Humidor Lagerist

Eine vorwiegend milde bis kräftige Zigarre mit einer gefälligen Würze. Die Verarbeitung ist handwerklich sorgfältig; Zug und Rauchvolumen sind gut; der Abbrand benötigt nur vereinzelt und selten Korrektur. Das 1 Drittel bietet leicht erdige und zeterbetonte Grundaromen mit Zwischennoten von deftigem Leder, sachten Röstaromen sowie diffusen Kakaonoten. Gefällige und relativ flüchtige Würze bei mittlerer Komplexität und Dichte. Im 2. Drittel entwickelt sich ein gefälliges Aromenspiel von Zeder und Kakao. Im letzten Drittel treten weißer Pfeffer und herbe Kräuter in den Vordergrund; die Stärke steigt ebenso schlagartig wie enorm an und liefert den letzten Kick. Sind die ersten beiden Drittel noch mild, wird die Stärke jetzt verhältnismäßig extrem. Zwischen Zeder und Röstnoten stellenweise etwas holprig, aber insgesamt noch ausgewogen.

Eine mittelkräftige Zigarre mit einer geschmeidigen Textur. Die Verarbeitung ist optisch rustikal, aber weitgehend stressfrei; Zug und Rauchvolumen sind sehr gut; der Abbrand neigt dauerhaft zu leichtem Schiefbrand und verträgt daher gelegentlich kleinere Korrekturen. Das 1. Drittel bietet erdig-holzige Grundaromen mit Zwischennoten von pikanten Kräutern, Toast, Kaffee sowie dezente Walnüssen. Stringente Palette mit einer guten Balance zwischen herben und floralen Anteilen. Im 2. Drittel entwickelt sich eine latente Kräutersüße. Der Kaffee geht sukzessive über in Tee; Komplexität und Kräutersüße legen zu; die Würze schmeichelt sich ein. Im Übergang zwischen 2. Drittel und letztem Drittel entwickelt sich eine vorzügliche Kombination aus Walnüssen und Kräutersüße. Eine phasenweise brillante Zigarre. Unterscheidet sich zwar charakterlich von den 'klassisch gestalteten Linien' dieses Herstellers (Historia, Encore und Pledge), aber bleibt den Qualitäten ihrer Vorgänger treu.

Eine vorwiegend mittelkräftige Zigarre mit einer köstlichen Würze. Die Verarbeitung ist funktional einwandfrei; Zug und Rauchvolumen sind sehr gut bis optimal; der Abbrand verträgt gelegentlich kleinere Korrekturen. Die Zigarre selbst bietet erdig-holzige Grundaromen mit ansteigenden Noten von Röstkaffee, Nüssen und Mandeln. Stringente, griffige und relativ komplexe Palette mit rotierenden Facetten. Im Rauchverlauf entwickelt sich eine Melange aus einer sachten Honigsüße und Espresso. Mineralische und blumige Anteile sind jederzeit bestens ausgewogen. Der aktuelle Stückpreis von 13,20 Euro ist grenzwertig, geht aufgrund der Tabakqualität aber noch in Ordnung.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer gefälligen Würze. Die Verarbeitung ist funktional sorgfältig; Zug und Rauchvolumen sind gut bis sehr gut; der Abbrand benötigt in der Regel keine Korrekturen. Das 1. Drittel bietet holzig-feinherbe Grundaromen mit Zwischennoten von Heu, Toast und Milchkaffee. Dezente, gefällige und ausgewogene Kombination von Holz und Leder. Im 2. Drittel entwickelt das Holz ausgeprägte Salznoten sowie reichlich Fruchtsäure. Unkomplizierte Aromen; mittlere Stringenz und Dichte. Im letzten Drittel steigt die Stärke auf mittleres Niveau. Langsam-Starter mit eingängigem Aufbau und ordentlicher Sättigung.

Eine vorwiegend mittelkräftige Zigarre mit einer feinherben Textur. Die Verarbeitung ist klasse. (Häufig genügt zweimal aschen.) Zug und Rauchvolumen sind sehr gut bis optimal; der Abbrand ist manchmal unregelmäßig, korrigiert sich zumeist aber selbst. Das 1. Drittel bietet zeterbetonte Grundaromen mit Zwischennoten von deftigem Toast, herben Kräutern sowie Nuancen von Nüssen. Feinherbe Textur mit ansteigender Zeder und latenter Fruchtsäure. Im 2. Drittel steigt die Aromendichte ins obere Drittel. Der Toast gleicht die Fruchtsäure stetig aus. Im letzten Drittel liefert die Stärke den finalen Kick. Insgesamt linear und leidlich komplex, dafür aber durchgehend griffig und sättigend. Die Toastnote im Finale ist ganz vorzüglich. Zum aktuellen Stückpreis von 9,00 Euro ein Bringer. Es empfiehlt sich eine zusätzliche Lagerung von + 2-3 Jahren ab Kauf.

Eine mittelkräftige Zigarre mit einem leicht herben Profil. Die Verarbeitung ist funktional einwandfrei; Zug und Rauchvolumen sind tadellos; der Abbrand ist mitunter etwas unregelmäßig, benötigt aber keine Korrekturen. Die Zigarre bietet erdig-herbe Grundaromen mit deutlicher Zeder, leichtem Pfefferkick sowie kräftigen Zwischennoten von Toast und Kaffee. Vollwürzige Textur; leicht herbes und geradliniges Profil mit zupackenden Toast- und Pfefferspitzen. Im Finale entsteht eine sachte Schärfe. Insgesamt sehr solide und ebenso gefällig. Persönlich würde ich von diesem Hersteller allerdings eine Meridiana vorziehen. Dort erhält man eine vergleichbare Leistung, nur zu etwas günstigeren Stückpreisen.

Eine mittelkräftige Zigarre mit ansehnlichen Malz- und Kakaonoten. Die Verarbeitung ist insgesamt gut; Zug & Rauchvolumen sind tadellos; der Abbrand neigt mitunter zu Trägheit und muss nachgefeuert werden; der häufige Schiefbrand benötigt öfters Korrektur. Das 1. Drittel bietet erdig-herbe Grundaromen mit kräftigen Zwischennoten von Röstaromen, Espresso und deftigen Kräutern. Nach einigen Zügen entstehen griffige Malz- und Kakaonoten. Vollmundige Textur zwischen malziger Süße und Zartbitter; die maduro-typische Würze erreicht phasenweise eine mittlere Tiefe. Im letzten Drittel verdrängt eine leichte Bitterkeit nach und nach die Süße.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer wunderbar blumigen Würze. Die Verarbeitung ist top. Zug und Rauchvolumen sind sehr gut bis optimal; der Abbrand ist stellenweise leicht unregelmäßig, korrigiert sich gewöhnlich aber von selbst. Das 1. Drittel bietet zeterbetonte Grundaromen mit floralen Zwischennoten von Heu, Toast und Milchkaffe. Blumige Würze mit deutlicher Zeder und einer unterschwelligen grasigen Süße. Im 2. Drittel steigen Stärke und Intensität der Aromen formatbedingt an. Die Textur ist unkompliziert, aber griffig. Im letzten Drittel sind Zeder und Pfeffer gleichauf. Der Rauchverlauf ist nahezu linear, hält mit seinen durchgehenden Kontrasten zwischen Zeder, Toast und leichter Süße aber eine ausreichende Spannung. Eine sehr positive Erfahrung zu einem aktuell mehr als angemessen Stückpreis von 8,00 Euro.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer griffigen Würze. Die Verarbeitung ist mustergültig; Zug und Rauchvolumen sind nahezu optimal, der Abbrand ist leicht unregelmäßig, korrigiert sich aber von selbst. Die Zigarre bietet gut ausgewogene und zederbetonte Grundaromen mit ausgeprägten Zwischennoten von Röstaromen, Kaffee sowie einer latenten Kräutersüße. Über den gesamten Rauchverlauf sorgt eine dosierte Pfeffernote für eine ansehnliche Spannung. Ab der zweiten Hälfte geht die latente Kräutersüße über in Kakao. Treffliche Würze mit hoher Aromendichte und zureichenden Kontrasten zwischen Zeder und Röstaromen. Der aktuelle Stückpreis von 22,50 Euro ist dennoch etwas zu hoch. Zum einen fehlt zu diesem Stückpreis das aromatische Alleinstellungsmerkmal. Zum anderen gibt es m.E. zahlreiche gleichwertige und/oder wesentlich günstigere Alternativen (u.a. Dunbarton, Nicarao, Plasencia oder RoMa Craft).

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer holzig-floralen Textur. Die optische Verarbeitung ist erstklassig; die funktionale Verarbeitung ist allerdings durchwachsen. Der Zug ist anfänglich gut, wird ab dem 2. Drittel aber immer schwerer; das Rauchvolumen ist durchschnittlich; der Abbrand ist über weite Strecken träge. Das 1. Drittel bietet holzig-florale Grundaromen mit ansteigenden Zwischennoten von Heu, Toast und Kaffee. Blumige Palette, mittlere Stringenz und Dichte. Im 2. Drittel legen Intensität und Stärke formatbedingt zu. Im letzten Drittel wird der Zugwiderstand extrem, der Rauch frühzeitig dumpf und nikotinlästig. Keine Wechsel. Abwechslung und Konsistenz kommen hier m.E. etwas kurz. Einerlei, über Aromen lässt sich diskutieren. Zum aktuellen Stückpreis von 11,00 Euro sollte eine Zigarre allerdings durchgehend ziehen.

Eine mittelkräftige bis kräftige Zigarre mit einer vollwürzigen und reichhaltigen Palette. Die Verarbeitung ist optisch rustikal, aber funktional im Mittel sehr gut; Zug und Rauchvolumen sind exzellent, der Abbrand benötigt gelegentlich kleinere bis mittlere Korrekturen. Die Zigarre selbst bietet erdige und deftige Grundaromen mit vollmundigen Zwischennoten von Röstaromen und Zeder, Kaffee, diffusen Walnüssen und diversen Kräutern. Vollwürziges Profil mit herstellertypischem, leichtem Pfefferkick. Die unterschwellige Säure der Zeder kompensiert vortrefflich die herbe Schwere der Grundaromen. Der Rauchverlauf ist zwar nahezu linear, aber das stört bei dieser reichhaltigen und intensiven Palette nicht weiter. Die ordentliche Reife des Tabaks bleibt bis ins Finale präsent.

Eine mittelkräftige Zigarre mit einer vorwiegend erdig-herben Würze. Die Verarbeitung ist insgesamt gut bis sehr gut; Zug und Rauchvolumen sind gut; der Abbrand benötigt nur selten und vereinzelt Korrektur. Die Zigarre bietet eine vollwürzige Textur von leicht erdig-herben Grundaromen. Die Zwischennoten bestehen aus Röstnoten, Kaffee und deftigen Kräutern. Im Rauchverlauf entwickelt sich eine unterschwellige Kakaonote. Ab etwa der Hälfe werden die erdig-herben Grundaromen dominant, aber weder aufdringlich noch scharf oder bitter. Spannung und Sättigung überzeugen zwar, rechtfertigen aber nicht den aktuellen Stückpreis von 11,90 Euro. Denn dafür gibt es eine ganze Latte gleichwertiger bis qualitativ überlegener Alternativen (Fernandez, Pichardo, Pepin, Tatuaje, Perdomo, etc.).

Eine mittelkräftige Zigarre mit einer vollmundigen Würze. Die Verarbeitung ist einwandfrei; Zug und Rauchvolumen sind sehr gut; der Abbrand ist zumeist stressfrei. Die Zigarre selbst bietet eine vollwürzige Textur - leicht erdige Grundnoten mit intensiven Zwischennoten von Röstaromen und Kaffee. Im Finale entwickelt sich eine leichte Schärfe. Zum aktuellen Stückpreis von 2,70 Euro gerade noch akzeptabel. Allerdings würde ich persönlich in ein größeres Format investieren - mehr Vielfalt sowie besseres Preis/Leistungs-Verhältnis. (Anbei: Zum gleichen Preis gibt es bereits eine großformatige Quorum, Flor de Rosa oder AL Nicaragua. Haben zwar alle eine geringere Konsistenz, qualmen dafür aber auch wesentliche länger.)

Eine mittelkräftige bis kräftige Zigarre mit einer vollwürzigen Textur. Die Verarbeitung ist optisch rustikal, aber funktional sehr gut; der Zug ist leicht, mitunter fast lose; das Rauchvolumen ist üppig; der Abbrand benötigt hin und wieder etwas Unterstützung. Die Zigarre bietet vorwiegend erdige Röstaromen mit konstantem Pfefferkick. Die Textur ist vollwürzig und reichhaltig. Die Zwischennoten bestehen aus Nüssen, Kaffee, diversen Kräutern und Kakao. Vielfalt und Spannung liegen über weite Strecken im oberen Bereich. Geradlinige und verspielte Noten sind insgesamt gut ausgewogen. Erst im letzten Drittel flachen Vielfalt und Spannung etwas ab, da die Stärke überhand nimmt. Man schmeckt, dass der verarbeitete Tabak ordentlich abgelagert wurde.