ich vor zwei Tagen für diesen Anlass beim Zigarrenhändler meines Vertrauens erworben hatte. Kaum eingeschüchtert, schnitt ich es als damaliger Zigarren-Einsteiger viel zu weit an, um dann einen Kaltzug zu nehmen. Schon war ich überrascht! Einen herb-erdigen Kaltzug wie diesen kannte ich noch nicht. Kurz befürchtete ich, die Zigarre würde nur so schmecken. So war es aber glücklicherweise nicht. Nach dem Anzünden überkamen meinen Gaumen bereits die Aromen von Espresso Macchiato (mit extra Latte - Schenkelklopfer) und ein erdig-herber, aber nicht zu starker Geschmack dieses zentalamerikanischen Meisterwerks. In diesem Moment wurde mir einiges klar, am wichtigsten: Es gab kein Zurück mehr, ich würde dieses Jammertal irgendwann mit einer Zigarre im Mund verlassen. Der Abbrand war etwas ungleich, das tat dieser Offenbarung aber keinen Abbruch. Dieser Tabak führt einen direkt zurück zu den Konquistadoren, die mit der Entdeckung jener Pflanze gesegnet waren. Auch die Gespräche gestalteten sich deutlich interessanter, als jene mit den Präpotenten - kein dummes Geschätz über ein "Irrenhaus Deutschland" oder "mündige Bürger". Klosterstaaten, Handelsstädte und Fürstentümer - der heilig römische "Flickenteppich" als Garant für kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland (ja, das heilige römische Reich war bis zum westfälischen Frieden wirklich heilig), das stand im Mittelpunkt und regte nicht nur das Denken, sondern auch den Gaumen beim Genuss der Zigarre an. Im letzten Drittel maximierten sich Erde und Leder bis zur Ablage des Stumpens. Mit dieser wunderbaren Zigarre begann meine Reise ins Reich des Tabakgenusses erst wirklich. Nicht nur wegen der guten Erinnerungen, besonders wegen der Zusammensetzung und herb-cremigen Aromastärke ist sie bis heute meine Nummer 1 geblieben.
Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Ich wiederhole mich: Wegen der Zigarren von Cusano musste ich meine alte Wohnung vor der Übergabe neu streichen. Die Wände waren so gelblich-braun vom ständigen Rauchen. Auch jetzt muss ich mir Sorgen um die Mietkaution machen. Weil ich mit Cusanos aber so viel Geld spare, kann ich mir bald eine eigene Wohnung kaufen und muss mich nicht mehr um die Besänftigung des Vermieters kümmern. Cusanos sind die leichte Antwort auf jeden überteuerten Kuba-Import oder mittlerweile zu teure Vegafinas. 90% Davidoff, 10% Aldi, so kann man sich das vorstellen. Aromatisch für diesen Preis unglaublich. Die Hondouras-Ausführung schmeckt ähnlich wie Dominikanische: Creme, Gras, leichte Süße, am Ende etwas dunkler. Die Gras- und Cremenoten zeigen sich etwas weniger als beim gängigen Dominican Bundle. Dafür mehr Kaffee. Und: Vollständige Produktion in Handarbeit. Ein großer Anteil Davidoff-Tabak für 3,50 Euro in Handarbeit - lassen Sie das mal auf sich wirken!

Länge: 12.38Durchmesser: 1.98 TAF
Wegen dieser Zigarre musste ich meine alte Wohnung vor der Übergabe neu streichen. Die Wände waren so gelblich-braun vom ständigen Rauchen. Cusanos sind die leichte Antwort auf jeden überteuerten Kuba-Import. 90% Davidoff, 10% Aldi, so kann man sich das vorstellen. Aromatisch für einen Preis von derzeitig etwas über 3 Euro unglaublich. Creme, Gras, leichte Süße, am Ende etwas dunkler schmeckend. Finger weg von Vegafina, die sind viel zu teuer für so wenig. Cusanos sind die kostengünstigste Antwort auf die gesellschaftliche Dekadenz und den Werteverfall seit der französischen Revolution!


