Erstellen Sie einen Personal Humidor und behalten Sie die Übersicht über Ihre bereits gerauchten Zigarren und Tabake!

Länge: 15.24Durchmesser: 1.75 TAM
Die wunderschöne Skel Ton wird von einer gut gestalteten Banderole, sowie einem auffälligem Fußring aus Stoff geziert. Das schokobraune Deckblatt hat eine erkennbare Aderung und besitzt einen schönen Farbverlauf. Das Entfernen des Fußrings gestaltet sich, anders als im Beschreibungstext angegeben, überhaupt nicht fummelig. Auch der Anschnitt geht ebenso unproblematisch vonstatten. Der Kaltgeruch ist wohlduftend und macht Lust auf das bevorstehende Raucherlebnis. Der Kaltzug bietet einen alkalisch-würzigen Geschmack. Nach der problemlosen Flammenannahme, machen sich das unkomplizierte Zugverhalten, sowie der gutmütige Abbrand positiv bemerkbar. Die Asche hält sich außerdem ziemlich gut, doch ich habe sie vorsichtshalber etwas öfter als nötig abgeascht. Die Zigarre startet mit einem deftigen Pfefferkick und trockener Würze. Dies mildert sich jedoch im Verlauf des ersten Drittels ab. Der Einzug ins zweite Drittel wird von einer schönen Milde eingeläutet. Hier kristallisiert sich dann auch die Stärke des Blends heraus, denn es entwickelt sich urplötzlich eine zarte Buttrigkeit, die Noten von Walnüssen und Erde transportiert. Dazu gesellt sich noch Zartbitterschokolade. Der Pfeffer ist im Ansatz noch vorhanden, aber macht sich nur bei Doppelzügen wirklich bemerkbar. Ob diese Raffinesse auf die Verwendung zweier Umblätter zurückzuführen ist, sei übrigens dahingestellt. Auf jeden Fall ist die geschmackliche Entwicklung beachtlich. Das zweite Drittel bleibt weiterhin mild und die Zigarre lässt die anfängliche Würze etwas vermissen. Es tauchen dennoch Noten auf, die ich nicht ganz bennen kann, welche aber geschmackliche Vielfalt beisteuern. Im letzten Drittel meldet sich dann auch die Pfeffrigkeit zurück und belegt die Zunge. Die Zigarre wird fordernd, ohne jedoch merklich an Stärke zu gewinnen. Unterdessen schleicht sich auch eine kraftvolle Würze mit ein. Der Pfeffer bleibt jedoch vordergründig und sie verarbschiedet sich mit einem Britzeln am Zahnfleisch (Es sei angemerkt, dass ich sie aber auch bis zum sprichwörtlich bitteren Ende genoßen habe). Grob gerechnet saß ich übrigens an die zwei Stunden an dieser Zigarre, obwohl die Rauchdauer mit einer guten Dreiviertelstunde angegeben ist. Wegen der kleinen Querschnittsfläche des Formats, will sie aber auch ganz gemütlich geraucht werden. Fazit: Klare Kaufempfehlung für Liebhaber nicht allzu starker Zigarren. Die Zigarre ist eine Wundertüte im besten Sinne und bietet eine gute Abwechslung zu einem mehr als angemessenen Preis. Wenn einem die Geschmäcker des Blends zusagen, wird man hier voll auf seine Kosten kommen. Lagerung: Ich verkostete mein Exemplar nach einer knapp 7-monatigen Lagerung

Länge: 10.16Durchmesser: 1.51 TAM
Eine nette kleine Zigarre, wenn man auf Süßkram steht. Sie schmeckt im Grunde nicht nach purem schwarzem Kaffee, sondern eher nach einem stark gesüßten Espresso mit reichlich Crema. Das Mundstück hat zum Glück nur einen leichten Zuckerrand, den man schnell abgenuckelt hat, allerdings hat es die Aromatisierung in sich. Was hier genau angestellt wurde ist ein gut gehütetes Geheimnis, jedoch schmeckt das Ding auf jeden Fall pappsüß. Der Geschmack ist weniger kaffeeig, als ich mir vorgestellt habe, doch ich hatte im Gefühl, dass die Mischung ansonsten gut abgestimmt war. Kein Anflug von Bitterkeit oder sonst irgendwelche unangenehmen Noten kamen auf. Allenfalls war der Smoke sehr linear ohne große Höhen oder Tiefen. Süßmäuler mit dem Anspruch an eine gute Tabakmischung und gute handwerkliche Qualität werden ihre helle Freude haben, allerdings muss ich das Teil nicht unbedingt nochmal haben.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.67 TAM
Kurz und bündig: Eine köstliche Zigarre, wenn sie erstmal gut abgelagert ist. Das nicht besonders häufig anzutreffende Format macht sie dabei nicht minder elegant. In guter Gesellschaft genossen ein Traum, der von maduro-typischen Aromen getragen wird. Das gute Gesamtbild wird durch einen ausgezeichneten Zug und Abbrand komplettiert. Für den aufgerufenen Preis fast schon weihevoll. Hier zeigt sich, dass die Leute hinter Ibis echte Preis-Leistungs-Koryphäen sind.

Länge: 11.43Durchmesser: 1.98 TAM
Format: Eine Short-Robusto, wie man sie kennt und liebt. Bei mir ist das Format durchaus gerne gesehen, da die Rauchdauer nicht unbedingt dazu neigt, zu ausladend zu sein. Sie wird dem Bedürfnis nach einem kürzeren Smoke auf jeden Fall gerecht, was ja gerade in Zeiten der Schnelllebigkeit eh gefragt und auf dem Vormarsch ist. Erscheinungsbild: Die Zigarre ist handwerklich gesehen gut gerollt. Das Deckblatt ist seidig glänzend und mit bräunlich-schwarzen Punkten besprenkelt. In meinen Augen ein wenig unästhetisch, wenn man denn makellose Deckblätter bevorzugt, wobei auf Schnickschnack, wie eine zierende Bauchbinde hier ohnehin verzichtet wird. Ob man hier das Wort "Fehlfarben" schon in den Mund nehmen darf, ist sicherlich eine Streitfragte, deren Eröterung den Rahmen völlig sprengen würde. Auf der Kappe ist ein grüner Kleber angebracht, was mir bis dato auch noch nicht untergekommen ist. Dieser wird aber eh und je mit abgeschnitten, also was soll's? Auch noch ungewöhnlich ist, dass das Deckblatt ein wenig zu lang ist, sodass der überschüssige Teil einfach vorne eingeknickt ist und die Einlage am Fuß der Zigarre teilweise umschließt. Sowas kommt aber sicher immer mal wieder vor und könnte so gewollt sein. Zugwiderstand: Leicht spürbar, aber auch nicht zu heftig. Für meine Verhältnisse optimal. Kaltzug-und Geruch: Kräuterig, erdig und ledrig. Brandannahme: Fulminant. Rauchentwicklung: Famos. Man wird nicht zu sehr eingenebelt, aber es kommt genug Rauch, um alle Aromen rüberzubringen. Abbrandverhalten: Anfangs wie mit dem Messer geschnitten, danach nicht mehr hundertprozentig gerade, aber dennoch akzeptabel. Aromatik: Die ersten Züge sind übertrieben würzig und ziemlich bitter. Man wartet voller Sehnsucht schon auf eine ausgeglichenere Aromaentwicklung, welche zum Glück nicht lange auf sich warten lässt. Danach kommt der vielschichtige Blend zur Geltung. Man schmeckt im ersten Drittel vorrangig eine gute Portion Leder, Holz und Erde. Im Zweiten Drittel gesellt sich eine feine Grasigkeit dazu. Retronasal sind einige liebliche florale, nussige Noten zu erahnen. Diese Blumigkeit ist ungeahnt, aber passt gut rein. Im letzten Drittel kommt ein wenig Pfefferschärfe hinzu. Insgesamt sehr ausgeglichen, feinaromatisch und trocken im Abgang. Hier macht der Blender seinem Namen alle Ehre. Stärke: Anfangs zahm und zurückhaltend, aber zu Ende fährt der Stumpen seine Krallen aus und man kriegt einen Nikotinkick ab. Insgesamt ist eine leicht erhöhte Stärke vorherrschend. Eine gute Grundlage ist daher rührend empfehlenswert. Preis-Leistung: Durchaus annehmbar, doch mit Nichten überragend. Schließlich kriegt man unter den amtierenden Bundlezigarren, welche ja Vorreiter in Sachen PLV sind, vergleichbare Exemplare um das halbe Geld. Von den kleineren Vitolas begehrenswerter kubanischer Marken(welche wie oben schon erwähnt schwer im Kommen sind und auch schon in diesem Preissegment anfangen ) mal ganz zu schweigen. Davon abgesehen will ich aber auch nicht meckern, denn man zahlt immer noch weniger als einen Fünfer für eine gut gemachte Zigarre. Fazit: Als Begleiterin zum Entschleunigen am Feierabend gerade recht. Die Zigarre wird jetzt kein Dauergast in meinem Humidor, aber sie ist sicher ab und an in geselliger Runde außerordentlich gut genießbar.

Länge: 9.21Durchmesser: 0.79 TAM
Davidoff liefert hier wirklich einen gehaltvollen Longfiller-Cigarillo ab. Der kleine Rauchgenuss ist ordentlich verarbeitet und luftet perfekt. Die Aromen sind denen einer voll ausgereiften Zigarre sehr ähnlich. Eine gewisse Erdigkeit gepaart mit leichter Creme und einer mitschwingenden Salzigkeit, die an Laugengebäck erinnert. Davidoff-typisch sind Abbrand und Rauchvolumen herausragend. Man muss sich jedoch im Klaren sein, dass man hier lediglich einen kleinen Zwischensnack für sein Geld bekommt, wohingegen bei anderen Herstellern schon abendfüllende Smokes in diesem Preissegment beginnen. Fazit: Das Cigarillo ist wirklich ein toller Leckerbissen für Zwischendurch, den sich Davidoff jedoch gut zahlen lässt.

Länge: 15.88Durchmesser: 2.14 TAM
Bemerkung: Die Bewertung bezieht sich auf die zutreffende Zigarre aus dem Habanos Piramides Sampler. Lange hab ich die Zigarre vor mir hergeschoben, doch letztes Weihnachten war es endlich soweit. An tiefgreifende Details, wie Aromenverläufe oder ähnliches, kann ich mich natürlich nicht mehr hundertprozentig erinnern, doch ich wollte auf jeden Fall noch eine Bewertung nachreichen. Die Cohiba ist perfekt verarbeitet und hat ein elegant aussehendes Deckblatt. Beim Rauchen bestätigt sich dieser Eindruck, denn der gute Zug schafft Raum für eine oppulente Geschmacksentfaltung. Sie schmeckt einfach bombig und duftet herrlich. Arg viel mehr gibt es von meiner Seite nicht zu sagen, denn so ein Zigarrenerlebnis ist schwer in Worte zu fassen. Auf jeden Fall ist sie ein Knüller und hat mir Heilig Abend gehörig versüßt. Eine klare Kaufempfehlung, wenn man das Geld gerade zur Hand hat.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Die Zigarre ist handwerklich gut gemacht. Das Deckblatt ist am Fuß umgestülpt, sodass es diesen teilweise umschließt. Laut Hersteller soll hierdurch ein Einreißen verhindert werden. Der Zugwiderstand gestaltet sich angenehm und durch die boxpressed Form schmiegt sich die Zigarre an den Mund an. Die lange gereiften Blätter erweisen sich schon im ersten Zug als Geschmacksträger. Es prickelt leicht auf der Zunge und eine kräftige Ladung Erde, frisch gegerbtes Leder und gebeiztes Holz dringen an den Gaumen. Dies zieht sich durch das erste Drittel, wobei an dessen Ende eine Fruchtsüße (Dörrobst?) präsent wird. Diese rundet den Blend nicht nur ab, denn ohne sie würden die herben Noten ausufern. Im zweiten Drittel hallt die Süße nach und das Leder scheint sich nachgedunkelt zu haben. Es wird unterstützt von einer minimalen Note an Gartenkräutern. Der Abbrand ist u.U. etwas korrekturbedürftig, aber gerät nicht allzu schief. Die Asche bröselt von alleine ab, nachdem sie circa zwei Finger breit ist. Zu guter letzt weicht die Zigarre auf und gibt damit ein weitaus größeres Rauchvolumen frei. Der davor mittelfeste Zugwiderstand hat sich nun angenehm aufgelockert. Sie legt noch einmal eine Schippe an Kräftigkeit oben drauf und die Aromen ziehen an. Sie wird auch zum Ende hin nicht zu kratzig, allerdings will ich meine Nikotintoleranz nicht über Gebühr strapazieren und lege sie mit einem Finger Restbreite ab. Obwohl die Zigarre eher schwer ist, verhallt nach dem Ablegen eine gefällige Süße. Fazit: Die Aromen ziehen sich angenehm durch den Rauchverlauf. Auch wenn der Blend mit ausgefeilter Süße trumpfen kann, die der Herbe die Waage hält, gibt es Abzüge in der B Note in puncto Komplexität. Diese ist nämlich nicht unbedingt überdordend.

Länge: 15.24Durchmesser: 2.14 TAM
Die My Way ist eine Kuriosität, denn sie besitzt ein falschherum aufgerolltes Deckblatt, wodurch die großen Adern nach außen gestülpt sind. Was eigentlich ein grober Fehler beim Rollen wäre, trägt hier zum rustikalen Faktor bei. Verarbeitungstechnisch ist die Zigarre erhaben. Der Abbrand ist nahezu perfekt, Zug und Rauchvolumen stimmen sowieso. Geschmacklich beginnt sie mit der typisch honduranischen Erdigkeit, welche mir zugegebenermaßen nicht gerade das Liebste ist. Im zweiten Drittel fährt der Blend jedoch eine schöne geschmackliche Bandbreite auf. Frische gehobeltes Holz, gebrannte Mandeln, Creme und eine zurückhaltendere Erdigkeit lassen sich erahnen. Die nachhallenden röstigen Noten gepaart mit einer dezenten Süße steigern sich im letzten Drittel, bei dem die Intensität voll da ist. Bitterkeit nimmt zu, aber ist schön eingebettet. Fazit: Die Tabake sind optimal eingebunden und die Zigarre lässt sich ohne besondere Aufmerksamkeit genießen. Eine schöne Zigarre um zu entspannen, die einen nicht langweilig aber auch nicht überfordert.

Länge: 11.20Durchmesser: 1.80 MM
Die No. 301 Sumatra gibt es schon seit einer gefühlten Ewigkeit am Markt. Sie erinnert an Großvaters Zeiten, als es noch gepuderte Zigarren mit reichlich beigemengtem Tabakpapier gab. Die Zigarren kommen aromageschützt, farbmattiert und rauchfertig angekerbt. Durch ihre konische Form sehen sie ziemlich urig aus. Leider wurde kein Naturdeckblatt verwendet. Das Anfeuern geschieht problemlos, sofern man den geschlossenen Zigarrenfuß ordentlich weggebrannt hat. Es offenbart sich daraufhin ein erwartungsgemäß leichter Zug, wodurch sich das Teil auch nicht länger als eine halbe Stunde hält. Zum Ende hin weicht die Zigarre leider etwas auf, doch das letzte Viertel ist ohnehin fast ungenießbar. Geschmacklich überraschend mild und durchaus passabel. Hier und da kommt eine unangenehme Bitterkeit auf, welche anfangs vordergründig ist, aber dann immer weniger präsent wird. Ansonsten gibt es noch ein paar fruchtige, leicht grasige und stark holzige Akzente. Hier ist dann aber auch das Ende der Fahnenstange erreicht. Insgesamt nichtssagend, aber wenn mal die Zeit drängt durchaus angemessen. Fazit: Diese kleine Exkursion in die Wirtschaftswunderzeit hätte ich mir schlimmer vorgestellt. Angesichts dessen, dass hier wahrscheinlich nur Resteverwertung bei der Tabakauswahl betrieben wurde, wurde einiges herausgeholt. Die Zigarre ist beileibe nichts Feines. Dennoch kann ich sie Sumatrafans, die sich nicht am Decker aus Bandtabak stören ans Herz legen. Wenn nur das pappige Mundgefühl nicht wäre, wäre sie für das was sie ist vollkommen in Ordnung. Man sollte sie übrigens lieber nicht trocken rauchen, obwohl sie als Trockenzigarre vermarktet wird.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.98 TAM
Die BLTC Sherekhan ist eine eindrucksvolle Zigarre, die beweist, dass bei BLTC keine halben Sachen gemacht werden. Normalerweise bleibt der Kauf den Fabrikbesuchern vorbehalten, doch einige Kisten scheinen es zu uns rübergeschafft zu haben. Die kunstvolle Optik sucht wahrlich ihresgleichen. Die ineinander verschlungenen Deckblätter und die aufwendig übereinander geschichteten Kappen erschaffen einen verspielten ,fast verkünstelten Eindruck. Dies lässt mich auch über die grobe Venenstruktur der Blätter hinwegsehen Beinahe ist dieses Kunstwerk zu schade, es dem Feuer zu übergeben. Dass hier keine Bauchbinde von Nöten war, versteht sich von selbst. Nachdem das verzwirbelte Pigtail fein säuberlich abgetrennt ist, offenbart sich ein perfekt eingestellter Zug. Der Kaltzug liefert intensiv schokoladige Noten, die sich im Kaltgeruch nicht ganz so aufdringlich wiederfinden. Unter Feuer qualmt das Ding wie ein Schornstein. Das Rauchvolumen kommt gut. Es lässt zum Ende hin etwas nach, aber findet nach ein paar festeren Zügen zurück. Ich zündete den geschloßenen Fuß unbedacht an, was sich mit einem welligen Abbrand rächte. Nach ein paar Eingriffen korriegierte sich dieser brav. Die Zigarre steckt glücklicherweise auch mittlere Ruhepausen gut weg. Ich nahm natürlich die ersten Züge des Candelablatts mit. Die Natur dieses Blatts schlägt sich erwartungsgemäß in einem frischen, teeigen Geschmack nieder. Man schmeckt vor allen dingen Grashalme und gehobelten Meerretich, was sich in den ersten Zügen fortsetzt. Danach bring ich den Fuß richtig zum glühen und werde von einer Kaffeeartigkeit empfangen. Die Note tritt markant hervor, aber wird von nachhallender Frische und Süße aufgefangen. Nachdem das erste Drittel verraucht ist, stellen sich zurückhaltendere Noten ein. Man schmeckt Nougat und gebrannte Mandeln, sowie Mascarponecreme. Gleichzeitig bleibt eine dezente Würze präsent. Die Zigarre bleibt auch im weiteren Verlauf hochkomplex. Geschmacklich bleibt sie bis zum Ende des letzten Drittels hin eher mild und dabei in sich stimmig. Überbordende Süße und grasige Noten werden dabei von der robusten Würze ausbalanciert. Der Kaffee, der am Anfang noch die volle Breitseite auffuhr, fügt sich nun nahtlos in das Gesamtbild mit ein. Sie lässt sich bis zum Schluß aufrauchen, bei welchem sie zunehmend geschmacksintensiver und fülliger wird. Geschmacklich sitzt also alles richtig. Zwar besticht sie durch den mild-aromatischen Geschmack, doch ein bisschen mehr Dampf, der das ganze vorantreibt wäre schon dringewesen. Fazit: Den preisbewussten Raucher wird die stolze Summe, die diese Zigarre kostet sicherlich abschrecken. Es lohnt sich dennoch, sie sich einmal gegönnt zu haben, sofern der Anlass stimmt. Auf jeden Fall fällt die Sherekhan komplett aus dem Raster gewöhnlicher Zigarren und ist daher etwas Bemerkenswertes, das man nicht alle Tage vorgesetzt bekommt. Ihr hervorstechendes Äußeres macht sie sicher auch unter Nichtrauchern salonfähig. Sonstiges: Die Stärke kratzt an der Grenze zu Medium. Zum Neutralisieren der Geschmacksknospen und zum Nippen eines guten Tropfens eignet sich ergänzend ein malzig-lieblicher Whisky.

Länge: 10.16Durchmesser: 1.11 TAF
Der Chico Rico ist ein feiner Genuß für Zwischendrin im Kleinformat (ob Minizigarre oder Zigarillo sei dahingestellt). Der Chico ist anständig verarbeitet und das Deckblatt hat einen satten Braunton und eine dicke Ader durchzieht es (dafür ist es ohne Flecken oder Sprenkler). Gekrönt wird das ganze durch eine winzige Kappe am Kopfende. Ungewöhnlicherweise bedarf das Ding daher noch eines Anschnitts, deshalb ist es für unterwegs nur bedingt tauglich(es sei denn man schneidet es zu Hause an und verstaut es für unterwegs). Nach dem Anschnitt geht es in gewohnten Bahnen weiter und dem kurzen, reuelosen Genuß steht nichts mehr im Wege. Formatbedingt kann man den Chico natürlich keineswegs einer großen Zigarre in puncto Geschmack gleichstellen, doch die würzigen Noten sprechen für sich. Vom Aroma her ist der Zigarillo vollmundig und eher kräftiger Natur, wodurch er schon relativ nahe an eine ausgewachsene Zigarre herankommt. Fazit: Unterm Strich ist das Teil allemal perfekt für den Kurzsmoke, wenn beispielsweise draußen wieder klirrende Kälte grüßt. Den großen Markenzigarillos steht der Chico in nichts nach und für unter einen Euro kann man ruhig einen Versuch wagen.

Länge: 12.70Durchmesser: 2.06 TAM
Diese (mehr oder weniger) Neuauflage wurde mir anstelle der Robusto, welche aus der anderen, günstigeren 1881 Serie stammt mitgegeben. Vielen Dank an dieser Stelle! Um es kurz und bündig zu halten, hat die Zigarre einen ausgesprochen leichten Körper und einen kaum merkbaren Perique-Anteil, welcher etwas Fülle und Säure beisteuert. Man könnte noch etwas am Blend feilen(meiner Meinung nach hätte sie beispielsweise mehr Ligero vertragen), doch sonst ist nichts zu beanstanden. Liebhaber lieblicher Smokes, denen schwere Zigarren zuwider sind, brauchen nichts zu befürchten und können guten Gewissens zugreifen.

Länge: 10.16Durchmesser: 1.51 TAF
Ein furchtbarer Stogie! Man hat hier ein wahnsinnig bitter-künstliches und viel zu dick aufgetragenes Aroma, das einem das Rauchen vermiest und die Lust auf aromatisierte Smokes vermutlich austreibt. Die Verarbeitung des Sticks ist ein schwaches Trostpflaster. Er ist gut gerollt und zieht ordentlich. Das war's dann auch mit den Lichtblicken. Mittels eines Kerbschneiders stanzte ich eine Öffnung in die Zigarre. Direkt wurde ich von dem mit Zucker benetzten Kopfende überrascht. Definitiv eine Sache die man wirklich mögen muss, um darüber hinwegzusehen. Nach dem Anzünden machte sich direkt die widerliche Aromatisierung bemerkbar(Das Aromenrad spar ich mir an dieser Stelle mal). Wahrscheinlich wurde irgendein künstliches Gebräu über die Einlage geträufelt. Jedenfalls ist hier so viel Rum drin, wie Orangen in Fanta sind. Wenn überhaupt! Die Zuckertunke geht mit zunehmender Durchnässung des Mundendes flöten, was ich sehr begrüßte. Aromatechnisch fast nur haarsträubende Bitterkeit mit leichten Tabakanklängen. Hier wurde bestimmt nicht der allerletzte Tabak verwendet, aber das künstliche Aroma verhunzt auch noch das letzte Fitzelchen guten Tabakgeschmacks. Ich hätte den Versuch gern an dieser Stelle abgebrochen, doch ich rauchte sie tapfer weg. Leider entwickelten sich die Aromen um null Komma nichts weiter. Fazit: Hier frage ich mich echt, ob der Blender/die Blenderin diese Zigarre überhaupt je verkostet hat. Für das Geld kann man sich an besseren Stumpen verköstigen. Hiermit lockt Leon Jimenes schlussendlich niemand hinter dem Ofen hervor.

Länge: 15.24Durchmesser: 1.43 TAM
Da ich mir ab und an gern eine gute Pfeife genehmige, war die Pipa natürlich ein Pflichtkauf für mich. Auf Partys ist sie bestimmt der Bringer, da dort solche kleinen Gags gern gesehen sind. Darüber hinaus bietet sie allerdings nicht allzu viel. Das konische, abgeknickte Format ist natürlich ein Blickfang, obschon es zuweilen unpraktisch sein mag. Das Rauchgefühl ist erst einmal abenteurlich, doch das hat sich schnell. Bis zum Knick lässt sich die Pipa problemlos aufrauchen. Danach wird es allerdings schwierig, denn beim Übergang tritt Schiefbrand auf, welcher ohne Nachzündungen kaum in den Griff zu kriegen ist. Die Asche ist danach etwas verhärtet, was aber erstmal dem Genuß nicht weiter abträglich ist. Leider kommt das Teil durch den schwergängigen Zug nur schwer in Gang, was das Erlebnis dann doch etwas nervenaufreibend gestaltet. Vom Aroma her, ist sie durchweg mild und erdig, grasig, holzig und kaffeeig. Leider drängt sich hier und da ein unangenehm bitterer, schaler Beigeschmack in den Vordergrund(man möchte sich glatt den Mund ausspülen). Insgesamt ist der Rauch, der die Zigarre durchströmt nicht ganz vollaromatisch, aber auch nicht zu fad. Fazit: Allein schon wegen der aberwitzigen Optik hätte ich mir mehr versprochen. Man hat nichts halbes und nichts ganzes davon, denn es ist definiv keine Genußzigarre für die man Zeit und Muße aufwenden muss, aber wegen dem Preis auch keine Alltagszigarre. Der ehemals aufgerufene Preis ist im übrigen leicht überzogen und daher indiskutabel, weswegen er auch allem Anschein nach angepasst wurde.

Länge: 12.70Durchmesser: 1.67 TAM
Laut dem Beschreibungstext ist die Villa Zamorano die Brot und Butter Zigarre der Deutschen und wird von dem hellen Köpfchen dahinter, namens Maya Selva hergestellt. Wegen der schieren Masse an Zigarren und der großen Nachfrage, vergleicht sie diese mit einem Potpourri an Tabaken aus der eigenen Plantage, was jedoch nicht negativ aufgefasst ist. Da der Name allgemein mit vernünftigen Zigarren konnotiert, war ich auf die neue Serie namens "Reserva" gespannt. Ich kann jedoch vorwegnehmen, dass man bitter enttäuscht wird, wenn man ein großes Aromenspektakel erwartet. Die Verarbeitung ist verhältnismäßig gelungen und der Zugwiderstand ist angenehm fest. Die Asche lässt sich sauber abrollen und steht relativ lang. Nach dem Anzünden wird sie aufs Schärfste toastig, was eher nicht so meins ist. Nach dem ersten Drittel hat sich dies allerdings gelegt und die Toastigkeit schwindet dahin, um für einen gehörigen Schlag erdiger und ledriger Noten Platz freizuräumen. Sie ist nun ebenso ausgewogen, wie sie geradlinig ist. Ein bisschen Gras und dunkle Schokolade sind auch mit von der Partie, aber da hört die Vielfalt so langsam auf. Gegen Ende kommt noch ein leichter Anflug von Chilischärfe auf und ab da ist sie Zug um Zug näherungsweise gleich. In den letzten Zügen legte ich sie dann etwas pikiert ab. Sie ist durchaus pikant und schön herzhaft, allerdings wirkt das Ganze doch noch ziemlich halbgar, da sich die Aromen nur zurückhaltend entwickeln und der Aromenverlauf nichts aufregendes beinhaltet. Ob hier wirklich derart viel Reserva drinsteckt wie groß draufgeschrieben wird, ist fraglich. Lieber gibt es einen preislichen Aufschlag und dafür mehr Reifezeit für die Tabakblätter. Dann wäre sie eventuell auch nicht so verhalten im Aroma und würde noch besser munden.


