Humidor XDomme

Als ich die neue Nicaragua in der Balmoral Serie entdeckt hatte, hab ich sie bei der nächsten Bestellung sofort in den Warenkorb gepackt. Die anderen drei Sorten der Anejo XO Serie haben mich bereits sehr überzeugt und insofern war ich sehr gespannt wie sich diese Rothschild Massivo einreihen würde. Verarbeitung ist für die Preisklasse hervorragend, Zugwiderstand, Abbrandverhalten und Rauchentwicklung sind in einem absolut gutem durchschnittlichen Rahmen. Über den gesamten Rauchverlauf spielen milde Holz- und Erdaromen im Mundraum und zur zweiten Hälfte wird die Zigarre angenehm würziger mit leicht retronasalem Pfeffer. Zum Ende kommen noch leichte Kaffee-Noten auf, die den knapp 105-minutigen Smoke perfekt abrunden. Hinsichtlich der Stärke würde ich die Nicaragua zwischen der Conneticut und der "normalen" Anejo XO einordnen. Insgesamt eine sehr schöne, angenehme Zigarre mit perfektem Preis-Leistungs-Verhältnis!

Die tripple Maduro weist ein sehr raues dunkles Decklblatt auf, welches leider bereits beim Öffnen mit dem Rundschneider an der Cap gerissen ist. Für diesen Preis echt schade. Knapp 90 Minuten Smoke beginnen mit scharfen Habanero Pfeffer und wechseln nach kurzer Zeit zu madurotypischen dunklen Schokoladen und Kaffeearomen. Die Tatsache, dass bei dieser Zigarre Einlage, Umblatt und Deckblatt aus Madurotabaken gefertigt wurden, macht sehr neugierig. Allerdings liegt die Raucherfahrung hinter den Erwartungen. Würde sie mir für den Preis daher nicht noch einmal anschaffen.

Die Robusto ist sehr schön verarbeitet das dunkle, seidig glatte Deckblatt ist sehr feinadrig und fühlt sich gut an. Geschmückt wird sie von einer sehr großen Banderole, bei der mir insbesondere die Rückseite aufgefallen ist. Der Runde Tabakhaufen, der auf das besondere Fermentationsverfahren dieser Linie hinweisen soll, wirkt wie ein Siegel, welches die normale Bauchbinde zusammenhält. Beim Abnehmen hat sich dann herausgestellt, dass dies nur so scheint, dennoch unterstreicht es den hochwertigen optischen Eindruck. Bei Kaltgeruch und Kaltzug vernimmt man dunkle reichhaltige Aromen, die Lust auf mehr machen. Brandannahme läuft sehr gleichmäßig und der Zugwiderstand nebst Rauchvolumen sind ab dem ersten Zug perfekt. Noch nach dem Zug strömt Rauch durch die mittelgroße Bohrung, was die überdurchschnittliche gute Rauchentwicklung manifestiert. Nach dem Anzünden startet die CAO zunächst würzig/pfeffrig gepaart mit Kaffee und ist relativ mittelkräftig. Nachdem ich die vorherigen Bewertungen gelesen habe, hätte ich sie zunächst milder erwartet. Im Verlauf des ersten Drittels stellt sich allerdings dies genau ein. Milde Creme und Kaffee Aromen sorgen für einen sehr angenehmen Smoke. Aschefall erfolgte nach ca. einer halben Stunde, der leider mit einem Tunnelbrand einherging. Dies würde ich jedoch nicht auf eine schlechte Verarbeitung schieben, sondern war vielmehr dem Umstand geschuldet, dass ich die Robusto wohl etwas zu lange hab liegen lassen, ohne mich ihr zu widmen. Im zweiten Drittel paaren sich zu den wiederaufkommenden würzigen Nuancen noch nussige und im letzten Drittel erdige Aromen. Nach ca. 1,5 Stunden habe ich sie abgelegt.

Vom äußeren Erscheinungsbild her gefällt mir an der Robusto der Pigtail am Besten. Das Deckblatt ist ansonsten nämlich ziemlich rau und leicht fleckig. Leider ist es auch beim Entfernen der zweiten Bauchbinde gerissen. Mit V-Cut geöffnet, bietet sie einen angenehmen Zugwiderstand und entwickelt eine gute Menge Rauch. Geschmacklich startet sie zu Beginn sehr bitter. Sehr dunkle Schokolade, bzw. starker schwarzer Kaffee. Das Abbrandverhalten ist immer wieder ungleichmäßig und die leicht brüchige Asche fiel nach circa 20 Minuten. Zum Ende des ersten Drittels ist sie viel milder, wobei Holz - und Erdaromen vordergründig sind. Ich habe einen Rumlikör (Legendario) begleitend zu der Lineage getrunken, der zeitweise die milden Zigarrenaromen überdeckt hat. Zum letzten Drittel drängen wieder die anfänglichen Bitteraromen in den Vordergrund. Trotz der grundsätzlichen Aromenentwicklung und des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses, erhält die Robusto vermutlich keinen Stammplatz in meinem Humidor, da mir das raue Deckblatt und die Bitteraromen insgesamt nicht so zugesagt haben.

Die Zigarre ist perfekt verarbeitet und startet zunächst sehr mild. Zur Mitte wird sie würziger und ist dennoch süßlich. Rauch und Zugverhalten sind perfekt. Trotz des etwas höheren Stückpreises, ist das Preis/Leistungsverhältnis für mich perfekt. Nach den klassischen Don Pepin Garcia Classico war dies meine erste Zigarre aus der My Father Reihe. Würde sie immer wieder kaufen und bin gespannt wie die anderen Zigarren der My Father Reihe sind..

Gut verarbeitete Romeo y Julieta. Für meinen Geschmack etwas kräftiger und stärker als die Wide Churchill.

Die Navigator ist einfach ein echtes Schmuckstück. Ich muss bereits vorgreifen und sagen, dass ich absolut begeistert von dieser Zigarre bin. Das dunkle Deckblatt ist absolut seidig - ohne dabei ölig zu sein - und weist nur feinste Äderchen auf. Die minimalistisch designte Bauchbinde spricht mich optisch total an und erinnert an ein Schild. Verarbeitung ist kurz gesagt einfach top und die Robusto fühlt sich einfach unheimlich gut in der Hand an. Kaltgeruch ist sehr dunkel würzig und der Kaltzug ist sehr scharf. Zugwiderstand und Rauchvolumen sind den gesamten Rauchverlauf über gut. Nach dem Toasten startet die Navigator sehr angenehm cremig würzig mild, was der Kaltzug nicht hat vermuten lassen. Begleitet wird der Smoke dabei von einem Pepperblast im Abgang, der super interessant auf der Zunge prickelt. Das erste und zweite Drittel ist durchweg sehr cremig mild. Zu Kaffee und dunklen Schokoladenaromen - die ich ehrlich gesagt immer noch sehr schwer auseinander halten kann - paart sich eine angenehme fruchtige Süße. Beim letzten Drittel angelangt, lässt sich die wunderschöne Bauchbinde leider nicht wirklich lösen, ohne das tolle Deckblatt zu beschädigen. Ich habe sie daher nur ein bisschen heruntergeschoben. Die Kaffeearomen werden hierbei zum Schluss dunkler und intensiver. Leider war dieser sehr interessante und angenehme Rauchgenuss nach circa 70 Minuten schon vorbei. Die Navigator hat mich absolut begeistert und gehört auf jeden Fall zu meinen Top 3 unter 10,00 Euro!

Die Zigarre hat ein sehr schönes glattes Deckblatt, welches lediglich durch die Kleberrückstände der oberen Banderole gestört wird. Ich habe sie mit dem großen Rundcutter des Colibri Quasar geöffnet, was im Kaltzug schon fast zu wenig Zugwiderstand versprechen ließ.. Nach dem Toasten startet sie sehr stark, was sich jedoch zügig wieder legt. Im 1/3 wirkt sie mit abnehmender Stärke sehr frisch und weist eine sehr gute Rauchentwicklung auf. Zum Ende des 1/3 entfaltet die Zigarre ihre Aromen von milden gerösteten Kaffee hinzu Holz. Der gleichmäßige Abbrand, der sich zeitweise selber korrigiert bildet eine feste weiße Asche. Zur Mitte hin wirkt sie fast mild, was sich mit Ende des zweiten Drittels ändert und Lederaromen hervorbringt. Das letzte Drittel endet mit dunklem Kaffee und mittelkräftigem Smoke. Rund 80 Minuten Rauchdauer haben eine abwechslungsreiche und interessante Zigarre hervorgebracht, die ich auf jeden Fall wieder kaufen würde.

Die Verarbeitung der Zigarre ist einfach hervorragend. Das große Boxpressed Format weist ein seidig-glattes braunes Deckblatt auf. Nach dem Toasten beginnt The Judge mit scharfen Garcia&Garcia typischen Pfeffer- und kräftigen Holz- und Lederaromen. Im gesamten Rauchverlauf, der von einem angenehmen Zugwiderstand und einem schön, dichtem Rauchvolumen geprägt ist, treten die Pfefferaromen allerdings angenehm in den Hintergrund. Der Abbrand ist etwas ungleichmäßig und die Asche, die nach ca. 40 Minuten fiel, ist dunkelgrau. Im letztem Drittel kommen würzig süße Aromen in den Vordergrund. Allerdings wird sie dann auch so stark, dass ich sie leider bereits nach einer Stunde ablegen musste. Zu viel Nikotin für mich als sonstiger "Nichtraucher". Insgesamt handelt es sich bei der The Judge um eine top verarbeitete, schöne boxpressed Zigarre, die für meine Bedürfnisse allerdings ein nicht allzu gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Denke es wird daher bei diesem einmaligen Smoke bleiben.

Die Robusto ist top verarbeitet, das ölig-dunkle Deckblatt fühlt sich sehr wertig an. Lediglich die Kleberückstände am zweiten Ring stellen ein kleines Manko in Hinsicht Verarbeitung dar. Eine sehr feste Rollung sorgt hier für einen sehr hohen Zugwiderstand, der nur eine mäßige Rauchentwicklung hervorbringt. V-Cut musste noch etwas vergrößert werden, damit das Rauchvolumen passte. Die Zigarre startet pfeffrig würzig und ist über den gesamten Rauchverlauf sehr mild. Hierbei dominieren süße Aromen und der Smoke ist angenehm cremig. Im gesamten Rauchverlauf wechseln sich diese süßen Aromen, die zeitweise an einen Hauch von Milchkaffee erinnern, mit würzigen, mineralischen Aromen ab, die insbesondere dann im letzten Drittel dominieren. Der Abband ist sehr geradlinig und die Asche fällt ungefähr bei 1/2. Insgesamt bin ich von dieser Limited Edition sehr begeistert, da sie abwechslungsreich ist aber dennoch keine volle Konzentration für ihre Komplexität erfordert. Sie eignet sich daher hervorragend, um sie in Gesellschaft bei guten Gesprächen zu genießen, und findet daher mit Sicherheit einen Stammplatz in meinem Humidor.