Humidor Lagerist

Eine mittelkräftige bis kräftige Zigarre mit einer rustikalen Würze. Die Verarbeitung ist tadellos. Zug und Rauchvolumen sind sehr gut; der Abbrand benötigt nur sehr selten Korrektur. Schnell-Starter mit mineralisch-herben Grundaromen bei deutlicher Pfefferstärke. Nach einigen Zügen öffnet sich das Spektrum und es entstehen Röstnoten und Kaffee. Die Struktur wird ausgewogen, behält aber ihr pikant-herbes Profil und die deutliche Pfefferstärke. Die Textur ist relativ ernst und rustikal mit gefälligen Kontrasten von Kaffee und Röstnoten. Keine Wechsel, keine Süße. Hat Potential, sofern die Stärke durch Lagerung abbaut und die Aromen besser zur Geltung kommen. Angenehmer Nachgeschmack. Persönlich würde ich allerdings eine Standard-NW dieses Herstellers bevorzugen.

Eine mittelkräftige Zigarre mit griffigen Aromen. Die Verarbeitung ist weitgehend stressfrei; Zug und Rauchvolumen sind gut bis sehr gut; der Abbrand benötigt nur selten Korrektur. Mineralische Grundaromen bei ausgewogener Pfefferstärke und vollmundigem Leder. Die Zwischennoten bestehen aus Röstnoten, Kaffee, Gewürzen, Nüssen und Salznoten. Vollwürzige und breite Palette mit sehr gefälligen Kontrasten zwischen Grundaromen und leichteren Zwischennoten. Der aromatische Akzent liegt auf einer raffinierten Kombination von exotischen Holznoten und Nüssen. Konstante Spannung bei hoher Dichte. Der Rauchverlauf ist nahezu linear. Aber das stört bei diesem gut abgestimmten Blend auch nicht weiter.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer gefälligen Würze. Die Verarbeitung entspricht den qualitativen Standards des Herstellers. Zug und Rauchvolumen sind gut bis sehr gut; der Abbrand benötigt nur gelegentlich kleinere Korrekturen. Die Anilla sitzt oft bombenfest - Finger weg! Schnell-Starter mit holzig-floralen Grundaromen bei anfänglich deutlicher Pfefferstärke. Die Zwischennoten bestehen aus Toast und Kaffee sowie aus latenten Noten von Frucht und Gras. Strukturell zu Beginn leicht schroff, nach einigen Zügen dann ausgewogen. Die typische pfefferbetonte Würze geht im Rauchverlauf über ins Florale. Der Pfeffer zieht sich zurück, die Frucht wird intensiver. Keine Wechsel. Ab der Anilla entsteht eine leichte Schärfe.

Eine mittelkräftige bis kräftige Zigarre mit einer mehrschichtigen Würze. Die Verarbeitung ist erstklassig. Der Zug ist optimal, das Rauchvolumen üppig. Der Abbrand ist weitgehend gerade. Mineralisch-cremige Grundaromen bei ausgewogener Pfefferstärke und vollmundigem Leder. Die Zwischennoten bestehen aus Röstkaffee, Nüssen und diversen Gewürzen. Der aromatische Akzent liegt markentypisch auf erdigen Röstaromen. Hervorragend strukturiert und aromatisch vielschichtig - ebenso blumig wie zupackend. Im Rauchverlauf entstehen Kakao, Karamell und Nuancen von Vanille. (Zur Optimierung von Abbrand und Aromen empfiehlt sich eine Lagerung von min. +3-4 Jahren ab Boxing.) Zum aktuellen Stückpreis von 71,00 Euro vom Realwert entkoppelt. Die eine Hälfte für die Leistung, die andere für den Glamour.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer hochkomplexen Würze. Die Verarbeitung ist generell gut. Zug und Rauchvolumen sind sehr gut; der Abbrand benötigt nur selten Korrektur. Mineralische Grundaromen bei saftigem Leder und anfänglich deutlicher Pfefferstärke. Strukturell dennoch nie schroff. Die Zwischennoten bestehen aus pikanten Kräutern, Muskat und Nüssen. Der aromatische Akzent wechselt mehrfach zwischen Frucht, Zeder, Erde und Toast. Die Textur ist raffiniert, hochkomplex und subtil. Im Rauchverlauf wechseln die Kräuter mit Kakao; zusätzlich entstehen ansteigende Frucht- sowie vereinzelte Salznoten. Konstant hohe Dichte bei erstklassiger Stringenz. Im Finale dominiert eine Melange aus Tee, Röstkaffee und Nuancen von Vanille. Trotz der gefühlten Milde ist die Sättigung ordentlich. Um die gesamte Aromenfülle zu erfassen, ist extra langsames und achtsames Rauchen angeraten.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer ansprechenden Würze. Die Verarbeitung ohne Deckblatt ist vorsätzlich grobschlächtig - ein Marketing-Gag. Zieht gut und brennt weitgehend regelmäßig ab. Geschmacklich bekommt man hier holzige Grundaromen bei ausgewogener Pfefferstärke. Die Zwischennoten bestehen aus Toast und Kaffee. Strukturell mustergültig bei ansehnlicher Dichte und Spannung. Der aromatische Akzent liegt auf einer konstanten Holznote. Der Rauchverlauf ist linear. Aromatisch ansprechend, allerdings nicht unbedingt für Puristen. Auf die gelegentlichen Tabakkrümel im Mund kann ich gerne verzichten.

Eine mittelkräftige Zigarre mit einer mineralischen Würze. Die Verarbeitung ist herstellertypisch sorgfältig. Zug und Rauchvolumen sind sehr gut bis optimal; der Abbrand benötigt nur vereinzelte Korrektur. Schnell-Starter mit mineralisch-herben Grundaromen bei deutlicher Pfefferstärke; die Zwischennoten bestehen aus Röstaromen, deftigen Kräutern und sachten Kakaonoten. Der aromatische Akzent liegt auf einer gefälligen Kombination von Röstaromen und Kräutern. Im Rauchverlauf entwickelt sich eine diffuse Kakaosüße, die allerdings unter dem vorwiegend herben Profil verschwindet. Vollwürzige, pfefferbetonte und mineralische Palette mit hinreichenden Kontrasten. Im Finale überlagert die Stärke die Aromen; der Abbrand wird mitunter beschwerlicher.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer vorzüglichen Entwicklung. Die Verarbeitung ist funktional tadellos. Der Zug ist optimal, das Rauchvolumen üppig. Der Abbrand benötigt nur selten kleinere Korrekturen. Langsam-Starter mit mineralischen Grundaromen bei ausgewogener Pfefferstärke und deutlicher Ledernote. Die Zwischennoten bestehen aus blumigen Noten von Toast, Kaffee, Kakao und Nüssen. Breites und trefflich angeordnetes Spektrum mit konstanter Zeder, latenter Fruchtnote und einigen feinwürzigen Facetten. Aromen und Stärke sind bestens ausgewogen. Anfänglich verspielt, später geradliniger. Im Rauchverlauf legen Zeder, Kakao und mineralische Anteile zu. Die Spannung liegt durchgehend im oberen Bereich.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer gefälligen Entwicklung. Die Verarbeitung ist weitgehend stressfrei. Der Zug ist optimal, das Rauchvolumen üppig. Der Abbrand verträgt gelegentlich kleinere Korrekturen. Schnell-Starter mit holzig-herben Grundaromen bei anfänglich deutlicher Pfefferstärke, Röstnoten und Kaffee sowie deftigen Kräutern. Vollwürzige und relativ kompakte Textur mit zureichenden Kontrasten. Im Rauchverlauf entsteht eine ansteigende Fruchtsäure, die herbe und süßliche Noten verbindet. Der Pfeffer ist durchgehend präsent. Ab der Anilla leicht dumpf. Der aktuelle Stückpreis von 6,40 Euro deckt sich mit der Leistung.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer cremigen Finesse. Die Verarbeitung ist vorzüglich. Der Zug ist sehr gut; das Rauchvolumen üppig; der Abbrand benötigt gelegentlich Korrektur. Holzig-florale Grundaromen bei mäßiger Pfefferstärke sowie reichlich Leder und Creme. Die Zwischennoten bestehen aus Noten von deftigem Toast, Kaffee, Nüssen und diversen Gewürzen. Vielfältige und raffinierte Textur mit vorbildlichen Wechseln zwischen Frucht und Toast. Dichte und Stringenz sind exzellent. Eine eigentümliche Kombination aus Gras und Gewürzen liefert eine diffuse Süße. Helles, doppelschichtiges Profil aus cremig-pikanten und blumig-süßlichen Noten. Eine Würze wie ein Gang durch eine Blumenwiese.

Eine vorwiegend milde Zigarre mit einer unkomplizierten Basis-Würze. Die Verarbeitung ist weitgehend stressfrei. Zug und Rauchvolumen sind gut; der Abbrand benötigt gelegentlich Korrektur. (Lange, stabile Asche.) Holzig-florale Grundaromen bei ausgewogener Pfefferstärke, sachtem Leder sowie Noten von Heu, Toast, Gras und Milchkaffee. Limitierte, aber ordentlich strukturierte Palette mit vereinzelten Toastspitzen. Der aromatische Akzent liegt auf einer konstanten Fruchtnote. Keine Wechsel. Nur die Stärke und Intensität der Aromen legt formatbedingt zu. Solide Basis-Kost ohne Aufreger, prägnantes Profil oder spezielle Merkmale. Der aktuelle Stückpreis von 14,00 Euro ist m.E. somit indiskutabel.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer vielfältigen Palette. Die Verarbeitung ist weitgehend sorgfältig. Zug und Rauchvolumen sind gut; der Abbrand neigt gelegentlich zu Schiefbrand und benötigt ab und an Korrektur. Leicht erdige Grundaromen bei mittlerer Pfefferstärke; auf den ersten Zügen rustikale Würze ohne Süße, dann exzellent ausgewogen. Im Rauchverlauf entwickelt sich eine vielfältige Palette aus Kräutern, Nüssen, Muskat, Kakao und Röstkaffee. Durch die konstante Kombination von geradlinigen und verspielten Noten relativ komplex und kontrastreich. (Etwas milder als das liniengleiche Toro-Format.)

Eine vorwiegend milde Zigarre mit griffigen Fruchtnoten. Die Verarbeitung ist funktional ordentlich. Der Zug ist gut, hat aber stellenweisen etwas Leerlauf. Der Abbrand ist weitgehend gerade. Langsam-Starter mit fruchtig-floralen Grundaromen bei ausgewogener Pfefferstärke, Heu, Toast, Milchkaffee und Nuancen von Nüssen. Gut abgestimmte Struktur mit griffiger Schichtung von Holz und Milchkaffee. Im Rauchverlauf entwickeln sich blumige, verspielte und leicht süßliche Noten von Gras und Zitrus. Die Würze bietet einige Facetten und kleinere Wechsel. Im Finale dominieren Frucht und Toast.

Eine milde bis mittelkräftige Zigarre mit einer gefälligen Basis-Würze. Die Verarbeitung ist grundsolide. Zug und Rauchvolumen sind gut bis sehr gut; der Abbrand bildet manchmal Nischen und benötigt vereinzelte Korrekturen. Langsam-Starter mit holzig-floralen Grundaromen sowie sachten Noten von Leder, Toast und Milchkaffee. Unkomplizierte und eingängige Basis-Würze, die zügig auf mittlere Aromendichte ansteigt. Der Rauchverlauf ist zwar linear, präsentiert sich mit zunehmender Rauchdauer aber vollmundig-toastig. Zum aktuellen Stückpreis von 4,40 Euro ist die gebotene Leistung ansprechend.