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Germain’s Mixture No. 7 – Rezension Einleitung Germain’s, ein traditionsreicher Hersteller von der Kanalinsel Jersey, blickt auf eine zweihundertjährige Geschichte zurück. Mixture No. 7 gehört seit vielen Jahrzehnten zum Kernsortiment und ist in Deutschland fast so etwas wie ein „Stammgast“ unter den klassischen Aromaten. Hersteller für Deutschland war Planta, Berlin; mittlerweile übergegangen zu Mac Baren. Optik & Geruch In der Dose zeigt sich ein lockerer Ribbon-Cut, hellbraun bis dunkel gesprenkelt. Der Kaltgeruch ist süß-fruchtig, mit einer klaren weinigen Note, die an Trockenfrüchte oder Glühwein erinnert – ein Hinweis auf die verwendete Rotwein-Aromatisierung. Rauchverhalten Frisch ist der Tabak recht feucht, ein wenig Trocknung erleichtert das Anzünden. Danach brennt er ordentlich, verlangt aber ein betont ruhiges Zugtempo, sonst wird er schnell heiß. Aroma • Beginn: mild-süß, honigartig, mit fruchtiger-weiniger Kopfnote über einer soliden Virginia-Basis. • Mitte: das Aroma tritt zurück, der Burley sorgt für Erdigkeit und etwas Substanz. • Ende: trockener, sauberer Abgang, ohne übermäßige Süße. Die Aromatisierung bleibt stets präsent, wirkt aber nicht pappig oder klebrig. Nikotin ist mild, der Raumduft angenehm und unaufdringlich. Einordnung Mixture No. 7 ist ein klassischer „dänischer“ Aromat alter Schule: gefällig, publikumsfreundlich, eher leicht. Wer naturbelassene Blends oder Latakia sucht, wird hier nicht fündig; wer aber eine traditionelle, fruchtig-weinige Alltagsmischung schätzt, liegt richtig. Fazit Ein absoluter Klassiker mit eigenem Charakter: unkompliziert, freundlich im Raumduft und geschmacklich ausgewogen, wenn man ihm etwas Zeit zum Antrocknen gibt und bedächtig raucht. Für Freunde klassischer dänischer und englischer Aromaten ist er ein treuer Begleiter, für Puristen und Freunde der US-amerikanischen und deutschen Hocharomaten bleibt er eine Randnotiz.

Einleitung „Meermin“ heißt auf Niederländisch „Meerjungfrau“ und dies ist kein bloßer poetischer Name: die Mischung trägt etwas Geheimnisvolles und zugleich Vertrautes in sich, als rufe sie Bilder von Küste, Nebel und längst vergangener Tabaktradition wach. Tabac Benden bringt mit der Dutch Blend „Meermin“ eine Komposition in den Markt, die sich klar an der alten holländischen Schule der Tabakverarbeitung orientiert — insbesondere an der Art, Golden Cavendish durch Reifung (und nicht durch rasches Dämpfen und/oder starke Aromatisierung) zu veredeln. Der Tabak wird als Mischung verschiedener Virginia- und Burley-Tabake konfektioniert, ergänzt durch etwas Orient und Kentucky. Ziel ist ein Alltagstabak mit ausgewogener Süße und angenehmer Tiefe — kein exzentrisch-dramatischer Lakeland-Blend, sondern ein Tabak mit holländischem Charakter. Optik & Schnitt Der Schnitt ist eine klassische Mixture, weder zu fein noch zu grob. Beim Öffnen der Dose fallen sofort die gleichförmig zerflückten Virginiastreifen auf, gemischt mit dunkleren Fasern von Burley und Kentucky. Farblich überwiegen helle bis mittlere Brauntöne; dunklere Partien unterbrechen das Bild und sorgen für Kontrast. Kaltaroma Aus der Dose steigt eine verlockende Mischung aus Brot- und Backwarenaromen auf , zusätzlich Dörrobst, das insbesondere an Pflaumenerinnert, dazu eine leicht malzige Note mit einer subtilen Süße, die nicht übertrieben wirkt. Hinzu mischen sich grasige Virginias, floraler Orient und ein Hauch von erdigem Burley und ganz wenig rauchigem Kentucky. Alles in allem ein Duftbild, das beruhigt, neugierig macht, ohne Überwältigung. Rauchverlauf Anfang Beim ersten Anzünden zeigt Meermin seinen freundlichen Einstieg: die Virginias bringen helle Süße, begleitet von frischem Dörrobst und leichtem Brotgeruch. Der Burley gibt eine warme, malzige Note, während Kentucky und Orient dezent im Hintergrund mitschwingen — die Aromatisierung ist spürbar, jedoch nicht dominant. Das Rauchbild ist glatt, weich und angenehm. Mittelteil In der Mitte kommt mehr Tiefe hinzu. Die Süße der Virginias bleibt erhalten, gewinnt aber an Körper; Brot und Dörrobst verschmelzen mit einer dunkleren Note des Burley-Kentucky, die eine leicht herbe Malznote einbringt. Die Orientanteile sorgen für einen Hauch Würze und Kräutercharakter, der nie aufdringlich wird, sondern als Schatten mitläuft. Die Mischung zeigt hier ihre Stärke: harmonisch, ruhig, niemals eintönig. Ende Zum Schluß wird der Rauch etwas würziger, dunkler; die Süße läßt langsam nach, Brot und Malz erhalten eine leicht herbe Nuance, und ein trockener Schleier bleibt zurück. Der Abbrand bleibt zuverlässig; eher selten ist ein Nachzünden erforderlich. Die Asche ist hellgrau; Rückstände und Kondensate treten nur beschränkt auf. Stärke & Raumnote Die Stärke liegt im leichten bis mittleren Bereich — spürbar genug, um nicht nebensächlich zu erscheinen, aber auch nicht überfordernd. Der Nikotinreiz ist dezent. Die Raumnote ist angenehm süß mit Brot- und Dörrobstanklängen; für Mitmenschen im selben Raum kaum störend, eher wärmend. In geschlossenen Räumen kann die Süße bemerkbar sein, aber selten aufdringlich. Persönlicher Gesamteindruck Als jemand, der sowohl naturbelassene Virginias als auch komplexere Mischungen schätzt, finde ich Meermin Dutch Blend sehr gelungen — eine interessante Mischung, die oft dort glänzt, wo man etwas zurückhaltenderen Genuß erwartet. Sie ist nicht spektakulär, aber sehr solide: aromatisch, ausgewogen, ideal für ruhige Stunden oder als Begleiter bei Alltag und Gesellschaft. Wer eine Mischung will, die Süße und Würze abwägt, dabei unkompliziert und genußbereit ist, wird mit Meermin zufrieden sein. Ein echter „All-Day-Smoke“ für den Doorrooker ????. Eignung Geeignet für: • Raucher, die einen sanften bis mittelschweren Tabak mit etwas Aromatik und guter Balance möchten. • Pfeifenfreunde, die Brot-, Malz- und Dörrobstöne schätzen. • Raucher, die eine Mischung für jede Gelegenheit suchen, ohne dramatische Effekte. Weniger geeignet für: • Puristen, die naturreine Virginias bevorzugen (ohne Aromatisierung oder süße Akzente). • Puristen der britischen Schule, die Latakia-Dominante oder starke Rauchigkeit erwartet. Fazit Tabac Benden‘s Meermin ist eine charmante Hommage an die holländische Tabak-Tradition, mit angenehmer Süße, malziger Tiefe und der landestypischen Portion Zurückhaltung. Kein Blend, der polarisieren will, sondern einer, der zufriedenstellt — ein Tabak, den man gerne wiederholt genießt und der oft ohne viel Aufwand Freude macht.

Rezension Samuel Gawith – Balkan Flake Der Tabak präsentiert sich als dunkler, feuchter Flake von handwerklich solider Machart. Nach kurzem Antrocknen lässt er sich gut stopfen und brennt bei ruhigem Zugverhalten gleichmäßig ab. Geschmacklich steht Latakia eindeutig im Vordergrund: rauchig, lederhaft, mit Anklängen von Holz und Erde. Die Virginias bilden eine dezente, leicht süßliche Grundlage, treten aber nie stark hervor. Wer eine typische „Balkan“-Mischung mit spürbarem Orient-Anteil erwartet, könnte hier enttäuscht sein – das Aromenspektrum bleibt relativ gradlinig und beschränkt sich auf das Zusammenspiel von Latakia und Virginia. Als ehrlicher, unaufgeregter Latakia-Flake ist er jedoch solide und für Liebhaber klarer, rauchiger Noten empfehlenswert.

Einleitung Dunhill’s Early Morning Pipe (EMP) gilt seit 1952 als ein zurückhaltender Klassiker unter den Englischen Blends – in frühen Stunden ein sanfter Begleiter, der bewußt dezent gestaltet ist. Seit Dunhill 2018 die Tabakproduktion einstellen ließ (zuletzt bei STG), setzt Peterson bei STG die Rezeptur in unveränderter Form fort. Optik Der Tabak zeigt ein elegantes Farbspiel: helles Virginia-Gold, rötlicher Orienttabak und dezente, dunkle Latakia-Partien in perfektem Dunhill Ribbon-Cut. Er wirkt lebendig, aber nicht zu feucht und ist sofort rauchbereit. Kaltaroma Beim Öffnen der Vakuumdose entströmt ein feines, heuartiges Bouquet mit Lederakzenten und einer dezenten, rauchigen Tiefe. Die Latakia-Note ist eher leicht und unterschwellig als dominant. Rauchverlauf Erste Züge Die Mischung eröffnet mit milder Süße der Virginias, ergänzt durch eine trockene orientalische Würze. Latakia tritt nur als sanfter Schatten in Erscheinung – ein Hauch, keine deutliche Präsenz. Mittelteil Das Rauchbild bleibt konstant, ausgewogen und elegant. Keine Ausreißer, vielmehr eine verläßliche Harmonie, die sowohl bei achtsamen Genußpausen als auch bei beiläufigem Rauchen trägt. Ende des Abbrands Der Tabak brennt gleichmäßig, zurückhaltend, mit sauberer, heller Asche; bei moderatem Tempo bleibt Überhitzen und Zungenbiß aus. Wirkung & Raumduft Die Stärke liegt im milden bis mittleren Bereich; kräftig ist der Tabak nicht, aber präsent genug, um aufmerksam zu bleiben. Die Raumnote ist eher als angenehm und unaufdringlich zu beschreiben – der typische „Stallgeruch“ Englischer Mischungen findet sich hier eher nicht. Persönlicher Gesamteindruck Dunhill’s Early Morning Pipe ist eine meisterhafte Dosierung von Zurückhaltung und Finesse. Er verzichtet auf Offensive, um in seiner moderaten Eleganz zu wirken. Virginias liefern sanfte Süße, Orienttabake sorgen für Tiefe, Latakia ergänzt lediglich mit diskreter Würze – zusammen ergibt sich ein unaufdringlicher, aber gehaltvoller Rauchmoment. Für wen eignet sich EMP? • Wer Englische Blends ohne starke Latakia-Akkorde schätzt. • Genießer, die sanfte, aber strukturierte Tabake bevorzugen. • Novizen der „Englischen Tabakrichtung“. • Ein hervorragender Begleiter für den frühen Morgen oder stille Stunden. Wen wird er vielleicht enttäuschen? • Liebhaber kraftvoller, scharfer Latakia-Präsenz. • Raucher, die einen starken Nikotin-Hit suchen. • Ausgesprochen monomane Liebhaber von Aromaten. Early Morning Pipe ist wie ein gedämpfter Monolog am Kamin – zurückhaltend, kultiviert, britisch understated und gerade deshalb nachhaltig in seiner Wirkung.


