Gründung und Entwicklung der Marke Moretti
Im Jahr 1968 gründete Igino Moretti die Marke Moretti Recanati in Recanati, Italien. Die Marke wurde später im Jahr 2004 auf Moretti vereinfacht und übernahm im September 2009 das bekannte Logo.
Recanati, eine kleine italienische Stadt, die für ihr kulturelles Erbe bekannt ist, beherbergte Dichter, Schriftsteller und Künstler. Die Stadt hat eine gewisse Entwicklung im Pfeifenbau erlebt und war Heimat einiger Pfeifenmanufakturen. Die Tradition der Pfeifenherstellung in Recanati reicht bis ins Jahr 1850 zurück. Die Pfeifenmanufaktur Hully Briar beschäftigte Anfang des 20. Jahrhunderts etwa 50 Pfeifenmacher, wobei Igino Moretti der Chef des Betriebes war.
Herausforderungen und Widerstandskraft
Während der Weltwirtschaftskrise in den 1950er Jahren hatte Hully Briar erhebliche Schwierigkeiten, was Igino Moretti zwang, den Beruf zu wechseln und Lokomotivführer zu werden. Trotz dieser Veränderungen blieb Morettis Leidenschaft für Pfeifen stark. Er dachte darüber nach, zur Pfeifenherstellung zurückzukehren, und gründete 1968 seine eigene Marke, Moretti Recanati.
Übergang und Wachstum unter neuer Führung
Anfangs produzierte Moretti Pfeifen für die eigene Marke und nahm auch OEM Aufträge von bekannten Marken an, um die Produktion auszulasten. Dies setzte sich fort, bis Igino Morettis Schwiegersohn Marco Biagini die Leitung übernahm. Marco, der an die Marke Moretti glaubte, reduzierte die OEM Aufträge für andere Hersteller, um sich auf die Herstellung eigener Pfeifen zu konzentrieren. Er richtete eine Internetseite ein, um sein Markenimage zu stärken und bei Pfeifenrauchern bekannt zu werden.
Handwerkskunst und Materialien der Moretti Pfeifen
Marco verwendet hochwertiges kalabrisches Bruyèreholz aus Italien, das 10 bis 15 Jahre luftgetrocknet wurde. Er wählt das Bruyèreholz sorgfältig aus und lehnt Bruyèrekanteln mit zu vielen Spots und Fehlstellen für glatte Pfeifen ab. Weniger als 5 % seiner Pfeifen sind sandgestrahlt, und er stellt selten rustizierte Pfeifen her, es sei denn, dies wird von Kunden gewünscht.

Marco Biagini gehört zu den wenigen Pfeifenmachern weltweit, die die hochwertigste Mooreiche verarbeiten, die 4000 bis 6000 Jahre alt ist. Sie ist nicht nur teuer, sondern auch sehr selten in der richtigen Qualität. Er vermeidet die Verwendung von Drehbänken und versucht alles frei aus der Hand zu formen.
Individuelle Handarbeit
Er übernimmt den gesamten Pfeifenherstellungsprozess selbst, von der Auswahl des Bruyèreholzes bis hin zum Endfinish und der Politur, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Im Gegensatz zu vielen italienischen Pfeifenmarken, die mehrere Handwerker beschäftigen, steht bei Moretti nur Marco Biagini in der Werkstatt.
Natürlicher Charme: Kittfreie Moretti Pfeifen
Moretti Pfeifen sind frei von Kitt und können kleine natürliche Unvollkommenheiten aufweisen, die die Rauchqualität der Pfeife nicht beeinträchtigen. Hier schätzt man den natürlichen Charakter des Bruyèreholzes und verändert das Holz nicht, um Unvollkommenheiten zu verbergen, es sei denn, sie sind echte Mängel. Dieser Ansatz führt zu einem natürlichen, unprätentiösen Charme und einem charakteristischen Finish. Pfeifen im gedrungenen, kompakten Design mit kurzen Mundstücken gehören zu seinen häufigsten Modellen.
Der mann hinter Moretti Pfeiefen: Marco Biagini
Die hochwertige Pfeifenkollektion von Marco Biagini ist klein, mit nur etwa 200 Pfeifen pro Jahr. Seine Giants sind besonders bemerkenswert und haben hohe Anerkennung bei Pfeifenkennern wie Joseph Hornsby und Martin Farrent erhalten. Pipe Moretti legt großen Wert auf einfache Reinigung und leichten Zug der Pfeifen. Man lässt absichtlich gröbere Bohrspuren an den Innenwänden, um dabei zu helfen, schneller eine Kohleschicht aufzubauen. Jede fertige Pfeife enthält einen Zapfen aus Teflon, um das Mundstück leichter lösen zu können.


