Roberto Franzini: Der autodidaktische Meister des Pfeifenbaus
Hinter Franz Pipes steckt Roberto Franzini, geboren 1982. Er wurde in Domodossola, einer kleinen Stadt im Piemont, geboren und lebt jetzt mit seiner Familie in Saronno, nicht weit entfernt von Mailand. „Franz“ ist sein Spitzname seit seiner Jugend, den er jetzt als Markennamen für seine Pfeifen nutzt.

Roberto Franzini begann 2012 mit dem Pfeifenbau, inspiriert durch einen Kollegen, der erwähnte, dass sein Zahnarzt ein begeisterter Pfeifenraucher und -macher ist. Er recherchierte online und lernte aus Videos und anderen Quellen das Handwerk des Pfeifenbaus. Kurz danach kaufte er seine ersten Bruyère-Ebauchons und Werkzeuge. Der besagte Zahnarzt war Angelo Fassi, dessen Pfeifen ebenfalls bei uns im Sortiment sind und mit dem Roberto eine enge Freundschaft und regelmäßigen Austausch über den Pfeifenbau pflegt.
Hartnäckiger Autodidakt
Als Autodidakt machte Roberto anfangs viele Fehler. Durch Ausprobieren und Scheitern kam er schließlich seinem Ziel näher. Seine Hartnäckigkeit lohnte sich, und er verbesserte seine Technik kontinuierlich. In Norditalien, einer für die Pfeifenherstellung renommierten Region, konnte er andere Pfeifenhersteller besuchen und von ihnen lernen. Teilnahmen an Lehrgängen in den Fabriken von Savinelli und Brebbia erweiterten sein Wissen und Können im Umgang mit dem Rohstoff Bruyère.
Franz Pfeifen – Handwerkskunst aus Italien mit dänischer Seele
Trotz seines italienischen Hintergrundes weisen Franz Pipes eher dänisches Design und Stilelemente auf. Roberto Franzini schätzt die alten dänischen Meister sehr und strebt danach, selbst in diese Tradition eingeordnet zu werden. Er bewundert dänische Meister wie Lars Ivarsson, Hans ‘Former’ Nielsen, Jess Chonowitsch und Tom Eltang sowie Kazuhiro Fukuda aus Japan.
Seine Shapes zeigen klassische dänische Elemente, wie die „Dänische Billard“-Form, die klassische Formen mit einem leicht verlängerten Lovat-Holm und einem breiteren, rundlichen Kopf kombiniert. Auch das „Dänische Ei“, beeinflusst von Ivarsson und Former, ist ein häufiges Motiv, das er sehr gerne zitiert. Ebenso dänische Bulldogs und Rhodesians, oft mit flachem, breitem Kopf. Die Mehrheit seiner Pfeifen sind glatt und zeigen eine dichte, gleichmäßige Maserung, die stilistisch näher an der italienischen Tradition liegt. Einige seiner Pfeifen sind auch sandgestrahlt.
Edles Bruyère, dänisches Design – Franz Pfeifen
Roberto arbeitet ausschließlich mit Bruyère und Ebonit, bevorzugt klassische Farbtöne und klare Shapes und verwendet gelegentlich Edelhölzer und Horn für dekorative Akzente am Holm. Im Gegensatz zu vielen italienischen Herstellern, die auf moderne Mundstückmaterialien wie Acryl umgestiegen sind, bleibt Franzini dem Ebonit treu, das komfortabler und weicher für die Zähne des Pfeifenrauchers ist.
Franz Pfeifen: Von der Skizze zur Kunst
Er beginnt jede Pfeife mit einer Skizze, entwickelt daraus die Abmessungen und formt das Bruyère entsprechend seiner Vorstellung weiter. Seine Designs zeichnen sich oft durch eine leichte Vorwärtsneigung des Pfeifenkopfs, harmonische und präzise Kurven und mitunter asymmetrische Elemente aus. Variationen der Dublin, der Rhodesian und des Brandy-Shapes sind in Robertos Arbeiten häufig zu sehen.

Zurzeit arbeitet Roberto in Teilzeit als Pfeifenmacher und produziert 50–60 Franz Pipes pro Jahr, die über italienische Fachhändler und uns angeboten werden. Obwohl er soziale Medien selten nutzt, hat er eigene Facebook- und Instagram-Seiten.


