Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 10.16Durchmesser: 1.11 TAF
Der Chico Rico ist ein feiner Genuß für Zwischendrin im Kleinformat (ob Minizigarre oder Zigarillo sei dahingestellt). Der Chico ist anständig verarbeitet und das Deckblatt hat einen satten Braunton und eine dicke Ader durchzieht es (dafür ist es ohne Flecken oder Sprenkler). Gekrönt wird das ganze durch eine winzige Kappe am Kopfende. Ungewöhnlicherweise bedarf das Ding daher noch eines Anschnitts, deshalb ist es für unterwegs nur bedingt tauglich(es sei denn man schneidet es zu Hause an und verstaut es für unterwegs). Nach dem Anschnitt geht es in gewohnten Bahnen weiter und dem kurzen, reuelosen Genuß steht nichts mehr im Wege. Formatbedingt kann man den Chico natürlich keineswegs einer großen Zigarre in puncto Geschmack gleichstellen, doch die würzigen Noten sprechen für sich. Vom Aroma her ist der Zigarillo vollmundig und eher kräftiger Natur, wodurch er schon relativ nahe an eine ausgewachsene Zigarre herankommt. Fazit: Unterm Strich ist das Teil allemal perfekt für den Kurzsmoke, wenn beispielsweise draußen wieder klirrende Kälte grüßt. Den großen Markenzigarillos steht der Chico in nichts nach und für unter einen Euro kann man ruhig einen Versuch wagen.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.67 TAM
Laut dem Beschreibungstext ist die Villa Zamorano die Brot und Butter Zigarre der Deutschen und wird von dem hellen Köpfchen dahinter, namens Maya Selva hergestellt. Wegen der schieren Masse an Zigarren und der großen Nachfrage, vergleicht sie diese mit einem Potpourri an Tabaken aus der eigenen Plantage, was jedoch nicht negativ aufgefasst ist. Da der Name allgemein mit vernünftigen Zigarren konnotiert, war ich auf die neue Serie namens "Reserva" gespannt. Ich kann jedoch vorwegnehmen, dass man bitter enttäuscht wird, wenn man ein großes Aromenspektakel erwartet. Die Verarbeitung ist verhältnismäßig gelungen und der Zugwiderstand ist angenehm fest. Die Asche lässt sich sauber abrollen und steht relativ lang. Nach dem Anzünden wird sie aufs Schärfste toastig, was eher nicht so meins ist. Nach dem ersten Drittel hat sich dies allerdings gelegt und die Toastigkeit schwindet dahin, um für einen gehörigen Schlag erdiger und ledriger Noten Platz freizuräumen. Sie ist nun ebenso ausgewogen, wie sie geradlinig ist. Ein bisschen Gras und dunkle Schokolade sind auch mit von der Partie, aber da hört die Vielfalt so langsam auf. Gegen Ende kommt noch ein leichter Anflug von Chilischärfe auf und ab da ist sie Zug um Zug näherungsweise gleich. In den letzten Zügen legte ich sie dann etwas pikiert ab. Sie ist durchaus pikant und schön herzhaft, allerdings wirkt das Ganze doch noch ziemlich halbgar, da sich die Aromen nur zurückhaltend entwickeln und der Aromenverlauf nichts aufregendes beinhaltet. Ob hier wirklich derart viel Reserva drinsteckt wie groß draufgeschrieben wird, ist fraglich. Lieber gibt es einen preislichen Aufschlag und dafür mehr Reifezeit für die Tabakblätter. Dann wäre sie eventuell auch nicht so verhalten im Aroma und würde noch besser munden.

Länge: 11.43Durchmesser: 1.67 TAM
Vielleicht ist mir ein schlechtes Exemplar untergekommen, denn meine Zigarre hat sich staubtrocken angefühlt, trotz 70% rh und brannte am Anfang knisternd ab. Die Kappe wollte sich schon halb lösen, doch der Anschnitt ging trotzdem zügig und verhältnismäßig sauber von statten und wich einem relativ leichten Zug. Nach dem Anzünden machte sich ein kratziger Pfefferkick bemerkbar,den man erstmal abkönnen muss. Das teil war so widerspenstig, dass ich damit liebäugelte, es gleich dem Aschenbecher zu übergeben. Auch der Abbrand wirkte, als wäre das Ding von allen guten Geistern verlassen. Ich überwand mich, das erste Drittel aufzurauchen und siehe da: Die Zigarre war endlich nicht mehr so vereinnahmend und präsentierte sich von der milden aber reichhaltigen Seite. Die zwei spiralförmig ineinander verschlungenen Deckblätter boten strohige, kaffeeige Noten, die auf angenehme Art und Weise den Gaumen belegten. Es blitze auch eine laue Honigsüße zusammen mit Gewürzen auf, wozu sich eine seichte Grasigkeit gesellte. Dazu das Standardprogramm aus Leder, Erde und Holz. Gegen Ende kam auch der Pfeffer vermehrt zurück, allerdings nicht mehr so erschlagend wie zuvor. Leider verschlimmerte sich der Abbrand zunehemend, doch das war verschmerzbar. Nach etwas über einer halben Stunde war das Ganze auch schon vorbei. Die Aromenvielfalt ist hier wirklich unüberschaubar und das Aussehen lockt einen schon hiterm Ofen hervor, allerdings steckt verarbeitungstechnisch wenig dahinter. Wenn hier nachgebessert wird, kann ich sie uneingeschränkt für den Kurzsmoke empfehlen. Fazit: Wer eine handwerklich aufwendige Zigarre sucht eine nicht ganz so erhabene Verarbeitung verkraften kann, ist hier richtig.

Länge: 10.16Durchmesser: 1.51 TAM
Eine nette kleine Zigarre, wenn man auf Süßkram steht. Sie schmeckt im Grunde nicht nach purem schwarzem Kaffee, sondern eher nach einem stark gesüßten Espresso mit reichlich Crema. Das Mundstück hat zum Glück nur einen leichten Zuckerrand, den man schnell abgenuckelt hat, allerdings hat es die Aromatisierung in sich. Was hier genau angestellt wurde ist ein gut gehütetes Geheimnis, jedoch schmeckt das Ding auf jeden Fall pappsüß. Der Geschmack ist weniger kaffeeig, als ich mir vorgestellt habe, doch ich hatte im Gefühl, dass die Mischung ansonsten gut abgestimmt war. Kein Anflug von Bitterkeit oder sonst irgendwelche unangenehmen Noten kamen auf. Allenfalls war der Smoke sehr linear ohne große Höhen oder Tiefen. Süßmäuler mit dem Anspruch an eine gute Tabakmischung und gute handwerkliche Qualität werden ihre helle Freude haben, allerdings muss ich das Teil nicht unbedingt nochmal haben.

Länge: 10.16Durchmesser: 1.91 TAM
Die Christo-Zigarren werden in einer traditionsreichen Fabrik in Bad-Lobenstein in Thüringen handgefertigt. Die Firma hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Es wurden Zigarren unter dem Namen "Werksfleiß" gerollt(in den 50ern und 60ern gab es einen großen "Boom"), bis die Manufaktur 1972 für längere Zeit geschlossen wurde, das Zigarrenrollen dort zum Erliegen kam und die Hoffnung auf neue Kreationen von dort langsam schwanden. 2005 war Schluss mit dem Stillstand, denn sie wurde wieder zum Leben erweckt und mithilfe uneigennütziger Investoren, konnten wieder Zigarren kreiert werden. Besonderheiten der Christos sind das karitative Engagement, sowie der deutsche Einlage-und Umblatttabak, der im Blend maßgeblich zur Geltung kommt. Leider ist es so, dass deutscher Tabak seit dem Aufkommen einer Vielzahl an Importtabaken ein Schattendasein fristet. Abhilfe schafft hier die Verwendung des berüchtigten Geudertheimer, welcher hierzulande gerne angebaut wird. Ganz ohne Importierten Tabak kommt die Zigarre dann doch nicht aus, denn für das Deckblatt wird jeweils ein Brasil oder Sumatra verarbeitet. Nun zur Zigarre an sich: Die Verarbeitung beginnt mit einigen Abstrichen, denn sie wirkt ziemlich grobschlächtig, das muss ich mir eingestehen. Vor allem das Deckblatt fällt sehr grobadrig aus. Für ein Brasilblatt ist es gerade noch so in Ordnung. Die Kappe ist nicht ganz sauber angebracht und nach dem Anschnitt bröselt etwas Tabak aus dem Mundende. Immerhin gibt es haptisch nichts zu beanstanden(die Matschigkeit, die anscheinend ab und zu auftaucht konnte ich nur minimal feststellen, wenn überhaupt). Die Bauchbinde ist ganz gut auf die Zigarre zugeschnitten, doch bei der Passform ist ein wenig Luft nach oben, da besagte Anilla relativ locker sitzt und gerne hin und herrutscht. Gravierende Mängel konnte ich zum Glück nicht feststellen. Kaltzug-und Geruch gefallen mir recht gut, da vorwiegend würzige Akzente dominieren. Die Brandannahme ist völlig in Ordnung, sie zieht ausgezeichnet und auch hinsichtlich des Rauchvolumens stimmt alles. Einzig und allein die Blattadern sind für den Abbrand nicht gerade förderlich. Das Aroma ist stimmig. Im ersten Drittel merkt man besonders etwas von der Einlage. Sie hat ein schwer zu beschreibendes Geschmacksprofil, welches noch nicht ganz meinen Vorstellungen entspricht. Am ehesten würde ich auf Creme und Nussigkeit tippen, doch es gibt wirklich kaum Vergleichbares. Im zweiten Drittel glänzen endlich die säuerlich erdigen Brasilaromen, welche gut im Blend eingebunden sind. Im Endspurt wird sie dann würziger und reicht eher an meine Vorstellungen heran. Nuss, Cremigkeit, Erde, Frucht und Lauge(Erinnert mich an die typischen Anklänge von Laugengebäck bei jungen kubanischen Zigarren. Insbesondere bei Doppelzügen schwingt eine Salzbretzelnote mit). Von der Stärke her ist sie eher leicht. Zum Lagerpotential kann ich leider keine genauen Angaben machen, da die Zigarre nur ein paar Wochen bei mir im Humidor verbracht hat. Fazit: Die Zigarrenroller aus Bad-Lobenstein schlagen sich ganz wacker, denn sie leisten ganze Arbeit und produzieren absolut annehmbare Zigarren mit beachtlich guter Tabakqualität, wenngleich man natürlich keinen Vergleich zu teureren Zigarren ziehen sollte. Natürlich muss man sich hinsichtlich der Fertigungsqualität auf Zugeständnisse einlassen, doch es gilt auch den günstigen Preis zu berücksichtigen. Das ungewöhnliche Geschmacksprofil erweitert auf jeden Fall den eigenen Horizont und schont zudem noch den Geldbeutel.

Länge: 8.89Durchmesser: 2.06 TAF
Bei der Marca Fina handelt es sich um eine Fairtrade Zigarre, die versucht die Marktlücke der Fair gehandelten Rauchware zu schließen. Die Zigarre ist mild und gefällig. Das Deckblatt ist im Maduro Spektrum angesiedelt und ist schön speckig, ledrig und matt. Man merkt schon an der Haptik, dass der Roller es ein bisschen zu gut gemeint hat, was die Festigkeit angeht. Der Durchzug ist gerade noch annehmbar. Die Rauchdauer ist dementsprechend ausgeladener, doch das Rauchvolumen fällt ernüchternd aus. Aufgrund des mäßigen Rauches, den sie produzierte, tue ich mir schwer die Aromen anzugeben. Madurobedingt ist sie aber durchaus reichhaltig, wenngleich das Temperament fehlt. Beim Abbrand konnte ich keine Besonderheiten feststellen, die Brandannahme verlief ordentlich. Leider riss der Decker an ein paar Stellen ein, sodass das Umblatt zum Vorschein kam, was unschön war. Fazit: Gerade in diesem Preissegment kann man über etwaige Mängel der Zigarre gelassen hinwegsehen, jedoch ist der Zug in meinen Augen gravierend, da auch das Rauchvolumen für den Smoke ausschlaggebend ist. Die Zigarre ist zwar rauchbar und der Zug ist auch nicht so schlimm, wie bei einigen „verknallten“ Zigarren anderer Bundle-Marken, jedoch sollte man sich darauf einstellen und Abstriche bei besagtem Rauchvolumen machen.

Länge: 15.00Durchmesser: 1.30 MM
Die Messmer Aromatic Panatela ist eine maschinengefertigte Zigarre, die in einem hübsch aufgemachten Tubos daherkommt. Die Verarbeitung ist zwar nicht unterirdisch, aber lässt noch genügend Raum für Ausbesserungen. Die Zigarre ist ein wenig krumm und das Deckblatt sieht recht rustikal aus. Das Mundstück wirkt ein wenig unsauber gearbeitet, da es fast wie eingedellt aussieht. Das Deckblatt weist des Weiteren deutlich erkennbare Adern auf. Der Kaltgeruch riecht merkwürdigerweise verblüffend ähnlich, wie eine Backwoods, der Kaltzug ist relativ belanglos. Nach dem Anzünden macht sich direkt der etwas fehlerhafte Zug bemerkbar. Der Rauch bleibt zwar kühl, doch man hat kaum Rauchvolumen. Aufgrund eigeneartiger Wetterverhältnisse stand der schwere Rauch ziemlich lange in der Luft, sodass ich selbst im Freien die süßliche Raumnote wahrnehmen konnte. Der Geschmack ist im ersten Drittel einer Backwoods zum verwechseln ähnlich: Ordentlich Süße und Creme, sowie etwas Pfeffer. Der Rauch war allerdings ziemlich beißend. Die Asche lässt sich nicht besonders lang halten und kleine Ascheflöckchen fallen schon nach kurzer Zeit. Es kann auch passieren, dass kleine Tabakstücken im Mund hängen bleiben. Beim Abaschen weist die Asche eine stahlgraue Färbung auf und ist sehr bröselig, sodass sie fast schon von selbst zerfällt. Im zweiten Drittel zeigt die Zigarre dann ihre Stärken: Die Aromatisierung tritt endlich in den Hintergrund und schafft Raum für mehr Tabakgeschmack. Der Zug normalisiert sich und, wenn man sachte zieht, tritt auch der Pfeffer zurück. Im Nachklang finden sich Röstaromen, sowie beinahe schon leicht florale Noten. Der Rauch ist minziger und angenehmer. Leider ist der Abbrand jenseits von Gut und Böse, egal in welchem Drittel. In der letzten Etappe, verfeinern sich die Aromen zusehens, wenn man bedächtig raucht und die Panatela schmeckt ausgewogener. Alles in Allem, können Fans aromatisierter Blends, die auch bereit sind ein paar Verarbeitungsmängel in Kauf zu nehmen, beherzt zuschlagen. Für Leute die nach einem anspruchsvollen, genussreichen Raucherlebnis trachten, ist dieses Produkt weniger empfehlenswert.

Länge: 10.16Durchmesser: 1.51 TAF
Ein furchtbarer Stogie! Man hat hier ein wahnsinnig bitter-künstliches und viel zu dick aufgetragenes Aroma, das einem das Rauchen vermiest und die Lust auf aromatisierte Smokes vermutlich austreibt. Die Verarbeitung des Sticks ist ein schwaches Trostpflaster. Er ist gut gerollt und zieht ordentlich. Das war's dann auch mit den Lichtblicken. Mittels eines Kerbschneiders stanzte ich eine Öffnung in die Zigarre. Direkt wurde ich von dem mit Zucker benetzten Kopfende überrascht. Definitiv eine Sache die man wirklich mögen muss, um darüber hinwegzusehen. Nach dem Anzünden machte sich direkt die widerliche Aromatisierung bemerkbar(Das Aromenrad spar ich mir an dieser Stelle mal). Wahrscheinlich wurde irgendein künstliches Gebräu über die Einlage geträufelt. Jedenfalls ist hier so viel Rum drin, wie Orangen in Fanta sind. Wenn überhaupt! Die Zuckertunke geht mit zunehmender Durchnässung des Mundendes flöten, was ich sehr begrüßte. Aromatechnisch fast nur haarsträubende Bitterkeit mit leichten Tabakanklängen. Hier wurde bestimmt nicht der allerletzte Tabak verwendet, aber das künstliche Aroma verhunzt auch noch das letzte Fitzelchen guten Tabakgeschmacks. Ich hätte den Versuch gern an dieser Stelle abgebrochen, doch ich rauchte sie tapfer weg. Leider entwickelten sich die Aromen um null Komma nichts weiter. Fazit: Hier frage ich mich echt, ob der Blender/die Blenderin diese Zigarre überhaupt je verkostet hat. Für das Geld kann man sich an besseren Stumpen verköstigen. Hiermit lockt Leon Jimenes schlussendlich niemand hinter dem Ofen hervor.

Länge: 11.20Durchmesser: 1.80 MM
Die No. 301 Sumatra gibt es schon seit einer gefühlten Ewigkeit am Markt. Sie erinnert an Großvaters Zeiten, als es noch gepuderte Zigarren mit reichlich beigemengtem Tabakpapier gab. Die Zigarren kommen aromageschützt, farbmattiert und rauchfertig angekerbt. Durch ihre konische Form sehen sie ziemlich urig aus. Leider wurde kein Naturdeckblatt verwendet. Das Anfeuern geschieht problemlos, sofern man den geschlossenen Zigarrenfuß ordentlich weggebrannt hat. Es offenbart sich daraufhin ein erwartungsgemäß leichter Zug, wodurch sich das Teil auch nicht länger als eine halbe Stunde hält. Zum Ende hin weicht die Zigarre leider etwas auf, doch das letzte Viertel ist ohnehin fast ungenießbar. Geschmacklich überraschend mild und durchaus passabel. Hier und da kommt eine unangenehme Bitterkeit auf, welche anfangs vordergründig ist, aber dann immer weniger präsent wird. Ansonsten gibt es noch ein paar fruchtige, leicht grasige und stark holzige Akzente. Hier ist dann aber auch das Ende der Fahnenstange erreicht. Insgesamt nichtssagend, aber wenn mal die Zeit drängt durchaus angemessen. Fazit: Diese kleine Exkursion in die Wirtschaftswunderzeit hätte ich mir schlimmer vorgestellt. Angesichts dessen, dass hier wahrscheinlich nur Resteverwertung bei der Tabakauswahl betrieben wurde, wurde einiges herausgeholt. Die Zigarre ist beileibe nichts Feines. Dennoch kann ich sie Sumatrafans, die sich nicht am Decker aus Bandtabak stören ans Herz legen. Wenn nur das pappige Mundgefühl nicht wäre, wäre sie für das was sie ist vollkommen in Ordnung. Man sollte sie übrigens lieber nicht trocken rauchen, obwohl sie als Trockenzigarre vermarktet wird.

Länge: 15.70Durchmesser: 1.38 MM
Aufgrund der eher gemischten Bewertungen wusste ich nicht so recht, ob ich mir die Villiger Premium No.3 holen soll. Beim örtlichen Tabakhändler meines Vertrauens wurden sie dann einzeln angeboten und ich nahm mir sogleich probehalber eine mit. Die Maschinenzigarre kommt einzeln abgepackt, eingeschweißt in eine Silberfolie, welche mittels Reißlasche geöffnet wird. Wie ein Nutzer vor mir bereits angemerkt hat, scheint dieses Prinzip eher den Milchschnitten nachempfunden zu sein. Einzig und allein die Bauchbinde, welche die Folie ummantelt, lässt auf ein hochwertiges Produkt aus dem Hause Villiger schließen. Die Verarbeitung ist hingegen leider minderwertig. Das Deckblatt steht halb über den Zigarrenfuß hinaus und die Kappe wirkt ziemlich zerlumpt. Sie kommt bereits vorgeschnitten, wobei das eher das falsche Wort ist. Es wurde nämlich lediglich eine winzige Öffnung gestanzt. Der Zug bereitet keinerlei Probleme, doch der Abbrand ist ab und an so katastrophal, dass das Deckblatt sogar an einer Stelle kurz vor dem durchbrennen war. Ab der Hälfte war das Mundende dann leider durchgesifft. Derartige Sotterprobleme dürfen eigentlich nicht vorkommen, denn es gibt kaum etwas widerlicheres als ein von Kondensat durchtränktes Mundstück. Trotz der sickernden Kappe rauchte ich sie bis zum Schluss und bekam hier und da Tabakkrümel in den Mund. Die Mischung dieser Zigarre liest sich zugegebenermaßen ziemlich extravagant, jedoch bleibt im Geschmack nicht viel davon hängen. Es keimen hier und da blumige und nussige Akzente auf, welche von einer holzigen Würze getragen werden. Arg viel mehr passiert aber nicht, abseits vom hervorstechenden Sumatrageschmack natürlich. Der Blend bemüht sich insgesamt stets, kleine Akzentuierungen hervorzubringen, scheitert hieran aber kläglich. Sie brennt gegen Ende zügig ab und anstatt sich mit einer schönen Würze zu verabschieden, wird der Rauch einfach nur ständig heißer. Fazit: Ich kann gut nachvollziehen, dass die Bewertungen soweit auseinander gehen. Bei solchen Zigarren scheiden sich eben die Geister. Vom mir bekommt sie das Prädikat "rauchbar", allerdings nur wenn man sämtlichem Anspruch entsagt. Als Genießer muss man sich sicherlich nicht mit sowas abgeben, denn für guten Tabak muss man nunmal tiefer in die Tasche greifen. Fürs gleiche Geld würde ich mir aber lieber eine gute Einzelzigarre sichern, anstatt eine Packung dieser Dinger.

Länge: 15.24Durchmesser: 1.43 TAM
Da ich mir ab und an gern eine gute Pfeife genehmige, war die Pipa natürlich ein Pflichtkauf für mich. Auf Partys ist sie bestimmt der Bringer, da dort solche kleinen Gags gern gesehen sind. Darüber hinaus bietet sie allerdings nicht allzu viel. Das konische, abgeknickte Format ist natürlich ein Blickfang, obschon es zuweilen unpraktisch sein mag. Das Rauchgefühl ist erst einmal abenteurlich, doch das hat sich schnell. Bis zum Knick lässt sich die Pipa problemlos aufrauchen. Danach wird es allerdings schwierig, denn beim Übergang tritt Schiefbrand auf, welcher ohne Nachzündungen kaum in den Griff zu kriegen ist. Die Asche ist danach etwas verhärtet, was aber erstmal dem Genuß nicht weiter abträglich ist. Leider kommt das Teil durch den schwergängigen Zug nur schwer in Gang, was das Erlebnis dann doch etwas nervenaufreibend gestaltet. Vom Aroma her, ist sie durchweg mild und erdig, grasig, holzig und kaffeeig. Leider drängt sich hier und da ein unangenehm bitterer, schaler Beigeschmack in den Vordergrund(man möchte sich glatt den Mund ausspülen). Insgesamt ist der Rauch, der die Zigarre durchströmt nicht ganz vollaromatisch, aber auch nicht zu fad. Fazit: Allein schon wegen der aberwitzigen Optik hätte ich mir mehr versprochen. Man hat nichts halbes und nichts ganzes davon, denn es ist definiv keine Genußzigarre für die man Zeit und Muße aufwenden muss, aber wegen dem Preis auch keine Alltagszigarre. Der ehemals aufgerufene Preis ist im übrigen leicht überzogen und daher indiskutabel, weswegen er auch allem Anschein nach angepasst wurde.

Länge: 13.97Durchmesser: 1.98 TAF
Bei der Don Tomas springt mich zuerst die etwas seltsam anmutende Verarbeitung an. Bei der Zigarre steht ein Teil der Einlage etwas über und sie ist eher oval als rund. Trotzdem lässt sie sich problemlos und absolut unkompliziert rauchen. Auf halber Strecke will sie zwar ausgehen, doch das lässt sich durch ein paar häufigere Züge unterbinden. Das Mischmasch an verschiedenen Tabaken vereint sich zu einem angenehmen, unaufdringlichen Blend. Der Geschmack erinnert entfernt an leichtere kubanische Zigarren, nur ohne die oft markentypische Blumigkeit. Man erlebt hier einen konstant gutbleibenden Geschmack nach Lederriemen, Herrenschokolade, welche das Madurodeckblatt beisteuert, und einer schönen, ausgleichenden Würze. Hier und da blitzen einige abwechslungsreiche, etwas toastige Aromen auf, doch im großen und ganzen bleibt sie sehr linear. Das handfeste Format hat mir knapp anderthalb Stunden gehalten und die Verarbeitung war nicht grandios, aber hat gepasst. Leider ist nach dem Lösen der Bauchbinde das Deckblatt eingerissen und hat sich an einer Stelle leicht abgeschält. Sonst gibt es aber nichts zu beanstanden. Um die maschinengefertigte Ware aus der Tanke auszustechen reicht es allemal und dabei ist sie sogar nicht mal teurer als die ganzen Scrapfiller, die auf den Markt geworfen werden.

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 TAM
Diese (mehr oder weniger) Neuauflage wurde mir anstelle der Robusto, welche aus der anderen, günstigeren 1881 Serie stammt mitgegeben. Vielen Dank an dieser Stelle! Um es kurz und bündig zu halten, hat die Zigarre einen ausgesprochen leichten Körper und einen kaum merkbaren Perique-Anteil, welcher etwas Fülle und Säure beisteuert. Man könnte noch etwas am Blend feilen(meiner Meinung nach hätte sie beispielsweise mehr Ligero vertragen), doch sonst ist nichts zu beanstanden. Liebhaber lieblicher Smokes, denen schwere Zigarren zuwider sind, brauchen nichts zu befürchten und können guten Gewissens zugreifen.

Länge: 13.97Durchmesser: 1.51 MM
Die Balmoral Dominican Selection Panatela ist eine ausgetüftelte, feinwürzige, günstige Zigarre, deren Verarbeitung allerdings alles andere als gehoben ist. Statt auf mühselige, aber lohnenswerte Handarbeit zu setzten, wird hier das Rollen der Zigarre gänzlich der Maschine überlassen. Ob das so vorteilhaft ist, wird sich nachfolgend zeigen: Erscheinungsbild: Hier liegen deutliche Qualitätseinbußen vor. Das Deckblatt windet sich lieblos um das gute Stück und überlappt am Mundende, ohne wirklich sauber zu sitzen. Deckblatt und Umblatt waren bei meinem Exemplar eingerissen. Wäre es nur ein klitzekleiner Haarriss, hätte ich mich nicht daran gestört, doch so wie es bei der Zigarre vorlag war klar, dass die Rauchqualität beeinträchtigt werden würde. Das Mundstück wirkte eingedellt. Fast so als wäre die Zigarre beim Transport halb zermanscht worden. Aus selbigem lugte ein Strunk von gut 3cm länger hervor, welcher sich zum Glück restlos herauslösen ließ. Es wird schnell klar, dass die Zigarre zumindest keinen Schönheitspreis in diesem Zustand gewinnt. Rauchverhalten: Schon der erwähnte Riss machte mir sorgen und ich sollte recht behalten, denn am Glutende löste sich ab der Hälfte das Deckblatt ein wenig. Mir gelang es, das Problem buchstäblich in Rauch aufzulösen. Ansonsten war der Abbrand die meiste Zeit kreisrund und es musste kaum nachgebessert werden. Der Aschefall kam nach angemessener Zeit und die Asche war fest und kegelförmig. Ein Zugwiderstand war über die gesamte Rauchdauer hinweg kaum vorhanden. Kaltzug-und Geruch: Feine, holzige tabakechte Noten im Geruch machen zugegebenermaßen Lust auf mehr. Im Kaltzug kommt davon nur wenig rüber. Aromatik: Schon im ersten Drittel kommt sie direkt zum Punkt und transportiert süßlich-würzige, holzige und grasige Tabaknoten an den Gaumen. Ab der Hälfte wird sie voller und raffinierter. Die genaue Zusammenstellung des Blends ist zwar nicht offengelegt, jedoch soll wohl auch kubanischer Tabak in der Einlage schlummern, welcher hier elegant zum Tragen kommt. Eine nussige Süße und leichte Anklänge von gedarrtem Getreide gesellen sich zu floralen und herbalen Noten. Ich fühle mich an Bittermandel an frisch gemähtem Gras erinnert. Im letzten Drittel legt der Stumpen nochmals zu und gewinnt an Stärke. Der kernige Rauch verbleibt cremig im Mundraum. Leider neigt sie am Ende dazu, stechend heiß zu werden, was aber verschmerzbar ist. Pfeffrig-Scharf wird sie zu keiner Zeit. Der Stummel überfordert nie, ist aber trotzdem knackig und nicht allzu herb. Kurzum eine ganz gelungene, ausgefuchste Komposition, sofern man davon absieht, sie mit Premiumzigarren zu vergleichen. Fazit: Allem Anschein nach, habe ich wohl eine Montagszigarre erwischt. Der Geschmack ist ausgeklügelt für eine Zigarre in diesem Preissegment, doch die Verarbeitung ist, wie schon zu Genüge dargelegt, unausgegoren. Man hat's hier also mit einem leicht ausbaufähigen, gediegenen All-day-Smoke zu tun. Sie ist durch den angenehmen Preis und die ebenso angenehme Rauchdauer nämlich ganz gut in den Alltag integrierbar. Begleitgetränk: Als Begleitung wäre ein leichter, malzbetonter Whisky empfehlenswert, wobei es sich hier lohnt auch mal einen Blick in die Weinwelt zu wagen.

Länge: 13.65Durchmesser: 1.31 MM
Ein leichtfüßiger Brasil-Smoke! Optik: Rustikal. Das Deckblatt hat einige hellere Ablagerungen ist aber ansonsten dunkel gehalten. Ich kenn's von Brasilzigarren nicht arg viel anders, also sei's drum! Haptik: Ausgezeichnet! Selbst im letzten Drittel weicht sie nicht auf, wie man es sonst von manchen Shortfillern kennt. Es bilden sich keine matschigen Druckstellen beim Rauchen und der Mund bleibt komplett von kleinen Tabakstückchen verschont. Kaltgeruch: Sehr reichhaltig, ein wenig kuhstallig, was hier aber nicht negativ konnotiert ist Kaltzug: Würzig mit einer Ahnung von Holz und Grasigkeit Anschnitt: Durch die spitz zulaufende Kappe mittels eines Flachschneiders an sich unproblematisch. Das Deckblatt löste sich leider ein wenig. Ich habe es einfach etwas abgezupft und gut war's. Die Schnittfläche wird schön ebenmäßig. Zug: Leichtgängig, aber in ausreichendem Maße vorhanden(Shortfiller halt). Brandannahme: Erstaunlich gut. Die Zigarre lässt sich ruck, zuck zum Glühen bringen. Abbrand: Kerzengerade. Zu keiner Zeit war ein Eingreifen meinerseits von Nöten. Im letzten Drittel wollte sie das Tunneln anfangen, doch durch geschicktes "drumherum Rauchen" lies es sich beheben. Asche: Flockig und leicht. Steht einigermaßen gut und lässt sich problemlos abstreifen. Stärke: Mild. Selbst Leute die weniger Nikotin abkönnen, können sich dieses Zigärrchen gönnen und werden zu keiner Zeit überfordert. Aroma: Brasilaroma pur umspielt den Gaumen, aber mit weniger Schwere und weniger umami, als andere Vertreter dieser Art. Geschmacklich war keine besonders große Entwicklung festzustellen(Shortfiller eben). Die vorhandenen Aromen sitzen dafür aber genau richtig und schmeicheln einem. Das Mata-Fina steuert Ledrigkeit, Holz, Erde und kakaoartige Noten bei, während die Einlage den Rest macht. Komplettiert wird dies durch feine Anklänge von Dörrobst, die sich retronasal und bei Doppelzügen bemerkbar machen. Sie ist sehr ausbalanciert und zu keiner Zeit unangenehm Bitter. Hierdurch hebt sie sich von Brasilzigarren von der Tanke deutlich ab. Lediglich ein leicht alkalischer Nachgeschmack stört etwas, doch dieses Manko verfliegt nach dem ersten Drittel weitgehend. Durch die kleine Querschnittsfläche des Formats ist man dazu angehalten, langsam zu rauchen. Wenn man dies beherzigt, gibt es keinerlei Probleme mit Hitzeentwicklung oder Schärfe. Fazit: Ein unkomplizierter Smoke für Zwischendurch. Wenn man mal wieder eine Brasilzigarre vertragen kann, aber nicht zur Tankstellenware greifen möchte, hat man hier die richtige Zigarre vor sich. Preiswert, leicht und unbeschwert. Das zeichnet sie aus.


