Humidor Juanoro

Ein mildsonniger Oktobernachmittag. Die gedämpfte Welt fließt herbstkräftig in warmem Golde: Tage der Herrlichkeit. Und in meiner Hand die A.J. Fernandez Dias de Gloria. Das passt... Opulent verpackt in Zedernhülle, rotem Seidenband und zwei schönen Banderolen. Man muss sie also erstmal genussvoll entblättern. Dann zeigt sie sich schön gerollt und mit einem nur leicht geäderten, gleichmäßig tabakbraunen Deckblatt. Der Kaltduft ist erdig würzig, der Kaltzug mild vanillig. Entzündet entwickelt sie zunächst schöne holzig nussige Noten. Über dem gesamten Rauchverlauf hält sich über den Aromen ein milder Vanillehauch. Wie an anderer Stelle bereits beschrieben entdecke auch ich auch einen Orangenton. Zur Mitte hin Zimt und Kakao. Zum Ende hin kräftigere Töne ohne aber jemals aufdringlich zu werden. Zug, Abbrand und Rauchvolumen sind schlichtweg perfekt. Ein absoluter Genuss von vorne bis hinten. Sie katapultiert sich bei mir auf Anhieb in die Liste meiner Favoriten und braucht keinen Vergleich zu scheuen. Oberliga. Der Preis geht absolut in Ordnung. Würde ich jemals vergessen, warum ich Zigarren so sehr liebe, spätestens jetzt wüsste ich es wieder... ;)

Laura Chavin Virginy – eine Zigarre gemacht aus dem einzigen genetisch noch unberührten Urtabak, dem Carbonell’schen Olor Dominican Virgen. Das macht natürlich neugierig... Urtabak? Da denkt man ja zunächst an etwas eher Ungehobeltes. Aber weit gefehlt! Dazu später mehr... Die Virginy im Toro Format ist schon rein optisch verlockend. Das hellbraune Deckblatt (es schimmert ganz leicht grünlich) ist von feinen Äderchen durchzogen. Die beiden im Art Deco Stil gehaltenen Banderolen mit ihrem Kupferglanz passen perfekt dazu und unterstreichen den Anspruch der Besonderheit. Wunderschön! Das Auge raucht ja schließlich auch mit... Die Virginy duftet kalt mild nach Waldlaub und Erde, im Kaltzug entdecke ich ein feines Kirscharoma (das ich später im Rauch aber nicht mehr gefunden habe). Die Zigarre ist eher leicht gerollt und für meinen Geschmack perfekt konstruiert. Sie hat einen leichten Zug und entwickelt viel Rauch. Die ersten Züge überraschen mit Karamell und Vanillenoten. Der Rauch ist weich und aromatisch, fast wie mit einem Butterduft durchzogen. Nach ein paar Minuten gesellt sich ein leicht fruchtiger Anteil dazu (Birne?). Im weiteren Verlauf folgen grasige, florale Noten. Ich habe die Assoziation eines Spaziergangs an einem sonnenbeschienen Waldrand. Der Geruch des Waldes vermengt sich mit dem Aroma sonnenwarmer Rinde und dem Wiesenduft. Herrlich... Ab der Hälfte entwickeln sich schokoladige Anteile, aber immer mit einer ungewöhnlichen Milde, eher also Vollmilchschokolade. Ich erkenne geröstete Mandeln, blumige Räucheraromen, später Gewürze (Zimt und Nelken?) und dann auch noch vanillige Orangen- und Maracujaaromen. Ich musste diese Zigarre rauchen bis ich sie fast nicht mehr halten konnte. Sie wurde nie scharf oder unangenehm. Im Gegenteil! Am Ende denke ich an Rosenduft vermengt mit frisch gesägtem Holz. Ich suche minutenlang, nach einem Aromenanteil, den ich zum Schluss sehr deutlich wahrnehme, aber nicht so recht definieren kann. Ich glaube es ist Vetiver. Abbrand und Aschebildung sind absolut makellos. Die Asche fällt aufgrund der relativ leichten Konstruktion aber eher schnell ab. Ich war anfangs skeptisch wegen des Formats. Toros sind mir oft einen Ticken „too much“. Aber bei dieser Zigarre ist dieses Format absolut perfekt. Das Volumen ergänzt perfekt die aromatische Milde des Tabaks. Etwas Niktotinstärke ist übrigens durchaus auch vorhanden. Rauchdauer ca. 70 Minuten. Fazit: Begeisternd. Eine der besten Zigarren die ich jemals rauchen durfte. Man merkt, dass hier mit sehr viel Liebe, Verstand und extrem hohem Qualitätsanspruch produziert wird. Sollte man erlebt haben! Trotz der Milde ein unglaubliches Aromenspektrum. Genuss und Entspannung pur. Sie überfordert oder nervt nie. Durchaus auch dem geneigten Tabaknovizen anempfohlen. Aber ganz unbedingt auch jedem Kenner! Absolut außergewöhnlich. Und deshalb den Preis auch definitiv wert...!

Ein lauer Sommerabend. Windstill. Die blaue Stunde beginnt. So muss es sein. Ich nehme die wunderschöne Davidoff Nicaragua Robusto aus dem Humidor und setze mich auf die Terrasse. Ich hatte schon viele Standard Davidoffs, aber dies ist meine erste Nicaragua. Ich bin gespannt... Schon allein optisch hat die Zigarre sehr viel Swag mit der schwarzen Davidoff Banderole und dem kupferfarbenen Nicaragua Ring. Das Deckblatt ist wunderschön dunkelbraun, glatt und makellos. Sie duftet kalt umwerfend nach Waldhonig. Ich bin von Davidoff perfekte Verarbeitung gewohnt und auch heute werde ich nicht enttäuscht. Das ist einfach oberste Liga. Brandannahme, Abbrand, Zugverhalten, Rauchvolumen und Aschebildung, das ist alles einfach zu 100% perfekt. Ich kenne diese durchgängige Perfektion von keinem anderen Hersteller. Sorry... Die ersten Züge überraschen mit etwas Pfeffer, aber das legt sich sofort. Es dominieren schokoladig nussige Aromen mit einer leichten Süße. Den ganzen Rauchverlauf hindurch vernehme ich nussige Töne, fast wie gebrannte Mandeln, mit einem Vanilleschimmer. Herrlich... In Verbindung mit dem Honigduft des Deckblattes habe die Assoziation von Toblerone. Zur Mitte hin entwickelt sich etwas Anis. Vielleicht wäre ein guter Pastis ein interessanter Begleiter gewesen? Zum Ende hin verwandelt sich die Schokolade in Kaffee. Ich kann jedem Aficionado nur empfehlen auch ab und zu am Mundende der Zigarre (jeder Zigarre...!) zu schnuppern um noch mehr Aromen zu entdecken. Die blaue Stunde hat sich längst in einen dunkelblauen Nachthimmel voller Sterne verwandelt als ich die Zigarre weglege. Ich bin beseelt. Ganz großes Kino und jeden Cent wert!

Wunderbar runder, schokoladiger Maduro Smoke. Zurücklehnen und entspannen. Brennt wunderbar ab, durchgängig perfektes Rauchvolumen. Nur zum Ende hin leichter Schiefbrand. PLV Top! Empfehlung!

Ich musste erst mal lange an dieser wunderschönen Perfecto schnuppern. Ein feiner Rosenduft lag unter dem Tabakaroma. Sehr besonders! Das Entfachen einer Perfecto ist natürlich ein Kinderspiel. Die ersten zwei Züge waren allerdings mit einem scharfen Holzfeueraroma erstmal verstörend. Dann weitet sich das Spektrum aber schnell. Ein wohlig warm-weiches Bouquet tut sich auf, nussig-karamellig, herrlich fein tabakwürzig. Abbrand und Rauchvolumen waren von vorne bis hinten schlichtweg perfekt. Mittelstark, würde ich sagen. Die (schöne) Banderole lässt sich ohne Zicken entfernen, denn ich musste diese wunderbare Zigarre rauchen, bis es wirklich nicht mehr ging. Toll!

Traumzigarre für wenig Geld! Wäre eine Davidoff Banderole dran gewesen hätte ich das sofort geglaubt... Nachtrag: Die zweite war dann doch nicht ganz so dolle. Zu locker gerollt, kaum Zugwiderstand und bröselige Asche. Mal schauen... Hab trotzdem nachbestellt... Nachtrag 2: Nach ausgiebigem Mehrfachtest bleibe ich dabei: Hervorragend!

Ich hatte schon viele Flor de Copan und wurde noch nie enttäuscht. Die Verarbeitung dieser Zigarren ist schlichtweg immer perfekt. Fast schon davidoffesk. Die Rothschild ist ein sehr angenehmer, milder Smoke, perfekt für einen gemütlichen Sonntagnachmittag. Ein weiches, fast schon milchkaffeeartiges Aroma zieht sich durch, immer angenehm, nie überfordernd. Sehr mild und von daher auch für Einsteiger zu empfehlen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Flor de Copan ist meines Erachtens überragend.

Also mal ehrlich: Hier kann man wirklich nichts falsch machen! Eine wunderschön verarbeitete Edmundo mit makellosem Deckblatt. Das Deckblatt ist über dem Brandende zusammengedrückt, was der schönen Costa Ricanerin einen schönen handwerklichen Anstrich gibt. Interessant beim Entzünden... Auch haptisch makellos. Ein heuig-sanfter Kaltduft, mit einem fruchtigen Kaltzug (Kirsche?). Die Edmundo brennt perfekt ab und hat ein tolles Rauchvolumen. Ich ordne sie in die eher milde Ecke ein. Die grasig-heuig-fruchtigen Aromen finden sich auch im Rauch wieder. Im Verlauf absolut konstant, was ich in diesem Fall als sehr positiv empfinde, weil sie mir von Anfang an sehr gut gefällt. Eine Zigarre, die man nicht weglegen möchte. Ich habe sie geraucht bis es wirklich nicht mehr ging. Wunderbarer Smoke für einen sonnigen Nachmittag und jeden einzelnen Cent dreimal wert... Empfehlung! (Würde mich ja sehr interessieren, welche Banderole da normalerweise dran ist...)

Wir Menschen sind schon komisch. Wir glauben sie Dinge klar zu sehen und sind trotzdem so leicht beeinflussbar. Ich nehme mich da nicht aus. Ich halte die wunderschön verarbeitete Olifant Robusto in der Hand und es gibt optisch rein gar nichts auszusetzen. Im Gegenteil: Ein wunderschön haselnussbraunes Deckblatt, eine angenehm federn-feste Haptik und die elgante beige-goldene Banderole. Einfach perfekt! Aber auf der Banderole prangt das Wort „Holland“... Das Unterbewusstsein reagiert reflexhaft. Würde da „Habana“ oder „Cuba“ oder „Hecho a mano“ oder was in der Art stehen, ich wette die Zigarre hätte es bei vielen leichter im ersten Eindruck... Denn die Olifant Robusto braucht sich nicht zu verstecken. Sie verwöhnt von den ersten Zügen an mit einem ausgewogenen weichen Aroma, bei dem ich durchgängig eine deutliche -und sehr tolle!- Haselnuss-Assoziation habe. Sie brennt wunderbar, ab. Perfekter Zug und Rauchvolumen. Ab der Mitte entwickelt sich bei meinem Exemplar ein leichter Schiefbrand, der sich aber leicht korrigieren lässt. Rauchdauer ca. 60 Minuten, mittelstark. Ich hatte schon einmal Olifant Zigarillos, auch die fand ich sehr überzeugend. Und auch hier ist festzustellen. Die Olifant Robusto ist eine ausgezeichnete Zigarre!

Ich hab die Camacho Gran Churchill geschenkt bekommen. Aus unerfindlichen Gründen hätte mich die Zigarre sonst wohl nicht angesprochen, obwohl ich ein bekennender Fan nicaraguanischer Zigarren bin. Ich glaube es ist die etwas arg präsente und meines Erachtens nicht besonders schöne Banderole die der Zigarre auf den ersten Blick (für mich) einen etwas billigen Tankstellenanstrich gibt. Aber da war sie nun und wollte geraucht werden. Der zweite Blick war dann aber schon anerkennender. Die Augenbrauen gehen hoch: Was für ein makelloses wunderschön gerolltes, kaffeebraunes Deckblatt! Schnell die Banderole abmachen. Und dabei fällt dann auf, dass diese zunächst geschmähte Banderole doch nicht ganz so schlecht ist. Durch ihre sinnige Gestaltung lässt sie sich nämlich wunderbar leicht entfernen. Der Anschnitt gelingt problemlos. Die Zigarre ist bestens gearbeitet. Federnd fest gerollt und ein perfekter Zug. Der Kaltduft erinnert mich an eine Blumenwiese im Frühling (Löwenzahnblüten?). In Brand gesteckt sind die ersten Züge dann aber nicht mein Ding und ich fühle mich zunächst gleich wieder in meinen ersten Vorurteilen bestätigt. Aber das zunächst scharf-pfeffrige Aroma legt sich sofort wieder. Dann entwickelt sich ein überraschend gleichmäßig milder Verlauf, der garnicht so recht zu dem respekteinflößenden Format und der aggressiven Optik mit dem Skorpion auf der Banderole passt. Nein: Das die Gran Churchill meint es gut und ist ein freundlicher und sanftmütiger Begleiter. Keineswegs besonders stark, für mein Empfinden eher mild. Nussig-karamellige Aromen mit dezenter Süsse, Sehr angenehm! Sie bleibt über den gesamten Verlauf sehr konstant und wird auch zum Ende hin nicht scharf. Der Abbrand ist perfekt und gleichmäßig bis zum Schluss. Wunderbar! Ich habe gut eineinviertel Stunden geraucht und war abschließend dann doch durchaus angetan. Einmal mehr wurde ich belehrt: „Don´t judge a book by it´s cover!“. Ich werde mich bessern...

Wie konnte das passieren??? Seit 25 Jahren rauche ich Zigarren und das war heute meine erste Perfecto! Und selten habe ich eine Zigarre derart genossen wie diese kleine Casa de Torres. Es ist zwar ein kurzes und mildes Rauchvergnügen (ca. 30 bis 40 Minuten), aber ein absoluter Traum. Kaffee und Schokolade dominieren, Karamellnoten und auch florale Töne sind dabei. Ich würde sagen der perfekte Begleiter zum Kaffee. Verarbeitung, Abbrand, Zug und Rauchvolumen sind schlichtweg optimal (Sie ist in echt übrigens deutlich heller als auf den Produktbildern abgebildet...). Diese Zigarre kann ich sowohl dem Einsteiger als auch dem erfahrenen Raucher nur wärmstens ans Herz legen. Ganz, ganz toll!!!

Traumhafte Zigarre und für mich eine echte Referenz. Leider ist die Kistenversion leicht boxpressed, was ich haptisch und handhabungstechnisch garnicht mag. Deshalb greife ich zur runden Tubos Version. Auf das Alu würde ich ansonsten gerne verzichten... Die Verarbeitung der Zigarre ist exzellent. Der Anschnitt gelingt wie aus dem Bilderbuch, die Zigarre ist bis in die letzte Rundung perfekt gefüllt. Kalt duftet sie erdig und ledrig und schmeckt im Zug leicht fruchtig (Kirsche?). Einmal angezündet kann man sich einem vielschichtigen Aromenspektrum verlieren. Ich hatte Anfangs kurz etwas Pfeffer, lag aber wohl daran, dass mein Feuerzeug leer wurde und ich mehrfach zünden musste. Der Pfeffer war nach zwei Zügen wieder weg. Es dominieren erdig ledrige Töne hinter denen man aber immer wieder Neues entdecken kann. Im Rauch aus der Glut hatte ich manchmal die Impression von gerösteten Mandeln. Zugwiderstand und Rauchvolumen sind absolut perfekt. Leider (wie oft beschrieben) leichter Schiefbrand zum Ende hin, aber nicht wirklich störend. Rauchdauer ca. 1 Std.. Selten, dass ich nach dem Wegelegen der Zigarre den Nachgeschmack im Mund genieße. Bei dieser Bolivar ist sogar das ein Erlebnis. Wunderbar!

Vorneweg: Die Consul hat mir ganz hervorragend gefallen. Bei dem gleichzeitig günstigen Preis werde ich sie sicher noch häufiger ordern. Schöne Optik, Kaltduft nach Wald, Heu und Leder mit einer leichten Honignote. Rauchvolumen und Zugwiderstand sind optimal (lediglich in der Mitte schwand das Volumen mal etwas, das legte sich aber wieder). Stellenweise ganz leichter Schiefbrand, der sich aber leicht korrigieren ließ. Die Aromabeschreibung fällt mir bei der Consul sehr schwer, weil sie so viel in sich vereint. Ich habe ständig neue Töne wahrgenommen. Sie verbindet in Harmonie überraschend viele -fast gegensätzliche- Aromen. Erdig, nussig (gebrannte Mandeln?), schokoladig, fruchtig, süss, Wald und Heu, Gewürze (Rosmarin?), Leder und Zeder. Es ist alles da. Nur den an anderer Stelle beschriebenen Pfeffer konnte ich garnicht finden... Angenehme, mittlere Stärke. Eine ganz, ganz tolle Zigarre! Absolute Empfehlung!

Schöne, helle Robusto mit hervorragendem Zug, Rauchvolumen und Abbrandverhalten. Duftet kalt erdig, Kaltzug holzig. Die ersten Züge mild und cremig, weich und toastig. Später gesellt sich eine fruchtige Note dazu, die ich schwer definieren kann (Pflaume?). Durchgängig eine leichte Süsse. Mitunter hatte ich die Assoziation von Coca-Cola. Zur Mitte hin entwickelt sich- trotz behutsamem Rauchens- ein Ton wie von einer zu heiß gerauchten Zigarre, der bis zum Schluss latent vorhanden bleibt. Im Rauchverlauf entwickelte sich mein Eindruck daher von erster Begeisterung dann eher zu "Naja, ganz ok..". Die CdT Perfecto hat mir besser gefallen. Insgesamt aber eine gute, leichte Zigarre, die sich angenehm rauchen lässt und die ich auch einem Einsteiger empfehlen würde.