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Introduction The house of Robert Lewis, founded in 1787, belongs to the most venerable tobacconists of London. Its clientele, drawn from the upper echelons of British society, has long bestowed upon it a reputation of refinement and reliability. Among the illustrious names once served, none stands higher than Sir Winston Churchill himself, to whom Robert Lewis supplied cigars of singular quality. Yet the reputation of the house was not built on cigars alone: within the sphere of pipe tobaccos, certain mixtures have achieved a renown almost legendary. Foremost among these stands the Tree Mixture, originally devised for a loyal patron, Colonel Tree, and for many years reserved to his exclusive enjoyment. Only later was this gentleman’s blend released to a broader public, where it quickly attained the esteem befitting its pedigree. Appearance & Cut The tobacco reveals itself in neat ribbons of medium width, the visual impression one of careful composition. Bright and red Virginias shimmer like burnished copper; deep brown and near-black strands attest to Latakia and Cavendish; but above all, the dominant presence of Orientals is manifest in the profusion of lighter golden and olive hues. Already to the eye one perceives the character of a Scottish mixture, wherein Oriental tobaccos,Virginia and Latakia (the holy trinity of the English Blend) form the body and foundation, while Cavendish is deployed in measured proportion to complete the harmony by adding sweetness and volume. Tin Aroma The fragrance rising from the pouch is at once beguiling and dignified. A current of incense-like spice announces the preponderance of Orientals; beneath this lies the darker gravity of Latakia, evoking smouldering wood and leather. The Virginias lend a gentle fruitiness, bright and sweet, while the Cavendish, discreet and soft, rounds the bouquet with a subtle mellowness. It is a noble aroma, neither ostentatious nor diffuse, but integrated into a balanced whole. The Progression in the Bowl The Opening At the first lighting, the Orientals declare themselves with clarity: resinous, aromatic, at once piquant and ethereal. They are supported by the cheerful citric sweetness of Virginia, which lends lightness and approachability. Latakia enters as an undertone only, providing depth without attempting dominance. The Middle Act As the ember matures, the mixture settles into its true character. The Orientals expand, revealing layers of spice, herbs, and faintly floral notes, while the Virginias darken in register, producing tones of dried fruit and toasted bread. The Latakia, still restrained, enriches the middle with a dignified smokiness, while the Cavendish smooths any asperities, ensuring that the whole remains rounded and agreeable. The Closing Towards the end, the Virginias retreat, and the Orientals once more take centre stage, their dryness and resinous strength now more pronounced. Latakia asserts a final gravity, lending the last puffs a sombre dignity. The Cavendish ensures that the close remains civilised rather than harsh. The ashes fall fine and grey, testimony to a steady and efficient burn. Strength & Room Note In strength the mixture inclines to the medium, sufficient to satisfy yet never overwhelming. Its room note is decidedly that of the Scottish-English tradition: smoky and redolent of Orient incense, somewhat austere to the uninitiated, yet to the pipe-man redolent of heritage and authenticity. Conclusion The Tree Mixture of Robert Lewis is not a commonplace English blend, but a true Scottish mixture, built upon a firm Oriental foundation, seasoned with Latakia and sweetened by Virginia, with Cavendish lending its discreet polish. In its ancestry as the private preserve of Colonel Tree and its connection to a house that once served Churchill himself, one perceives both exclusivity and gravitas. This is a tobacco of refinement, never brash, yet capable of great subtlety. It rewards the contemplative smoker with a steady unfolding of character from first flame to final ember. To those who revere the grand tradition of London tobacconists, the Tree Mixture offers not merely a smoke, but a link to history itself — dignified, composed, and enduring. Praise be to the German House of Kopp for preserving this masterpiece of British tobacco craftsmanship.

Einleitung „Meermin“ heißt auf Niederländisch „Meerjungfrau“ und dies ist kein bloßer poetischer Name: die Mischung trägt etwas Geheimnisvolles und zugleich Vertrautes in sich, als rufe sie Bilder von Küste, Nebel und längst vergangener Tabaktradition wach. Tabac Benden bringt mit der Dutch Blend „Meermin“ eine Komposition in den Markt, die sich klar an der alten holländischen Schule der Tabakverarbeitung orientiert — insbesondere an der Art, Golden Cavendish durch Reifung (und nicht durch rasches Dämpfen und/oder starke Aromatisierung) zu veredeln. Der Tabak wird als Mischung verschiedener Virginia- und Burley-Tabake konfektioniert, ergänzt durch etwas Orient und Kentucky. Ziel ist ein Alltagstabak mit ausgewogener Süße und angenehmer Tiefe — kein exzentrisch-dramatischer Lakeland-Blend, sondern ein Tabak mit holländischem Charakter. Optik & Schnitt Der Schnitt ist eine klassische Mixture, weder zu fein noch zu grob. Beim Öffnen der Dose fallen sofort die gleichförmig zerflückten Virginiastreifen auf, gemischt mit dunkleren Fasern von Burley und Kentucky. Farblich überwiegen helle bis mittlere Brauntöne; dunklere Partien unterbrechen das Bild und sorgen für Kontrast. Kaltaroma Aus der Dose steigt eine verlockende Mischung aus Brot- und Backwarenaromen auf , zusätzlich Dörrobst, das insbesondere an Pflaumenerinnert, dazu eine leicht malzige Note mit einer subtilen Süße, die nicht übertrieben wirkt. Hinzu mischen sich grasige Virginias, floraler Orient und ein Hauch von erdigem Burley und ganz wenig rauchigem Kentucky. Alles in allem ein Duftbild, das beruhigt, neugierig macht, ohne Überwältigung. Rauchverlauf Anfang Beim ersten Anzünden zeigt Meermin seinen freundlichen Einstieg: die Virginias bringen helle Süße, begleitet von frischem Dörrobst und leichtem Brotgeruch. Der Burley gibt eine warme, malzige Note, während Kentucky und Orient dezent im Hintergrund mitschwingen — die Aromatisierung ist spürbar, jedoch nicht dominant. Das Rauchbild ist glatt, weich und angenehm. Mittelteil In der Mitte kommt mehr Tiefe hinzu. Die Süße der Virginias bleibt erhalten, gewinnt aber an Körper; Brot und Dörrobst verschmelzen mit einer dunkleren Note des Burley-Kentucky, die eine leicht herbe Malznote einbringt. Die Orientanteile sorgen für einen Hauch Würze und Kräutercharakter, der nie aufdringlich wird, sondern als Schatten mitläuft. Die Mischung zeigt hier ihre Stärke: harmonisch, ruhig, niemals eintönig. Ende Zum Schluß wird der Rauch etwas würziger, dunkler; die Süße läßt langsam nach, Brot und Malz erhalten eine leicht herbe Nuance, und ein trockener Schleier bleibt zurück. Der Abbrand bleibt zuverlässig; eher selten ist ein Nachzünden erforderlich. Die Asche ist hellgrau; Rückstände und Kondensate treten nur beschränkt auf. Stärke & Raumnote Die Stärke liegt im leichten bis mittleren Bereich — spürbar genug, um nicht nebensächlich zu erscheinen, aber auch nicht überfordernd. Der Nikotinreiz ist dezent. Die Raumnote ist angenehm süß mit Brot- und Dörrobstanklängen; für Mitmenschen im selben Raum kaum störend, eher wärmend. In geschlossenen Räumen kann die Süße bemerkbar sein, aber selten aufdringlich. Persönlicher Gesamteindruck Als jemand, der sowohl naturbelassene Virginias als auch komplexere Mischungen schätzt, finde ich Meermin Dutch Blend sehr gelungen — eine interessante Mischung, die oft dort glänzt, wo man etwas zurückhaltenderen Genuß erwartet. Sie ist nicht spektakulär, aber sehr solide: aromatisch, ausgewogen, ideal für ruhige Stunden oder als Begleiter bei Alltag und Gesellschaft. Wer eine Mischung will, die Süße und Würze abwägt, dabei unkompliziert und genußbereit ist, wird mit Meermin zufrieden sein. Ein echter „All-Day-Smoke“ für den Doorrooker ????. Eignung Geeignet für: • Raucher, die einen sanften bis mittelschweren Tabak mit etwas Aromatik und guter Balance möchten. • Pfeifenfreunde, die Brot-, Malz- und Dörrobstöne schätzen. • Raucher, die eine Mischung für jede Gelegenheit suchen, ohne dramatische Effekte. Weniger geeignet für: • Puristen, die naturreine Virginias bevorzugen (ohne Aromatisierung oder süße Akzente). • Puristen der britischen Schule, die Latakia-Dominante oder starke Rauchigkeit erwartet. Fazit Tabac Benden‘s Meermin ist eine charmante Hommage an die holländische Tabak-Tradition, mit angenehmer Süße, malziger Tiefe und der landestypischen Portion Zurückhaltung. Kein Blend, der polarisieren will, sondern einer, der zufriedenstellt — ein Tabak, den man gerne wiederholt genießt und der oft ohne viel Aufwand Freude macht.

Einleitung Es gibt Mischungen, die nicht nur Tabakblätter vereinen, sondern eine Haltung verkörpern. Fayyum Cake von HU Tobacco ist eine solche Komposition. Wer diese Platten aus dunklen Strängen in den Händen hält, spürt sofort: hier spricht die Erinnerung an jene Epoche, in der Namen wie Sobranie oder Dunhill den Maßstab setzten und britische Mischungen als Inbegriff von Würde und Tiefe galten. Hans Wiedemann, der Blender hinter HU Tobacco, hat sich mit seinem „Fayyum“-Projekt nichts Geringeres vorgenommen, als den Geist dieser alten Schule neu aufleben zu lassen. Dabei geht es nicht um Nostalgie im engeren Sinne, sondern um die Weitergabe einer Tradition in zeitgemäßer Form. Wo heute vielfach künstliche Aromatisierungen dominieren, erhebt der Fayyum Cake den Anspruch, ein reiner, ehrlicher Blend zu sein: dunkel, vielschichtig, von gedrungener Kraft und mit jenem cremigen Fluß, der nur durch Pressung im Cake entsteht. So wird die Pfeife zur Bühne, auf der sich Geschichte ins Jetzt verlängert — und jeder Zug wie ein kurzer Blick in die holzgetäfelten Clubs, die mit schweren Ledersesseln gefüllten Bibliotheken und die rauchigen Londoner Tabakstuben längst vergangener Zeiten wirkt. Optik & Haptik Die aufgerubbelten Stücke des Cakes zeigen ein faszinierendes Farbspiel: tiefschwarze Latakia-Stränge, flankiert von dunkelbraunem Kentucky, schwarzem Cavendish und mittelbraunen Virginias. Das Ganze wirkt wie ein Mosaik aus Nacht und Erde, matt schimmernd und von öliger Konsistenz. Schon das Anfassen verrät: dieser Tabak ist dicht, gehaltvoll, fast fleischig. Kaltgeruch Beim Öffnen erhebt sich ein Duft, der wie ein altes Ritual wirkt: Rauchholz und Lagerfeuer, Teer und Harz, als beträte man die Halle eines englischen Landhauses, in deren Kamin seit Jahrhunderten ein Feuer lodert. Unter dieser rauchigen Wucht liegt ein dunkler, honigsüßer Grundton der Virginias, begleitet von einer erdigen Tiefe, die an Leder, alte Bibliotheksbände und herbstfeuchten Boden erinnert. Schon der erste Atemzug sagt unmiißverständlich: hier tritt keine leichte Mischung an, sondern ein Blend von Gravitas. Rauchverlauf Anfang Der erste Funke entfacht eine unmittelbare Präsenz: Latakia erhebt sich wie eine Orgel, deren Pfeifen voll und tief ertönen. Rauchige Harznoten füllen den Gaumen, die Virginias glimmen darunter wie goldene Glut, sanft süß und fruchtig. Schon hier zeigt sich die Eigenart des Cakes: alles wirkt dichter, verschmolzener, weniger kantig als in einem Ribbon Cut. Mittelteil Im weiteren Verlauf öffnet sich ein Panorama: lederne Stränge, kühle Rauchigkeit, florale Schatten, die fast an getrocknete Kräuter denken lassen. Die Virginias entfalten eine dunkel-weinige Süße, Kentucky steuert herbe, erdige Konturen bei. Die Rauchtextur ist cremig, beinahe ölig, und besitzt eine Gravität, die an lange gereifte Weine erinnert. Jeder Zug trägt Gewicht, ohne plump zu sein, vielmehr wie ein wohlgesetztes Wort in einem alten Buch. Ende Gegen Schluß sammelt sich der Tabak, bündelt seine Stimmen: die Süße tritt zurück, die erdige Würze gewinnt, das Rauchbild wird dunkler, fast herb. Es bleibt ein Nachhall, wie der letzte Klang einer tiefen Glocke — lang, ernst, getragen. Zurück bleibt grauweiße Asche, die würdevoll das Ende markiert. Abbrand & Technik Trotz seiner Wucht zeigt sich der Tabak diszipliniert: er brennt gleichmäßig, verlangt wenig Korrektur und belohnt einen ruhigen Rhythmus mit weicher Cremigkeit. Hektisches Ziehen hingegen läßt ihn herb und scharf werden; Bedächtigkeit ist der Schlüssel — dann zeigt er seine wahre Eleganz. Stärke & Raumnote Der Fayyum Cake liegt im oberen Mittelbereich der Stärke. Er gibt Nikotin in respektabler Menge, jedoch nicht überwältigend, sondern mit Würde. Die Raumnote ist unverkennbar Latakia: Rauchholz, Harz, ferne Lagerfeuer. Für Uneingeweihte mag sie zu herb sein; Kenner aber erkennen darin ein altes Siegel der Echtheit. Persönlicher Eindruck Ich empfinde den Fayyum Special Cake als ein Stück Tabakgeschichte, das in die Gegenwart hineingetragen wurde. Er ist kein alltäglicher Begleiter, kein beiläufiger Rauch für kurze Pausen. Er verlangt Zeit, Sammlung, vielleicht gar ein Glas Port bei einer stillen Stunde am Kamin. Doch wer ihm diese Zeit gibt, der wird reich belohnt: mit Tiefe, Dichte, Komplexität. Es ist, als spräche er eine aristokratische Sprache die man kaum noch hört, und die man doch sogleich versteht (Received Pronunciation), wenn sie wieder erklingt. Fazit Fayyum Cake ist mehr als eine Mischung; er ist ein Bekenntnis. Ein Bekenntnis zum großen Latakia, zu jener dunklen, erhabenen Seite des Pfeifenrauchens, die nicht gefallen, sondern beeindrucken und überzeugen will. Er steht in der Tradition ehrwürdiger britischer Klassiker und zugleich als modernes Werk, das zeigt: es gibt noch Blender, die nicht dem schnellen Gefallen nachjagen, sondern einer Haltung verpflichtet sind. Ein Tabak für Kenner, für geduldige Genießer, für jene, die im Rauch nicht nur Genuß, sondern auch Geschichte suchen.

Einleitung Wenn ein deutsches Tabakhaus den Versuch unternimmt, die Aura einer Legende neu zu beleben, ist ihm die gespannte Aufmerksamkeit der Pfeifenfreunde gewiß. Mit Three Monks bietet Tabac Benden,Düsseldorf eine Mischung an, die unübersehbar als Reverenz an das berühmte Three Nuns von Bell’s, England gedacht ist. Es handelt sich dabei nicht um eine schlichte Kopie, sondern um eine ernsthafte Hommage, die die Seele des Klassikers einfängt und zugleich in die Gegenwart überführt. Optik & Schnitt Die Mischung präsentiert sich als Curly Cut in überwiegend mittel- bis dunkelbraunen Farbtönen, durchsetzt mit helleren goldenen und rötlichen Virginia-Strängen. Dunklere Blättchen deuten auf den Anteil an Kentucky und Perique hin. Der Schnitt der Scheiben ist präzise und zeugt von handwerklicher Sorgfalt. Kaltgeruch Bereits beim Öffnen der Dose wird die Struktur des Blends erkennbar: eine warme, leicht honigsüße Virginia-Basis, begleitet von einer erdigen, nussigen Tiefe des Burley und der rauchig-würzigen Herbheit des Kentucky. Der Perique tritt im Hintergrund hinzu, leise pfeffrig und fruchtig, gleichsam ein Schatten, der Spannung verspricht. Rauchbeginn Schon in den ersten Zügen offenbart Three Monks seine Vielschichtigkeit: Die Virginias setzen mit heller Süße ein, während Kentucky sofort eine dunklere, kräftigere Dimension hinzufügt – herb, leicht rauchig, fast lederhaft. Der Burley sorgt für Fülle und Trockenheit, während der Perique mit einer diskreten Würze den Gesamteindruck abrundet. Verlauf in der Mitte Im weiteren Rauchverlauf entfaltet sich eine bemerkenswerte Balance. Die Virginias vertiefen ihre Süße, fast karamellartig. Kentucky bleibt stets präsent und sorgt für eine herzhafte, kernige Grundierung, die der Mischung Ernst und Gewicht verleiht. Burley wirkt stabilisierend, während der Perique mit abwechselnd pfeffrigen und fruchtigen Noten subtile Akzente setzt. Es entsteht ein Bild von Harmonie zwischen Süße und Würze, zwischen hellen und dunklen Tönen. Finale Gegen Ende treten Kentucky und Perique stärker hervor: kräftig, würzig, mit einer Spur Bitterkeit und Trockenfrucht. Die Virginias verlieren etwas von ihrer Leuchtkraft, bleiben aber das tragende Fundament. Der Abbrand ist gleichmäßig und problemlos, die Asche hellgrau, Rückstände sind kaum vorhanden. Stärke & Raumnote Die Stärke ist gehoben, ohne ins Übermäßige zu gehen – ein Tabak, der sowohl befriedigt als auch fordert. Nicotin ist deutlich spürbar. Die Raumnote ist erdig, tabakig und würzig, weniger gefällig für die Umgebung, aber ehrlich und charaktervoll. Fazit Three Monks ist weit mehr als ein deutscher Versuch, ein berühmtes Vorbild zu spiegeln. Er ist eine ernsthafte, eigenständige Interpretation, die in ihrer Struktur der klassischen Three Nuns-Rezeptur – Virginia, Kentucky und Perique – deutlich näher steht als viele andere moderne Mischungen. Wer das Original vermißt, findet hier keine identische Wiedergeburt, wohl aber eine respektvolle Annäherung, die die Qualitäten des Vorbilds in würdiger Weise fortschreibt.

Einleitung Kaum ein Tabak ist in der britischen Pfeifengeschichte so tief verwurzelt wie St. Bruno. Er entstand im 19. Jahrhundert in den Werkhallen von Ogden’s in Liverpool – zu einer Zeit, als Tabak noch handwerklich gemischt und mit Stolz in den Handel gebracht wurde. Rasch gewann die Mischung treue Anhänger, nicht zuletzt, weil sie etwas Verbindendes in sich trug: Der Arbeiter nach Schichtende griff ebenso gern zu ihm wie der Banker in der City. Dieses Spannungsfeld aus Bodenständigkeit und kultivierter Raffinesse machte St. Bruno früh zu einem Klassiker. Auch wenn die Produktion im Laufe der Jahrzehnte von Ogden’s über Imperial Tobacco schließlich zu Mac Baren nach Dänemark wanderte, blieb der Kerncharakter erhalten: eine kräftige, ehrliche Tabakbasis aus Virginia und Kentucky, begleitet von einer unverwechselbaren aromatischen Signatur, die den Tabak zugleich schlicht und erhaben erscheinen lässt. Optik und Schnitt In der Ready-Rubbed-Ausführung zeigt sich St. Bruno als gleichmäßig aufgelockerte Mischung, die sofort rauchfertig in der Dose liegt. Die Farbpalette reicht von goldenen bis dunkelbraunen Virginia-Strängen über tiefere, fast schokoladenfarbene Kentucky-Anteile. Schon beim Anblick deutet sich ein Tabak an, der Ernst und Gewicht in sich trägt. Kaltgeruch Kaum hebt man den Deckel, entströmt der Dose ein Bouquet von unverkennbarer Eigenart. Hier vereinen sich süße Virginia-Noten mit einer dunklen, beinahe erdigen Würze, während darüber ein florales Topping schwebt, das an getrocknete Kräuter, Rosenwasser und eine Spur von Bergamotte erinnert. Nicht so schwer wie bei klassischen Lakelands, sondern präzise gesetzt: markant, doch nicht überbordend. Rauchverlauf Anfang Schon beim Anzünden entfaltet sich eine klare Virginia-Süße, hell und leicht fruchtig. Dazu tritt das florale Topping mit einem fast parfümartigen Ton, der an Rosenwasser und Kräuterlikör gemahnt. Der Kentucky hält sich im Hintergrund, doch seine erdige Substanz ist schon spürbar und verleiht dem Einstieg ein Fundament. Mittelteil Im weiteren Verlauf wird der Tabak voller und runder. Die Virginias entwickeln eine honigartige Tiefe, während der Kentucky nun stärker hervortritt: erdig, nussig, gelegentlich lederhaft, er gibt der Mischung Struktur und Gewicht. Das florale Element bleibt präsent, wirkt jetzt jedoch harmonischer eingebunden, beinahe wie ein Faden, der alles zusammenhält. Hier zeigt sich der eigentliche Charakter des St. Bruno – kräftig, eigenwillig, dabei ausgewogen. Ende Zum Schluß hin wird der Rauch würziger und dunkler. Der Kentucky gewinnt an Raum, die Süße tritt zurück, und das florale Topping erscheint wie ein ferner Nachhall, der den letzten Zügen eine nostalgische Färbung gibt. Zurück bleibt eine dichte, grauweiße Asche und das Gefühl, etwas Erdiges, Ursprüngliches geraucht zu haben. Abbrand und Technik Der Abbrand ist gleichmäßig und verläßlich. Ein ruhiger Zug belohnt mit Kühle und Cremigkeit, hastiges Rauchen führt dagegen zu Schärfe. St. Bruno verlangt Gemächlichkeit und Respekt – dann zeigt er sich von seiner besten Seite. Nachzünden ist nur gelegentlich notwendig. Stärke und Raumnote Die Stärke liegt im mittleren Bereich, doch durch den Kentucky besitzt der Tabak eine ernsthafte Präsenz. Die Raumnote ist ausgeprägt: würzig, floral, fast nostalgisch – für Liebhaber ein unverwechselbares Wiedererkennen, für Novizen womöglich eigenwillig oder gar streng. Fazit St. Bruno Ready Rubbed ist kein Tabak der leisen Zwischentöne, sondern ein Charakterstück der britischen Tradition. Er vereint kräftige Virginia-Süße, erdigen Kentucky und ein markantes florales Topping zu einer Mischung von unverwechselbarer Handschrift. Ein Tabak, der zugleich alltagstauglich ist und doch immer etwas Feierliches in sich trägt – ein Klassiker, der Generationen überdauert hat und noch heute eine ganz eigene Stimme im Chor der englischen Mixturen erhebt.

Eine Betrachtung der englischen Mischung „SG Perfection“ im schwulstig-logorrhoischen Stile der bekannten "Pfeifenschwadroneure". Obschon der hier zur Besprechung stehenden Tabakmischung ein Hauch Vanille beigegeben wurde, vermag man sie keinesfalls dem Reiche der aromatisierten Mixturen zuzurechnen. Vielmehr begegnet uns ein Vertreter der englischen Schule von beachtlicher Substanz und Tiefe, zusammengesetzt aus Virginias, Latakia und Orient-Blattwerk – eine Trias, ja eine heilige Dreifaltigkeit, wie sie sich seit jeher bewährt hat. Besondere Erwähnung verdient die Vorbehandlung des Tabaks mittels Dämpfung, wodurch sich eine merklich dunklere, herzhaftere Charakteristik entfaltet. Diese verleiht dem Rauchbild eine gravitätische Fülle, wie man sie sonst eher gestandenen Abendmischungen, beispielweise Dunhill Nightcap, zuschreibt. Die Vanille indes – dezent appliziert – hält sich vornehm im Hintergrund; sie ist im Duftbild allenfalls flüchtig zu erahnen, im Geschmack kaum mehr als eine Ahnung. Ihre Wirkung besteht nicht in süßlicher Überlagerung, sondern in einer sanften Abrundung, einer sämigen Tiefe, die das Rauchvergnügen vervollkommnet, ohne dessen Wesen zu verfälschen. Der Abbrand vollzieht sich zügig, ja beinahe rasch. Selbst bei strammem Stopfen vermag eine großzügige Füllung kaum über die Spanne von einer Stunde hinauszutragen. Indes bleibt die Rauchtemperatur stets moderat, ein Zeichen vortrefflicher Ausgewogenheit von Feuchtigkeit und Schnitt. Im geschmacklichen Gesamtbild dominiert eine feste englische Note, in welcher der Latakia die Hauptrolle spielt, begleitet vom nussig-süßlichen Grundton des Virginia. Der Orient bleibt zumeist im Verborgenen und tritt nur sporadisch, dann aber mit überraschender Eleganz, an die Oberfläche. Vergleiche mit anderen bekannten Mischungen drängen sich dem erfahrenen Connoisseur auf – allen voran mit McClelland’s Frog Morton on the Town. Jener ist zwar süßer, weicher, lieblicher im Ausdruck – was dem feingliedrigen Basma wie auch der typischen Cavendish-Behandlung des Latakia zu danken ist – doch sind die geschmacklichen Parallelen nicht von der Hand zu weisen. Dort, wo Frog Morton seine abgerundete Süße aus Naturblatt und Kunstfertigkeit schöpft, erzielt Perfection eine verwandte Wirkung durch die klug eingesetzte Vanille. Gleichwohl bleibt Perfection stets der kräftigere Geselle, kerniger, mit größerem Nachdruck im Munde. Ob Perfection tatsächlich eine solche ist, sei dahingestellt. Fürwahr – vollkommene Vollkommenheit ist dem Menschenwerk nur selten beschieden. Doch als kraftvolle Abwechslung im Reigen der englischen Latakia-Mischungen darf dieser Tabak mit Fug und Recht empfohlen werden. Wer seine Pfeife ausschließlich solchem Rauchgut weiht, braucht keine Beeinträchtigung durch das zarte Vanillearoma zu fürchten – das Geschmacksbild bleibt rein und englisch, wie es sich geziemt. Allen Verächtern der vorzüglichen Mischung rufen wir zu: de gustibus non est disputandum! Fürwahr!

Einleitung Seit 1792 steht der Name Samuel Gawith für Tabake von klassischer Prägung, gefertigt in Kendal, England nach alten Methoden. Die Skiff Mixture gehört zu den traditionsreicheren Blends des Hauses und wird seit vielen Jahrzehnten nahezu unverändert angeboten. Schon der Name verweist auf eine gewisse Leichtigkeit: ein Skiff ist ein kleines Ruder- oder Segelboot – Sinnbild für ein blendendes, frisches Raucherlebnis, das sich von der Schwere manch englischer Mischungen bewußt absetzt. Optik & Schnitt In der leider nicht mehr vakuumisierten Dose zeigt sich eine bunte Mischung: goldgelbe Virginias, hellbraune Orient-Fasern und tiefschwarze Latakia-Sprenkel in klassischem Ribbon-Cut. Das Tabakbild wirkt klar geordnet, von mittlerer Faserbreite, in der typischen, recht feuchten Beschaffenheit, die für Samuel Gawiths Produktionen charakteristisch und angesichts der nicht dampfdichten Verpackung wohl auch notwendig ist. Kaltaroma Das Dosenaroma ist vielschichtig: Heu und Süße der Virginias, würzig-ätherische Nuancen aus dem Orient, und darüber der rauchige Duft des Latakia. Alles wirkt stimmig, kein Bestandteil drängt sich auf. Die Gesamtwirkung ist frisch und ausgewogen, beinahe an maritime Luft erinnernd. Rauchverlauf Erste Züge Beim Anzünden zeigt sich sofort das Zusammenspiel: Virginias geben helle, süßliche Fruchtigkeit, Orientblätter steuern trockene, würzige Facetten bei, und Latakia legt sich dezent wie ein Schleier darüber – leicht rauchig, doch keineswegs dominierend. Im Mittelteil Die Skiff Mixture bleibt ihrem Charakter treu: aromatisch, ausgewogen, mit klarer Struktur. Der Orient tritt stärker hervor und verleiht eine feine, leicht säuerliche Kräuternote, die an Zedernholz und getrocknete Kräuter erinnert. Latakia bleibt stets nur Begleiter, nie Alleinherrscher. Das Ganze wirkt balanciert, unangestrengt, dabei vielschichtig genug, um nicht zu ermüden. Zum Ende hin Gegen Ende gewinnt die Mischung an Körper, ohne an Eleganz zu verlieren. Die Süße tritt etwas zurück, die würzigen und rauchigen Noten verdichten sich. Der Abbrand ist zuverlässig, gleichmäßig, mit heller Asche und nur gelegentlich notwendigem Nachzünden. Wirkung & Raumduft Die Stärke liegt im mittleren Bereich: genügend Präsenz für einen befriedigenden Rauch, ohne den Raucher zu überfordern. Nikotin bleibt maßvoll. Die Raumnote ist typisch englisch – würzig, leicht rauchig, von Nichtrauchern jedoch nicht immer als angenehm empfunden. Persönlicher Gesamteindruck Skiff Mixture ist ein klassischer Vertreter der englischen Schule – jedoch in einer lichteren, transparenteren Form als manch schwerer Blend. Sie bietet eine nuancenreiche Balance von Virginia-Süße, Orient-Würze und feiner Latakia-Kühle. Der Orient führt dabei leicht, der Latakia tritt eher zurück. Für wen geeignet: • Liebhaber englischer Mischungen, die eine elegante, leichtere Alternative suchen. • Genießer, die Wert auf orientbetonte Balance legen und keine dominanten Latakia-Akkorde wünschen. Für wen weniger: • Freunde kräftiger, schwerer „Latakia-Bomben“. • Raucher, die aromatische Süße oder auffällige Toppings bevorzugen. Fazit Skiff Mixture ist kein Blend für den dramatischen Auftritt, sondern für den kultivierten Segeltörn: getragen von Wind und Wellen, würzig und klar, stets im Gleichgewicht. Persönlich favorisiere ich den ähnlich zusammengesetzten Squadron Leader aus dem gleichen Hause, bei dem der Akzent stärker auf dem von mir hochgeschätzten Latakiaanteil liegt.

Rezension Samuel Gawith – Balkan Flake Der Tabak präsentiert sich als dunkler, feuchter Flake von handwerklich solider Machart. Nach kurzem Antrocknen lässt er sich gut stopfen und brennt bei ruhigem Zugverhalten gleichmäßig ab. Geschmacklich steht Latakia eindeutig im Vordergrund: rauchig, lederhaft, mit Anklängen von Holz und Erde. Die Virginias bilden eine dezente, leicht süßliche Grundlage, treten aber nie stark hervor. Wer eine typische „Balkan“-Mischung mit spürbarem Orient-Anteil erwartet, könnte hier enttäuscht sein – das Aromenspektrum bleibt relativ gradlinig und beschränkt sich auf das Zusammenspiel von Latakia und Virginia. Als ehrlicher, unaufgeregter Latakia-Flake ist er jedoch solide und für Liebhaber klarer, rauchiger Noten empfehlenswert.

Der Samuel Gawith Cob Flake (außerhalb des UK 1792 Flake) ist ein Tabak, der sich durch seine markante Stärke und komplexe Aromatik auszeichnet. Die Mischung kombiniert reifen Virginia-Tabak mit dunkel geröstetem Burley (Dark Fired Kentucky) und wird mit einem charakteristischen Tonkabohnendressing verfeinert. Das Ergebnis ist ein Tabak, der sowohl in der Intensität als auch in der Komplexität seines Aromenspektrums überzeugt.  Optik und Verarbeitung Die Flakes sind dunkelbraun bis fast schwarz und weisen eine dichte, kompakte Struktur auf. Sie sind relativ feucht und benötigen vor dem Rauchen eine ausgiebige Trocknungszeit, um das volle Aroma zu entfalten und eine gleichmäßige Verbrennung zu gewährleisten. Der Flake kann aufgerubbelt, geknickt und gefaltet (mein Favorit) oder in Kuben geschnitten gestopft werden. Das Stopfen sollte mit Bedacht erfolgen, da zu festes Packen ein häufiges Nachfeuern nach sich zieht. Aroma und Geschmack Der Duft aus der Dose ist intensiv und unverwechselbar. Die Tonkabohne verleiht dem Tabak eine süßlich-vanillige Note, die von erdigen und rauchigen Aromen des Dark Fired Kentucky begleitet wird. Beim Anzünden entfaltet sich ein komplexes Geschmacksbild: Zu Beginn dominieren kräftige, erdige und leicht pfeffrige Töne, die sich im Verlauf des Rauchens mit süßlichen und floralen Nuancen verbinden. Die Virginias tragen mit einer milden Süße zur Balance bei, während die Tonkabohnennote subtil im Hintergrund bleibt. Rauchverhalten und Nikotinstärke Der 1792 Flake brennt langsam und kühl ab, wobei gelegentliches Nachfeuern erforderlich sein kann. Die Nikotinstärke ist m.E. hoch, was diesen Tabak besonders für erfahrenere Raucher geeignet macht. Ein zu schnelles Rauchen kann zu einer Überreizung des Gaumens führen, weshalb ein langsames, genußvolles Ziehen zu empfehlen ist. Raumnote Die Raumnote ist kräftig und von der Tonkabohne geprägt. Für Nichtraucher kann sie als sehr intensiv empfunden werden. In geschlossenen Räumen oder in weiblicher Gesellschaft ist daher Vorsicht geboten.  Fazit Der Samuel Gawith 1792 Flake ist ein Tabak für Liebhaber kräftiger, komplexer Mischungen. Seine intensiven Aromen und die hohe Nikotinstärke machen ihn zu einem besonderen Genuss für erfahrene Raucher. Für Einsteiger oder Gelegenheitsraucher könnte er jedoch zu intensiv sein. Wer sich auf die Aromenwelt dieses Tabaks einläßt, wird mit einem einzigartigen, sehr intensiven Raucherlebnis belohnt. Obwohl er in Komposition und Intensität mit Petersons Irish Flake vergleichbar ist, verursachte er mir keinen Brechreiz.

Das Haus Walter Wehde in Altona, dessen Name unter Pfeifenfreunden bis heute mit handwerklicher Präzision und unbestechlichem Urteil in Tabakfragen verbunden bleibt, genoß über Jahrzehnte einen exzellenten Ruf, insbesondere auf dem Gebiet der englischen Mischungen. Die Cremon Mixture, bis 1987 noch unter Wehde selbst geführt und heute bei Kopp in Rellingen produziert, ist ein typisches Beispiel für diese hanseatische Schule: ein Blend aus nichts weiter als Virginia und Latakia – ohne jede Aromatisierung, schnörkellos, klar, preislich zurückhaltend (sic!) und solide. Der Name Cremon verweist auf einen traditionsreichen Stadtteil Hamburgs, eine der ältesten Speicher- und Wohninseln in der historischen Altstadt, die im Mittelalter das Zentrum des hanseatischen Handels bildete. Damit trägt die Mischung nicht nur einen Namen von lokalem Gewicht, sondern auch einen Hinweis auf hanseatische Geradlinigkeit und Kaufmannsehre. Optik & Schnitt Die Mischung zeigt sich in einem klassisch gehaltenen Bild: goldbraune und hellere Virginia-Fasern, dazwischen die tiefschwarzen, leicht ölige Bänder des Latakia. Der Schnitt ist mittlerer Ribbon, sauber gearbeitet, locker, aber nicht unordentlich. Von der Feuchte her ist die Mischung unmittelbar rauchfertig. Kaltaroma Das Aroma der Dose verrät sogleich das Genre: eine angenehme Rauchigkeit des Latakia steigt hervor, dunkel, leicht teerig, aber niemals überwältigend. Darunter liegt eine dezente Süße des Virginia, eher trocken und leicht floral bis heuartig. Die Mischung wirkt im Geruch ernst, puristisch, beinahe streng – ganz im Geiste klassischer englischer Tabake. Rauchverlauf Die ersten Züge Schon beim Anzünden zeigt sich die Direktheit: der Virginia eröffnet mit heller Süße, fein-grasig, von einer zarten, fast honigartigen Grundierung. Der Latakia legt sich darüber wie eine Rauchwolke – nicht in brachialer Dominanz, sondern als kultivierter Gegenpart. Im Mittelteil Die Cremon Mixture entfaltet sich mit bemerkenswerter Gradlinigkeit. Hier wird kein Wechselspiel mit Orient oder Burley geboten, sondern die Zweistimmigkeit von Virginia und Latakia. Der Virginia hält den Ton aufrecht, mal süßlich, mal leicht zitrisch, während der Latakia mit seiner typischen Rauchigkeit Tiefe gibt. Das Aromabild bleibt bewußt reduziert und wirkt gerade darin überzeugend: ein Kontrapunktspiel aus Süße und Rauch. Zum Ende hin Je weiter die Füllung fortschreitet, desto mehr gewinnt die Mischung an Ernst. Die Süße tritt zurück, die Rauchigkeit bleibt klar und konstant. Der Abbrand ist gleichmäßig, zuverlässig, mit kaum nennenswertem Nachzünden. Man merkt, dass dies ein Tabak ist, der auf handwerklicher Erfahrung ruht. Wirkung & Raumduft Die Stärke bleibt im mittleren Bereich. Der Raumduft ist von Latakia geprägt – rauchig, würzig, herb – und besitzt jene streng-nordische Note, die nicht jedermanns Sache ist. Für den Raucher selbst indes markant und erfrischend, für Umstehende mitunter fordernd. Persönlicher Gesamteindruck Die Cremon Mixture ist ein Blend von er Einfachheit. Wie so oft findet sich das Gute im Einfachen. Er verzichtet auf exotische Zutaten, auf süßliche Aromatisierungen oder verspielte Facetten. Stattdessen bietet er die reine Dialektik von Virginia und Latakia – süße Grundierung gegen rauchige Tiefe. Hier zeigt sich die Expertise von Wehde, resp. Kopp: ein Tabak, der sich dem englischen Vorbild verpflichtet weiß, ohne dessen Eleganz durch Überladenes zu verwässern. Daß die Mischung preislich moderat gehalten ist, fügt sich nur stimmig in dieses Bild. Fazit Die Cremon Mixture ist ein Tabak für Puristen. Sie ist kein Blend, der schmeichelt oder überrascht, sondern einer, der durch seine ehrliche, unprätentiöse Klarheit überzeugt. Wer eine traditionelle Virginia-Latakia-Mischung sucht, wird hier fündig – nicht als pompöse Erscheinung, sondern als zuverlässiger Begleiter. Man könnte sagen: eine norddeutsche Antwort auf die englische Schule, sachlich, hanseatisch-nüchtern, von zeitloser Seriosität, vergleichbar mit Trennt‘s Abu Riha vom gleichen Produzenten oder auch Samuel Gawith‘s Commonwealth Mixture. Meines Erachtens ein Tabak, der mehr Beachtung verdient.

Einleitung Wellauer ist ein traditionsreicher schweizer Tabakwaren-Filialist; die Haustabake wurden über Jahrzehnte in verschiedenen Fabriken (u. a. Planta) hergestellt und erfreuten sich insbesondere bei schweizer Pfeifenrauchern großer Beliebtheit. In neuerer Zeit werden die Wellauer Mischungen unter veränderten Produktionsverhältnissen (MacBaren) weitervertrieben. Viele Wellauer Hausmischungen sind stark an Dunhill Blends orientiert. Die Rezension basiert auf einer in Zürich erstandenen Charge aus den 1990er Jahren. Damals stammte der Latakiaanteil noch aus Syrien (dank Plantas großem Vorrat). Zusammensetzung Die Mischung ist als klassische English-Blend zu beschreiben: eine Latakia-betonte Basis (Syrischer Latakia) kombiniert mit Virginias, einem Hauch Orientals und einer kleinen Beimischung von Périque. Diese Quartett-Aufstellung (Virginia / Latakia / Oriental / Perique) findet sich auch archetypisch in Dunhill‘s Nightcap Mixture.   Schnitt & Feuchte Der Schnitt ist deutlich gröber als der traditionelle Ribbon-Cut; die Struktur eignet sich besser für mittelgroße bis größere Tabakmengen im Kopf. Die Feuchte ist eher hoch angesiedelt, so daß sich eine kurze Trocknungsphase vor dem Einfülken empfiehlt.   Kaltaroma In der Dose vermittelt die Mischung eine warme, rauchige Latakia-Dominante — begleitet von süßlich-honigen Virginiatönen und einer dezenten, würzigen Orient-Note. Eine leicht „stallige“ Note kennzeichnet die typische englische Mischung. Eine „muffige“ Kopfnote ist wohl Planta-typisch, vergeht aber schnell. Rauchbild und Brennverhalten Die Mischung neigt zu einem eher gemächlichen Abbrennen, was bei korrekter Stopf- und Zugtechnik als Vorzug gelten kann. Nachfeuern ist eher selten notwendig. Am Ende verbleibt ein hellgrauer Ascherest. Das Rauchbild ist eher wenig voluminös, was auf den fehlenden Cavendish-Anteil zurückzuführen sein mag.  Geschmackspalette — detaillierte Analyse 1. Latakia (Primär): Präsente rauchige, holzige und lederartige Noten; die Syrische Varietät imponiert mit einer „weinigen“ Note und erscheint weniger kantig als zypriotischer Latakia. 2. Virginia (Sekundär): liefert die erwartete Süße und lebendige Zitrusaromen, bleibt jedoch im Bouquet hinter der Latakia-Intensität zurück — für Liebhaber ausgeprägter Virginia-Süße möglicherweise zu dezent.  3. Oriental (Akzente): Orientals geben florale, leicht würzig-ätherische Facetten. 4. Périque (Akzent): Tritt als pfeffrige, fruchtige Würze in kleinen Mengen auf und prickelt leicht retropharyngeal. Stärke, Körper & Raumduft Die Mischung ordnet sich im mittleren bis gehobenen Intensitätsbereich ein: fühlbarer Körper durch Latakia, ohne in die Liga der „Latakiabomben“ vorzustoßen. Der Raumduft ist klassisch englisch — für Dritte teils angenehm bis markant rauchig. Vergleich und Positionierung Wellauer’s English Blend steht in der Tradition klassischer englischer Mischungen (Latakia-zentriert, Virginia-Orient balancierend), unterscheidet sich aber von hochkonzentrierten Latakiabomben (Balkanmischungen, Motzek Kieler Förde etc.) durch eine zurückhaltendere, ausgeglichene Komposition. Für jene, die ein zugängliches, dennoch charaktervolles English-Profil suchen, ist die Mischung eine solide, preislich meist günstige Wahl. Empfehlungen zur Handhabung • Aus der Dose entnommen: kurz trocknen lassen, insbesondere wenn die Feuchte höher ist. • Stopfen: locker–mittel, je nach Pfeifenkopfgröße; bei kompakterem Stopfbild kann das Abbrennen etwas langsamer werden. • Pfeifenwahl: mittelgroße bis größere Köpfe (Dunhill 3-5) bringen die Balance am besten zur Geltung.   Abschließende Bewertung Wellauer’s English Blend ist eine ehrliche, traditionell aufgebaute englische Mischung: Latakia trägt das Profil, Virginias und Orientals sorgen für Ausgleich, Perique setzt pfeffrige Akzente. Sie ist nicht avantgardistisch, sondern vielmehr eine pragmatische Interpretation der englischen Schule — zuverlässig, gut rauchbar und preislich attraktiv. Kritiker mögen die Süße der Virginias oder die Klarheit mancher hochklassiger Marken vermissen; wer jedoch einen soliden, latakia-getragenen Alltags-Engländee sucht, findet hier einen würdigen, unaufgeregten Begleiter.

Einleitung Dunhill’s (Peterson’s) Nightcap ist nicht lediglich irgendein Tabak, sondern eine veritable Institution. Er trägt jenen ehrwürdigen Charakter, den man mit dem Namen Dunhill verbindet: das Bewußtsein, daß Rauchgenuß nicht dem flüchtigen Zeitgeist verpflichtet ist, sondern in einer jahrzehntelangen, beinahe unverrückbaren Tradition steht. Seit seiner Einführung im mittleren 20. Jahrhundert gilt Nightcap als die Krönung des Abends – ein Tabak, der nicht von Leichtigkeit lebt, sondern von Gravität und innerer Ruhe. Erscheinung und Schnitt Schon das erste Öffnen der Dose ist ein kleines Zeremoniell: Die Stränge des Tabaks liegen sauber gefaßt, ein dunkles Gewebe aus Virginia, Orient, Latakia und einem Hauch Périque. Der Schnitt ist klassisch gehalten, sehr sauber, wie es sich für eine englische Mischung dieser Provenienz ziemt. Der Tabak wirkt würdig, gleichsam „fertig“, und verlangt kein umständliches Herrichten. Der Kaltduft Der Geruch kündigt an, was den Raucher erwartet: ein kräftiger Hauch von Rauch und Teer, fast wie ein ferner Brand im Kamin, getragen von der unterschwelligen Süße des Virginias. Dazu mischt sich die trockene, herbe Würze des Orients und eine kaum merkliche Fruchtigkeit, die man dem Périque zuschreibt. Es ist ein Aroma von Gewicht, ohne jede Spielerei, ernst und ernsthaft. Im Rauch Beim Entzünden entfaltet sich Nightcap mit sofortiger Präsenz. Kein zögerliches Erwachen, sondern ein kräftiger, cremiger Rauch, der sogleich den Raum erfüllt. • Anfang: Dominanz des Latakia, satt und umhüllend, doch gebändigt von der süßen Wärme des Virginias. • Mitte: Das Zusammenspiel gewinnt an Tiefe. Der Orient tritt hervor, verleiht dem Ganzen eine edle ätherische Trockenheit, fast säuerlich, wie eine feine Spannung im Gefüge. Der Périque wirkt nur als Gewürz – pfeffrig, dunkel, niemals aufdringlich. • Finale: Gegen Ende sinkt der Tabak gleichsam in die Nacht ab. Erdige, bitterschokoladige Anklänge bestimmen das Bild, die Süße tritt zurück, es bleibt ein gewichtiger, beinahe kontemplativer Nachhall. Wirkung und Eindruck Nightcap ist kein leichter Gefährte. Er besitzt Substanz und Stärke, sowohl aromatisch als auch im Nikotingehalt. Man raucht ihn nicht nebenher, sondern in Ruhe, nach getaner Arbeit, wenn die Stimmen des Tages verstummen. Sein Charakter ist beruhigend, fast besänftigend – so wie der letzte, tiefe Atemzug vor dem Schlaf. Raumduft Der Duft im Raum ist von jener ehrlichen Herbheit, die dem Latakia eigen ist: rauchig, würzig, ernst. Für den Raucher ein Wohlgeruch, für den Außenstehenden womöglich zu stark. Doch Nightcap erhebt nicht den Anspruch, jedermann zu gefallen; er richtet sich an den Kenner, nicht an den Novizen. Reifung Wie es großen englischen Mischungen eigen ist, gewinnt Nightcap mit der Zeit. Die Schärfe glättet sich, die Süße tritt hervor, und aus der kräftigen Melange wird ein runder, beinahe majestätischer Rauch. Er altert nicht, er reift – so wie ein guter Wein oder ein Single Malt Whisky. Fazit Nightcap ist die späte Stunde in Tabakform. Er ist nicht verspielt, nicht gefällig, sondern ernst, schwer, getragen. Wer ihn raucht, sucht keine Zerstreuung, sondern Einkehr. Er ist ein würdevoller Schlußpunkt, ein Tabak, der den Tag abrundet wie der tiefe Klang eines letzten Akkordes. In einer Zeit, da vieles beliebig erscheint, bleibt Nightcap ein Rocher de Bronze: ein Ausdruck britischer Tabaktradition, der dem Connoisseur noch immer das schenkt, was man seit Generationen in ihm sucht – Ruhe, Tiefe, monumentale Gravität.

Kleines Elaborat zu meinem absoluten, leider dahingeschiedenen ???? Favoriten: 1. Allgemeine Informationen Die London Mixture wurde von Alfred Dunhill Ltd. in den 1920er Jahren in London entwickelt. Sie sollte eine klassische „English Mixture“ darstellen – mit besonderem Schwerpunkt auf Orient-Tabaken (vor allem Smyrna, Xanthi, Drama), dazu Virginia als Basis und Latakia als Akzent. Der Titel „London Mixture“ knüpfte bewußt an die Hauptstadt und ihre Rolle als Mittelpunkt des Tabakhandels im Empire an. In den 1930er Jahren wurde die Mischung fester Bestandteil des Dunhill-Portfolios, neben Standard Mixture und Early Morning Pipe. Die London Mixture galt in den Hochzeiten des Empire als feiner, orientbetonter Gegenpol zur eher nüchternen Standard Mixture. Sie fand Anklang besonders bei gebildeten und urbanen Pfeifenrauchern – Beamte, Akademiker, Offiziere. In Rezensionen dieser Zeit galt sie als ausgewogen und elegant, weniger massiv als die damals ebenfalls populäre My Mixture 965 im schottischen Stil. Dunhill stellte 2018 seine gesamte Pfeifentabaklinie ein; etliche Mischungen wurden später unter Peterson (STG) wiederaufgelegt – London Mixture jedoch nicht. Als nahe Alternativen werden u. a. Charatan No 10, GLP Westminster, Sutliff Match London Mixture sowie Robert McConnell Piccadilly Circus diskutiert.    2. Zusammensetzung & Stil Typ: Klassische „englische“ Mischung (kein Aromazusatz). Komponenten: Virginia, Orient, Latakia; der Orient ist stilprägend, Latakia fungiert akzentuierend.   3. Schnittbild & Optik Feiner bis mittlerer Ribbon-Cut; Mischung von mittel- bis dunkelbraunen Fasern mit schwarzen Latakia-Anteilen.   4. Kaltgeruch Rauchiger Latakiaduft im Vordergrund, würzig-krautige Orientnote, unterlegt von heuig-brotigen Virginianoten. Typischer Engländer. 5. Handhabung Der Feuchtegrad ist rauchfertig bis leicht feucht, gelegentliches Antrocknen wird empfohlen; brennt ruhig und gleichmäßig, oftmals ohne Notwendigkeit zum Nachzünden. 6. Geschmacksbild im Rauchverlauf Erstes Drittel: Orient-Vortrag: trocken-würzig, elegant krautig; Latakia als feiner Rauchschleier; Virginias bringen diskrete Süße. Harmonischer und ausgewogener Gesamteindruck bereits beim Start. Mittleres Drittel: Balance bleibt Leitmotiv: Zitronenzeste/Harz-Assoziationen der Orients, biskuitige/honigartige Virginias; rauchiger Latakia liefert Tiefe, ist aber nicht dominant.  Schlußdrittel: Tendenz zu trockenerer, würzigerer Anmutung, strenge Eleganz statt Süßfülle; bleibt dabei harmonisch und kultiviert, selten bis gar nicht Zungenbiß. 7. Stärke, Mundgefühl & Raumduft Körper/Stärke: Mild-bis-mittel (nikotinseitig moderat), geschmacklich harmonisch-balanciert mit Orientfokus. Mundgefühl: Schlank bis seidig, trocken-elegant; keine schwere Cremigkeit. Raumnote: Ruhig-rauchig, typischer "Stallgeruch", doch zurückhaltender als kräftigere Latakia-Blends.  8. Historischer Kontext & Reputation Ehemaliger Traditionsanker im Dunhill-Portfolio: London Mixture wird in der Literatur als klassische, orientbetonte Referenz zwischen Dunhill Standard Mixture und den kräftigeren Latakia-Mischungen verortet. 9. Fazit Dunhill London Mixture gilt als die akademisch reine Lehre des orientbetonten Engländers: unaufgeregt, kultiviert, ausgewogen, mit schlankem Mundgefühl und kühler Rauchführung. Wer Eleganz vor Opulenz, Linie vor Effekten und Orientduft vor Latakia-Fülle bevorzugt, findet hier den klassischen Maßstab. Freunde kräftigerer, süßerer oder cremigerer Engländer/Schotten sollten eher zu Alternativen greifen: Dunhill My Mixture 965, Dunhill Durbar, Dunhill Nightcap, Rattray Black Mallory, Balkan Sobranie etc..

1. Historischer Hintergrund Die De Luxe Navy Rolls stehen in der langen Tradition der Virginia/Périque-Mischungen, die im 19. Jahrhundert im angelsächsischen Raum populär wurden. Dunhill griff diese Linie auf und etablierte einen eigenen Navy-Roll-Blend, der nach strukturellen Veränderungen in der Branche heute unter dem Namen Peterson weitergeführt und in Dänemark bei Orlik (STG) produziert wird. Die klassische Darreichungsform kleiner Tabakrollen („coins“) verweist direkt auf die maritime Tradition, die diesen Blends ihren Namen verlieh. 2. Zusammensetzung und Aufmachung Die Mischung setzt sich aus sorgfältig ausgewählten Virginia-Tabaken – vornehmlich aus Brasilien und Afrika – sowie einem maßvollen Anteil von Louisiana-Périque zusammen. In der Dose präsentieren sich hell- bis kastanienfarbene Coins, deren Duft an frisches Brot, getrocknete Früchte und eine feine, weinige Würze erinnert. Die Feuchte im Auslieferungszustand ist, wie bei Dunhill üblich, optimal. 3. Rauchverhalten und Aroma Das Stopfen gelingt ohne Mühe, das Brennverhalten ist zuverlässig und gleichmäßig. Im Rauch zeigt sich eine klare, malzige Virginiasüße mit Anklängen von Honig und hellen Früchten. Der Périque tritt ergänzend hinzu und verleiht eine dezente pfeffrige Würze, die das Aromabild vertieft, jedoch nie dominiert. Die Mischung bleibt durchweg harmonisch, eher geradlinig als komplex. Nikotingehalt und Stärke liegen im mittleren Bereich, die Raumwirkung ist mild und weitgehend unaufdringlich. 4. Vergleich mit Escudo Besonders häufig wird De Luxe Navy Rolls mit Escudo Navy De Luxe verglichen – jenem dänischen Klassiker, der ursprünglich von A & C Petersen entwickelt wurde und heute ebenfalls von der STG produziert wird. Beide gelten als archetypische VaPers. Meinem Empfinden nach handelt es sich heute nur noch um verschiedene Etikettierungen desselben Tabaks ????. 5. Fazit Die De Luxe Navy Rolls sind eine stilvolle, klassisch gehaltene Virginia/Périque-Mischung von hohem Rang. Sie besticht durch Balance, schlichte Eleganz und zuverlässiges Rauchverhalten. Damit eignet sie sich gleichermaßen für den erfahrenen Pfeifenraucher wie für den Einsteiger, der die Welt der VaPers für sich entdecken möchte.


