Das Geheimnis hinter Mastro Beraldi Pfeifen
Es wurde lange Zeit spekuliert, wer sich hinter der Marke Mastro Beraldi verbirgt. Einen „Signiore Beraldi“ gab es jedenfalls nicht. Der deutsche Importeur respektierte jedoch den Wunsch des Künstlers, auf eine namentliche Nennung zu verzichten. Seit neuestem aber ist bestätigt, dass hinter der Marke Aldo Pierluigi steckt, der alteingesessenen Pfeifenrauchern schon seit den 70er Jahren ein Begriff sein dürfte.
Fleiß und Familie
Aldo ist als einer der ganz wenigen nicht in den „Pfeifenmetropolen“ Italiens anzutreffen, sondern am Rande von Rom. Hier fertigt er mit großem Fleiß und zusammen mit seinem Sohn Andrea und seiner Frau Anna mindestens acht Stunden am Tag Pfeifen. Warum wir diesen Fakt so betonen? Weil es unter Pfeifenmachern nicht unbedingt üblich ist, mit so hohem Fleiß und solcher Regelmäßigkeit ans Werk zu gehen. Hier aber schon. So sind natürlich auch andere, höhere Stückzahlen möglich.
Mastro Beraldi: Freehand Pfeifen aus Rom
Aldo Pierluigi ist gelernter Schreiner und war schon früh den Umgang mit Holz gewohnt. Als in den 70er Jahren das Pfeiferauchen auch in Italien sehr populär war, entdeckte er es ebenfalls für sich und schnitzte sich schon früh selbst seine eigenen Pfeifen – zunächst nur für sich und seine Freunde. Sein Stil war anfangs noch sehr verspielt, und er hatte eine Vorliebe für große Pfeifen.
Diese Vorliebe brachte ihn auch mit seinem ersten amerikanischen Importeur zusammen, der in Rom Urlaub machte und zufällig an seiner Werkstatt vorbeikam. So wurden in den 80er Jahren das erste Mal seine Pfeifen auf dem amerikanischen Markt angeboten – und dies mit großem Erfolg. Bis 2009 war dies sein einziger Vertriebsweg.
Vertrieb in Deutschland
Seit September 2009 sind Aldo Pierluigis Pfeifen auch in Deutschland erhältlich. Die Firma Aßmann Raucherbedarf aus Karlsruhe hatte schon immer ein „Händchen“ für feine Pfeifen aus Italien. Und zusammen mit den Pfeifen von Claudio Cavicchi, Damian Rovera und Mario Pascucci wurden diese nun von Sven Aßmann in Deutschland vertrieben. Auch hier war die Markteinführung ein sofortiger Erfolg. Denn das Preis-Leistungs-Verhältnis von Mastro Beraldi Pfeifen ist so gut wie unschlagbar.
Beste Bruyère Qualität und handgefertigte Mundstücke
Dabei werden keinerlei Abstriche in der Qualität gemacht. Das Holz wird sogar direkt bei den Bruyère-Coupeuren in Italien gekauft und vor Ort ausgesucht. Bevor daraus Pfeifen werden dürfen, trocknen die Ebauchons zunächst drei Jahre in Aldos Keller, damit sie die optimale Feuchte zur Weiterverarbeitung haben. Wer eine Mastro Beraldi einmal in der Hand hatte, wird das ungewöhnlich geringe Gewicht bemerken – ein sicheres Indiz für hervorragende Holzqualität. Anfangs waren die Mundstücke noch aus Ebonit, doch mittlerweile sind seine Mundstücke überwiegend aus Acryl. Dabei wird auf ein Spezial-Acryl der Firma Pirelli zurückgegriffen, das etwas weicher und bissfreundlicher ist. Alle Mundstücke sind Hand Cut. Er hat einen experimentierfreundlichen Stil, der aber auch klassische Anklänge aufweist. Auch wenn Bruyère das vorwiegende Material seiner Pfeifen bleibt, sind in letzter Zeit auch Mooreiche und Olivenholz in das Repertoire mit aufgenommen worden. Jede Mastro Beraldi ist ein Unikat, das es so auf der Welt kein zweites Mal gibt. Deswegen sollten Sie nicht zu lange überlegen, wenn Ihnen eine Pfeife gefällt.