Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 12.70Durchmesser: 2.22
Nach bester Mafiamethode hatte ich die Padrino im Humidor versenkt und vergessen. Die fast zweijährige Lagerung hat ihr offensichtlich nicht geschadet. Feiner, leicht öliger Decker, gut gefüllt und elastisch auf Druck, gibt sie eher süßliche Noten im Kaltzug preis. Das Ringmaß ist ordentlich für eine Robusto Gordo, und dennoch habe ich groß gebohrt, um sie zu öffnen und nicht zuviel offene Fläche an den Lippen zu haben Zur Ehrerbietung vor Il Padrino auf der Bauchbinde, die sich gut an Halloween macht, entflamme ich sie mit Streichhölzern. Es braucht nur zwei Sticks, einmal gut gezogen und dann läuft die Padrino rund mit guter Rauchentwicklung, ohne Zicken und Ausbrechen. Holzige und süße Aromen fluten den Gaumen, eher linear bleibend und angenehm. Die Asche steht fest, über drei cm löst sich die Spitze und legt einen fast sizilianischen Vulkankegel frei. Dann gibt es im Retrohale reichlich Pfeffer, Noten von Marzipan und Minze auf die Zunge. Va bene! Sie ist einfach handwerklich richtig gut gemacht, das merkt man am Abbrand. Und das für den Preis.. kann man wieder rauchen.

Wild but mild: der Virginia ist breit geschnitten und kommt ungebärdig wild aus der Dose. Riecht süß und grasig, etwas seifig zurückhaltend aromatisiert. Zum lockeren Stopfen optimal, in weiten Pfeifenköpfen gut, da er sich beim Anflämmen aufbäumt, aber gut mit dem Stopfer gebändigt werden kann. Sehr mild, auch auf der Zunge, befriedigend in der Rauchentwicklung, sanfte Aromen. Mir persönlich zu mild, aber in der Mischung mit einem Aromaten spielt der Virginia seine Stärken aus.

Eine sehr milde Mischung, die freundlich zur Zunge daher kommt und im mittleren Pfeifenkopf meiner Worobiec gutmütig glimmt. Ein Tabak für den späten Abend, der rund in den Aromen etwas vanillig, etwas fruchtig und würzig schmeckt, ohne eine Richtung zu sehr zu betonen. Übrig bleibt nur feine Asche.

Länge: 11.43Durchmesser: 2.38 TAM
Dieser dicke Brummer kommt mit einem bräunlich-grauen Deckblatt und einer harmlosen Anilla eher unauffällig daher. Der Kaltduft ist dagegen sehr aromatisch, nach Nüssen und Kakao, nach Zimt und Weihrauch. Die Formgebung aus Perfecto und Torpedo schickt die Herausforderung vorneweg, die Zigarre locker zu halten, da sie zudem dicht gefüllt und schwer in der Hand liegt. Die Anilla neigt zum Verrutschen, also eher gleich weg damit. Nun geht es ans Öffnen, und da ist die Qual der Wahl, ob es an relativ schmalen Mundstück gebohrt oder mit V-Cut geschieht; ich entscheide mich für den glatten Schnitt. Gar nicht so einfach, da das Mundstück sehr fest ist. Bei dem schweren Zugwiderstand merkte ich, dass der V-Cut womöglich die bessere Lösung gewesen wäre. Nun ans Feuer. Mein Dupont gibt genug Flamme, dass das sehr dicke Brandende schnell Feuer fängt und die Glut sauber steht. Die ersten Züge bringen schwarzen Pfeffer an die Zunge, etwas Darjeeling und Weihrauch, dann wird es süßer mit einer Spur Zimt. Das Maduro-Deckblatt verheißt Schokolade, und die kommt sparsam und aromatisch an den Gaumen, wieder mit Zimt, könnte gerne mehr sein. Der Verlauf ist unspektakulär, willig tut die Diplomat, was sie soll, könnte gern mehr Rauch haben. Die Asche steht flakig, und braucht Aufmerksamkeit, um sich nicht vollzustauben. In der Mitte etwas löst sich die Asche und legt einen sauberen Glutkegel frei, allerdings löst sich auch das Deckblatt am Mundstück. Dafür werden die Aromen noch eine Spur intensiver und geben schwarzen Kaffee und etwas Leder frei. Ich habe wohl immer noch die Macanudo Black im Kopf, die meines Erachtens vom Genuss her wesentlich mehr Aromen bringt, und die mein Favorit bei Macanudo bleibt. Nach 55 Minuten abgelegt, war das mein Smoke mit der Diplomat und einem torfigen Malt (sehr empfehlenswert übrigens: St. Kilian peated, ein deutscher Single Malt). Eine zweite Diplomat wartet im Humidor auf ihren Einsatz.

Randvoll hat man bei Gawith diese Dose gepackt, mit hauchdünnen Curlys und losem Blattgut. Der Tabak duftet würzig, säuerlich und grasig, sehr voll und dicht in der Nase. Ich lasse die Portion fast eine Stunde trocknen; dann lassen sich die Curlys fast spielerisch in den Pfeifenkopf stopfen. Zum Anflämmen hilft etwas loses Blattgut obenauf. Unter Feuer kommen erst leicht spritzige Aromen nach Limone und Gras, dann geht es in brotige Süße, bisschen nussig, und ab der zweiten Hälfte des Smoke wird der Geschmack sehr weich, fast vanillig. Der Perique meldet sich immer würzig zwischendurch, fast cremig. Die Asche kommt staubfein raus. Spricht für eine gute Verarbeitung. Als Feierabendsmoke zu empfehlen.

Der Blick in die gut gefüllte Malerdose offenbart ein tiefbraunes, vielfältiges Tabakbild, wobei hier der Honeydew Flake besonders heraussticht, garniert mit Burley, Black Cavendish und weiteren Virginiatabaken. Die Honigsüße ist zuerst in der Nase, dann die Würzigkeit des Cavendish. Von Aromatisierung ist erstmal nichts zu schnuppern, die Aromen entfalten sich erst unter Feuer. Die Mischung wirkt feucht, kann aber sofort in die Pfeife eingebracht werden und braucht wenig Flamme, damit sich schnell eine satte Glut bildet. Der Smoke entwickelt dichten Rauch, der Süße, florale Aromen und Kakao an die Zunge bringt. Sehr fein. Sauber im Abbrand, ohne Sottern, gibt es einen vollen Aromenmix, nie bissig, eher weich und gut verträglich mit einem sanften Scotch. Empfehlenswert im großen Pfeifenkopf.

Aromatisierung ist nicht gleich Aromatisierung. Ich habe schon künstlichere Aromen verkostet, und der BiBo toppt sie mit einem sehr wohlschmeckenden Aroma nach vollreifen Orangen und Mandarinen alle. Der gut gefüllte Tabakbeutel wartet beim Öffnen mit einer leckeren Wucht Zitrusfrüchte auf, die keiner Limonade das Wasser reicht. Die Mischung aus Cavendish und Virginia ist gut feucht, und zum Erhalt des leckeren Aromas hole ich mir eine Tabakportion raus, und verschließe ihn gleich wieder. Das Anflämmen, am besten im mittleren Pfeifenkopf wie meiner Worobiec läuft auch ohne Trocknen problemlos, und dann gibt es Tabakwürze mit Zitrus auf den Gaumen, im Smoke cremig werdend, leicht vanillig. Das ist doch mal was für eine Nachtisch-Pfeife. Schöne Raumnote!

Länge: 7.50Durchmesser: 1.28 HAM
Käffchen im Stick-Format, kurz, knackig und hart, wie alle Toscanellos bestens verarbeitet. Der Kaffee im Kaltduft verliert sich nach und nach beim Smoke, unkompliziert angeflämmt, startet dieser Stick eine hervorragende Begleitung zum Kaffee. Einfach nur gut. Muss zwischendurch mal sein.

Länge: 7.50Durchmesser: 1.28 HAM
Ich hätte vielleicht einen Grappa zum Smoke nehmen sollen, um das beschriebene Aroma zu schmecken, aber vorrangig auf der Zunge war eine köstliche würzige Süße aus Tabak - und mehr braucht’s auch nicht. Diese italienischen Sticks sind genial gut gemacht, ein Fest für den Darkfired Kentucky und immer lecker, vom ersten bis zum letzten Krümel. Kräftig in der Rauchentwicklung, nie bissig oder säuerlich, verlässlich im Abbrand. Habe die Bianco mit einem kräftigen Pfälzer Roten über 30 Minuten bis an die Fingerspitzen genossen. Unschlagbar im Preis und Aroma.

Dieser englische Klassiker gehört in jede Tabakbar. Die Flakes kommen fein geschnitten aus dem Pouch und lassen sich fein rubbeln. Ein vielschichtiger Kaltduft nach Earl Grey, Zitrone, Malz, Honigsüße und Kräutern kommt unter Feuer und auf die Zunge genauso an, weich und cremig. Ein echter Genuss. Eine halbe Stunde an der Luft erleichtert das Anflämmen, dann glimmt St. Bruno behäbig vor sich hin und macht ordentlich cremigen Rauch. Sehr empfehlenswert mit einem Pinot Grigio, aber sicher auch zum Tee. Übrig bleibt nur staubfeine Asche. Kaufempfehlung!

Länge: 10.16Durchmesser: 2.30 TAM
Mit dem Ringmaß von 58 ist die Sumo ein echter Brummer, der vom Genuss her mindestens genau so viel verspricht wie die Aurora Robusto. Handwerklich gut gemacht und gefüllt, musste ich erstmal die schmückende Bauchbinde bewegen, die ziemlich fest geklebt war. Von den verwendeten Tabaken verspricht sie eine ordentliche Aromenvielfalt, die schon im Kaltduft verheißungsvoll riecht: viel Süße, Kakao und Würze. Der Smoke begegnet einer eher milden Vertreterin, die mit Pfeffer, weichen Kiefertönen und Honig aufwartet. Von vorn: groß gebohrt, lange angezündet, dann steht die Glut, und erstmal kommt reichlich Pfeffer, vor allem in die Nase. Dann wird der Geschmack weich und süß, sehr mild, ehe ich mich um den entstandenen Schiefbrand kümmern muss. Kein Problem. Dann ist Genießen angesagt. Weiche Töne von frischem Kiefernholz, Zitrus, Honig in sehr cremigen Rauch. Das so etwa 60 Minuten. Die Asche steht prima, etwas flakig, und gibt einen sauberen Glutkegel frei. Würzig und mild, eine sehr gute Nachtisch-Zigarre. Würde ich wieder kaufen.

Wer Westminster kauft, erwartet einen klassischen Engländer. Der Duft aus der geöffneten Dose scheint dies zunächst zu bestätigen, und ich dachte: Schade, nichts Neues, trotz des hochgelobten Herstellers. Was GL. Pease aus Virginia, Latakia und Orient geblendet hat, stellt sich unter Feuer anders dar, ein perfekt gezähmter Engländer im American Style: smooth, sanft und freundlich, ein Zungenschmeichler, der den Latakia virtuos in Schach hält. Wohlgemerkt: ich liebe rauchige Blends. Doch dieser hier ist aus der 5-Sterne-Cuisine, aromatisch und weich, nie grob, langweilig oder seifig. Vermutlich spielt der Orient Tabak hier seine Stärken aus, blumig, herb und zitronig. Hatte ich erwähnt, dass der Abbrand perfekt läuft? Schöne Rauchentwicklung, kein Sottern. Viel Spaß mit dem amerikanischen Westminster!

Meine dritte Dose aus dem Sortiment von Cornell & Diehl: feiner nussiger Duft nach Haselnuss aus der Dose, würzig und leicht süsslich nach Waldhonig. Das Tabakbild ist wieder sehr fein geschnitten, füllt die schmale Dose bis zum Rand aus. Die Mischung aus Virginia und Burley lässt sich leicht stopfen, federt etwas nach, und es braucht nicht viel in einem mittleren Pfeifenkopf. Zum ersten Test habe ich eine Morta gewählt, um möglichst unverfälschten Geschmack an die Zunge zu bekommen. Der Tabak ist perfekt konditioniert und darf direkt ans Feuer. Einmal zünden, schon steht die Glut, und der Irishman brennt ohne Mucken sauber ab. Ordentliche Rauchentwicklung, sanfter Abbrand. Wer einen Vollaromaten erwartet hat, wird angenehm überrascht von der Frische und Sanftheit der Nussaromen, einer leicht schokoladigen Süße und prägnanten Tabakwürze. Ein angenehmer Blend, um den Tag bei einem Glas Rotwein zu beschließen. Übrig bleibt nur feine Asche sowie ein lecker buttriges Aroma auf der Zunge, das sich lange hält. Wäre auch passend als Digestif. Sehr zu empfehlen.

Die Tabake von Cornell & Diehl sind hochpreisig angesetzt. In der schlanken Dose mit 57 g darf daher schon etwas erwartet werden. Ich wurde nicht enttäuscht. Beim Öffnen fand ich einen groben Plug vor, der, in festes Papier eingewickelt, die außergewöhnliche Aromatik bewahren soll. Der Plug sieht handgemacht aus, eine Qualität, die ich bislang nur von TAK aus Kiel gewohnt war. Hauch dünne Schichten locker gepresst, die Deckblätter rau und von der Fermentation der verschiedenen Tabake miteinander wie verschmolzen der Duft ist atemberaubend, säuerlich und würzig, blumig und rauchig, herb und leicht pfeffrig. Der Plug ist grob geschnitten, und braucht Sorgfalt beim abtrennen der Scheiben. Die Feuchtigkeit war hoch, so dass ich die Portion eine halbe Stunde lang habe trocknen lassen. Es empfiehlt sich ein größerer Pfeifenkopf. Dann kann die Entdeckungsreise für Gaumen und Nase starten. Es braucht ein paar Anläufe, bis die Glut steht. Die Rauchentwicklung steigert sich, das Geschmackserlebnis auch. Ein Karussell von Aromen, die im Duft schon präsent waren, legt sich auf die Zunge, das ich in dieser Vielfalt so noch nicht geschmeckt habe. Erstklassig! Der Abbrand vollzieht sich langsam, kein Saften spürbar. Das ist ein außergewöhnlicher Tabak, nicht für jeden Tag, doch für besondere Momente. Einfach probieren! Kaufempfehlung.

Ich war sehr gespannt auf diese Pfeifentabake, und habe aus einer Auswahl von vier Dosen Cornell / Pease mit dem Klassiker begonnen, dem Autumn Evening. Mal ein ungewohntes kleines Dosenformat für 57 Gramm Tabak, bei dem man den Preis nicht in Beziehung setzen sollte, preislich spielen die Cornells schon in der Davidoff-Liga. Der Duft nach würzigem, schweren Ahornsirup beim Öffnen der Dose ist überwältigend. Erstaunlicherweise ist der loose Cut-Tabak sehr fein gecuttet, so dass die Dose randvoll ist, und der Tabak beim Stopfen ganz leicht im Pfeifenkopf nachfedert. Der Autumn Evening zündet sofort und bildet schnell eine gleichmäßige Glut, die wohl dem Schnitt zu verdanken ist, und die sehr schön ruhig glimmt. Top Verarbeitung, kann man nicht anders sagen. Die Rauchentwicklung ist satt und sättigend, das Ahornaroma auf der Zunge süßwürzig, angenehm, später etwas in Vanille übergehend. Feiner Stoff für Freunde von Hocharomaten! Im mittelgroßen Pfeifenkopf musste ich hin und wieder nachfeuern, und zum letzten Drittel hin fing der Tabak zu sottern an. Im kleinen Pfeifenkopf der perfekte Abbrand, ruhig und trocken glimmend für gut 30 Minuten, übrig bleibt nur ein Häufchen feiner Asche. So muss es sein.

