Quintero Zigarren
Ursprünge
Quintero stammt aus der Stadt Cienfuegos an der kubanischen Südküste. Anders als die meisten Habanos also, die in der Hauptstadt der Insel gerollt werden. Was die Geschichte der Marke angeht, liegt so einiges im Dunkeln. Fest steht, dass Brüder dahinter stehen, umstritten ist, wieviele. Da wir an dieser Stelle keine Ahnenforschung betreiben, sondern uns voll uns ganz auf Zigarren konzentrieren, bleiben wir bei den Fakten.
Zwei, drei, vier Brüder
Agustin Quintero und eine nicht näher zu bestimmende Anzahl von Brüdern – vielleicht war es ja auch bloß einer – eröffnen 1924 eine Zigarrenmanufaktur. Das Städtchen Cienfuegos mit seinem Hafen ist damals ein wichtiger Ort für den Exporthandel der Karibikinsel. Noch heute sieht man den Glanz vergangener Epochen, insbesondere die wirtschaftlich prosperierende Zeit im 19. Jahrhundert hat wunderbare Spuren hinterlassen. Seit 2005 darf sich Cienfuegos UNESCO-Weltkulturerbe nennen, und schon lange vorher wurde die Stadt mit dem Beinamen „Perle des Südens“ bedacht. Hier hat sich auch eine lebendige Zigarrenindustrie niedergelassen. Ihre provinzielle Herkunft ist also nichts, wofür sich die Quintero gegenüber Hauptstadt-Zigarren schämen muss.
Nach der Revolution
Über die Jahre um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts ist wieder wenig bekannt. Die Marke gelangte im Rahmen der sozialistischen Umgestaltung Kubas in staatlichen Besitz, und vor allem maschinell gefertigte Zigarren bestimmten das Programm. Später ging man dann wieder dazu über, von Hand zu rollen, und zwar so genannte Mediumfiller. Die bestehen zwar nicht aus Halbblättern wie die edlen Longfillern, sind aber auch nicht zu verwechseln mit Shortfillern, jenen Zigarren, deren Einlage lediglich aus Tabakschnipseln zusammengesetzt ist. Bei Mediumfillern werden größere Blattstücke in Handarbeit gerollt.
Quintero heute
Mit seinem aktuellen Sortiment zählt Quintero zu den günstigeren Anbietern kubanischer Zigarren, die nicht maschinell gefertigt wurden. Das bedeutet keineswegs, dass sie schlecht wären. Sie enthalten zu 100 Prozent Tabak der Insel, und gute Handarbeit lässt sich eben nicht ersetzen.
Übrigens: Die kleine Fabrik in Cienfuegos, wo damals alles begann, gibt es immer noch und sie kann sogar besichtigt werden.

