Humidor Wohlis Cigarrenkiste

Erneut eine echte Überraschung von Chas Rattray. Die Corona wirkt paradoxerweise robuster als die Robusto, vor allem, weil das Deckblatt kräftiger ist. Dennoch ist sie sauber verarbeitet, was sich besonders in einem sauberen, runden Abbrand mit fester Asche äußert. Die Aromen setzen sich aus einem Ensemble von Honignoten, einer leicht getreidigen Röstung und etwas Kaffee zusammen und wissen insgesamt sehr zu gefallen. Mit fortscheitender Rauchdauer wird die Corona naturgemäß kräftiger, der Kaffee wird deutlicher und es gesellt sich Pfeffer hinzu. Eine wirklich leckere Zigarre, der man den geringen Preis (2,60 Euro) überhaupt nicht anmerkt, deshalb umso beeindruckender. Leider ist sie nur noch in verschwindend geringen Stückzahlen erhältlich. Rauchdauer: 55 min.

Schöne Zigarre, die auch gut verarbeitet ist. Der Kaltduft deutet nur vage an, welche Kraft der No.2 innewohnt. Die enthüllt sie erst beim Anzünden, leider aber brennt sie nicht immer perfekt ab. Äußerst interessant hingegen ist das klare Aroma von Sandelholz und Walnüssen, durch die Erdigkeit wird sie nach jedem Zug vom Eindruck eines Camembert begleitet. Ein würziges, kräftiges und ziemlich herbes Erlebnis, welches ich aber eher selten haben möchte, hat das mit meiner Abneigung gegen bestimmte französische Weichkäse zu tun? Dies aber ist bekanntlich reine Geschmackssache. Das Sandelholz ist schlicht phantastisch! Rauchdauer: 60 min.

Eine schlanke Zigarre mit hübschem, sattem Deckblatt und einem Duft von Waldhonig, wirkt allerdings recht fest gerollt. Beim Rauchen macht sich dies in einem etwas schweren Zug bemerkbar. Das Aroma der de Luxe ist anprechend, im ersten Drittel dominieren eine fruchtige Süße über einer kräftigen Röstung, später, im zweiten Drittel, treten deutliche Anklänge von Bittermandel/Marzipan auf. Die Zigarre zeigt nun eine leichte Erdigkeit und wird ein wenig säuerlich. Dieses Spektrum hält sich bis zum Ende. In der Summe wirkt diese Partagas nicht ganz ausgewogen, vor allem wegen der zunehmenden Säure im Zug, außerdem hat die de Luxe mit einer klassischen Partagas nicht mehr viel gemein, sie ist hierfür schlicht zu fruchtig und zu mild. Dennoch eine nette Abwechslung, Rauchdauer: 50 min.

Schöne Zigarre mit einladendem Deckblatt, insgesamt von feiner Qualität, rauh und dennoch edel. Das Aroma ist dominiert von der würzigen Röstung einer nussigen Einlage, begleitet von Kaffee. Anders als bei der Siglo III aber fehlt hier der sanfte Gegenpol, die wunderbare Kakao-Note. Damit ist die Secretos etwas zu direkt und geradlinig. In dieser Größe absolut erstklassig, aber sehr ausrechenbar und ohne große Überraschungen, der Preis scheint zu hoch. Rauchdauer: 35 min.

Sehr feine und elegante Zigarre mit in diesem Preissegment überragender Verarbeitungsqualität. Das Äußere ist sehr elegant und klopft bei den Davidoffs zumindest an. Geschmacklich ist die Classic No. 5 für Liebhaber der teuren Dominikaner, wie Davidoff Millenium, eine echte Alternative. Zwar steht sie diesen in Bezug auf Rafinesse ein wenig nach, dies tut allerdings dem schönen Ensemble der Aromen von Milchkaffee, Vanille, Sandelholz und einer flüchtigen Andeutung von Muskat keinerlei Abbruch. Bei diesem Preis eine phänomenale Leistung. Rauchdauer: 45 min.

Eine Corona mit ansehnlichem Äußerem und, wie sich beim Genuß zeigt, einer schönen Verarbeitung der Puppe, denn diese Zigarre brennt sehr gleichmäßig ab. Mit dem Entzünden entfalten sich Noten von frischem Pfeffer, hellem Holz und einer leichten Röstung. Schnell tritt ein dezent florales Spiel auf, allerdings tritt die Zedernholzhülle, in der die Corona von Flor de Copan ausgeliefert wird, im Aroma zu deutlich auf. Darüber hinaus wird die Zigarre schon im ersten Drittel leicht scharf. In der Summe also ein angenehmer aber nicht erhebender Zeitvertreib. Rauchdauer: etwa 50 min.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber tatsächlich ist die Qualität dieser Cigarillos bislang absolut beispiellos, als handelte es sich um eine total andere Gattung als alle anderen mir bekannten Cigarillos. Perfektes Abbrandverhalten, hervorragende Rauchfülle und eine feine Muskat/Pfeffernote, wenn auch mit sehr geradlinigem Geschmack (was alle Cigarillos in gleichem Maße betrifft). Schöne 20 Minuten mit herrlicher Raumnote, allerdings für einen Cigarillo sehr teuer, nun, was soll's?

Ohne Feuer bereits eine wahre Schönheit, tolles Deckblatt, kräftig, aromatisch und fein zugleich. Der Duft ist ein unglaubliches Versprechen von Sandelholz und wunderbaren Honignoten. Allerdings ist dies nichts im Vergleich zum Rauch, der sich bei dieser Zigarre entwickelt: Ein ganzer Strauß fantastischer Aromenspiele aus harzigem Honig, Sandelholz, einer Prise Pfeffer und einer gehörigen Portion Karamell. Nach dem ersten Drittel werden die Noten kräftiger, ohne je scharf und beißend zu werden. Eine komplexe Textur, die voller Überraschungen steckt, tolle Zigarre! Der Preis ist hoch, aber absolut angemessen, eine würdige Feiertagszigarre. Rauchdauer: etwa 60 min.

Ausgezeichnete Verarbeitung, wie auch bei der Reyes, die keine Wünsche offen läßt. Wie bei dieser treten zunächst Aromen von Gras oder frischem Heu auf, früh begleitet von Kaffee. Bei der Coloniales treten diese beiden Aromenrichtungen länger nebeneinander auf als bei der kleineren Schwester. Dadurch ist die Coloniales vielschichtiger, und in der Tat, sie erinnert sehr an Cohiba. Gegen Ende des ersten Drittels wird sie kraftvoller und erdiger ohne je scharf zu werden. Sehr schmackhafte Puro! Der Preis scheint mir sehr angemessen, nicht überteuert aber auch nicht günstig, also eher eine Zigarre für feierliche Gelegenheiten. Rauchdauer: 65 min

Ziemlich kleines Format, aber dafür ein echtes Erlebnis! Wunderbar verarbeitet mit adrettem Zipfel am Kopfe, herrliche Rauchfülle, angenehmer Zug. Zu Beginn dominieren grasige Noten, die sich später in Kaffee wandeln, darunter zeigt sich eine sanfte Röstung in die Richtung von Nüssen und dunklen Hölzern. Wirklich toll. Rauchdauer: 45 min.

Die Petit Tubos sind wie fast alle Montecristo Puros schön verarbeitet und lassen sich sehr angenehm rauchen. Die Aromen gehen deutlich in Richtung Cacao und waldige Hölzer, später werden sie von ein wenig Leder und Pfeffer begleitet. Die Zigarre zeigt nun auch erdige Noten. Insgesamt komplexer Geschmack, der aber Erfahrung beim Erschließen abverlangt. Dies allerdings hat die Petit Tubo der Montecristo No. 4 voraus. Rauchdauer: 70 min.

Eine absolute Spitzenzigarre mit wirklich erstklassiger Verarbeitung und einem betörenden Duft. Famosos sind etwas fester gerollt, als man es sonst gewohnt ist, dies tut aber dem Genuß keinerlei Abbruch: einmal in Brand entfesselt sie von Beginn an einen Karneval der Aromen, besonders welche eines unterschwelligen, aber präsenten Waldhonigs mit viel Kaffee und Cacao. Besonders letztere nehmen bis zum Ende des ersten Drittels noch zu, es treten nun auch sanfte grasige Noten auf. Nie linear und immer voller Überraschungen, ein echtes Kunstwerk! Der Preis ist hoch, aber in der Summe als wirklich fair anzusiedeln. Rauchdauer: sagenhafte 90 Minuten!

Äußerlich gut verarbeitet, schön anzusehen, doch zu gewöhnlich ist die Raucherfahrung selbst. Ein bißchen Holz hier, ein wenig Nuß da, eine Prise Röstung und mitunter, ja, tatsächlich, feiner Tabak! Aber bei diesem Preis? Wenig außergewöhnlich, die Abgrenzung zu anderen Produkten fällt schwer. Großes Manko: Das Deckblatt erzeugt eine schwere, unangenehme Raumnote. Rauchdauer: 60 min.

Leichte, aber würzige Zigarre mit angenehm holzig-süßlichem Spektrum. Wenig abwechslungsreich, Anderes sollte aber bei einer Panetela niemand erwarten, daher ein sehr zufriedenes Gesamturteil. Vor allem die Raumnote ist sehr angenehm. Abschließend sei noch die gute Verarbeitungsqualität erwähnt, nichts Luxuriöses, aber handfest Solides. Rauchdauer: etwa 35 min.