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Camacho Liberty Series Limited Edition 2016 Figurado 11/18

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Camacho Liberty Series EL von 2016 in dem typischen 11/18 Format mit der Nummer 3667 von 20000 war eine der Premium-Preziosen, die meine Schwester mir zum Geburtstag hat zukommen lassen. Ich habe 2 Monate auf den richtigen Moment gewartet, diese Cigarre auszuprobieren. Gestern war es dann soweit. Alleine die Präsentation der Liberty Series ist sensationell; die Banderole ist zwar sehr patriotisch, aber schlicht und schön gestaltet. Der schwarz lackierte Einzel-"Sarg" mit der Herstellungsnummer und dass die Cigarre in diesem nochmal in Seidenpapier eingeschlagen ist, macht schon das Auspacken zum Erlebnis. Dann kriegt man – zumindest war das bei meinem Exemplar so – den ersten Dämpfer; denn die 11/18 ist fest, aber auffällig krumm gewickelt. Ich meine nicht das 11/18 Format, die Cigarre hat neben dem obligatorischen „Bauch“ eine Kurve. Das Deckblatt hat ein schönes, gleichmäßiges Braun und nur wenige, aber prominente Venen – durch die Kurve in der Cigarre wirkt das aber leider etwas ungekonnt. Allerdings nur optisch, haptisch – sagen wir mal „blind befühlt“ – wirkt sie sehr wertig. Sie scheint nicht allzu fest gerollt, doch elastisch, sie gibt nach, aber in dem richtigen Maß. Das Deckblatt fühlt sich leicht rau an und hinterlässt an den Fingerspitzen im Rauchverlauf zunehmend ein „fettiges“ Gefühl. Die EL 16 wirkt gut, fest und präzise gerollt, die Kurve in der 11/18, die ich so bei den Cigarren von Christian Eiroa, der dieses Format entwickelt und, wie ich finde, perfektioniert hat, bisher nicht gesehen habe, wundert mich zwar, sie tut dem Rauchvergnügen und dem Abbrandverhalten aber keinen Abbruch. Kalt riecht die Figurado stark nach Tabak, Stall, Leder und Gewürze; die Kraft scheint sich bereits riechen zu lassen. Nach problemlosen Cut bestätigt der Kaltzug den Eindruck des Kaltgeruchts, jedoch mit dem Fokus auf Tabak, Gewürzen und Leder, mit etwas Süßlichem dahinter. Der Zugwiderstand ist etwas lose, aber noch im Bereich des „Normalen“. Diese Premiumzigarre möchte langsam und bedacht geraucht werden. Nach der etwas schüchternen Flammannahme ist dann auch das Abbrandverhalten so, wie man es sich von einer Zigarre wünscht: gleichmäßig und kreisrund. Nur im Mittelteil, bei dem breiteren Ringmaß, da wurde der Abbrand bei meinem Exemplar leicht wellig, jedoch nicht so stark, dass ich von Schiefbrand oder anderen Abbrandproblemen sprechen möchte. Die Camacho Liberty Series LE 2016 raucht sich gemütlich und angenehm mit schön ebenmäßiger, stahlgrauer und fester Asche bei einem immensen Rauchvolumen. Ich hatte den Prügel kaum an, da stand schon starker, dichter Nebel im ganzen Raum. Sie sagt einem auch direkt, wo es langgeht; beginnt mittelkräftig mit einem vollen, kräftigen Körper, der mit Zug Eins voll da ist. A powerhouse of flavor, hier darf Camacho draufstehen! Geschmacklich startet sie feinwürzig ledrig mit cremigem Rauch, der an Tannenharz erinnert. Das Würzig-Holzige kommt nach wenigen Zügen in den Vordergrund, Leder und Karamellisierter Zucker sind prominent im Hintergrund. Toll, rund, gut komponiert – so darf es bleiben! Dazu kommt Salz auf den Lippen und die Würznote, die man schon im Kaltzug erahnen durfte, an der Nase. Die Figurado wird mit zunehmendem Ringmaß "herbstlicher" mit Noten von nassem Waldboden, nassem Laub und schwelendem, nassen Tannenholz. Es kommen leichte Noten von Rosmarin und Thymian durch. Alles in allem weckt sie Lagerfeuer-Assoziationen. Im 2. Drittel kommt eine frische Note hinzu, diese ist jedoch mehr ein Gefühl, eine Idee, als ein Geschmack. Bisher hat sie nicht an Stärke zugelegt, aber der Körper ist jetzt definitiv voll++. Bei Erreichen des vollen Ringmaßes stehen die Würze und das Herbstliche im Vordergrund, sehr präsent. Dazu entwickelt sie jetzt auch – gemessen an der Kraft der vorhergenannten Aromen – dezente Pfefferaromen und eine Note, die an frisch gebackenes Graubrot erinnert. Leder bleibt konstant im Geschmack, mit wechselnder Intensität. Bei abnehmendem Ringmaß steigert sich die Stärke der Figurado auf stark+ und im Hintergrund kommt eine süßlich-nussige Note auf, ohne die Würze zu stören. Das Salz an den Lippen geht mit zunehmender "Fettigkeit" des Deckers leider verloren. Auch hat man im letzten Drittel eine scharfe, fast beißende Ledernote an der Nase, die nicht unangenehm ist, aber ein wenig verwirrt; sozusagen der zweite kleine Dämpfer in diesem Raucherlebnis. Fazit: Die Camacho Liberty Series Limited Edition 2016 11/18 Figurado ist ein wahnsinnig guter, großartig präsentierter Smoke für ca. 90min. Läge sie preislich bei 9-10€, dann wäre sie sicher ein Stammgast in meinem Humidor.



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15 Personen fanden diesen Beitrag hilfreich.

Alec Bradley Black Market Esteli Torpedo
verifizierter Kauf

Länge: 15.88Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Alec Bradley Black Market Esteli Torpedo wirkt sehr schön, präzise und gleichmäßig konstruiert, trotz des imposanten Formats liegt sie gut und „ausgewogen“ in der Hand. Hat man das fette Stück herrlich hässlichen Papiers einmal entfernt, kann man ein rustikales, leicht rauhes, braun marmoriertes Deckblatt bewundern und sich an einem interessanten, süßlichen Kaltgeruch laben. Trotz des von mir bevorzugten schrägen Anschnitts mit einem Doppelklingen-Cutter hat die Torpedo dem Format geschuldet einen etwas zu festen Zug. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, nachzuschneiden, mich dann aber dagegen entschieden. Zum Glück. Denn die Alec Bradley Black Market Esteli Torpedo überrascht mit einem guten Brandverhalten. Sie brennt gleichmäßig, jedoch etwas schnell ab; so raucht sie sich trotz des imposanten Formats in 1,5 Stunden ohne Nachbessern mit fester, sehr schön gleichmäßig hellgrauer Asche. Gemessen an der originalen ABBM, die mir immer irgendwie zu harsch war/ist, ist die ABBM Esteli erstaunlich mild und gezügelt und überrascht den Raucher mit süßlich-nussigen und würzigen Aromen sowie einem Raumduft, der stark an gebrannte Mandeln erinnert. Bei cremigem, dichtem Rauch wird die Torpedo im Rauchverlauf zunehmend würzig, holzig, ledrig, ohne jedoch diese spezielle, eigenartige und sehr vordergründige Süße zu verlieren. Dabei hinterlässt das Deckblatt süße und florale Noten auf der Lippe. Sobald man dann an der kleinen (ebenfalls hart hässlichen) Banderole angekommen ist, die den Mittelpunkt der Torpedo markiert, zeigt sie ihre volle Stärke. Sie ist mittelkräftig+ mit vollem Körper und kräftigen, aber nicht wirklich raffinierten Aromen. Die letzten Züge – sie lässt sich unangestrengt bis auf die letzten 2 Zentimeter rauchen – sind erdig, floral und prickeln angenehm auf der Zunge; die süßlich-floralen Noten auf der Lippe bleiben ebenfalls bis zum letzten Zug. Alles in allem ist die Alec Bradley Black Market Esteli um Längen ausgewogener, reifer und angenehmer als der Blend der originalen ABBM. Davon muss ich mir wohl beizeiten ein paar Exemplare der verschiedenen Vitolas in den Humidor legen, in meinen Augen stimmt das PLV.



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13 Personen fanden diesen Beitrag hilfreich.

Centaur Cigars Achilles Toro
verifizierter Kauf

Länge: 13.97Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Centaur Cigars Hero Series Achilles ist eine sehr kurze "Toro" mit ihren 5.5 Inch. Das passt zwar noch so gerade in die Pi-mal-Daumen-Maße der Vitola; ich finde es aber durchaus bemerkenswert in Anbetracht der Information, dass die Toro an sich das Lieblingsformat des Herrn Forst sein soll. Die „Toro“ – oder zumindest mein Exemplar – präsentiert sich mit einem fleckigen, in unterschiedlichen hellen Brauntönen marmorierten Deckblatt (mit wenigen dunklen, fast schwarzen Sprenklern), das sich ungleichmäßig „fest“ anfühlt, doch relativ glatt (also eben nicht rau) und doch einige prominente Blattadern aufweist. Dabei ist es in meinen Augen ein sehr schönes „rustikales“ Deckblatt. Der Decker hinterlässt ein öliges Gefühl auf den Fingerspitzen; dabei gibt die „Toro“ auf Druck nicht nach, obwohl sie nicht zu fest und vollgepackt gedreht wirkt. Der Decker wirkt „trocken“, irgendwie papierern, ein bisschen wie bei den Epic oder Kristoff Cigarren. Dazu finde ich die beiden Banderolen sehr gelungen; sie sind dezent zurückhaltend und „modern edel“ designt mit einer ebenso dezenten Kontrastfarbe zum Deckblatt; auffällig, aber nicht zu auffällig, nicht zu groß und nicht zu aufdringlich. Die Achilles ist definitiv eye candy – für mich. Der Kaltduft ist leicht, mit etwas Leder, Tabak und eine Idee floraler Noten, am Brandende Tabakschärfe; alles dezent und lässt einen milden Smoke erwarten. Auch der Anschnitt läuft problemlos, doch dann wartet die „Toro“ mit dem ersten Minuspunkt auf: Der Zugwiderstand ist einen Ticken zu lose, dazu wirkt der Tabak am Mundende lose und "fusselig" – und das wird sich leider bis zum Ablegen der Cigarre durch den kompletten Rauchverlauf ziehen. Der Kaltzug der „Toro“ ist sehr mild und etwas nichtssagend, man erahnt leicht grasig-holzige Noten und dazu dezent metallisch/mineralische Erd-Noten im Nachgang, ähnlich auch hier der Epic/Kristoff Cigarren. Einmal entfacht – die Brandannahme war problemlos – beginnt die Centaur Cigars Hero Series Achilles „Toro“ mild-süßlich, nach wenigen Zügen stellen sich helle, minzig-herbale Noten in den Vordergrund. Der Rauch hinterlässt ein herbes Mundgefühl, nicht unangenehm, ein bisschen wie nach einem kleinen Schluck trockenen Weißweins. Dazu kommt leicht schwarzer Pfeffer an der Nase, der aber erstmal sehr zurückhaltend ist. Der Gesamteindruck zu Beginn ist in meinen Augen erstmal sehr gefällig an der Grenze zu "einlullend". Einen Zentimeter ins erste Drittel geraucht dominieren holzig-grasige Noten und eine karamellisierte Röstnote, leicht mandelig. Sie ist bis hierhin dezent und schmackhaft, mittelkräftig plus und medium-bodied. Allerdings wirkt die brutale Pfeffernote an der Nase etwas off. Dabei brennt die Achilles sehr gleichmäßig und zügig mit schöner, gleichmäßig hellgrauer, fast weißer, fester Asche und einem relativ hohen Rauchvolumen ab. Der Rauch ist eine Idee cremig mit einem angenehmen Raumduft nach schwelender Weißeiche. Im 2. Drittel bleiben frisch herbale und Röstnoten im Vordergrund, Holz und Leder runden das Geschmackserlebnis auf der Zunge ab. Wie schon im Kaltzug erahnt, hat sie einen langen Abgang mit sehr präsenten Noten mineralischer Erde. Doch leider geht damit bei der Achilles unpassend viel Pfeffer an der Nase einher. Eigentlich habe ich überhaupt nichts gegen starke Pfefferaromen bei Zigarren, nur hier wirkt diese zunehmend unpassend und anstrengend, weil sie nicht so richtig zu den anderen Aromen passen will. Ab der Mitte der „Toro“ kommen interessante Noten hinzu, Kräutertee und Bacon, doch der Eindruck bleibt, dass zwar alle Zutaten für einen großartigen Smoke dabei sind, die Abstimmung aber total off ist. Der Raumduft ändert sich langsam ins trocken-ledrige und ab exakt der Hälfte der „Toro“ hinterlässt der Rauch ein sehr trockenes Mundgefühl. Creme ist aus. Im letzten Drittel ist der Fokus auf der Röstsüße mit etwas Heu im Nachgang. An der Nase bleibt vordergründig Pfeffer, dahinter hat sich die Bacon-Note in den Duft von Schwarzwälder Schinken gewandelt. Die letzten Züge erinnern an Schinken auf zu lange getoastetem Bauernbrot, dazu ein After Eight - alles unter einer dicken Schicht frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer. Fazit nach ganz knappen anderthalb Stunden Smoke: Die „Toro“ (oder mein Exemplar) macht im Gesamten geschmacklich einen schwer zugänglichen Eindruck. Die einzelnen Aromen für sich sind toll, aber die Balance stimmt überhaupt nicht und gestaltet das Raucherlebnis sehr weird und verwirrend. Dennoch aromatisch spannend genug, um mal zu gucken, wie die kleine Toro sich mit ein paar Monaten Ruhe im Humidor entwickelt - wobei da natürlich auch die Frage nach der Intention des Herstellers steht. Das Gegenargument ist der Preis. Randnotiz: der Blend liest sich ziemlich exakt so wie der der Bespoke Traditional Line.



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9 Personen fanden diesen Beitrag hilfreich.

Bugatti Monte Carlo Robusto
verifizierter Kauf

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Obwohl ich die Zigarren mit dem Markennamen Bugatti schon länger auf dem Schirm habe und besonders deswegen ausprobieren wollte, weil bisher Abe Flores Pate für diese stand und mir aus dessen Schmiede sowohl die Blends seiner eigenen Marken als auch die, die er für und mit dem ultraentspannten André Farkas und dessen Marke Viaje geblendet hat, sehr zugesagt haben, ist dies nun die allererste Bugatti, die ich probiere – und, wenn ich richtig informiert bin, die erste, die eben nicht in Collaboration mit Abe, sondern in der Kelner Boutique Factory entstanden sind. Lange Rede, kurzer Sinn bzw. gar keiner – widmen wir uns der Robusto. Die Bugatti Monte Carlo wirkt sehr wertig, man könnte sagen, sie ist sorgfältig gedreht, nicht zu fest und vollgepackt, aber eben auch nicht zu lose. Auf Druck gibt sie ein wenig – nur ein wenig – nach, gerade mal genug. Sie wirkt gleichmäßig mit einigen, doch recht prominenten Blattadern, gerade genug, um nicht mehr ganz fein, aber eben noch nicht „rustikal“ zu wirken. Das sienabraune/tonerdenfarbene Deckblatt wirkt etwas stumpf, fühlt sich angenehm rau an und verströmt einen interessanten, kräftigen Eigengeruch. Der Farbe entsprechend tatsächlich nach Tonerde, (Nadel-)Holz, mit einer ordentlichen Portion Tabakschärfe (wobei die Robusto in diesem Fall auch straight from the Cellophanpapier geraucht und bewertet wurde!). Am Fuß kommt etwas nasses Heu hinzu. Der Anschnitt läuft problemlos, was bei der Elastizität der Monte Carlo zu erwarten war. Der Kaltzug dann verspricht zu der Erde und den holzigen und Tabak- Noten noch eine Idee von Nüssen. Da sie am Brandende etwas lose wirkt, habe ich sie einer weichen (wie die Amis es so schön nennen: Mushroom-) Flamme entfacht – die kleine Bugatti saugt, sie will wohl dringend geraucht werden. Gerne, möchte man ihr antworten. Vielleicht habe ich das sogar leise in den Raum gemurmelt. Vielleicht. Die Robusto startet verhalten süßlich, mit cremigem, mitteldichten Rauch. Sehr angenehm, ein bisschen wie ein Latte Macchiatto mit Karamellsirup. Von der am Decker zu riechenden Tabakschärfe keine Spur. Im Verlauf des ersten Drittels (wobei ich der Überzeugung bin, dass man diese Aufteilung in Drittel bei Zigarren langsam mal als veraltet betrachten und ein neues Bewertungssystem einführen sollte) spielen sich holzige und erdige Noten in den Vordergrund, wobei sie dezent bleiben und die Süße nicht überdecken. An der Nase ist ein Hauch weißer Pfeffer zu erahnen, ein bisschen wie der Geruch, wenn man ihn gerade gemahlen hat, zusammen mit einer nussigen Note, etwas wie Cashew-Mus. Die Asche hat ein sehr schönes, fein anmutendes, gleichmäßiges, helles Grau und hält stabil weit über zwei Centimeter. Im zweiten Drittel treten die Aromen von Erde erstmal in den Hintergrund, der Rauch bleibt cremig mit süßlichen Noten von Holz, Nüssen (ein bisschen „marzipanig“) und reifendem Tabak. Sehr „herbstlich“, wie ich tatsächlich die Davidoffs gerne beschreibe. Der Pfeffer ist jetzt völlig verschwunden. Jetzt zeigt die Monte Carlo auch ihr Höchstmaß an Stärke – und die ist wie der Körper mild+. Zu Beginn des letzten Drittels kommt die Erde zurück, dezent, aber spürbar, löst das Marzipanartige ab. Wie bei der Davidoff Nicaragua verabschiedet sie sich mit einer Melange aus nassem Laub und Erde; jedoch ist das letzte Drittel trockener als die Robusto es zuvor war, was einen doch dazu veranlasst, etwas häufiger an dem dazu genossenen Getränk (Café Crema) zu nippen als zuvor, wo man dieses fast vergessen hatte. Der Raumduft bleibt sehr nussig, hat ein bisschen was von Spekulatius. Abgesehen von dem kurzen Ausrutscher in marzipanartige Aromen und der zugleich übertriebenen und nicht sonderlich stilsicher gestalteten Banderole hat mir persönlich dieses Raucherlebnis extrem gut gefallen. Die Monte Carlo passt hervorragend zu Kaffee, aber sicherlich auch zu einem leichten, süffigen Lowland oder Speyside Whisky oder einem Rum wie dem Botucal Reserva Exclusiva. Die Bugatti Monte Carlo Robusto ist ein sehr angenehmer, milder und dennoch abwechslungsreicher Smoke für knapp anderthalb Stunden mit einem beispielhaften Abbrandverhalten, der dank des grandiosen PLVs einige der momentan angesagten IT-Zigarren in ihre Schranken verweist.



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14 Personen fanden diesen Beitrag hilfreich.

hedon Cigarre Navarre Eclatant
verifizierter Kauf

Länge: 10.48Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die kleine, feine Hedon Navarre Eclatant kommt sehr edel daher. Sie ist schön verpackt in schlicht, aber edel designten Banderolen, das Deckblatt hat einen schönen, gleichmäßigen, leicht rotstichigen Umbraton, ohne Flecken oder Sprenkler. Das Deckblatt fühlt sich seidig an, es glänzt leicht ölig, im Sonnenlicht wirkt sie etwas rötlicher noch. Nur wenige Blattadern sind zu sehen, eine einzige wirklich prominente, aber feine Blattader ziert den Decker. Sie wirkt gut und wertig konstruiert, liegt gut in der Hand. Sie ist sehr gleichmäßig rund und relativ fest gewickelt, vollgepackt, möchte man sagen, gibt auf Druck aber auch ordentlich nach, hat „a good amount of give". Der Kaltduft ist sehr erdig, ledrig und tabakig, am Brandende etwas mineralisch. Sie hat etwas Eigenes im Geruch, ein bisschen wie der Nachgeschmack von erkaltetem Kaffee, etwas Anis. „Wie Butter“ lässt die Short Robusto sich an der doch recht flachen Kappe mit dem Doppelklingencutter anschneiden. Der Kaltzug zeigt einen perfekten Zugwiderstand und man schmeckt direkt Erde und Leder, dazu kommt auf der Zunge die Sensation von minzigen und mineralischen (prickelnden) Noten. Die Brandannahme gestaltete sich ein bisschen schwierig. Angezündet startet sie direkt voll durch mit viel Leder und Erde, dazu frische minzige Töne, wie frische Minzblätter. Die Aromen der kleinen und harmlos wirkenden Eclatant sind direkt voll da und weit dunkler und schwerer, als man erwartet hätte. Dabei zeigt sie jedoch keinerlei Schärfe, Pfefferaromen sind so gut wie gar nicht vorhanden. Toll, direkt, komplex und eigen. Die Minznote verschwindet leider nach wenigen Zügen und ja, da ist plötzlich Lakritz. Erst zu erahnen, ich habe mich eine Zeitlang gefragt, was ich da schmecke, bevor ich es raushatte, aber dann sehr kräftig. Langsam spielen sich im Hintergrund Anklänge von Waldbeeren- und Schwarzkirsch-Konfitüre hinzu, ohne zu bleiben, man entdeckt sie immer mal wieder. Doch irgendwie fehlt die Süße – also, sie fehlt mir nicht, es ist nur keine vorhanden und das ist auch gut so. Denn Leder und Erde sind prominent und durchgängig im Vordergrund, dahinter erlebt man eher ein Wechselspiel der Aromen als einen klaren Rauchverlauf. Sie wird eher dunkler und schwerer, zu Beginn des zweiten Drittels erinnert sie kaum noch an Konfitüre, sondern viel mehr an einen schweren Rotwein. An einen schweren Rotwein aus Ex-Bourbon-Fässern. Jetzt zeigt sie ihren kräftigen, gehaltvollen Körper bei einem mittelkräftigen Smoke. Die Short Robusto entwickelt nicht zuviel, aber sehr cremigen Rauch bei einem eigenwilligen, lange im Mundraum verweilenden Geschmack. Die Aromen sind sperrig, aber gut komponiert. Auch die frischen Minzblätter kommen hin und wieder durch, hin und wieder Zimt und Anis. Sehr abwechslungsreich bei einem Rauchverlauf, den ich als „dunkler werdend“ bezeichnen möchte. Toll. Dass die Hedon Navarre Eclatant überhaupt keine pfeffrigen Aromen hat, ist klasse, ebenso, dass sie keinerlei Süße aufweist. Sie ist sehr eigenständig im Geruch und Geschmack. Auch das Abbrandverhalten ist super, zwar ein bisschen wellig, aber sie glimmt langsam. Sie möchte gemächlich und mit sehr kurzen, dezenten Zügen geraucht werden. Eine sehr eigenständige Cigarre mit schöner, graumellierter, relativ fester Asche mit gleichbleibend mitteldichtem Rauch, aromatisch meines Erachtens nicht zu vergleichen mit anderen Cigarren. Doch dann, kurz nach dem Mittelpunkt, war bei meinem Exemplar leider der Wurm drin. Knapp 30 Minuten Genuss mit Schwärmen und Schwelgen und plötzlich ist da nur noch Schief- und Tunnelbrand, dazu kam ein Hang zum Ausgehen. Die Aromen nahmen ebenfalls eine Wendung ins unangenehme, die Erde und die mineralische Note gingen ins säuerliche und trockene. Dazu wurde die Short Robusto erst grasig, dann stallig. Wie Dung. Lakritz wurde zu Amoniak, der Raumduft wurde wirklich unangenehm. Schade. Die erste Hälfte der Short Robusto hat wirklich Spaß gemacht, aber die zweite Hälfte... ich hoffe nicht, dass diese geschmacklich das "Terroir" der Region Navarre perfekt symbolisieren soll. In Anbetracht des aufgerufenen Preises für das gebotene kleine Raucherlebnis gehe ich davon aus, dass mein Exemplar ein Montagsmodell war. Das in der ersten Hälfte gebotene Aromenspiel in Kombination mit dem X-Faktor, dem Gefühl, noch nie eine vergleichbare Zigarre geraucht zu haben, wird mich wahrscheinlich dennoch irgendwann einmal zum Widerholungstäter werden lassen.



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Brick House Mighty Mighty MADURO

Länge: 15.88Durchmesser: 2.38 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Ich kann mich daran erinnern, diese Zigarre vor sicher fünf Jahren bereits das eine oder andere Mal geraucht zu haben. Ich war jedes Mal sehr zufrieden mit ihr. Jetzt hatte ich erneut die Gelegenheit, die Mighty Mighty zu verkosten – und irgendetwas war anders. Damals kam sie mir immer fest und gleichmäßig gewickelt vor, mein Exemplar jetzt war sehr weich und locker, mit Stellen, die weicher waren als andere. Optisch hat sich nix geändert, dachte ich zuerst, sie wirkt noch immer wuchtig, hat ein schönes kastanienbraunes Deckblatt mit nur dünnen Blattadern. Allerdings ist das - sehr ölige - Deckblatt sehr löchrig, wurde an mehreren Stellen geflickt. Der Kaltduft ist angenehm stallig und schokoladig, der Kaltzug nach dem problemlosen (!) Anschnitt hingegen… nichtssagend. Das Anzünden gestaltet sich wohl dem Format geschuldet langwierig. Die ersten Züge sind bei einem Zugwiderstand, der so gerade noch nicht zu fest ist, pfeffrig würzig, danach mild, holzig, süßlich. Viel Milchschokolade. Raumduft: Bauernbrot, Gewürze, Pfeffer. Die Schokolade und das Brot spielen sich zum 2. Drittel in den Vordergrund. Die Brotnote tendiert zunehmend in Richtung Schwarzbrot. Assoziation: Nutella auf Pumpernickel, dazu ein Käffchen... Im letzten Drittel wird die Mighty Mighty dann zunehmend erdig-holzig, erinnert an Tannenharz, dahinter lässt sich Marzipan erahnen. Jetzt wird sie leider aber auch unerwartet trocken. Es ist fast so als würde man eine völlig andere Zigarre rauchen. Spannend: die letzten Züge hinterlassen ein "frisches, minziges" Gefühl im Mund. Das Rauchvolumen dieser riesigen Vitola war bisher unerwartet dünn, wird dann im letzten Drittel aber brutal. Der Abbrand ist konstant bei dunkelgrau marmorierter, entgegen der Haptik der Mighty Mighty fester Asche, aber auch mit stetigem Schiefbrand, braucht mehrere Touch-Ups. Wie erwartet ist die MMM leicht bis mittelkräftig, dabei medium-bodied. Irgendwie wurde ich selbst aus diesem Raucherlebnis nicht Schlau. Die Mighty Mighty ist eine sehr solide Zigarre mit einem sehr guten PLV, andererseits irgendwie keine „sichere Nummer“…



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10 Personen fanden diesen Beitrag hilfreich.

Flores y Rodriguez MADURO Cabinet Seleccion Genios

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Toro ist fest und gleichmäßig gerollt; der schwarzbraune Decker ist rustikal und weist rötlich-braune Spots auf. Auch frage ich mich bei so dunklen, fast schwarzen und leicht papieren wirkenden Deckern immer, ob die eingefärbt wurden oder dergleichen, um diese Farbe zu erhalten, denn, ich zitiere Robert Caldwell, „tobacco is never black“. Sie liegt gut in der Hand, fühlt sich irgendwie rauh an, hinterlässt aber ein öliges Gefühl auf den Fingerspitzen. Kalt duftet sie würzig-schokoladig und etwas stallig, sehr dezent süß und macht so richtig Vorfreude aufs Anzünden. Anschnitt und Anzünden funktionieren dann auch problemlos; der süßliche, aber auch erstaunlich feinwürzig-tabakige Kaltzug zeigt schon, dass der Zugwiderstand optimal ist. Die Asche ist ein schöner Konterpart zu dem fast schwarzen Decker, schneeweiß mit dezenter grauer Marmorierung und wie oft bei Abe Flores, relativ lose; sie bröselt nicht, fällt aber nach knapp einem Zentimeter, woran man sich auch gewöhnen kann, das bleibt den kompletten Rauchverlauf so und „verunkompliziert“ das Raucherlebnis. Nach dem Anzünden sind die ersten Züge der Flores y Rodriguez Maduro Cabinet Sellecion Toro pfeffrig, aber mild; dann, nach einem knappen Zentimeter, justieren sich die Aromen. Sie zeigen Schokolade mit einer feinen Würze, etwas Leder und viel Tannenharz. Der Rauch hat ein angenehmes Volumen, ist süßlich und cremig. Ich möchte nicht von einem Rauchverlauf sprechen, die bereits genannten Aromen geben sich angenehm die Klinke in die Hand. Erstaunlich "mediterran" würzig für eine Dom.-Rep. Puro. Dabei ist die Toro mild bis mittelkräftig, aromatisch mit vollem Körper. Toll.



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Joya de Nicaragua Antaño 1970 Gran Perfecto

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Die Gran Perfecto liegt gut in der Hand, wirkt allein haptisch schon „ausbalanciert“, sie ist definitiv "firmly packed", gibt dennoch nach. Fühlt sich gleichmäßig an, das Deckblatt hat etwas "Sandiges". Optisch wirkt die Gran Perfecto sehr gut und gleichmäßig gerollt, das sehr schön rotbraune Deckblatt gibt ihr jedoch etwas rustikales mit seinen prominenten Blattadern und der ungleichmäßigen Farbe, die fast wie eine Maserung oder Camouflage wirkt. Nach dem Entpacken verströmt die JDN Antano 1970 einen süßlichen, sehr stark-würzigen Kaltduft, der an Worcherstershire-Sauce erinnert (ähnlich der Dark Corojo, wobei diese einfach nach Maggi "stinkt"), dieser Geruch legt sich aber (leider) bereits nach wenigen Tagen Lagerung im Humidor. Im Kaltzug erahnt man dann auch neben einer klaren, angenehmen Tabak-Note Gewürze, Erde und Leder. Anschnitt und Anzünden gestalten sich problemlos, der Zugwiderstand allerdings ist nach dem Anzünden erstmal viel zu hoch, doch sobald die Perfecto "über den Buckel" geraucht ist, ist er an der Grenze zwischen optimal und etwas zu lose. Die Asche der Gran Perfecto ist nahezu weiß mit grauer Marmorierung, leider jedoch recht lose und teilweise flakig. Bei angenehmem Rauchvolumen ist die JDN Antano 1970 erstaunlicherweise höchstens mittelkräftig plus; ich fand sie recht leicht bei einem sehr angenehmen, komplexen, vollen Körper. Der Rauch transportiert tolle, kräftig-würzige Aromen mit dominantem Leder, Kaffee und Schokolade. Dazu kommt eine feine Röstsüße. Das 2. Drittel kann man am Besten beschreiben wie ein kleiner Frühstücks-Snack; ein Crema, dazu Schwarzbrot mit etwas Butter und Honig und eine kleine Schale Nussmix mit getrockneten Beeren. Die ganze Zeit über hat man dezent Pfeffer und Leder an der Nase. Bis hierhin war die Gran Perfecto ein tolles Raucherlebnis, Rauchvolumen, Konstruktion, Abbrandverhalten (sie ist, wohl dem Format geschuldet, ein Slow Burner) und Zugwiderstand waren erstklassig bei unerwartet „leichten“ Aromen (sie ist eine Flavor-Bomb, aber die Aromen sind entgegen der wuchtigen Erscheinung der Zigarre wirklich fein, ausbalanciert und gefällig, sozusagen ein Schaf im Wolfspelz). Doch das letzte Drittel war dann plötzlich nicht nur sehr zurückhaltend, leider kamen da dann auch Abbrandprobleme (Schief- und zunehmend Tunnelbrand) dazu. Bis dahin war das ein sehr angenehmes Raucherlebnis, doch das letzte Drittel lies dies auf einer sauren Note enden. Muss ich zur verlässlichen Bewertung erneut rauchen, zum Glück habe ich noch eine im Humidor.



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CLE Connecticut 11/18

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Auf der Hausmesse bei Bendens erhalten. Die CLE Connecticut ist eine wirklich gute Zigarre mit einem meines Erachtens sensationellen PLV. Wie schon die Corona ist sie mild, cremig, fruchtig, süß und wird im Rauchverlauf zunehmend fruchtiger. Der Clou bei der 11/18 ist, dass sie durch die Veränderung im Ringmaß dazu sehr feine holzig-ledrige Aromen entwickelt, die im letzten Drittel mit der Fruchtsüße und -Säure zu einer Geschmacksmelange kumulieren, die an Erdbeeren mit grünem Pfeffer erinnert. Dabei bleibt sie cremig und zurückhaltend. An der Konstruktion, am Abbrandverhalten und an der Haptik gibt es nichts zu bemängeln, auch der Zugwiderstand ist angenehm, auch wenn er sich natürlich mit den unterschiedlichen Durchmessern ändert. Die 11/18 ist leider in ihrer Aufmachung mit dieser seltsam orange-silbernen Banderole echt unattraktiv…



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RoMa Craft Tobac CroMagnon Aquitaine Anthropology (Grand Corona)

Länge: 14.61Durchmesser: 1.83 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Vor einer Woche in einem Sampler gewonnen und gestern als erste aus diesem geraucht. Die CroMagnon Aquitaine Anthropology (eine Gran Corona, die den Namen „Menschenkunde“ trägt… finde ich fast noch amüsanter, als die Vitola Toro als „Schädel“ zu bezeichnen und die fette Robusto „Early Modern Human“ zu nennen… sie ist nicht einfach steinzeitlich, sondern oft auch ein kleines Bisschen morbid, die Mythologie, in der Skip und Martin sich mit ihren Zigarren bewegen, was ja auch an den Kisten zu sehen ist) liegt gut in der Hand. Sie wirkt sehr fein, keineswegs primal rustic strong. Sie ist sehr fest, gibt auf Druck nicht nach und wirkt sehr stramm gewickelt, so wie man es von RoMa Craft gewohnt ist. Das Habano-Deckblatt hat ein sehr schönes rotstichiges Braun, das sich auch in der Banderole wiederfindet, wirkt satt ölig und riecht nach nassem, schwelenden Heu und – vor allem – Leder. Der Kaltzug bestätigt diesen ersten Eindruck. Anschnitt und Flammannahme sind problemlos. Die ersten zwei, drei Züge hauen einem Pfeffer um die Ohren und sagen schonmal an, wo die Reise nikotinmäßig hingehen wird. Der Pfeffer tritt jedoch schnell in den Hintergrund (ohne jemals zu verschwinden, um sich im letzten Drittel wieder vorzumogeln). Man merkt sofort, wie gut die Gran Corona konstruiert ist, bei (bis zur Hälfte) konstantem Abbrand und mit einem angenehmen Rauchvolumen zeigt sie von Beginn an (anders als die beiden anderen in Deutschland erhältlichen Vitolas dieser Serie) ihre Stärke (ohne overpowered zu sein!) und ihren vollen Körper. Assoziation des ersten Drittels: Ein Barbecue-Fest auf einem Reiterhof bei leichtem Nebel. Die Asche ist schön graumelliert und fest, fällt in ca. 3cm „chunks“ wie von selbst. Im 2. Drittel spielt sich eine cremige, fruchtige Süße in den Vordergrund, mit karamellisierten Nüssen und – ja, Popcorn! Der Nebel ist verzogen und wir scheinen von dem Barbecue-Fest aus einen kleinen Spaziergang auf die benachbarte Kirmes zu machen… Grillfeuer mit Leder, frische Ballen feuchten Heus, kandierte Äpfel und Popcorn umspielen die Nase. Im letzten Drittel geht der Spaziergang weiter, durch einen Nadelholzwald, an der Nase Bourbon Whiskey (ausgebrannte Weißeiche?) mit Zimt und Pfeffer (erinnert mich stark an den FEW Grain Bourbon). Ab der Hälfte brennt sie nicht mehr so gerade ab, brauchte ein paar Nachbesserungen. Trotz des geringen Formates habe ich etwas über anderthalb Stunden mit der Gran Corona zugebracht und war wie weggetreten – ich dachte, ich würde wissen, was auf mich zukommt, da ich die Mode 5 und die Cranium der Serie bereits einige Male geraucht habe und Zigarren unter einem 50er Ringmaß gegenüber so meine Vorbehalte habe. Aber die Anthropology habe ich genossen, bis die Fingerspitzen brannten. Literally, am Schluss landete ein Nub von einem Zentimeter im Aschenbecher. Ich muss die Aquitaine Anthropology erneut probieren, aber soweit ist sie schonmal mein Favorit aus dieser Serie.



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Balmoral Anejo XO Gordito

Länge: 10.16Durchmesser: 2.18 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Tolles Format, gut verarbeitet. Wunderschön anzusehender Decker. Die Banderolen sind gut abgestimmt und sehr schön zurückhaltend designt. Toller, süßlich-holziger Kaltgeruch. Dem Ringmaß wegen hab ich sie angebohrt und erstmal fast eine Stunde den Kaltzug genossen. Das ist mir bisher auch noch nicht passiert; alleine der Kaltzug hinterlässt schon einen wunderbaren süßlichen Eindruck auf der Zunge. Flammannahme problemlos. Über den kompletten, fast 2-stündigen Rauchverlauf (allerdings rauche ich auch extrem langsam) verwöhnt die Gordito einen mit sehr cremigem Rauch und Noten von frisch gemahlenem Kaffee und trockener, herber Bitterschokolade. Dazu kommt eine Melange diverser gerösteter Nüsse und dunkler Beeren. Etwas Laub auf nassem Waldboden lässt sich dahinter erahnen. Tannenharz mit Honig an der Nase. Ein bisschen wie ein Picknick im Kottenforst. Kein Pfeffer, null Schärfe. Die Balmoral Anejo XO Gordito wirkt wirklich sehr gereift und "erwachsen". Leider brennt sie wohl dem Format geschuldet sehr wellig ab und die Asche ist mit ihrem sehr dunklen Grau, tlw. Schwarz, zwar fest, aber nicht sonderlich schön. Bei einem so leckeren Smoke kann man da aber durchaus drüber hinwegsehen.



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Daniel Marshall DM2 Red Series Corona

Länge: 13.97Durchmesser: 1.75 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Tolle kleine Zigarre, aber nichts für Zwischendurch. Die Kraft der Aromen sind ab dem ersten Zug zu spüren, ohne zu überfordern; sie hat einen sehr schönen, vollen Körper. Tolle, dunkle Aromen von Kaffee, Leder und Erde, etwas Pfeffer, eine schöne, trockene Zimt-Süße und gelegentlich Anklänge von Fruchtsäure. Schöner, weicher, dichter Rauch. Dabei mag ich gar nicht von einem Rauchverlauf sprechen, es ist eher ein Wechselspiel prominenter Aromen. Toll. Dazu ist die Corona sehr gut konstruiert, sie liegt gut in der Hand, brennt leicht wellig, aber konstant und langsam ab. Der Zugwiderstand ist in meinen Augen perfekt. Man kann die kleine dunkle Schönheit auch mal ein bis zwei Minuten unbeachtet lassen - ausgehen tut sie nicht. Eine tolle Zigarre für ein über einstündiges Raucherlebnis mit einem noch angemessenen PLV.



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Kristoff Ligero Maduro Robusto

Länge: 13.97Durchmesser: 2.14 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Von Glenn auf dem Big Smoke Cologne 2017 bekommen. Danke dafür! Liegt gut, aber erstaunlich leicht für eine Kristoff in der Hand. Schönes, speckiges, dunkelbraunes Deckblatt, tolle Präsentation. Riecht nach Erde und nassen Schwarzteeblättern. Scheint locker gedreht, sehr fusselig am Mundende nach Anschnitt. Flammannahme schwierig, produziert dennoch sofort viel dichten, cremigen Rauch. Startet mit Röstatomen von karamellisiertem Rindfleisch auf dem Holzkohle-Grill. Im Rauchverlauf kommen immer mehr Schokoladenaromen in den Vordergrund, wird dabei zunehmend trockener und holziger. Gewürze und eine schwer definierbare Schärfe an der Nase. Im letzten Drittel Aromen von frisch gemahlenen Kaffeebohnen und karamellisierten Nüssen (Mandeln?). Abbrand schwierig, braucht mehrfach Starthilfe. Interessant, muss ich erneut probieren; die ersten Exemplare davon, die ich vor einigen Jahren rauchte, schmeckten mir nicht so gut. Die Erfahrung macht doch einiges aus.



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Camacho Criollo NEU 2014 Robusto

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Startet unerwartet mild mit viel Leder und einer milden (Röst-)Süße. Brennt toll ab. Wird im Rauchverlauf zunehmend zimtig mit starken, am Schluss leider überwiegenden, grasigen Noten, flacht geschmacklich auch zunehmend ab. Kann leider nicht halten, was das 1. Drittel verspricht. Mittelkräftig+.



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Casa de Torres Limited Edition Gran Corona Colorado 2016

Länge: 15.24Durchmesser: 1.59 Herstellungsart Totalmente a mano - (longfiller)TAM

Konstruktion und Abbrandverhalten der LE16 sind tadellos, sie hat einen schönen, holzig-stalligen Kaltgeruch. Die Gran Corona produziert dichten und anfangs cremigen Rauch. Zug ist relativ fest, doch die Flammannahme top. Schon bei den ersten Zügen zeigt sie, wo es langgeht. Sie startet mit sehr kräftigen, dunklen und trockenen Aromen von Holz, Espresso und etwas Chili. Starke Röstnoten. Erinnert zu Beginn an die großartige Liga Privada T52 von Drew Estate. Doch das legt sich schnell, die Chili- und Röstnoten prügeln sich schon in den ersten Zentimetern in den Vordergrund und bleiben da. Im Rauchverlauf bleibt die Gran Corona linear mit wenig bis gar keiner Abwechslung. Hinterlässt ein trockenes Mundgefühl und den Nachgeschmack von nassem Leder auf Pferderücken. Wird zunehmend stechend pfeffrig an der Nase. Rauchdauer knapp 90min.



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Metrophobic