Manfred Hortigs Werdegang ist alles andere als geradlinig – und genau das macht seine Geschichte und seine Kunstwerke so spannend. Nach zehn Jahren Schule in der ehemaligen DDR lernte er zunächst den Beruf des Automechanikers. Wie alle jungen Männer in der DDR leistete er anschließend seinen Grundwehrdienst in der Armee ab.
Manfred Hortig: Vom Automechaniker zum Kulturwissenschaftler
Eine Rückenverletzung machte es ihm jedoch unmöglich, weiterhin als Mechaniker zu arbeiten. So wandte er sich dem Studium der Kulturwissenschaften zu und entschied sich, unter den angebotenen Schwerpunkten, für „Bildende Kunst“. Sein Interesse an künstlerischem Ausdruck wurde wohl schon früh geweckt, nicht zuletzt durch seine Großmutter, die mit ihm und seinen Geschwistern oft malte und zeichnete.
Nach dem Studium arbeitete Hortig zunächst in einem staatlichen Kulturhaus. Doch mit dem Ende der DDR verlor er diese Anstellung. Nach einer Reihe von Gelegenheitsjobs wagte er einen neuen beruflichen Weg und machte eine Umschulung zum Landvermesser. Bis zu seiner Rente war er in diesem Beruf tätig, und sein Talent für Zeichnung und Präzision erwies sich in diesem Bereich als nützlich. Parallel zur Arbeit widmete er sich in seiner Freizeit immer wieder der Malerei, Grafik, Holzschnitzerei und Drechselkunst. Es war jedoch ein Zufall, der ihn schließlich zur Leidenschaft des Pfeifenmachens führte.
Von der Leidenschaft zur Kunst: Manfred Hortig
Als Hortig in den Ruhestand ging, brachte ihm seine Frau Angelika eines Tages eine Pfeife und Tabak mit den Worten: „Willst du nicht wieder Pfeife rauchen?“ Damit begann ein neues Kapitel. Schnell war ihm klar, dass eine Pfeife nicht ausreichen würde. Doch die Modelle, die ihm im Laden gefielen, waren oft sehr teuer. So kam ihm die Idee: „Das kannst du auch selbst machen.“ Er begann, sich online über die Kunst des Pfeifenmachens zu informieren und fertigte zunächst Pfeifen nur für sich. Ein Freund motivierte ihn schließlich dazu, seine Kreationen bei Facebook zu zeigen – mit großem Erfolg.
Seit 2012 baut Manfred Hortig nun Pfeifen und ist seit 2014 auf nahezu jeder Pfeifenmesse in Deutschland vertreten. Internationale Anerkennung erlangte er mit seinen Ausstellungen in Italien und den USA. Heute gibt es auf fast allen Kontinenten mindestens eine seiner MH-Pipes, nur Island wartet noch auf den Einzug eines seiner Kunstwerke. Für Hortig ist das Pfeifenmachen nicht nur ein Handwerk, sondern das perfekte Hobby, das ihm zu seinem Glück gefehlt hat.
Manfred Hortigs Pfeifen: Kunstvolle Unikate jenseits der Konvention
Manfred Hortig Freehand Pfeifen fallen durch ihre oft ungewöhnliche, verspielte Gestaltung auf. Anstelle der klassischen, konservativen Formen kreiert er Stücke, die stilistisch einzigartig und voller Details sind. Seine Pfeifen sind nicht nur Rauchinstrumente, sondern Kunstwerke – mit einem unverwechselbaren Stil, der durch die Jahre gereift ist. Für ihn kennt die menschliche Fantasie keine Grenzen, und er erfreut sich immer wieder daran, neue Formen und Designs zu entwerfen. So ist auch der „Grainstorm“ in Balingen, ein Treffen der besten deutschen Pfeifenmacher, für ihn eine Quelle der Inspiration. Diese Zusammenkünfte erweitern seinen Horizont und fördern den Austausch unter Gleichgesinnten.
Handwerkskunst und Funktionalität
Neben der Kreativität legt Manfred Hortig größten Wert auf eine einwandfreie Verarbeitung und tadellose Funktionalität seiner Pfeifen. Die meisten seiner Stücke besitzen eine 9-mm-Filterbohrung und ein Acrylmundstück, was für den deutschsprachigen Raum am gebräuchlichsten ist. Qualität und Präzision stehen für ihn an oberster Stelle. Jede Pfeife ist ein handgemachtes Unikat, das höchste Standards erfüllt und dennoch preiswert bleibt – ein Aspekt, den seine Kunden sehr schätzen. Hortig hat sich damit eine treue Fangemeinde aufgebaut, die seine Werke zu schätzen weiß.
Grainstorm & Design: Manfred Hortigs kreative Pfeifenwelt
Dank seines unverwechselbaren Stils und seiner Präsenz auf internationalen Messen hat Manfred Hortig sich einen festen Platz in der Pfeifenwelt erarbeitet.
Seine Werke sind begehrte Sammlerstücke, die nicht nur auf Messen, sondern weltweit zu finden sind. Die Arbeit an Freehand Pfeifen erfüllt ihn nicht nur persönlich, sondern hat ihm auch viele wertvolle Freundschaften eingebracht. Mit jedem neuen Design, jeder Ausstellung und jedem „Grainstorm“-Treffen wächst Hortigs Begeisterung für die Pfeifenmacherei und die Gemeinschaft, die ihn in dieser Welt umgibt. Für ihn ist es eine wunderbare Gabe, diese Leidenschaft ausleben zu können.