Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Das dunkelbraune, leicht ölige Broadleaf Maduro Deckblatt dieser Puro aus Nicaragua ist qualitativ über jeden Zweifel erhaben und bestens verarbeitet. Die Zigarre duftet würzig, erdig und ein klein wenig nach Leder. Der Kaltzug liefert vorwiegend Noten von süßer Kamille und wenig Pfeffer. Die Zigarre ist extrem fest und gleichmäßig gerollt. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Don Pepin Jaime Garcia Reserva Especial im Toro Format überraschend süß, begleitet von leichter Würzigkeit. Von Beginn an ist der Zugwiderstand unangenehm hoch. Leichtes kneten des Mundstücks sowie ein erneuter, leichter Cut bringen kaum Abhilfe. Schade, hoffentlich verbessert sich der Zugwiderstand im Rauchverlauf. Weiterhin entstehen recht üppige und schwere Holzaromen im ersten Drittel. Leichte Anklänge von Schokolade und Erde schließen das erste Kapitel ab. Würze, Holz, Erde und Süße stellen sich als die bestimmenden Elemente des zweiten Drittels heraus. Der Zigarre gelingt die Verschmelzung dieser Aromen zu einer sehr schmackhaften Melange, in der die soeben genannten Aromen mit nahezu identischer Intensität zusammen arbeiten und ein sehr eigenständiges, vollmundiges sowie komplexes Aromenspiel liefern. Die Holzaromen entwickeln schöne Züge von Eiche und erinnern mich an geschmackliche Nuancen die ich von gutem, kräftigen Rotwein her kenne. Hinzu kommen noch zarte Anklänge einer Kräutermischung und angenehm dosiertes Leder, dass sich im weiteren Verlauf zusehends steigert. Der bisher zu hohe Zugwiderstand verbessert sich zur Mitte des Smokes glücklicherweise merklich. Auch das Rauchvolumen verbessert sich äquivalent. Der hellgraue, saubere und stabile Aschekegel bereitet keinerlei Probleme. Auch der Abbrand verläuft unproblematisch und kerzengerade. Ich bin erstaunt, bisher nahezu keinen Pfeffer serviert bekommen zu haben. Das finale Drittel entwickelt hauptsächlich die schmackhafte Melange weiter und nimmt das Lederaroma gleichberechtigt in die schöne Komposition auf. Ich habe den Eindruck, dass sich die Süße minimal verstärket. Die leichte Kräutermischung des zweiten Drittels verschwindet gänzlich. Dafür schaffen noch zarte Kaffeearomen den Sprung in das Aromenrad. Die Jaime Garcia Reserva Especial liefert überaus sättigende Kost. Die komplexe, vorwiegend dunkle Aromenkomposition ist hervorragend balanciert, sehr eigenständig und erfordert hohe Aufmerksamkeit. Geschmacklich, sicherlich nicht jedermanns Sache. Mir hat diese vollmundige, mittelkräftige Zigarre über die Rauchdauer von gut 85 Minuten verdammt gut geschmeckt und ich werde sicherlich noch weitere Exemplare ordern. Schade, dass ich über weite mit dem zu hohen Zugwiderstand kämpfen musste. Trotzdem möchte ich diese markige Zigarre besonders fortgeschrittenen Genießern sehr empfehlen. Das PLV empfinde ich als sehr stark und mehr als fair. Ein besonderer Smoke, der in guter Erinnerung bleibt!

Länge: 10.16Durchmesser: 1.59 TAM
Die Akra Angel 1899 Coronita kleidet sich mit ihrem satt braunen, leicht scheckigen Deckblatt aus Ecuador erstaunlich ansprechend. Das verwendete Umblatt stammt aus Brasilien. Die Tabake für die Einlage kommen aus der Dominikanischen Republik und Nicaragua. Die Coronita duftet nach Erde und leichter Würzigkeit. Im Kaltzug bietet sie ehrliche Tabaknoten und Heu. Die Zigarre ist eher leicht „fluffig“ aber gleichmäßig gerollt. Cut, Röstung und Zündung gehen problemlos von der Hand. Die Coronita verschwendet keine Zeit und startet zügig angenehm würzig, gemeinsam mit einer erwachsenen Portion Pfeffer und ein wenig Erde. Leichte Kräuternoten begleiten den schönen Auftakt. Im weiteren Verlauf entwickeln sich zunächst moderate Holzaromen, die sich allerdings in der zweiten Hälfte deutlich steigern. Auch üppige Kaffeearomen stellen sich ein. Sehr ordentliche Anklänge von Bitterschokolade runden das Aromenprofil ab. Überhaupt steigern sich Bitternoten fast kontinuierlich bis zum Ende, die von stets zunehmender, jedoch insgesamt letztlich leichter Süße flankiert werden. Der Zugwiderstand ist optimal. Die kleine Zigarre produziert erstaunlich viel und leicht cremigen Rauch. Der Abbrand verläuft vollkommen problemlos und gerade. Der sich bildende, graue Aschekegel ist sehr stabil. Wow, diese kräftige, knackig-kernige Coronita hat es in sich. Eine tolle Zigarre für Zwischendurch. Ich habe knapp 30, starke Minuten des Rauchgenusses erleben dürfen. Erstaunlich, was diese Zigarre für den aufgerufenen Preis bietet. Glasklare Empfehlung. Nice!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Das aus Ecuador stammende Habano Seed Deckblatt der „Epic Gold H Gordo“ sieht prima aus und ist tadellos verarbeitet. Die Sorte des Deckers erklärt auch den Buchstaben „H“ in der Namensgebung der Zigarre. Das Umblatt kommt aus der Dominikanischen Republik. Die für die Einlage verwendeten Tabake stammen aus Nicaragua und ebenfalls aus der Dominikanischen Republik. Die Zigarre ist fest und gleichmäßig gerollt. Im Kaltgeruch zeigt sich diese Gordo relativ neutral. Lediglich leichte Erdnoten konnte ich ausmachen. Der Kaltzug hingegen liefert leichte Anklänge von Eukalyptus und Heu. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Zigarre mit erdigen Aromen, einer ordentlichen Prise Pfeffer und leichter, unterschwelliger Süße. Die Rauchentwicklung ist vom Start weg extrem üppig. Rasch entwickelt sich schöne Cremigkeit. Das erste Drittel wird letztlich maßgeblich von einem pfeffrigen Aromenmix mittlerer Intensität dominiert. Die Erdaromen werden satter und verstärken sich angenehm. Zum Ende des ersten Drittels kommen zusätzlich leichte Holznoten auf. Das zweite Drittel setzt den Pfeffermix konsequent fort. Dieser wird allerdings zu keinem Zeitpunkt übermäßig scharf oder gar rau. Holz verstärkt sich allmählich und Erde verbleibt auf dem bekannten Niveau. Die unterschwellige Süße bleibt erhalten und entwickeln nach und nach angenehme fruchtige Züge. Zur Mitte des Smokes machen sich zarte Nussaromen bemerkbar. Das letzte Drittel fährt den würzigen Pfeffermix spürbar runter. Holz und Nuss haben derweil an Kraft gewonnen und sind spätestens ab jetzt sehr gut wahrnehmbar. Erde hingegen lässt etwas nach. Die fruchtige Süße hält die bisherige, relativ leichte Intensität, wacker aufrecht. Die Cremigkeit legt allerdings erfreulich zu. Ganz zum Schluss, flacht die gesamte Aromenkomposition deutlich ab. Der Abbrand verläuft völlig problemlos und wie es sich gehört, absolut kerzengerade. Der hellgraue Aschekegel ist ein wenig zu locker und sollte im Auge behalten werden. Gelegentlich lösen sich ungewollt kleine Teile der Asche und schweben durch den Raum. Keine wirkliche Sauerei, trotzdem nicht sonderlich schön anzusehen. Der Zugwiderstand ist fast einen Tick zu leicht. Die Epic Gold H im Gordo Format ist unterm Strich eine grundsolide, mittelkräftige und recht vollmundige Zigarre, die eine alltagstaugliche Aromenkomposition zu einem sympathischen Preis bietet. Keine „besondere“ Zigarre aber trotzdem über die etwas zu kurz geratene Rauchdauer von rund 75 Minuten unterhaltsam. Gut geeignet zum entspannten, beiläufigen Genuss.

Länge: 16.51Durchmesser: 2.14 TAM
Die „Gurkha Heritage Maduro“ im Toro-Format kommt aufwendig gekleidet daher. Eine lange Zedernholzhülle verdeckt gut die Hälfte des ansehnlichen, dunkelbraunen und leicht öligen San Andres Deckblatt. Ein weiteres Drittel wird durch den breiten und gut passenden Zigarrenring verdeckt. Der Fuß der Zigarre wird obendrein durch ein rotes Stoffbändchen geziert. Ist die Toro erst einmal entblättert, gibt der Kaltgeruch kräftige Erde und leichte Würze frei. Nach dem Anschnitt offenbart der Kaltzug Anklänge von Veilchen und süßem Nektar. Die Zigarre ist fest gerollt, jedoch an einer Stelle, etwa zu Beginn des letzten Drittels, leicht unterfüttert. Nach problemloser Röstung und Zündung startet die Toro mit kräftiger, dunkler Schokolade und leichter Würzigkeit. Eine kleine Prise Pfeffer rundet die Würze ab. Die dunkle Schokolade hellt sich allerdings rasch auf und entwickelt unterschwellige Süße. Der Rauch ist vom Start weg üppig und angenehm cremig. Im weiteren Verlauf tritt moderate Erde in Erscheinung und auch Kaffee entwickelt mittelkräftiges Aroma. Leder macht sich zaghaft bemerkbar. Dann, im zweiten Drittel, dominiert Kaffee, begleitet von mittlerweile gut ausgeprägten Zedernholzaromen und Erde. Schokolade und Süße schwächen sich ab. Es ist nur noch wenig Würzigkeit und Pfeffer bemerkbar. Das letzte Drittel bringt eine unangenehme Wendung. Zunächst nur leicht ausgeprägte Bitterkeit zieht rasch und heftig an. Hinzu kommt ausufernde, salmiakartige Schärfe, die grenzwertig ist. Glücklicherweise findet die Zigarre nach wenigen Minuten wieder hinaus aus diesem fiesen Intermezzo. Viel passiert jetzt nicht mehr. Kaffee und Erde ziehen noch einmal leicht an. Zedernholz hält weitestgehend das Niveau des zweiten Drittels und Leder schwächt sich ab. Von der Süße ist leider keine Spur mehr vorhanden. Der im Rauchverlauf entstehende, hellgraue Aschekegel ist sehr sauber, glatt und stabil. Der Zugwiderstand ist insgesamt etwas zu hoch. Der Abbrand verläuft, wie man es sich von einer ordentlich verarbeiteten Zigarre wünscht. Ich habe einen mittelkräftigen, eher mäßigen Smoke erlebt, der insbesondere durch das verhunzte letzte Drittel getrübt wurde. Abgesehen davon bietet, diese Zigarre für mich keine nennenswerten Höhen oder Tiefen. Die Gurkha Heritage Maduro wirkt uninspiriert und austauschbar auf mich. Die Aromenkomposition hinterlässt zudem einen unausgewogen Eindruck auf mich. 75 schwache Minuten - schade!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Bei der „Perdomo Reserve 10th Anniversary Super Toro (Noir)“ handelt es sich um eine waschechte Puro aus Nicaragua. Das braune Maduro Deckblatt der Sorte H 2000 ist sehr ansehnlich und wurde einwandfrei verarbeitet. Die Zigarre ist fest und gleichmäßig gerollt. Der Kaltgeruch liefert Erde und Heu. Im Kaltzug zeigt sich die Super Toro von ihrer floralen, süßen Seite. Sie startet nach einwandfreier Röstung und Zündung mit sehr viel Kaffee und etwas Pfeffer. Auch Erde macht sich moderat bemerkbar. Pfeffer lässt rasch nach. Im ersten Drittel kommen zusätzlich ein wenig Moos und leichte grasige Akzente auf. Trockenes Holz nimmt Fahrt auf und entwickelt Profil. Zum Ende des ersten Drittels kommt erstmalig leichte Süße auf. Leichter Schiefbrand, der zunächst nicht korrigiert werden muss, entsteht nun erstmalig. Die Asche ist recht locker und es kommt vor, dass gelegentlich kleine Teile von ihr umherfliegen, insbesondere wenn man wie ich heute bei leichtem Wind im freien raucht. Die Süße entwickelt derweil Züge von leckerer Schokolade und Kakao. Im zweiten Drittel ist Kaffee deutlich schwächer. Die gut dosierte Süße erweitert sich um gut wahrnehmbare Vanille. Der Schiefbrand muss im zweiten Drittel endgültig mit dem Feuerzeug korrigiert werden. Dies gelingt jedoch gut und flott. Als Gegenpol zum Holz agiert die sehr schmackhafte süße Melange sehr erfolgreich und dominiert das zweite Drittel. Auch das letzte Drittel führt die süße Melange weiter, die sich nun zu voller Stärke aufschwingt und zusätzlich Cremigkeit liefert. Holz, noch immer kräftig präsent, wird spätestens jetzt überholt. Dabei entwickelt Holz schöne Eichenaromen, die sich letztlich gekonnt mit der süßen Melange vereinigen. Kaffee bleibt schwach erhalten und Pfeffer zieht im Gegensatz zum zweiten Drittel noch einmal etwas an, ohne jedoch wirklich scharf zu werden. Die süße Melange schmeckt verdammt gut und beschert einen langen Abgang. Diese Zigarre bietet über die gesamte Rauchdauer von gut 80 Minuten eine schlichte aber intensive Aromenkomposition. Eine sehr sympathische und entspannte Zigarre. Die Rauchentwicklung war insgesamt sehr stark und üppig. Der Abbrand wurde immer wieder durch leichten Schiefbrand etwas getrübt. Der Zugwiderstand hingegen war jederzeit sehr gut. Der Aschekegel war über weite Strecken fransig, aber in sich stabil. Insgesamt eine schöne, gradlinige Zigarre, die nicht zuletzt aufgrund des derzeit reduzierten Preises sehr empfehlenswert ist. Da nur noch wenige Exemplare erhältlich sind, sollte man schnell zuschlagen um sich diesen Stick zu sichern!

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Die schöne Zigarre mit Pigtail ist sehr fest und gleichmäßig gerollt. Sie ist sehr reichlich mit Tabak gepackt und hat ein hohes Eigengewicht. Das dunkelbraune, leicht ölige Deckblatt ist von guter Qualität und ordentlich verarbeitet. Im Kaltzug bietet die Zigarre kräftige Erde und leichte Würze. Der Kaltzug zeigt sich von seiner sehr süßen Seite und bietet leichte Anklänge von Veilchen. Auch leichte malzige Anklänge sind erkennbar. Nach problemloser Zündung startet die Zigarre recht würzig, gemeinsam mit deutlich salzig-pfeffrigen Einschlägen. Zusätzlich kommen leichte Röstaromen auf. Sehr schöne und satte Erdaromen bauen sich auf. Der Rauch ist leicht cremig. Ein Hauch von Süße wabert im Hintergrund. Holz keimt auf und gewinnt im Verlauf des ersten Drittels ordentlich an Stärke. Pfeffer lässt nach und schafft Raum für salzige Noten, die fortan losgelöst agieren. Bereits zum Ende des ersten Drittels entwickelt die Zigarre einen welligen Abbrand mit Tendenz zum Schiefbrand. Das zweite Drittel bietet phasenweise eine gewisse pudrige und etwas breiige Textur. Leichte Nussaromen kommen auf. Die hintergründige Süße bleibt erhalten und es entwickeln sich sehr zarte florale, leicht fruchtige Anklänge. Röstaromen, Salz und Erde schwächen sich merklich ab. Holz verharrt auf unverändertem Niveau. Der Schiefbrand, der sich im ersten Drittel angekündigt hat, tritt nun leider ein und erfordert eine einmalige Korrektur. Pfeffer schwingt sich erneut auf und pendelt sich auf ein angenehmes Niveau ein. Auch die Würzigkeit meldet sich moderat zurück. Die Raucheigenschaften der Zigarre sind durchwachsen. Der Zugwiderstand ist gut, vielleicht ein klein wenig zu hoch. Die Rauchentwicklung möchte ich eher als Mittelmaß bezeichnen. Wie bereits beschrieben, verläuft der Abbrand nicht optimal. Der hellgraue, fast weiße Aschekegel ist leicht fransig und etwas zu locker. Man sollte diesen vorsorglich im Auge behalten. Das finale Drittel bietet zusätzlich leichte Kaffeearomen. Holz verstärkt sich etwas und nimmt kernigere Züge an. Auch die Nussaromen raffen sich noch einmal auf und entwickeln mittlere Intensität. Erde, Würzigkeit und Salz halten weitestgehend den bereits eingeschlagenen Kurs. Die hintergründige Süße schwingt angenehm mit. Mich haben die 90 Minuten mit der „Les Privatiers Serie N Fat Boy (Blue Line)“ etwas enttäuscht. Man kann spüren, dass die Zigarre hoch gesteckte Ziele verfolgt, die sie jedoch letztlich nicht erfüllen kann. Der Blend wirkt in Gänze viel zu unentschlossen um nachhaltig Eindruck erzeugen zu können. Die Aromenintensität ist mittelmäßig. Der Zigarre fehlt meiner Ansicht nach der nötige Charakter um in dem aufgerufenen Preissegment bestehen zu können. Der Preis für diesen mittelkräftigen Smoke ist definitiv zu hoch angesetzt. Von mir keine Empfehlung.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Das seidenmatte Deckblatt dieser Zigarre ist im positiven Sinne grob und Rustikal. Der Decker wird von ein paar dickeren Adern durchzogen, ist aber unterm Strich mindestens vernünftig verarbeitet. Die Zigarre „duftet“ markant nach Kuhstall. Der Kaltzug erinnert an Weizen und tatsächlich ein wenig an Cornflakes. Der Stick ist ordentlich und gleichmäßig gerollt. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Imperio Gigante mit zackiger Schärfe. Die Schärfe beruhigt sich rasch um dezenten süß-würzigen Aromen platz zu machen. Begleitet wird der Auftakt von angenehm holzigen Noten. Zarte Anklänge von Gras und Kräutern sind entfernt mit von der Partie. Leichte Cremigkeit stellt sich ein. Eine sehr milde Grundschärfe bleibt permanent erhalten. Nicht schlecht, der Auftakt weiß zu gefallen! Die Aromenintensität ist medium, die Zigarre ist bisher maximal mittelkräftig. Das zweite Drittel bringt moderate Erde ins Spiel. Die angenehme, leicht süße Würzigkeit bleibt erhalten. Auch Holz bleibt schmackhaft präsent und entwickelt mehr Profil. Ein Hauch nussiger Akzente kommt auf, die gut zum Holz passen. Vor allem die Kräuternote durchlebt nun einen spannenden Wandel, den ich leider nur schwerlich beschreiben kann. Ein sehr eigenständiger, jedoch nur schwach ausgeprägter Geschmack entsteht in diesem Zusammenhang. Erfreulicherweise zieht die Cremigkeit leicht an. Der graue, stellenweise leicht bräunliche Aschekegel ist etwas wellig, jedoch bis zur Mitte des zweiten Drittels stabil. Der Zugwiderstand ist perfekt und der Abbrand verläuft genau so kerzengerade wie man es sich wünscht. Auch produziert die Zigarre eine ordentliche Menge Dampf. Der weitere Verlauf ist sehr linear und führt das zweite Drittel ziemlich konsequent bis zum Schluss fort. Die Zigarre entwickelt jedoch etwas mehr Stärke und die Aromenintensität steigert sich gemächlich aber schön konstant. Ich empfinde dies als nicht schlimm und freue mich vielmehr entspannt der schmackhaften und schön strukturierten sowie leichtfüßigen Komposition gut folgen zu können. Mir hat die „Inca Peru Imperio Gigante“ überraschend gut über die Rauchdauer von rund 80 Minuten gefallen. Diese eher exotische, peruanische Puro bietet einen durchweg eigenständigen, wenn auch nicht unbedingt sensationellen Blend, der einfach gut schmeckt und Laune macht. Es gibt tatsächlich nichts wesentliches an dieser Zigarre zu bemängeln. Das PLV empfinde ich in Anbetracht des Gebotenen als sehr gut. Eine sehr empfehlenswerte, sympathische Zigarre, die einen äußerst entspannen und schmackhaften Smoke mit eigenständigem Charakter bietet. Ich werde zukünftig häufiger zu ihr greifen. Nice!

Länge: 18.10Durchmesser: 2.14 TAM
Das satt braune, mexikanische San Andres Deckblatt der Don Julio ist von guter Qualität und ordentlich verarbeitet. Umblatt und Einlage für diese Zigarre kommen aus der Dominikanischen Republik. Der Kaltgeruch ist leicht stallig und erdig. Der Kaltzug erinnert an eine frische Kräutermischung und wenig Heu. Die Don Julio ist gest gerollt und dicht mit Tabak gepackt. Die Zigarre startet unmittelbar nach erfolgreicher Zündung mit viel Kaffee und dunkler, leicht cremiger Schokolade. Sehr leichte Würzigkeit und wirklich nur ein Hauch Pfeffer schwingen im Hintergrund mit. Stark, ich habe selten ein derart intensives Kaffeearoma zum Auftakt erlebt. Das erste Drittel konzentriert sich fast vollkommen auf Kaffee und Schokolade. Im weiteren Verlauf kommt wenig trockenes Holz auf. Allmählich entwickelt sich kräftiges Haselnussaroma, dass sich sehr harmonisch zur dunklen Schokolade und dem nun leicht in der Intensität nachlassenden Kaffee gesellt. Leichte, nicht unangenehme Bitterkeit begleitet das zweite Drittel. Die würzigen und holzigen Noten kommen nun besser zum Vorschein. Salz tritt verstärkt in den Vordergrund. Dunkle Schokolade wird milder. Das zweite Drittel verschreibt sich einer vollmundigen Mischung würziger Aromen. Im letzten Drittel kann eine leichte Verstärkung des ohnehin nur moderat vorhandenen Pfeffers verzeichnet werden. Dunkle Schokolade legt wieder zu und nimmt ein wenig süßlichere Züge an. Kaffee verbleibt auf ordentlichem Niveau. Nussaromen melden sich nun verstärkt zurück. Holz gewinnt nun weiter an Intensität. Minimale Anklänge von Toast und sehr zarte grasige Akzente vervollständigen abschließend das Aromenspektrum. Die Zigarre produziert einen nahezu weißen, sehr glatten und festen Aschekegel, der im Rauchverlauf zusehends dunkler wird. Es entsteht leichter, unproblematischer Schiefbrand im zweiten Drittel, der sich durch leichtes nachfeuern korrigieren lässt. Der Zugwiderstand ist auf den Punkt optimal. Die Rauchentwicklung ist ordentlich, hätte aber durchaus üppiger ausfallen dürfen. Die Don Julio bietet einen recht gradlinigen, mittelkräftigen Smoke über rund 75 Minuten mit überschaubarer Aromenvielfalt, die allerdings phasenweise mit sehr üppiger Intensität daherkommt. Die Zigarre ist im Grunde wirklich gut, allerdings hatte ich mir für den aufgerufenen Preis ein wenig mehr erhofft. Für meinen Geschmack etwas zu einseitig. Daher lediglich eine eingeschränkte Empfehlung meinerseits.

Länge: 12.70Durchmesser: 2.22 TAM
Die Lagos dieser Serie hat mir bei der Verkostung vor gut 2 Monaten recht gut gefallen. Neben dem guten Geschmack dieser Zigarre war ich seinerzeit besonders vom starken PLV beeindruckt. Nun bin ich auf die Robusto XL gespannt. Das dunkelbraune, leicht ölige Deckblatt ist von sehr ordentlicher Qualität und gut verarbeitet. Die Zigarre ist fest gerollt, jedoch stellenweise leicht unterfüttert. Der Kaltgeruch ist leicht erdig, ein klein wenig holzig und etwas süßlich. Der Kaltzug liefert Eindrücke von trockenem Holz sowie eine leicht säuerliche Fruchtigkeit. Nach problemloser Röstung und Zündung startet die Zigarre mit leichten Erdaromen und einem seltsamen, leicht seifigen Unterton, der so gar nicht ins Geschehen passen will. Eine sehr leichte Prise Pfeffer ergänzt die Startformation. Wie sich herausstellen wird, bleibt Pfeffer während des gesamten Smokes unaufdringlich im Hintergrund erhalten. Leichte Cremigkeit stellt sich ein. Der seifige Unterton schwindet glücklicherweise nach ein paar Minuten und stattdessen entwickelt sich eine moderate holzige Würzigkeit. Im weiteren Verlauf bauen sich zarte Aromen von schwarzem Filterkaffee auf. Auch dezente Holzaromen sind mit von der Partie. Etwa zur Halbzeit werden die Erdaromen irgendwie leicht „muffig“, nicht sonderlich angenehm. Zusätzlich kommen leicht metallische Noten ins Spiel, die das bisherige Aromenprofil fast ersticken. Es gelingt der Zigarre jedoch sich hiervon zu Beginn des letzten Drittels weitestgehend zu befreien. Zarte süßlich-grasige Akzente, begleitet von leichter Bitterkeit, schließen das durchwachsene Raucherlebnis ab. Der Zugwiderstand ist für meinen Geschmack etwas zu hoch gewesen, die Rauchentwicklung war insgesamt eher verhalten. Der Abbrand hingegen war absolut einwandfrei. Der stabile, hellgraue Aschekegel war jederzeit gut kontrollierbar und sauber. Die Robusto XL zieht im direkten Vergleich zur Lagos meiner Auffassung nach eindeutig den Kürzeren. Die Lagos bietet einen deutlich ausgewogeneren und reichhaltigeren Blend. Die Robusto XL wirkte auf mich über die gut 60 minütige Rauchdauer insgesamt schlapp und ausgezehrt. Vielleicht hatte ich nur Pech mit meinem Exemplar. Die Robusto XL konnte mich heute jedenfalls leider nicht überzeugen.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.59 TAM
Das hellbraune Deckblatt der Angelique ist relativ dünn, macht aber trotzdem einen optisch guten Eindruck und ist ordentlich verarbeitet. Diese federleichte und fest gerollte Zigarre verströmt für mich lediglich leichten Tabakgeruch. Der Kaltzug hingegen ist extrem süß und blumig und hinterlässt auf den Lippen einen sehr intensiven Geschmack von kristallinem Zucker. Nach erfolgreicher Zündung startet der Stick mit einem starken, unangenehmen Geschmack von Süßstofftabletten, wie ich sie seinerzeit bei meiner Oma zum Kaffee kennen und fürchten gelernt habe. Sehr künstlich und chemisch. Ich bekomme tatsächlich eine Negativgänsehaut und hoffe inständig auf eine rasche Wendung...jedoch leider vergebens. Im Rauchverlauf taucht zeitweise noch leichte Minze und wenig Gras auf und das war es dann schon. Der extreme Süßstoffgeschmack bleibt auf konstant hohem, nahezu unerträglichen Niveau. Himmel, wer macht den so etwas und verfällt dann noch offensichtlich der Annahme, dies könne passionierten Zigarrenliebhabern tatsächlich gefallen? Die technischen Eigenschaften der Zigarre sind immerhin gut und positiv hervorzuheben. Gute, cremige Rauchentwicklung, problemloser Abbrand und ein optimaler Zugwiderstand bleiben für das Protokoll festzuhalten. Nach 30 Minuten gebe ich auf und hoffe keine nachhaltige Schädigung meiner Geschmacksnerven provoziert zu haben. Eines der schlechtesten Raucherlebnisse die ich jemals hatte - oder sogar das schlechteste überhaupt.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.06 TAM
Die heutige Durchsicht meines Humidors fördert eine erneute, sicherlich versehentliche Falschlieferung von Cigarworld zu Tage. Ursprünglich bestellt hatte ich die „PDR 1878 Cafe Dark Roast Toro“. Geliefert wurde mir jedoch die „PDR 1878 Capa Sun Grown Toro (6x52)“. Na ja, halb so wild, dann verkoste ich heute die Falschlieferung und bestelle demnächst nochmals die Cafe Dark Roast. Nun, die Sun Grown ist optisch irgendwie so ganz und gar nicht ansprechend. Sie sieht verdammt „alt“ und ein wenig runzelig aus. Das braune, ordentlich verarbeitete Deckblatt ist uneben, stumpf und wird von zwei sehr dicken Adern durchzogen. Das fängt ja gut an...Der Kaltgeruch offeriert leichte holzige, erdige und süßliche Anklänge. Nicht schlecht! Der Kaltzug liefert Noten von alter, feuchter Eiche und wenig Erde. Seltsam...Die Zigarre ist relativ fest aber stellenweise ungleichmäßig gerollt. Röstung und Zündung gehen problemlos von der Hand. Die PDR startet angenehm holzig und moosig. Eine leichte Pfeffernote kommt rasch auf. Sehr schöne, unterschwellige, rosinenartige Süße fügt sich passend in die Startformation ein. Der moosige Einschlag nimmt zum Ende des ersten Drittels muffige, grasige Züge an und wird leicht bitter. Im zweiten Drittel verändert sich die Süßlichkeit. Es wird leicht schokoladig, angenehm cremig und nussig. Holz wandelt sich zu mit mittlerer Intensität arbeitenden Zedernholz. Leichte Röstaromen und etwas Kaffee bereichern das zweite Drittel. Pfeffer spielt fast gar keine Rolle mehr. Zum Glück verschwindet die Muffigkeit recht zügig und lässt etwas Gras zurück. Das letzte Drittel ist eine konsequente Fortsetzung des zweiten Drittels mit leichter Variation der jeweiligen Aromenintensitäten. Erwähnenswert ist hier noch die Entstehung einer leichten Würzigkeit. Der Zugwiderstand ist ein wenig zu hoch. Die Rauchentwicklung ist gut. Der gerade Abbrand bietet keinen Grund zur Klage. Der hellgraue Aschekegel ist sehr wellig, etwas locker und sollte im Auge behalten werden. Ein unaufgeregter, grundsolider und mittelkräftiger Smoke über knapp 65 Minuten ohne nennenswerte Höhen und Tiefen. Der optische Auftritt der Zigarre ist schwach, die inneren Werte stimmen jedoch. Nett, aber eine Wiederholung wird es für mich nicht geben, weil die Zigarre nichts zu bieten hatte was mich dauerhaft reizen könnte.

Länge: 10.80Durchmesser: 2.06
Die „El Copey Mini Pyramide“ bietet im Rauchverlauf süßliche, florale, leicht grasige Aromen, gepaart mit dezenter Würze sowie einer Spur Holz, Erde und wenig Pfeffer. Die Aromenintensität ist gering und flacht im Rauchverlauf zunächst linear ab. Ab der Mitte gewinnen die Aromen wieder etwas mehr Profil. Zum Ende schmeckt die Zigarre einfach nur noch nach Tabak. Das sehr dünne, aber qualitativ ordentliche Deckblatt ist für dieses Preissegment erstaunlich gut verarbeitet. Die Zigarre ist ungleichmäßig gerollt und an manchen Stellen luftig-locker unterfüttert. Der Zugwiderstand variiert und ist über weite Strecken deutlich zu hoch. Die Rauchentwicklung ist als eher schwach zu bezeichnen. Der Abbrand ist in Ordnung, jedoch hatte ich leichten Schiefbrand, der allerdings keine großen Probleme verursachte. Im Rauchverlauf bildet sich ein mittelgrauer, schuppiger und stabiler, Aschekegel, der absolut keine Schwierigkeiten macht. Die Mini Pyramide bietet nette 30 Minuten für den unaufmerksamen, beiläufigen und überaus entspannten Smoke während eines kleinen Spaziergangs im Park. Für den Preis durchaus „gut“ rauchbar und gar nicht mal so schlecht.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAM
Das hellbraune, leicht ölige sowie recht dicke mexikanische Sungrown Deckblatt der „Caldwell Eastern Standard Sungrown Magnum“ wird von ein paar dickeren Adern durchzogen und wirkt rustikal. Trotzdem ist die Qualität des Deckers sehr gut und die Verarbeitung tadellos. Das Umblatt stammt aus Ecuador, die Einlage ist eine Mischung aus Tabaken der Dominikanischen Republik und Mexiko. Eine interessante Zusammenstellung. Das Format wiegt schwer und liegt satt in der Hand. Die Zigarre ist sehr fest gerollt. Der klassische Zigarrenring passt gut zum gesamten Erscheinungsbild. Ich habe keine Ahnung wer der hier abgebildete, ältere Herr sein soll - aber irgendwie erinnert er mich spontan an Karl Marx. Das praktische Pigtail am Kopf der Zigarre macht den klassischen Anschnitt, je nach individueller Vorliebe, überflüssig und kann einfach abgeknipst werden. Der Kaltgeruch bietet staubige Erde, moderates Holz und wenig Heu. Der Kaltzug hat etwas von Eichenholz und einem Hauch floraler Süße. Nach erfolgreicher Röstung und Zündung startet die Magnum überraschend schokoladig und leicht süßlich, gemeinsam mit angenehmer Würze. Nach wenigen Minuten kommt Zedernholz ins Spiel, leichte Lederaromen melden sich ebenfalls. Der Smoke ist leicht cremig. Zum Ende des ersten Drittels nehme ich erstmalig eine Prise schwarzen Pfeffers wahr. Ein schöner Auftakt mit mittlerer Aromenintensität. Das zweite Drittel setzt das erste Drittel ziemlich konsequent fort, wobei sich Zedernholz leicht verstärkt und die Würze ein wenig intensiver wird. Ein bisschen Erde schleicht sich zeitweise ins Geschehen. Retronasal kann ich schöne grasige Einschläge ausmachen. Ab der Mitte gibt es zeitweise gut ausgeprägte und kernige Aromen überreifer Nuss. Das finale Drittel setzt wiederum das zweite Drittel weitestgehend vor. Gras und Erde rücken minimal verstärkt in den Vordergrund. Eine leichte, kaum wahrnehmbare und unterschwellige Bitternote begleitet den Abschluss dieser Zigarre. Mir hat dieser eher milde Smoke geschmacklich gut gefallen, obwohl ich es gerne ein wenig intensiver gehabt hätte. Der Abbrand ist gerade und völlig unproblematisch. Allerdings ist der helle Aschekegel sehr instabil und verlangt nach einem wachsamen Auge. Der Zugwiderstand ist bei meinem Exemplar zu hoch und die Rauchentwicklung eher mittelmäßig. Erst im letzten Drittel verbessern sich Zugwiderstand und Rauchentwicklung leicht. Ich hatte 80 solide und unterhaltsame Minuten, die ich jedoch nicht unbedingt wiederholen muss. Die Zigarre ist durchaus für Einsteiger geeignet und auch Fortgeschrittene, die einen unkomplizierten, aufgeräumten Smoke für zwischendurch schätzen. Unterm Strich, ein bodenständiges, ehrliches, geschmacklich angenehmes und aus meiner Sicht leicht überteuertes Raucherlebnis.

Länge: 13.97Durchmesser: 2.18 TAM
Das Deckblatt der „Factory Overrun Honduras Robusto Maduro Prensado Boxpressed“ sieht mit seiner scheckigen, feinen schwarz-braunen Maserung interessant aus. Es wird von wenigen Venen durchzogen, ist allerdings von guter Qualität und sehr gut verarbeitet. Der Kaltgeruch wird von Pfefferminze und erdigen Eindrücken geprägt. Der Kaltzug hingegen liefert Heu und schmackhafte Kräuter. Die Zigarre ist mittelfest gerollt und federleicht. Nach problemloser Zündung startet die Prensado mit kräftigen, sehr angenehmen Röstaromen. Rasch entwickeln sich zusätzlich ein starkes, dunkles Kaffeearoma. Entfernt entsteht eine zum jetzigen Zeitpunkt noch unentschlossene Süße. Nach und nach entpuppt sich diese als dunkle Schokolade. Das erste Drittel ist geschmacklich intensiv und ansprechend. Die Zigarre produziert eine Unmenge an sattem, cremigen Rauch. Der Zugwiderstand ist ein wenig zu gering und wird sich im weiteren Rauchverlauf auch nicht verändern. Die gelungene Melange aus Röstaromen, Kaffee und dunkler Schokolade bleibt im zweiten Drittel erhalten und entwickelt unterm Strich eine angenehm süßlich-würzige Grundcharakteristik. Hinzu kommen leichte Holzaromen, sehr wenig Gras und ein Hauch Pfeffer. Auch das letzte Drittel bleibt dem beschriebenen Grundgeschmack weitestgehend treu. Lediglich Holz gewinnt etwas mehr Kraft. Auch Pfeffer legt leicht zu, ohne jedoch den milden Bereich zu verlassen. Kurz vor dem Ende wird das Aromenrad um wenig Erde und etwas Minze bereichert. Mir hat diese unkomplizierte, sehr solide Maduro-Robusto über die etwas zu kurze geratene Rauchdauer von knapp 50 Minuten gut gefallen. Wenig komplex, aber mit hoher Aromenintensität ausgestattet, ist sie sicherlich eine gut geeignete Zigarre für Einsteiger. Erfahrene Raucher die ein entspanntes, gradliniges Raucherlebnis für zwischendurch suchen, sollten sich ebenfalls angesprochen fühlen. Abzüge gibt es in der B-Note für den etwas lockeren, dunkelgrauen Aschekegel, den man im Auge behalten sollte. Der Abbrand an sich war jedoch tadellos und völlig unproblematisch. Fazit, nicht schlecht, macht Spaß und das PLV passt meiner Meinung nach ebenfalls. Ich freue mich jedenfalls auf das zweite Exemplar in meinem Humidor.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.38 TAF
Die „Quorum Maduro Double Gordo“ ist ordentlich verarbeitet und eher weicher gerollt. Im Verhältnis zu ihrer imposanten Größe, weist sie ein relativ geringes Eigengewicht aus. Das leicht glänzende, dunkelbraune Deckblatt ist stellenweise etwas wellig und wirkt insgesamt relativ grob. Trotzdem ist die Qualität absolut in Ordnung und das Deckblatt muss sich keinesfalls vor anderen verstecken. Der Kaltgeruch liefert leicht stallige Noten und Eindrücke von mildem Kaffee. Der Kaltzug hat erdige Noten und ein wenig Menthol im Angebot. Die Zigarre startet nach etwas länger als üblich dauernder, aber dennoch problemloser Zündung, zackig mit ausgeprägten süßen, karamellartigen, malzigen und leicht würzigen Aromen. Nach wenigen Minuten kommt eine passende Prise Pfeffer mit ins Spiel. Die süßen Aromen steigern sich im ersten Drittel fast kontinuierlich und nahezu linear. Eine schöne Cremigkeit begleitet den Auftakt und wird sich durch den gesamten Smoke ziehen. Ziemlich beeindruckend, diese Maduro startet ohne Vorgeplänkel sofort voll durch und entfaltet eine starke Aromenintensität. Im zweiten Drittel nimmt die Würze etwas mehr Fahrt auf und sorgt für eine leichte Abschwächung der süßen Aromen, die nun mehr und mehr den Geschmack dunkler Schokolade annehmen. Kerniger Kaffee erkämpft sich einen Platz im Aromenrad. Pfeffer bleibt auf unverändert angenehmen Niveau erhalten. Zum Ende des zweiten Drittels wird die Zigarre um angenehme, recht milde Bitternoten bereichert. Das finale Drittel nimmt leichte Anklänge von Leder und federleichte Noten von Holz mit in die gelungene Komposition auf. Die süßen Aromen schwächen sich erneut leicht ab. Würzigkeit und Pfeffer steigern sich nochmals merklich. Auch Holz legt ganz zum Schluss noch einmal eine Schippe drauf. Insgesamt entwickelt das letzte Drittel eine erwachsene aber nicht überbordende Schärfe. Die Zigarre benötigt etwas Aufmerksamkeit. Sie mag es nicht länger abgelegt zu werden und neigt dazu auszugehen, wenn man nicht regelmäßig zieht. Der dunkelgraue Aschekegel bietet keinen Grund zur Klage. Er ist stabil und sauber. Der Abbrand ist völlig in Ordnung, phasenweise minimal schräg, korrigiert sich jedoch stets von selbst. Die Rauchentwicklung ist sehr ansehnlich und der Zugwiderstand optimal. Das einziges Manko ist die etwas zu kurz geratene Rauchdauer. Nach knapp 60 Minuten ist bereits leider Schluss. Im Verhältnis zum Format ist für mein Empfinden weniger Tabak als üblich verarbeitet worden, was zum Teil erklärt, wie diese herrliche Zigarre so günstig angeboten werden kann. Die Gordo gefällt mir noch besser als die vor einigen Monaten verkostete Toro. Ich bin sehr angetan von dieser Maduro. Zwar ist die Aromenkomposition alles andere als subtil oder gar komplex, bietet aber sehr schöne, intensive und ausdrucksstarke Aromen, die äußerst stimmig in das Gesamtbild passen. Das PLV ist unterm Strich ausgezeichnet! Selten bekommt man für € 4,- eine derart hohe Qualität. Diese mittelkräftige bis leicht kräftige Zigarre kann ich uneingeschränkt empfehlen. Kommt definitiv wieder in meinen Humidor!


