Charatan Pfeifentabak No. 10 Mixture (50g Dose)
Kaufen
No. 10 Mixture (50g Dose)
Preis
Menge
Einheit
Artikelnummer
90043221
Im Sortiment seit
27.09.2024
Marke
Produkt
No. 10 Mixture (50g Dose)
Schnitt
Raumduft
4
Typ
Rohtabak
Durchschnittliche Aromabewertung (1)
Importeur
Kopp Tobaccos GmbH & Co. KG, Hans-Löns-Weg 36, 25462 Rellingen, info@kopp-tobaccos.com, https://kopp-tobaccos.com
Kopp Tobaccos GmbH & Co. KG, Hans-Löns-Weg 36, 25462 Rellingen, info@kopp-tobaccos.com, https://kopp-tobaccos.com
Kunden, die sich dieses Produkt anschauten, kauften danach
Bewertungen
Preis/Leistung
4
1 Bewertungen
Qualität
8
1 Bewertungen
Stärke
5
1 Bewertungen
My tobacco stash

Dr. Magill 1. Einleitung: Frederick Charatan gründete 1863 in London eine Werkstatt, zuerst für Meerschaumpfeifen, später für Bruyère-Pfeifen, und baute sich einen Ruf als Haus edler Rauchgeräte und Rauchwaren auf. Zeitweilig wurde Charatan eine noch höhere Qualität als Dunhill zugesprochen. Bis 1960 blieb das Geschäft in Familienhand. Später wurde Charatan Teil des Erzrivalen Dunhill Tobacco of London. Als Dunhill 2017 aus dem Pfeifen- und Tabakmarkt ausstieg, erwarb Tor Imports Ltd. die Marke Charatan und subsummierte sie unter House of Edgeworth. Die vorliegend zu besprechende, in der Schweiz erworbene Mischung Charatan No 10 wurde nach meinem Kenntnisstand bewußt als Ersatz resp. Nachbildung (Replik) von Dunhill’s London Mixture geschaffen, um die Lücke zu füllen, die durch das Ende der Dunhill-Produktreihe entstanden war. Laut persönlicher Auskunft ließ Tor Imports die Mischung in Zusammenarbeit mit britischen Pfeifenclubs wiederholt testen, um eine möglichst exakte Annäherung an das Original zu erreichen. 2. Optik & Schnitt: Charatan No 10 zeigt den typischen Ribbon-Cut, den man von einer London Mixture erwartet: mehrere Virginia-Varianten, orientalische Blattanteile und natürlich Latakia, in mittelfeiner bis mittlerer Schnittgröße. Die Farbvarianten reichen von hellen Gold- und Bernsteintönen über rötlich-braunen Orient bis zu dunkelbraun bis schwarzen Latakia-Schattierungen. Die Homogenität ist gut, die Feuchtigkeit ist praxisgerecht. 3. Kaltaroma: Der Kaltgeruch ruft Erinnerungen an die alte Dunhill London Mixture wach: Honig- und Heunoten der Virginias, würzig-kräuteriger, leicht lederiger Orient und eine harzig-rauchige Unterlage durch Latakia. Tendenziell riecht Charatan No 10 m.E. etwas süßlicher als Dunhill‘s London Mixture aus Murray- oder Orlik-Produktion, was sowohl an unterschiedlichem Blattgut, als auch am Casing liegen kann. Ich meine, mich erinnern zu können, daß die Original Dunhill-Rezeptur auch etwas süßlicher und weicher duftete als die folgenden Auftrags-Mischungen; bin mir aber bezüglich einer Erinnerung an Raucherlebnisse aus den frühen 1980er Jahren nicht sicher. Entsprechende Konfabulationen anderer Autoren betrachte ich deshalb immer mit gewisser Skepsis. 4. Rauchverlauf: Anfang: Die ersten Züge sind eher mild – Virginia tritt vor mit süßlich-brotigen Getreide- und frischen, hellen Heunoten, gefolgt von leichter orientalisch-würziger Schärfe; Latakia deutet sich im Gegensatz zu älteren Chargen Dunhill‘s London Mixture nur an. Mitte: Hier arbeitet Charatan No 10 auf die klassische Dunhill London Mixture zu: das Zusammenspiel von würzig-floralem Orient und Latakia wird präsenter, Virginia bleibt süßlich unterstützend, Holz- und Lederanklänge treten auf. Ende: Abschließend wird der Rauch etwas trockener, der süßliche Virginiageschmack schwindet; Orient und Latakia bleiben präsent, mit Dominanz des Orients. Der Abgang erinnert an das Aroma alter Londoner Clubs. 5. Abbrand & Technik: Die Mischung zündet gut, brennt gleichmäßig mit geringem Nachzündebedarf ab, besonders bei moderatem Zugverhalten. In großen Pfeifen entfaltet sie ihre Stärken – Wärmeentwicklung und Überhitzung werden bei gemäßigtem Tempo gut vermieden. 6. Raumnote: Charatan No 10 bietet eine kultivierte Raumnote: geräuchertes Holz, Leder, Kräuter und eine mittlere Rauchigkeit, die den Raum füllt, ohne ihn zu dominieren. Für den gewiegten Genießer in adäquater sozialer Umgebungen ist sie angenehm – ein Duft, der Charakter zeigt, aber nicht aufdringlich ist. Militante Nichtraucher hingegen goutieren den Duft eher nicht. 7. Vergleich & Einordnung: Charatan No 10 steht in direkter Linie mit Dunhill’s London Mixture als bewußte Replik. In meiner Einschätzung kommt der Tabak der alten Dunhill London Mixture sehr nahe – nicht exakt identisch, aber nah genug, um das Verlangen nach dem eingestellten Original zu stillen. Gleichwohl gibt es Unterschiede: Der Virginia-Anteil und seine Süße erscheinen mir anfänglich stärker – das berühmte Gleichgewicht des Originals verschiebt sich leicht im Verlauf. Wenn man die alten Charakteristika von Dunhill’s London Mixture mit Charatan No 10 vergleicht, kann man sagen: Charatan No 10 bietet vom Gesamteindruck heute eine beeindruckende Nähe zum jungen bis mittelgereiften Zustand der alten Dunhill London Mixtures (Murray, Orlik). Die Mischung bringt viele der Merkmale: Virginiasüße, orientalische Würze, Latakia-Rauchigkeit in nahezu perfekter Balance. Die „letzte Reife“, wie sie uralte Chargen original Dunhill‘s London Mixture nach Jahrzehnten erreichen, bleibt jedoch eine besondere Domäne. Diese Reife zeichnet sich durch gedämpftere Kanten des Aromaspektrums, tiefere, dunklere Holztöne, uniformere Süße und einen symphonisch verschmolzenen Gesamteindruck aus, der oft erst durch Lagerung und über viele Jahre bis Jahrzehnte entsteht. Charatan No 10 ist insofern ein „Prä-Reifungsprofil“, das dem Original in Jugend- und Mittelphase sehr nahe kommt. Wer also den Geschmack von Dunhill London Mixture in seiner damaligen Blüte erleben möchte, wird mit Charatan No 10 sicherlich gut bedient; wer die Patina jahrzehntelanger Lagerung sucht, muß auf alte Dosen zurückgreifen oder hoffen, daß Charatan No 10 selbst noch viele Jahre „reifen“ darf. 8. Fazit: Charatan No 10 ist eine ehrwürdige und respektvolle Reinkarnation einer alten Legende: Dunhill’s London Mixture. Die Marke House of Edgeworth Charatan mit neuem Eigentümer Tor Imports hat mit Hilfe von Enthusiasten und Pfeifenclubs einen Blend geschaffen, der das Erbe bewahrt. Für den Genießer, der Stil, Geschichte und ausgewogene Mischung schätzt, ist der Tabak eine Empfehlung — als täglicher Begleiter ebenso wie als Erinnerung an jene Ära, in der man englischen Tabak nicht nur konsumierte, sondern seinen Genuß kultivierte.
26.11.2025

Dr. Magill 1. Einleitung: Frederick Charatan gründete 1863 in London eine Werkstatt, zuerst für Meerschaumpfeifen, später für Bruyère-Pfeifen, und baute sich einen Ruf als Haus edler Rauchgeräte und Rauchwaren auf. Zeitweilig wurde Charatan eine noch höhere Qualität als Dunhill zugesprochen. Bis 1960 blieb das Geschäft in Familienhand. Später wurde Charatan Teil des Erzrivalen Dunhill Tobacco of London. Als Dunhill 2017 aus dem Pfeifen- und Tabakmarkt ausstieg, erwarb Tor Imports Ltd. die Marke Charatan und subsummierte sie unter House of Edgeworth. Die vorliegend zu besprechende, in der Schweiz erworbene Mischung Charatan No 10 wurde nach meinem Kenntnisstand bewußt als Ersatz resp. Nachbildung (Replik) von Dunhill’s London Mixture geschaffen, um die Lücke zu füllen, die durch das Ende der Dunhill-Produktreihe entstanden war. Laut persönlicher Auskunft ließ Tor Imports die Mischung in Zusammenarbeit mit britischen Pfeifenclubs wiederholt testen, um eine möglichst exakte Annäherung an das Original zu erreichen. 2. Optik & Schnitt: Charatan No 10 zeigt den typischen Ribbon-Cut, den man von einer London Mixture erwartet: mehrere Virginia-Varianten, orientalische Blattanteile und natürlich Latakia, in mittelfeiner bis mittlerer Schnittgröße. Die Farbvarianten reichen von hellen Gold- und Bernsteintönen über rötlich-braunen Orient bis zu dunkelbraun bis schwarzen Latakia-Schattierungen. Die Homogenität ist gut, die Feuchtigkeit ist praxisgerecht. 3. Kaltaroma: Der Kaltgeruch ruft Erinnerungen an die alte Dunhill London Mixture wach: Honig- und Heunoten der Virginias, würzig-kräuteriger, leicht lederiger Orient und eine harzig-rauchige Unterlage durch Latakia. Tendenziell riecht Charatan No 10 m.E. etwas süßlicher als Dunhill‘s London Mixture aus Murray- oder Orlik-Produktion, was sowohl an unterschiedlichem Blattgut, als auch am Casing liegen kann. Ich meine, mich erinnern zu können, daß die Original Dunhill-Rezeptur auch etwas süßlicher und weicher duftete als die folgenden Auftrags-Mischungen; bin mir aber bezüglich einer Erinnerung an Raucherlebnisse aus den frühen 1980er Jahren nicht sicher. Entsprechende Konfabulationen anderer Autoren betrachte ich deshalb immer mit gewisser Skepsis. 4. Rauchverlauf: Anfang: Die ersten Züge sind eher mild – Virginia tritt vor mit süßlich-brotigen Getreide- und frischen, hellen Heunoten, gefolgt von leichter orientalisch-würziger Schärfe; Latakia deutet sich im Gegensatz zu älteren Chargen Dunhill‘s London Mixture nur an. Mitte: Hier arbeitet Charatan No 10 auf die klassische Dunhill London Mixture zu: das Zusammenspiel von würzig-floralem Orient und Latakia wird präsenter, Virginia bleibt süßlich unterstützend, Holz- und Lederanklänge treten auf. Ende: Abschließend wird der Rauch etwas trockener, der süßliche Virginiageschmack schwindet; Orient und Latakia bleiben präsent, mit Dominanz des Orients. Der Abgang erinnert an das Aroma alter Londoner Clubs. 5. Abbrand & Technik: Die Mischung zündet gut, brennt gleichmäßig mit geringem Nachzündebedarf ab, besonders bei moderatem Zugverhalten. In großen Pfeifen entfaltet sie ihre Stärken – Wärmeentwicklung und Überhitzung werden bei gemäßigtem Tempo gut vermieden. 6. Raumnote: Charatan No 10 bietet eine kultivierte Raumnote: geräuchertes Holz, Leder, Kräuter und eine mittlere Rauchigkeit, die den Raum füllt, ohne ihn zu dominieren. Für den gewiegten Genießer in adäquater sozialer Umgebungen ist sie angenehm – ein Duft, der Charakter zeigt, aber nicht aufdringlich ist. Militante Nichtraucher hingegen goutieren den Duft eher nicht. 7. Vergleich & Einordnung: Charatan No 10 steht in direkter Linie mit Dunhill’s London Mixture als bewußte Replik. In meiner Einschätzung kommt der Tabak der alten Dunhill London Mixture sehr nahe – nicht exakt identisch, aber nah genug, um das Verlangen nach dem eingestellten Original zu stillen. Gleichwohl gibt es Unterschiede: Der Virginia-Anteil und seine Süße erscheinen mir anfänglich stärker – das berühmte Gleichgewicht des Originals verschiebt sich leicht im Verlauf. Wenn man die alten Charakteristika von Dunhill’s London Mixture mit Charatan No 10 vergleicht, kann man sagen: Charatan No 10 bietet vom Gesamteindruck heute eine beeindruckende Nähe zum jungen bis mittelgereiften Zustand der alten Dunhill London Mixtures (Murray, Orlik). Die Mischung bringt viele der Merkmale: Virginiasüße, orientalische Würze, Latakia-Rauchigkeit in nahezu perfekter Balance. Die „letzte Reife“, wie sie uralte Chargen original Dunhill‘s London Mixture nach Jahrzehnten erreichen, bleibt jedoch eine besondere Domäne. Diese Reife zeichnet sich durch gedämpftere Kanten des Aromaspektrums, tiefere, dunklere Holztöne, uniformere Süße und einen symphonisch verschmolzenen Gesamteindruck aus, der oft erst durch Lagerung und über viele Jahre bis Jahrzehnte entsteht. Charatan No 10 ist insofern ein „Prä-Reifungsprofil“, das dem Original in Jugend- und Mittelphase sehr nahe kommt. Wer also den Geschmack von Dunhill London Mixture in seiner damaligen Blüte erleben möchte, wird mit Charatan No 10 sicherlich gut bedient; wer die Patina jahrzehntelanger Lagerung sucht, muß auf alte Dosen zurückgreifen oder hoffen, daß Charatan No 10 selbst noch viele Jahre „reifen“ darf. 8. Fazit: Charatan No 10 ist eine ehrwürdige und respektvolle Reinkarnation einer alten Legende: Dunhill’s London Mixture. Die Marke House of Edgeworth Charatan mit neuem Eigentümer Tor Imports hat mit Hilfe von Enthusiasten und Pfeifenclubs einen Blend geschaffen, der das Erbe bewahrt. Für den Genießer, der Stil, Geschichte und ausgewogene Mischung schätzt, ist der Tabak eine Empfehlung — als täglicher Begleiter ebenso wie als Erinnerung an jene Ära, in der man englischen Tabak nicht nur konsumierte, sondern seinen Genuß kultivierte.